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Veröffentlicht am 30.12.2024

"Ich habe mein ganzes Leben lang in einem Gefängnis gelebt..."

Wünschen
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"Wünschen" von Chukwuebuka Ibeh ist ein sehr beeindruckendes und bewegendes Romandebüt. Erzählt wird die Geschichte von Obiefuna, der in den 2000er-/2010er Jahren in Nigeria aufwächst. Er ist kein "typischer" ...

"Wünschen" von Chukwuebuka Ibeh ist ein sehr beeindruckendes und bewegendes Romandebüt. Erzählt wird die Geschichte von Obiefuna, der in den 2000er-/2010er Jahren in Nigeria aufwächst. Er ist kein "typischer" Junge, ist klug, schüchtern und tanzbegeistert. Als sein Vater in einer intimen Situation mit einem anderen Jungen, Aboy, erwischt, schickt er ihn auf ein strenges christliches Internat. Fern von seiner Mutter, die es sehr vermisst, gewöhnt er sich dennoch an die strengen Regeln und Hierarchien des Internatslebens, aber es ist auch ein Überlebenskampf.
Nach seinen Abschlussprüfungen beginnt Obiefuna ein Studium und verliebt sich. Mit Miebi und dessen lieberalem Freundeskreis fühlt er sich sehr wohl und glücklich. Doch die glückliche Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt - mit den politischen Entwicklungen im erzkonservativen Nigeria und dem 2014 verabschiedeten Gesetz über die Strafbarkeit gleichgeschlechtlicher Beziehungen ist sein Wunsch nach Liebe und einem selbstbestimmten Leben in Gefahr.
Das Buch zeigt auf sehr eindrücklich Weise, was es bedeutet, schwul in Nigeria aufzuwachsen und zu leben.
Mir hat der Schreibstil und die Geschichte sehr gut gefallen, auch wenn das Ende dann etwas zu abrupt kam für meinen Geschmack. Dennoch vergebe ich aufgrund der Wichtigkeit des Themas und der Emotionalität des Buchs mit guten Gewissen 5 Sterne.

"Wie lächerlich, wie gefühllos und absurd diese Erwartungen an ein Kind waren. Er war erst acht und wusste nicht, was »angemessenes« Verhalten bedeutete. Doch als sie das Licht in seinem Zimmer ausmachte, nachdem es ihr gelungen war, seine Tränen zu trocknen, und er eingeschlafen war, wünschte sie sich, dass er nur ein ganz kleines bisschen gewöhnlicher wäre."

"Wir können nicht alle in denselben Dingen gut sein. Das Leben besteht aus Vielfalt. Es ist ein Grundprinzip", setzte Uzoamaka nach.

"Es ist eine Sache, ein Kind zu lieben, aber eine ganz andere ist es, ob sich dieses Kind auch geliebt fühlt. Unser Sohn ist noch jung. Er wird in seinem Leben noch vielen Widerständen begegnen. Ein Zuhause ist der letzte Ort, an dem sich ein Kind nur bedingt geliebt fühlen sollte."

"Ich muss oft daran denken, wie viel Liebe verloren geht, während schwule Kinder groß werden. Man beraubt uns der Möglichkeit, die Unschuld jugendlicher Verliebtheit zu erleben, weil man die ganze Zeit Angst hat und mit dem Stress beschäftigt ist, die Fassade aufrechtzuerhalten."

"Wie konnte er Miebi begreiflich machen, dass es schwierig war, die Nachrichten zu ignorieren, wenn der Hass wie ein riesiger, unverrückbarer Felsen direkt vor einem lag?"

"Wie kann man etwas Schönes beginnen, wenn man schon vorher um seine Endlichkeit weiß? Man gab sich der Liebe hin und wusste, dass man keine Chance haben würde..."

"Ich habe das alles nur zu deinem Besten getan ", sagte Anozie. "Es ist nicht normal, so zu leben. Es gibt mittlerweile sogar ein Gesetz dagegen. Du kannst ins Gefängnis kommen, wenn du so was tust." - "Ich habe mein ganzes Leben lang in einem Gefängnis gelebt, Papa."

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Veränderungen ermöglichen: 13 wichtige Essays gegen das Patriarchat

Unlearn Patriarchy 2
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Schon Band 1 von "Unlerarn Patriarchy" hat mich sehr begeistert und mitgenommen, und so war ich hocherfreut, dass nun der zweite Band erscheint.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, sehr angenehme ...

Schon Band 1 von "Unlerarn Patriarchy" hat mich sehr begeistert und mitgenommen, und so war ich hocherfreut, dass nun der zweite Band erscheint.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, sehr angenehme Farbgebung - aber nun zum Inhalt:

Die 13 Essays sind unfassbar klug und gut geschrieben. Ich habe mich beim Lesen mehrfach aufgeregt, war emotional bewegt und angegriffen. DieEssays behandeln wichtige und hochaktuelle Themen, welche sehr gut und divers ausgewählt sind.

Ganz besonders möchte jedoch diese Essays hervorheben:

- "Unlearn Körper" von Yassamin-Sophia Boussaoud

- "Unlerarn Ableismus" von Rebecca Maskos

- "Unlerarn Recht" von Asha Hedayati

- "Unlerarn Gender Pay Gap" von Alexandra Zykunov

- "Unlerarn Literatur" von Nicole Seifert



Es ist kein leicht zu lesendes Buch. Die Texte haben mich sehr beschäftigt, viele Fakten haben mich stark aufgewühlt und mitgenommen.

Ich hoffe, dass das Buch nicht nur mich, sondern auch viele andere zum Nachdenken anregt. Es muss sich noch sehr viel ändern – dieses Essays sind 13 kluge Denkanstöße, die Veränderungen ermöglichen können!

Ich werde jetzt mit Sicherheit noch viel mehr von all diesen klugen Menschen lesen!

"Unlerarn Patriarchy 2" gehört auf jeden Fall jetzt schon zu meinen Lese-Highlights 2024!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Neuanfang - Nebenan ... Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch

Nebenan ist doch weit weg
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Das schön gestaltete Cover des Buchs hatte uns direkt angesprochen, und so begannen mein Kind und ich gespannt die Lektüre.

Zugegeben, das Thema verspricht keine allzu leichte Kost - aber das Buch ist ...

Das schön gestaltete Cover des Buchs hatte uns direkt angesprochen, und so begannen mein Kind und ich gespannt die Lektüre.

Zugegeben, das Thema verspricht keine allzu leichte Kost - aber das Buch ist schon schön und feinfühlig geschrieben, man fühlt sich gleich wohl damit.

Die Story ist etwas ungewöhnlich, ein zwölfjähriges Mädchen muss von Deutschland nach Polen ziehen, absolut nicht freiwillig. Man kann sich als Kind genauso wie als Erwachsener gut in ihre Lage versetzen und mit ihr fühlen.

Neuanfänge sind immer schwer, ungewollte sowieso.

Das Buch begleitet einen auf Ediths Reise in ein komplett anderes Leben, ein neuer Alltag, eine neue Sprache, neue Schule ...

Ich möchte nicht zu viel zum Inhalt sagen, um nicht zu spoilern - aber es ist wirklich eine sehr schöne Geschichte mit Feingefühl, Tiefgang, Humor & Liebe zum Detail (und spürbarer Liebe der Autorin zum Nachbarland Polen)!

Die Altersempfehlung ab 11 Jahren finde ich genau richtig, mein Kind fand es sehr schön zu lesen und ich finde, dies ist ein besonders wertvolles und gelungenes Jugendbuch!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Neuanfang - Nebenan ... Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch

Nebenan ist doch weit weg
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Das schön gestaltete Cover des Buchs hatte uns direkt angesprochen, und so begannen mein Kind und ich gespannt die Lektüre.

Zugegeben, das Thema verspricht keine allzu leichte Kost - aber das Buch ist ...

Das schön gestaltete Cover des Buchs hatte uns direkt angesprochen, und so begannen mein Kind und ich gespannt die Lektüre.

Zugegeben, das Thema verspricht keine allzu leichte Kost - aber das Buch ist schon schön und feinfühlig geschrieben, man fühlt sich gleich wohl damit.

Die Story ist etwas ungewöhnlich, ein zwölfjähriges Mädchen muss von Deutschland nach Polen ziehen, absolut nicht freiwillig. Man kann sich als Kind genauso wie als Erwachsener gut in ihre Lage versetzen und mit ihr fühlen.

Neuanfänge sind immer schwer, ungewollte sowieso.

Das Buch begleitet einen auf Ediths Reise in ein komplett anderes Leben, ein neuer Alltag, eine neue Sprache, neue Schule ...

Ich möchte nicht zu viel zum Inhalt sagen, um nicht zu spoilern - aber es ist wirklich eine sehr schöne Geschichte mit Feingefühl, Tiefgang, Humor & Liebe zum Detail (und spürbarer Liebe der Autorin zum Nachbarland Polen)!

Die Altersempfehlung ab 11 Jahren finde ich genau richtig, mein Kind fand es sehr schön zu lesen und ich finde, dies ist ein besonders wertvolles und gelungenes Jugendbuch!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Keine gute Geschichte, aber ein großartiges Buch

Keine gute Geschichte
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Zum Glück habe ich diese Perle in den Massen der Neuveröffentlichungen entdeckt. "Keine gute Geschichte" ist ein interessanter Titel, der auf jeden Fall Aufmerksamkeit erreg. Das Cover finde ich ganz okay, ...

Zum Glück habe ich diese Perle in den Massen der Neuveröffentlichungen entdeckt. "Keine gute Geschichte" ist ein interessanter Titel, der auf jeden Fall Aufmerksamkeit erreg. Das Cover finde ich ganz okay, auch ein Hingucker in gewisser Weise.
Die Geschichte hat mich von Anfang gepackt. Lisa Roy beschreibt die Geschichte von Arielle, die in einem sogenannten Problembezirk aufgewachsen ist und im Leben schon so einiges mitgemacht hat. Inzwischen erfolgreich, wird sie erneut von Problemen gebeutelt. Als zwei Mädchen verschwinden, erinnert sie dies an das Verschwinden ihrer Mutter in der Kindheit.
Lisa Roy hat eine sehr angenehme Art zu schreiben. Ihr Debütroman hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich bin sehr gespannt, was man von dieser interessanten Autorin noch hören wird. - Für mich eines der absoluten Highlights in diesem Lesejahr! Unbedingt lesen!

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