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Veröffentlicht am 02.02.2020

Kryptische Hinweise

Dunkle Botschaft: Thriller
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Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag ...

Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag in der Badewanne ums Leben kam. Doch sehr schnell erweist sich der vermeintliche Unfall als Mord. Schlimmer noch, der Täter hat eine verschlüsselte Botschaft im Körper seines Opfers hinterlassen. Sie enthält eine Aufgabe, die Julia nicht lösen kann und an der auch Kriminalkommissar Florian Kessler verzweifelt. Fest steht nur eines: Wenn sie die Antwort nicht bald finden, wird eine weitere Frau sterben. Fieberhaft versucht Julia, das Rätsel zu entschlüsseln. Aber der Killer spielt ein hinterhältiges Spiel und lockt sie in eine Falle. Er zwingt Julia, über Leben und Tod zu entscheiden."

Meine Meinung:

Was für ein krasser Einstieg. Gleich der Prolog lässt mir den Atem stocken. Ein Großvater, der seinen Enkel erbarmungslos quält. Der harte alte Mann hat bereits seinen Sohn in den Tod getrieben. Jetzt stellt er seinen Enkel Aufgaben, die nahezu unlösbar sind. Dieser Teil spielt sich in der Vergangenheit hat. Immer wieder wird in Einschüben vom Großvater und seinem Enkel erzählt. Mir ist von Anfang an klar, der Junge muss was mit den Morden an den Frauen in der Gegenwart zu tun haben. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss keinen Verdächtigen im Visier.

Das Buch ist durchgehend spannend, ja oft sogar schockierend. Manche Szenen mochte ich mir gar nicht so genau ausmalen. Es gibt Cliffhanger, die zum Weiterlesen zwingen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar.

Die Protagonisten wirken durchweg sympathisch. Vor allem die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihre finnische Assistentin Lenja. Die beiden sind ein gut eingespieltes Team. Julias neue Position, als Leiterin der Rechtsmedizin, erfordert Schreibtischarbeit, die ihr so gar nicht liegt.

Deshalb kann sie es nicht lassen eigenmächtige Alleingänge zu unternehmen, die eigentlich nicht in ihren Kompetenzbereich fallen. Und genau das hat mich gestört, war für mich realitätsfern. Die Ermittlungsarbeit von Kommissar Florian Kessler gerät dadurch etwas in den Hintergrund.

Der Mörder gibt dem Ermittlungsteam genug zu knobeln auf. Buchstabenkombis und Zahlencodes beschäftigen sogar Kryptographen. Denn die Zeit drängt. Der Mörder ist perfide und durchtrieben und schläft Schlag auf Schlag zu.

Fazit: Ein spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Urberlinerin ermittelt

Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert
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"Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert" von Frieda Mohn ist ein unterhaltsamer Berlin-Krimi mit viel Berliner Flair und Berliner Schnauze.

Rosa ist eine Vollblut-Gastwirtin mit dem Herzen, nicht ...



"Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert" von Frieda Mohn ist ein unterhaltsamer Berlin-Krimi mit viel Berliner Flair und Berliner Schnauze.

Rosa ist eine Vollblut-Gastwirtin mit dem Herzen, nicht nur auf der Zunge, sondern auch auf dem rechten Fleck. In ihrem mit Herzblut geführtem Lokal ‚Onkel Leo‘ erwartet den Besucher traditionelle Hausmannskost. Das Konzept scheint aufzugehen. Der Laden läuft wie am Schnürchen. Aber dann wird ihr Bio-Fleischlieferant tot im Kühlhaus aufgefunden. Und jetzt mischen nicht nur ihre Tochter, die bei der Kripo arbeitet und ihr Vater, der ehemalige Kripo Hauptkommissar den Fall auf, auch Rosa steckt plötzlich mitten in den Ermittlungen.

Die Autorin Frieda Mohn schreibt flüssig und gut lesbar. Sie macht es ihren Lesern leicht, ihre Protagonisten zu mögen. Besonders Rosa kommt sympathisch rüber. Mit ihrer Schlagfertigkeit, ihrem Gespür für Menschen und ihrem Berliner Charme erobert sie die Leserherzen.

Fazit: Leichte, unterhaltsame Krimikost für kalte Winterabende.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Entscheidungsfindung

Die 8-Minuten-Entscheidungsmethode
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‚Die 8-Minuten-Entscheidungsmethode‘ von Christian Emrich und Dominik Klein beschäftigt sich mit der Kunst des schnellen und effektiven Entscheidens.

Oft müssen wir uns im Alltag schnell und richtig ...


‚Die 8-Minuten-Entscheidungsmethode‘ von Christian Emrich und Dominik Klein beschäftigt sich mit der Kunst des schnellen und effektiven Entscheidens.

Oft müssen wir uns im Alltag schnell und richtig entscheiden. Aber wie geht das? Schnelle und klare Entscheidungen sind vor allem im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr lebensentscheidend. Da zählt jede Minute, ja oft jede Sekunde. Da muss auch unter Zeitdruck richtig entschieden werden.

Aber auch wir begegnen im Alltag Situationen die unsere sofortige Entscheidung fordern. Hier gilt es Hektik und Panik zu vermeiden und einen klaren Kopf zu behalten.

Ich hätte mir in dem Buch mehr Beispiele für Alltagssituationen gewünscht. Das Buch ist doch sehr Feuerwehr und Rettungsdienst lastig. Zwar war es spannend über Rettungseinsätze zu lesen, aber ich habe mich schon manchmal gefragt: Was fange ich jetzt damit an? Motivierend empfand ich Dominik Kleins Geschichte. Der Handballweltmeister schildert die Entscheidungsfindung wieder aus einer ganz anderen Sicht. Aber auch hier sind die Erfahrungen nicht unbedingt übertragbar.

Einen Satz habe ich mir gemerkt. Grundsätzlich gilt: Entscheiden Sie, sonst tun es andere für sie.



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Veröffentlicht am 18.10.2024

Skurril

Der Metzger gräbt um
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Der Metzger, der sich jetzt Weber nennt, möchte mit seiner frisch angetraute Danjela in der Abgeschiedenheit der Kleingartenidylle ein unerkanntes und friedliches Leben führen. Doch aus diesem Vorsatz ...



Der Metzger, der sich jetzt Weber nennt, möchte mit seiner frisch angetraute Danjela in der Abgeschiedenheit der Kleingartenidylle ein unerkanntes und friedliches Leben führen. Doch aus diesem Vorsatz wird nichts, als er mit der Kammerjägerin Anschi im Nachbargarten auf die Tode Frau Wiskozil stößt.

Die Figuren sind skurril und amüsant gezeichnet. Der Schreibstil von Thomas Raab empfand ich anfangs als gewöhnungsbedürftig. Ich dachte, da müsste ich mich erst einlesen. Leider kann man es auch übertreiben. Die vielen österreichischen Ausdrücke, Anspielungen und Wendungen waren einfach ‚too much‘. Hier wäre tatsächlich weniger mehr gewesen. Es ist mühsam, ständig zu googlen, um den Wortwitz zu verstehen. Der angestrebte österreichische Charme wäre auch mit wenigen typischen österreichischen Ausdrücken zu erzielen gewesen.
Das ist sehr schade. Mir ist sicherlich viel entgangen, weil ich letztlich über unverständliche Sätze hinweggegangen bin und sich in mir ein Gefühl von Ärger bereit machte. So wurde der Krimi nicht gerade zu dem Lesevergnügen, das ich erwartet hatte. Auch die Handlung empfand ich als stark überzogen.

Ein Zitat hat mir dann doch gefallen: ‚All die Rucksäcke, die ein Mensch zu tragen verdammt ist in seinem Leben, dürfen auch abgestellt werden, um mit freien Schultern wieder nach vorne zu blicken.‘

Fazit: Ein Krimi für Muttersprachler, für andere ist der Wortwitz nur mühsam zu verstehen

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Nicht so ganz mein ‚Geiger‘

Reise nach Laredo
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Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich bin von Arno Geigers Schreibstil begeistert. ‚Das glückliche Geheimnis‘ und ‚Der alte König in seinem Exil‘ waren für mich absolute Lese-Highlights. ...



Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich bin von Arno Geigers Schreibstil begeistert. ‚Das glückliche Geheimnis‘ und ‚Der alte König in seinem Exil‘ waren für mich absolute Lese-Highlights.

In diesem Buch geht es um dem todkranken Karl V. Er wurde bereits in jungen Jahren der erste König von Spanien. Im Jahr 1519 erbte er das Erzherzogtum Österreich und wurde als Karl V. zum römisch-deutschen König gewählt. Später wurde er als letzter römisch-deutscher König vom Papst zum Kaiser gekrönt und war damit nach Friedrich III. der zweite und letzte Habsburger, der von einem Papst gekrönt wurde. Diese Info habe ich aus Wikipedia. So erklärt sich mir auch die spanische und österreichische Linie der Habsburger.

Dieser König Karl V. hat im Alter alle seine Ämter abgegeben und sich schwerkrank in ein spanisches Kloster zurückgezogen. Soweit die Historie. Der Rest ist Fiktion. Dort begegnet er seinen illegitimen Sohn Geronimo, der gerade mal 11 Jahre ist. Mit ihm unternimmt er eine letzte Reise von Yuste nach Laredo.

Ich muss gestehen, dieses Buch schaffte es nicht, mich zu 100 % zu fesseln. Obwohl ich Geigers Schreibstil liebe, seine Poesie und seine tiefschürfenden Gedanken mag. Spannend fand ich hingegen, was ich über die Cagots erfahren habe, eine baskischen Menschengruppe, die in Spanien dieser Zeit verfolgt und diskriminiert wurde. In diesem Roman lernen wir das Geschwisterpaar Honza und Angelita kennen.

Trotz allem ist es ein kluges Buch, dass mir einiges an neuem Wissen ganz nebenbei vermittelt hat. Und es gab ganz viele schöne Sätze mit Substanz, die ich genossen habe.

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