Roman | Eine bewegende Liebesgeschichte zwischen Ost- und Westberlin und eine fesselnde Suche nach Identität
Berlin 1988. Als die temperamentvolle Mina dem sensiblen Jan begegnet, verlieben sie sich trotz aller Unterschiede ineinander. Doch eine Zukunft scheint für die beiden unmöglich. Denn er studiert im Westen Berlins Medizin, sie ist Sängerin im legendären »Tanzpalast«, einer Ost-Berliner Diskothek, die ihrer Familie gehört.
Hier kommen alle zusammen, die Politik Politik sein lassen, hier wird getanzt, geliebt, gefeiert.
Als Mina sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater macht, ist es Jan, der ihr hilft. Auf ihrer abenteuerlichen Reise zwischen Ost und West entstehen Gefühle, die viel stärker sind, als beide es sich hätten träumen lassen ...
„Damals waren wir frei“ von Stephanie Jana ist ein wunderschöner Roman, der die Leser ins geteilte Deutschland entführt. Die Geschichte spielt abwechselnd in 1968 und 1988 und wird jeweils aus 2 Perspektiven ...
„Damals waren wir frei“ von Stephanie Jana ist ein wunderschöner Roman, der die Leser ins geteilte Deutschland entführt. Die Geschichte spielt abwechselnd in 1968 und 1988 und wird jeweils aus 2 Perspektiven erzählt. Elly und Mina, Mutter und Tochter.
Die Figuren sind sehr lebendig und man fühlt mit ihnen mit. Die Autorin beschreibt die Schauplätze und die damalige Zeit so eindringlich, dass man sich mitten im Geschehen fühlt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und berührend. Ihre Sprache ist klar und gefühlvoll, wodurch die Geschichte lebendig wird. Sie versteht es, historische Fakten mit persönlichen Schicksalen zu verbinden, ohne dass die Erzählung zu trocken, zu kitschig oder zu überladen wirkt. Stattdessen entsteht eine perfekte Mischung aus Spannung, Emotionen und geschichtlichem Hintergrund.
Dieser Roman verbindet eine grenzenüberwindende Liebesgeschichte mit einem Einblick in die deutsche Geschichte. Eine klare Empfehlung für alle, die bewegende Geschichten mögen!
Elly und Uli lernen sich am 14. September 1968 in Frankfurt bei einem Konzert mit The Doors kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und die beiden verbringen gemeinsame magische sieben Tage, dann muss ...
Elly und Uli lernen sich am 14. September 1968 in Frankfurt bei einem Konzert mit The Doors kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und die beiden verbringen gemeinsame magische sieben Tage, dann muss Elly wieder nach Ostberlin zurück, dort wartet ihre Familie auf sie, das sind ihr Sohn André, ihr Partner Bernd und ihre Mutter Marianne. Uli ist angehender Lehrer, zwar auch in Berlin, aber im Westteil der Stadt. Die beiden treffen sich nicht wieder, aber Elly vergießt Uli nicht.
20 Jahre später in Ostberlin: Elly betreibt in Ostberlin den Tanzpalast, es ist eine gutgehende Disco. Unterstützt wird sie von ihrer Mutter, ihren beiden Kindern und weiteren Angestellten, die eigentlich mehr Freunde und Familie sind. Mina, ihre Tochter, hat endlich die erforderliche Genehmigung erhalten, dass sie als Musikerin arbeiten darf. Dann stürzt für Mina ihre bisherige Welt ein, sie hört durch Zufall ein Gespräch zwischen Elly und Marianne mit. Sie erfährt, dass Bernd nicht ihr leiblicher Vater ist, sondern Uli.
Stephanie Jana entführt uns ins problemlos ins Frankfurt des Jahres 1968 und nach Berlin ins Jahr 1988. Beide Zeitepochen finde ich gut beschrieben. Ich habe mit Elly gefühlt, die Gefühle zu Uli haben sie überrannt, so etwas erlebt sie zum ersten Mal. Und dann das Jahr 1988, in dem auch viel passiert. Mina, die aus ihrer heilen Welt gerissen wird als sie erfährt, dass Bernd nicht ihr leiblicher Vater ist. Diese Situation beschreibt die Autorin hervorragend.
Den Schreibstil finde ich unglaublich fesselnd, die Geschehnisse sind so beschrieben, dass man oft den Eindruck hat mittendrin im Geschehen zu sein. Ich fühlte mich in die Zeitepochen zurückversetzt. Die Charaktere mit ihren Ecken und Kanten entstanden vor meinen Augen, besonders Marianne ist mir ans Herz gewachsen. Eine fesselnde Lektüre die ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Das Buch “Damals waren wir frei” von Stephanie Jana erzählt eine Liebesgeschichte zu DDR-Zeiten. Es geht um eine Familie aus Ostberlin, die dort den Tanzpalast, eine angesagte Diskothek, betreibt. Die ...
Das Buch “Damals waren wir frei” von Stephanie Jana erzählt eine Liebesgeschichte zu DDR-Zeiten. Es geht um eine Familie aus Ostberlin, die dort den Tanzpalast, eine angesagte Diskothek, betreibt. Die Mutter, Elli, hat 1968 bei einem Westbesuch in Frankfurt einen Mann kennengelernt und diese Begegnung wird über viele Jahre hinweg eine große Bedeutung haben.
Mina, die Tochter, ist eine junge Frau, die als Frontfrau der Band Neumond von einer großen Karriere träumt. Als Mina sich ebenfalls in einen Jungen aus dem Westen verliebt, erscheint es einem, als sollte sich das Schicksal ihrer Mutter wiederholen.
Das Buch spielt wechselnd zwischen zwei Perspektiven.
Einmal im Jahr 1968, als Elli in Frankfurt Uli kennengelernt hat und zwanzig Jahre später, als Elli das erste Mal wieder darüber spricht. Mina erfährt, dass ihr leiblicher Vater im Westen lebt und nichts von ihrer Existenz ahnt. Eine Suche erscheint jedoch aufgrund der Mauer als unmöglich.
Mina stehen vor allem ihre Großmutter Marianne und ihre beste Freundin Ratte nahe.
Ratte ist eine Punkerin und kann mit den Verboten und der konservativen Erziehung in der DDR wenig anfangen.
Marianne, genannt “Nonna” ist eine extrovertierte ältere Dame, die das Älterwerden nicht akzeptieren und sich erst recht nichts vorschreiben lassen möchte. Sie ist ebenfalls alles andere als konservativ, sondern sehr offen und tolerant und bringt viel Unterhaltung in die Geschichte.
Der Schreibstil hat mich sehr gefesselt, es ist alles sehr bildlich dargestellt und die Dialoge beinhalten zum Teil auch verschiedene Dialekte, was einen alles noch ein wenig realistischer erleben lässt.
Ellis Zeit in Frankfurt wird sehr intensiv beschrieben, eine fast schon kitschige Liebesgeschichte. Umso tragischer, dass es aufgrund der Mauer keine Chance für dieses Paar geben sollte. Obwohl Elli so sehr in ihren Gefühlen gefangen ist, hat sie sich damit “abgefunden”, dass es keine Zukunft geben kann.
Bei Mina, Ratte und den anderen jungen Menschen spürt man jedoch deutlich die Wünsche, Träume und Ziele von Freiheit.
“Dann überkommt sie plötzlich eine Art Ahnung, eine riesige Vorfreude auf etwas Unbekanntes, Großes, von dem sie noch nicht weiß, was es ist, bloß spürt, dass es sie unendlich glücklich machen wird.”
Mir gefällt es unheimlich gut, wie hoffnungsvoll die jungen Menschen sind, trotz der Situation niemals die Hoffnung und ihre Träume aufgeben, zwar immer auf der Hut sind, aber dennoch auch mal das ein oder andere Risiko eingehen und z.Bsp. im Tanzpalast auch mal der Westmusik mehr Bühne geben.
Für mich war die Handlung teilweise vorhersehbar, jedoch hat es trotzdem große Freude gemacht zu lesen. Vor allem das Ende ist unglaublich toll gelungen. Die Emotionen der Menschen am Tag des Mauerfalls haben mich zu Tränen gerührt.
Vor allem beim letzten Drittel konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt. Man kann sich hineinversetzen in die Geschichte des Buches, aber auch in die deutsche Geschichte. Wie viele Schicksale, geglückte und nicht geglückte Fluchtversuche hat es damals gegeben?
Diesen Menschen, die damals voller Hoffnung und Entschlossenheit waren, haben wir unsere Freiheit im heutigen Deutschland zu verdanken. Und auch heute ist es wieder wichtiger denn je, für die Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie einzustehen.
In diesem Buch geht es um die unerschütterliche Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt - eine absolute Leseempfehlung von mir!
Damals waren wir frei. Das ist nicht nur der Titel des Buches von Stephanie Jana, sondern im Rückblick auch das Lebensgefühl, dass Elly verspürt hat, als sie 1968 einen Verwandschaftsbesuch im Westen Deutschlands ...
Damals waren wir frei. Das ist nicht nur der Titel des Buches von Stephanie Jana, sondern im Rückblick auch das Lebensgefühl, dass Elly verspürt hat, als sie 1968 einen Verwandschaftsbesuch im Westen Deutschlands machen kann und dabei Uli kennenlernt, einen jungen Studenten, den sie nie vergessen hat. Nicht zuletzt, weil sie jeden Tag durch Mina, ihre Tochter, an diese freie Zeit erinnert wird. Nun wiederholt sich die Geschichte, denn auch Mina verliebt sich in einen Jungen aus Westberlin, aber immer noch trennt die Mauer Deutschland.
Das Buch spielt in zwei Zeitsträngen, nicht nur dadurch kann man das ganze Geschehen gut nachvollziehen. Man taucht ein in die Zerrissenheit der Menschen im Osten Deutschlands, verspürt ihren Wunsch nach Freiheit und Umbruch sehr deutlich.
Auch die Charaktere sind sehr gut herausgebildet, die Ängste und Hoffnungen nachvollziehbar.
Und auch wenn im großen Finale die Gefühle sich Bahn brechen, die ganze Geschichte ist niemals kitschig, sondern realistisch geschrieben, wir alle haben doch beim Mauerfall Tränen vergossen.
Ein großartiges Buch über ein Stück Zeitgeschichte, in dem nicht nur die politischen Aspekte, sondern auch die wirklichen Probleme der ganz normalen Menschen im Fokus sind. Unbedingte Lesempfehlung.