A Thousand Broken Pieces

Wie kann es sein, dass zu Büchern von Tillie Cole keine Taschentücher mitgegeben werden? Frechheit!

Nach »All your kisses« war ich überzeugt, dass mich kein Buch mehr so emotional mitnehmen kann. Oh boy was I wrong…
»A thousand broken pieces« ist der zweite Band der Reihe. Lest die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge!!!

Zum Inhalt werde ich nichts sagen, da es euch zu sehr spoilern würde. In dieser Rezension beschränke ich mich ausschließlich auf meinen Leseeindruck.

Von der ersten Seite an ist mir aufgefallen, wie schön der Schreibstil mal wieder ist. Meine bunten Klebestreifen sind mir ausgegangen, weil ich so viel im Text markiert habe. Das zentrale Thema ist Trauerbewältigung, ein schwieriges Gebiet, um das ich sonst einen Bogen mache. Die Autorin geht jedoch wirklich feinfühlig mit dem Thema um. In der Danksagung habe ich dann gesehen, dass sie das Buch geschrieben hat, um den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Das hat mich unfassbar gerührt und getroffen. Denn es macht die Geschichte umso bedeutender.

Ich mochte nicht nur den Schreibstil, sondern auch die Charaktere. Dabei handelt es sich um eine Therapie-Reisegruppe, bei der jeder und jede einen ganz persönlichen Verlust verarbeitet. Die einzelnen Schicksale, der Umgang und Zusammenhalt der Gruppe haben mir vor Augen geführt, wie individuell Verlust und Trauer sind. Und wie menschlich es ist, damit unterschiedlich umzugehen. Das Buch gibt seinen Leser:innen definitiv etwas mit.

Die Therapie-Reise führt die Gruppe auf verschiedene Orte der Welt. Ich bin persönlich noch nicht viel gereist und mochte diesen Aspekt ganz besonders gerne. In einem Buch steckten für mich mal eben ganz viele Geschichten, durch den ständigen Setting-Wechsel.

Wer gerne große Emotionen erlebt, für den ist »A thousand broken pieces« genau das richtige!

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Der Schreibstil der Autorin leitet den Leser gefühlvoll, aber unglaublich sinnvoll durch die Geschichte. Trotzdem ist es verständnisvoll und flüssig zu lesen. Es ist erstaunlich, wie die Autorin mit Worten umgeht, sie mit zahllosen Gefühlen füllt.
Das Buch ist aus zwei Sichten geschrieben aus der Sicht von Savannah und aus der Sicht von Cael.

So kann man im Verlauf der Geschichte die Gedanken, Gefühle, Ängste und Unsicherheiten gut nachvollziehen. Auch die verschiedenen Rückblicke und Erinnerungen haben mir ausgezeichnet gefallen. Ich bin sehr begeistert von der Herangehensweise der Autorin an das Thema Trauer und Trauerverarbeitung in diesem Buch. Die Idee mit dem Camp finde ich auch sehr schön. Es ist offensichtlich, wie Sav und auch Cael sich in der neuen Umgebung besser öffnen können. Vor allem durch andere Menschen, die auch durch eine Trauerverarbeitung gehen, fühlt man sich gleich wohler, was in diesem Buch auch wieder aufgegriffen wird. Die Idee, mit dem Notizbuch von Poppy für Sav zu machen, fand ich wirklich bewegend. Poppy erkannte, dass Sav Schwierigkeiten hat, sie gehen zu lassen, und hat ihr das Tagebuch hinterlassen.

Sav ist mich fasziniert, da sie ein großartiger und vielschichtiger Charakter ist. Sie ertrinkt häufig in sich selber und gibt dennoch alles, um wieder durch das Leben zu kommen.
Cael zeigt eine komplexe Persönlichkeit, auch wenn er aufgrund seiner Trauer so wütend auf sich selbst und auch auf andere ist. Die sechs Jugendlichen haben alle unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise verloren. Wie die Autorin die verschiedenen Geschichten der Jugendlichen erzählt hat, hat mir gut gefallen.

Die verschiedenen Etappen der Reise fand ich interessant ausgesucht, jedoch passen sie immer zum Thema Trauer. In Norwegen, wo die Gruppe bei den Polarlichtern war, fand ich es sehr emotional. In Indien haben mir die verschiedenen Bräuche zum Thema Trauer und Tod gefallen. Auf den Philippinen leisteten sie Hilfe für Menschen, die ihr Zuhause und Menschen durch eine Naturkatastrophe verloren hatten. In Japan haben sie die Bedeutung von Heilung und Reparieren demonstriert bekommen. Zum Ende bekamen alle eine Konfrontationstherapie zu ihrer Situation, um endgültig damit abschließen zu können. Die fand ich besonders emotional und dort flossen mir Tränen.

Mir gefällt in diesem Buch vor allem die Art und Weise, wie die Trauer langsam, aber sicher überwunden wird. Die Hauptcharakter entwickeln sich von Etappe zu Etappe weiter, aber auch die Nebencharakter werden gut dargestellt. Die Verbesserung und Verarbeitung sind Stückweise erkennbar.

Sav und Cael Liebesgeschichte ist so sanft und liebevoll. Auch wenn die Beziehung so schnell ging, merkt man die Gefühle der beiden zueinander. Man merkt, dass sie immer für den anderen da sind, sowohl in guten als auch in schlechten Tagen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, jedoch gab es ein paar Stellen, in denen ich die Ge-schichte überflogen habe, da ich sie nicht so spannend fand.

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