Spannender Polit-Krimi
MärzwinterKlappentext:
Die Berliner Staatssekretärin Dr. Julia Steinberg soll mit kompromittierenden Aufnahmen aus dem Amt gedrängt werden. Doch am nächsten Tag ist sie tot und der Lockvogel, die gutaussehende ...
Klappentext:
Die Berliner Staatssekretärin Dr. Julia Steinberg soll mit kompromittierenden Aufnahmen aus dem Amt gedrängt werden. Doch am nächsten Tag ist sie tot und der Lockvogel, die gutaussehende und schlagfertige Escort-Lady Liberty Vale, eine der Hauptverdächtigen. Nur gemeinsam mit dem eigenbrötlerischen Privatdetektiv Martin Sanders kann Liberty ihre Unschuld beweisen und die Hintermänner der Tat ermitteln. Eine rasante Jagd durch Berlin beginnt.
Märzwinter ist bereits der zweite Berlin-Krimi von Bettina Kerwien.
Der flüssige Schreibstil der Autorin lässt den Leser sehr gut in die Geschichte rein kommen und der ungewöhnlich spannende Erzählstil trägt dazu bei, dass man das Buch fast in einem Rutsch lesen könnte. Mit den vielen Charakteren muss man sich ein wenig anfreunden, aber beim längeren Lesen, weiß man wer wer ist oder wer zu wem gehört.
Die beide Hauptprotagonisten Liberty Vale und Martin Sanders wurden perfekt ausgearbeitet. Sie blond, jung, sexy und sie gibt dem Leser den Anschein etwas naiv und dumm zu sein. Was sich allerdings als Irrtum rausstellt, denn sie ist intelligent und schlagfertig. Was sich in manchen Situationen sehr gut auszahlt.
Ex Polizist Martin Sanders, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet gilt als eigenbrötlerisch, einsam und sehr schweigsam. Kein Wunder, wenn man erfährt, was ihm wiederfahren ist. Seinen Job macht er auf seine Art und Weise, aber mit Liberty Vale hat er das perfekte Team geschaffen.
Die anderen Charaktere wurden auch gut gezeichnet, aber hier beschränkte man sich auf das wesentliche. Dadurch wirkten sie ein wenig farblos, was dennoch kein Nachteil ist. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Die Kulisse von Berlin (z.B. Spreeufergegend, Reichstag oder der Fernsehturm) wurde sehr gut eingefangen und wer sich in dieser Gegend auskennt, konnte das Flair von Berlin spüren oder sogar miterleben. Die Stadt mit den vielen Gesichtern.
Die Handlungsthemen von Märzwinter sind Erpressung, Korruption und Machenschaften in der Politik. Hier hat die Autorin sehr gut recherchiert und mal gezeigt, wozu Menschen fähig sind, um an die Macht zu gelangen. An manchen Stellen kam für mich ein leichter Hauch von London oder den USA rüber geweht. Was der Geschichte des Buches aber nicht geschadet hat. Was mir sehr gut gefiel, waren die jeweiligen Überschriften der einzelnen Kapitel und somit wusste man so gleich, was einen hier erwartet. Ich fand, dass genau dadurch die Spannung noch ein wenig verstärkt wurde. Während des Lesens tauchten immer mehr Fragen auf. Diese wurden in einem packenden und spannenden Finale beantwortet.
Fazit:
Märzwinter ist ein brillanter 301 seitiger Polit-Krimi, der sich durch Spannung, gut ausgearbeiteter Handlung, perfekt wiedergegebener Kulisse und starken Charakteren auszeichnet. Hier stimmte einfach alles und ich würde mich auf ein Wiedersehen mit Liberty Vale und Martin Sanders freuen.