Spannender Jugendthriller mit sehr vielen Plot-Twists
Robyn liebt True Crime und Cold Cases, kennt jede Folge des Podcasts „Whispering Ivy“ und hat seit Jahren die Wohnung nicht mehr verlassen. Stattdessen macht die 17-jährige Homeschooling und vertreibt ...
Robyn liebt True Crime und Cold Cases, kennt jede Folge des Podcasts „Whispering Ivy“ und hat seit Jahren die Wohnung nicht mehr verlassen. Stattdessen macht die 17-jährige Homeschooling und vertreibt sich die Zeit damit, das gegenüberliegende Hotel Ambrosia zu beobachten. Ein Hotel, welches für diverse Kriminalfälle bekannt ist. Erkennt sie das richtig, mietet sich grad ihre Chatfreundin Michelle in dem Hotel ein? Warum hat sie Robyn nichts davon erzählt? Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, die mutmaßliche Michelle wird vor Robyns Augen im Hotel betäubt und verschwindet, die sofort gerufene Polizei kann jedoch keine Spuren einer Straftat ausmachen. Am liebsten würde Robyn selbst das Hotel stürmen und Michelle suchen, doch ihre Gesundheit hält sie in der Wohnung gefangen. Da spielt ihr der Zufall in die Hände und sie bekommt unerwartet Hilfe.
Zitat: Sie hatte gewusst, dass das Ambrosia zwei Sorten von Menschen besonders anzog. Solche, die nicht mehr atmend aus diesem Gebäude herauskamen, und jene, die schuld daran waren.
Die Beschreibung des Romans erinnert stark an Hitchcocks Klassiker Ein Fenster zum Hof, einer von Robyns Lieblingsfilmen. Robyn ist auf die Wohnung ihrer Großtante Nelly beschränkt, beobachtet das gegenüberliegende Hotel und die Leute darin und glaubt, eine Straftat beobachtet zu haben, ohne Beweise vorlegen zu können.
Für mich war das Buch ein voller Erfolg auf ganzer Linie. Ich hab mich wahnsinnig gut unterhalten gefühlt, mitgerätselt, mitgefiebert und mich von so einigen Twists überraschen lassen. Mit zu der Spannung beigetragen hat auch der sehr abwechslungsreiche Stil mit Chatunterhaltungen, e-Mailkorrensondenz und Robins gezeichnete Hotelfassade mit den Einträgen, wer wo wohnt und arbeitet. Eine Skizze, welche sie im Lauf des Romans überarbeitet.
Stark mitgefiebert habe ich bei den späteren vor-Ort-Ermittlungen im Hotel, bei welchen Robyn Unterstützung von einem Charakter erhält, welcher mir ebenfalls gut gefiel. Die beiden ergänzten sich sehr gut, zumal Robyn ihre lange Isolation von der Aussenwelt schon im Verhalten anzumerken ist. Bei einigen Szenen wollt ich vor Spannung das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe die Erkenntnisse jedesmal genutzt, um mitzurätseln und hinter das Geheimnis nicht nur um Michelles Verschwinden zu kommen.
Der Begriff Nervenkitzel beschreibt das Buch perfekt und wer Jugendthriller im Stile von Holly Jackson mag wird auch dieses Buch lieben.