Subtile Bedrohung
Die Insel der AngstMir hat „Die Insel der Angst“ sehr gut gefallen. Gleich vorab muss ich vielleicht sagen, dass es kein klassischer Thriller ist, bei dem man atemlos durch die Story getrieben wird. Aber ich finde, der Autor ...
Mir hat „Die Insel der Angst“ sehr gut gefallen. Gleich vorab muss ich vielleicht sagen, dass es kein klassischer Thriller ist, bei dem man atemlos durch die Story getrieben wird. Aber ich finde, der Autor versteht es exzellent, eine subtil bedrohliche Atmosphäre zu schaffen. Das Buch lebt von der Stimmung und Einsamkeit auf der abgelegenen Insel. Von dem mangelnden Vertrauen der Crewmitglieder untereinander und den immer wieder eingestreuten kleinen Situationen, die Unbehaglichkeit auslösen.
Dabei haben wir es bei Protagonistin Tess mit einer ursprünglich investigativen Filmemacherin zu tun, die den eigentlich harmlosen Auftrag erhält, die Insel und die Arbeit des Forschungsteams zu dokumentieren. Bis ein Toter auftaucht und das Unheil seinen Lauf nimmt. Gleichzeitig umgibt Tess das Geheimnis um ein früheres Projekt, bei dem es zu einem tragischen Vorfall kam und das nach und nach gelüftet wird.
Mich hat das Buch gepackt und auch sehr gut unterhalten. Insbesondere den Fall aus der Vergangenheit fand ich sehr spannend. Darüber hinaus wartet die Geschichte auch durchaus mit überraschenden Wendungen auf.
Einzig Tess fand ich zum Ende hin etwas eingeschränkt und plump in ihrer Urteilsfähigkeit - das hat mich zunehmend gestört, da ihre Gedanken und Rückschlüsse für mich nicht zu einer erfolgreichen Investigativ-Filmerin gepasst haben.
Aber insgesamt ein schöner Thriller, der auch stimmig zu Ende gebracht wird.