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Veröffentlicht am 02.10.2024

Die Kunst des InnSæi

Die Kunst des InnSæi
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"Die Kunst des InnSæi" ist ein gut zugängliches und leicht verständliches Buch, das sich mit der inneren Reflexion und Achtsamkeit beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig und lädt dazu ein, sich mit den ...

"Die Kunst des InnSæi" ist ein gut zugängliches und leicht verständliches Buch, das sich mit der inneren Reflexion und Achtsamkeit beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig und lädt dazu ein, sich mit den vorgestellten Themen auseinanderzusetzen. Besonders für Einsteiger, die sich bisher noch nicht mit Achtsamkeit und Intuition beschäftigt haben, bietet das Buch eine solide Einführung.
Es enthält zahlreiche Übungen, die dabei helfen sollen, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und sich auf die Atmung zu konzentrieren. Leider wiederholen sich diese Übungen im Wesentlichen. Für Leser ohne Vorkenntnisse mag das wertvoll sein, aber wer sich bereits intensiver mit Achtsamkeit beschäftigt hat, wird hier wenig Neues finden.
Während der Titel auf eine tiefere Auseinandersetzung mit der isländischen Philosophie des InnSæi hoffen lässt, bleibt das Buch in diesem Punkt recht oberflächlich. Eine ausführlichere Erörterung, was den isländischen Weg konkret ausmacht, hätte das Werk bereichert.
Insgesamt ist "Die Kunst des InnSæi" ein hilfreicher Einstieg für Neulinge, die sich den Grundlagen von Achtsamkeit und Intuition widmen möchten. Für fortgeschrittene Leser bietet es jedoch keine wirklich neuen Erkenntnisse, auch wenn der Begriff „InnSæi“ zunächst etwas anderes suggeriert.

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Über allen Bergen

Über allen Bergen
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Valentine Goby erzählt in ihrem Roman „Über allen Bergen“ die Geschichte von Vadim, einem jungen Flüchtling, der während des Zweiten Weltkriegs in die Einsamkeit der Berge geschickt wird. Auf seiner Suche ...

Valentine Goby erzählt in ihrem Roman „Über allen Bergen“ die Geschichte von Vadim, einem jungen Flüchtling, der während des Zweiten Weltkriegs in die Einsamkeit der Berge geschickt wird. Auf seiner Suche nach einem sicheren Ort, fernab von Bombenangriffen und den Schrecken des Krieges, entdeckt er in einem kleinen Bergdorf eine neue Welt. Hier erlebt er was es heißt in einer Gemeinschaft zu leben und Vertrauen zu fassen, während die beeindruckende Natur mit ihrer stillen Schönheit und klaren Luft eine trügerische Geborgenheit vermittelt.
Leider konnte mich die Geschichte nicht vollständig überzeugen. Obwohl der Roman sprachlich beeindruckend ist, fehlte mir die Spannung, die ich mir erhofft hatte. Die poetischen Beschreibungen der Landschaft und der Farben sind zweifellos schön, doch zogen sich diese Abschnitte oft in die Länge und minderten für mich den Lesefluss.
Das Buch richtet sich wohl eher an Leser, die poetische Naturschilderungen schätzen, weniger jedoch an jene, die packende Geschichten aus der NS-Zeit suchen. Für Naturliebhaber ist der Roman sicher eine Empfehlung wert, aber wer eine tiefgehende oder spannende historische Erzählung erwartet, wird hier womöglich enttäuscht.
Ein Pluspunkt ist definitiv das stimmungsvolle Cover. Insgesamt ist „Über allen Bergen“ ein Werk mit vielen sprachlichen Stärken, aber auch Schwächen im Inhalt und Erzähltempo. Für mich persönlich blieb der Roman leider hinter meinen Erwartungen zurück.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Selbe Stadt, anderer Planet

Selbe Stadt, anderer Planet
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"Selbe Stadt, anderer Planet" ist ein Roman, der eine interessante Thematik beleuchtet – den Massentourismus – und eine fiktionale Geschichte, die in realen Orten spielt. Das Cover des Buches ist nicht ...

"Selbe Stadt, anderer Planet" ist ein Roman, der eine interessante Thematik beleuchtet – den Massentourismus – und eine fiktionale Geschichte, die in realen Orten spielt. Das Cover des Buches ist nicht nur auf der Vorder- sondern auch auf der Rückseite wunderschön gestaltet und die Haptik des Buches ist toll.
Die Handlung dreht sich um den beliebten Urlaubsort Hallstatt in Österreich, der in China quasi eins zu eins nachgebaut wird. In diesem Kontext werden die Lebensgeschichten und die Verbindung zum Ort von drei Hauptpersonen beleuchtet: Johanna, die nach dem Tod ihres Vaters nach Hallstatt und zu ihrer Zwillingsschwester zurückkehrt; Andrej, der mit seiner Frau und den Töchtern nach Hallstatt zieht; und Ren, der in Österreich aufgewachsen ist und in das Projekt der Hallstatt-Kopie in China involviert ist.
Ich hatte leider Schwierigkeiten, die Perspektiven der verschiedenen Protagonisten zu unterscheiden und eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Insgesamt behandelt das Buch ein interessantes Thema, aber die Umsetzung lässt für mich persönlich etwas zu wünschen übrig. Es entsprach nicht ganz meinen Erwartungen und mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht so recht anfreunden.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Die Einladung

Die Einladung
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Sebastian Fitzek, berühmt für seine teils kontroversen Werke, beherrscht die Kunst, Leser zu fesseln oder eben zu spalten. Die Ambivalenz seiner Bücher zeigt sich auch in "Die Einladung", das für mich ...

Sebastian Fitzek, berühmt für seine teils kontroversen Werke, beherrscht die Kunst, Leser zu fesseln oder eben zu spalten. Die Ambivalenz seiner Bücher zeigt sich auch in "Die Einladung", das für mich persönlich zu den schwächeren Fitzek-Werken zählt.
Als Liebhaberin von realitätsnahen und wenig konstruierten Thrillern empfinde ich die Schwäche dieses Buches gerade in der mangelnden Realitätsnähe. Fitzek verliert mich bereits nach der Hälfte des Buches, da die Spannung für mich nicht mehr greifbar ist. Die Figuren sind oberflächlich und stereotyp gezeichnet, was es schwer macht, sich mit ihnen zu identifizieren oder mit ihnen mitzufiebern. Das Interesse am Ausgang der Geschichte schwand mit jeder Seite und auch das Tempo am Ende und die etwas überraschende Schlusswendung konnten das Gesamtbild für mich nicht retten. Die "Auflösung" am Ende scheint eher künstlich konstruiert zu sein und wirkt wie ein Mittel, um einen Ausweg aus dem vorherigen Durcheinander zu schaffen, ohne jedoch eine zufriedenstellende Lösung zu bieten.
Insgesamt bleibt "Die Einladung" hinter meinen Erwartungen zurück, die ich von einem Autor wie Sebastian Fitzek gewohnt bin. Trotz einiger überraschender Momente vermag das Buch nicht, mich mitzureißen oder zufriedenstellend zu überraschen.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

22 Bahnen

22 Bahnen
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"22 Bahnen" von Caroline Wahl ist ein eindringlicher Blick in das zerrüttete Leben von Tilda, die sich inmitten von Armut, Alkoholismus, und schwierigen familiären Verhältnissen behaupten muss. Die Geschichte ...

"22 Bahnen" von Caroline Wahl ist ein eindringlicher Blick in das zerrüttete Leben von Tilda, die sich inmitten von Armut, Alkoholismus, und schwierigen familiären Verhältnissen behaupten muss. Die Geschichte taucht tief in die Herausforderungen einer belasteten Eltern-Kind-Beziehung und einer starken Geschwisterliebe ein, wobei der Schwimmsport nur als Kulisse dient.

Die Autorin präsentiert Tildas Lebensrealität mit einer einfachen, sachlichen und ehrlichen Sprache. Die ernste Erzählweise unterstreicht die Authentizität der Handlung, während die klare Darstellung von Teenager-Themen viele Klischees anspricht. Wahl vermeidet es, die Leser mit unnötig dramatischen Elementen zu überladen und schafft stattdessen eine Geschichte, die das wahre Leben in den Fokus rückt.

Die Frage nach dem Eingreifen des Jugendamtes und der Abwesenheit von Unterstützung durch das soziale Umfeld bleibt unbeantwortet und ist in meinen Augen unverständlich. Dieses scheinbare Versäumnis, die dysfunktionale Situation zu durchbrechen, könnte einerseits den Realismus der Erzählung unterstreichen, andererseits aber auch zu Frustration bei den Hörer*innen führen. Die Ungewissheit über das Fehlen von Interventionen könnte als bewusste Entscheidung der Autorin interpretiert werden, um die unerbittliche Realität von Tildas Lebensumständen zu betonen.
Was mich unheimlich gestört hat war die Nennung der Person vor jeder wörtlichen Rede. „Ich: …“, „Viktor:…“, „Ida:…“ …eine Geduldsprobe, die mir während des Hörens zu schaffen gemacht hat und für mich einen großen Minuspunkt darstellt.

Insgesamt bietet "22 Bahnen" einen tiefen Einblick in die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Überwindung von Widrigkeiten. Obwohl die Erzählung nicht immer fesselnd wirkt, macht sie durch ihre Aufrichtigkeit und Realitätsnähe einen bleibenden Eindruck.

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