Damals
Frieder, eigentlich Friedrich, hat in Mathe und Latein das Klassenziel nicht erreicht. Am Ende der Sommerferien steht eine Nachprüfung an. Schafft er diese nicht, muss er die Schule verlassen und damit ...
Frieder, eigentlich Friedrich, hat in Mathe und Latein das Klassenziel nicht erreicht. Am Ende der Sommerferien steht eine Nachprüfung an. Schafft er diese nicht, muss er die Schule verlassen und damit auch seinen besten Freund Johann und alle anderen. Der Sommerurlaub ist daher gestrichen und Frieder muss zu seinem Stiefgroßvater, der ihm eher Angst macht und der ziemlich unnahbar ist. Aber dank seiner liebevollen Großmutter und einer neuen Bekanntschaft namens Beate, ist dieser Sommer alles andere als fad. Der Sprung vom Siebeneinhalber ist da nur der Anfang.
Das Buch hat mir großen Spaß gemacht. Wie Johann, Frieder und dessen Schwester Alma miteinander umgehen, wie sie über die Schule und das Leben sprechen, da steckt noch so viel Lebensfreude und auch Unsicherheit drin. Ich wollte einfach nur ein Teil davon sein. Die quirlige Familie von Frieder, die Situation bei den Großeltern und alles was sich in diesem Sommer noch ereignet, hat der Autor absolut glaubwürdig geschildert. Das Thema Liebe wird auf verschiedenen Ebenen verarbeitet und auch das ist sehr gelungen. Wie immer in Coming-of-Age-Romanen geht es auch um das Thema Verlust und wie die Figuren daran wachsen, auch Arenz' Buch hat so einen Kipppunkt.
Über allem liegt ein wehmütigen Touch, weil durch Zwischenbemerkungen klar wird, dass der erwachsene Frieder auf diesen Sommer zurückschaut. Das erinnert leicht an eine Stormsche Rahmenhandlung.
Absolut verdient war das Buch 2021 der "Liebling der Unabhängigen" und man kann den Roman auch wunderbar im Winter lesen.