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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2024

Spannung bis zur letzten Seite

Der Nachtschattenmann: Thriller
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In ihrem bereits neunten Fall bekommt es die Kölner Rechtsmedizinerin Julia Schwarz mit einem Serienmörder der besonderen Art zu tun. Die erste Tote ist eine junge Frau, die auf den Stufen einer Tanzschule ...

In ihrem bereits neunten Fall bekommt es die Kölner Rechtsmedizinerin Julia Schwarz mit einem Serienmörder der besonderen Art zu tun. Die erste Tote ist eine junge Frau, die auf den Stufen einer Tanzschule aufgefunden wird. In Ihrer Hand hält sie einen kleinen Ballerinaschuh. Trotz der Kälte trägt sie nur ein dünnes Kleid und fast sieht es aus, als ob sie noch tanzen würde. Eine schwarze Mülltüte über dem Kopf verbirgt, dass an ihrem äußeren Erscheinungsbild gearbeitet wurde. Sie wird nicht das letzte Opfer sein…
Wie bei all ihren Thrillern legt Catherine Shepherd einen rasanten Start hin und man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen. Es beginnt mit einem spannenden Prolog, der einen sofort an das Buch fesselt. Danach beginnt die eigentliche Story, bei der ständig etwas passiert. Dazu sind die Kapitel angenehm kurz und man fliegt förmlich durch das Buch.
Wie von der Autorin gewohnt gibt es jede Menge Verdächtige und falsche Fährten. Doch irgendwie scheint keiner der Verdächtigen so richtig zu passen und so rätselt man das ganze Buch lang, wer denn der Täter sein könnte und wird am Ende wieder total überrascht. Die Charaktere des ermittelnden Teams sind mir mittlerweile bestens vertraut und ich freue mich immer, wenn ich an den privaten Entwicklungen der einzelnen Figuren teilhaben darf. Diese nehmen aber nur einen kleinen Raum ein, sodass diese nicht stören, sondern das Ganze ein klein wenig auflockern und auch die Figuren sympathischer machen.
Die Spannung ist von Beginn an vorhanden und das hohe Spannungsniveau kann sich bis zur letzten Seite halten. Die Auflösung wie immer schlüssig und es bleiben keine Fragen offen. Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2018

Böse Dinge geschehen

Das Böse in deinen Augen
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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihr Heimatdorf Gaunt zurück. Hier tritt sie auch eine neue Stelle an und lernt dabei die 11jährige Ellie Atkinson kennen. Ellie lebt ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihr Heimatdorf Gaunt zurück. Hier tritt sie auch eine neue Stelle an und lernt dabei die 11jährige Ellie Atkinson kennen. Ellie lebt bei einer Pflegefamilie, seit ihre eigene Familie bei einem Brand ums Leben kam. Doch es gibt Gerüchte, Ellie sei eine Hexe. Denn immer, wenn Ellie wütend wird, geschehen böse Dinge.
Imogen hingegen sieht nur ein verängstigtes Mädchen und glaubt nicht, dass Ellie besondere Fähigkeiten hat. Erst als Imogen selbst betroffen ist, kommen ihr doch Zweifel. Sollte sie sich wirklich getäuscht haben?

Nach „Die stille Kammer“ und „Das Mädchen im Dunkel“ nun also der dritte Psychothriller von Jenny Blackhurst. Und wieder versteht es die britische Autorin mit den Gefühlen des Lesers zu spielen und ihn auf falsche Fährten zu locken.
Erzählt wird immer abwechselnd aus der Sicht von Imogen und Ellie. Die 35jährige Imogen hütet selbst ein dunkles Geheimnis, von dem man als Leser erst gegen Ende des Buches erfährt. Deshalb lässt sich anfangs auch so manches Verhalten von Imogen nicht ganz nachvollziehen. Als Psychologin fand ich sie zu unprofessionell, da sie Ellie und deren Gefühle viel zu nah an sich heranlässt.
Ellie selbst hat es auch nicht einfach bei ihrer Pflegefamilie, die aus den Pflegeeltern und deren 15jähriger Tochter, sowie einem weiteren Pflegekind besteht. Die unnatürlichen Dinge, die geschehen, wenn Ellie wütend wird, lassen so manches Mal an „Carrie“ von Stephen King denken. Als Leser fragt man sich natürlich, wie dies all sein kann und sucht verzweifelt nach einer logischen Erklärung.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd und man ist ganz schnell in der Handlung drin. Es gibt falsche Verdächtige und Wendungen. Lediglich der Schluss war nicht so ganz nach meinem Geschmack. Es wird zwar vieles zum Ende hin geklärt, dennoch bleiben so einige Fragen offen und können verschieden ausgelegt werden.

Insgesamt aber ein spannender und auch gut erzählter Psychothriller, den ich gerne weiterempfehlen kann.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 30.12.2024

Was geschah am Wochenende?

Das Wochenende
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Zur Einweihung ihres glamourösen Campingplatzes in Cornwell haben Annie und Max ihre Freunde aus Studienzeiten eingeladen. Mit der Aussicht auf ein schönes Wochenende reisen insgesamt drei weitere Familien ...

Zur Einweihung ihres glamourösen Campingplatzes in Cornwell haben Annie und Max ihre Freunde aus Studienzeiten eingeladen. Mit der Aussicht auf ein schönes Wochenende reisen insgesamt drei weitere Familien samt ihren Kindern an. Doch schon am ersten Abend kommt es zum Streit. Als am nächsten Tag ein Unwetter aufzieht und eines der Kinder nicht zum Lager zurückkehrt eskaliert die Situation. Alte Konflikte brechen auf, dunkle Geheimnisse treten zu Tage. Ein Wochenende mit einem tödlichen Ausgang…
Der Einstieg in das Buch ist nicht gerade einfach. Man wird direkt mit den vielen Figuren der vier Familien konfrontiert. Als sehr hilfreich erweist sich hier ein Namensverzeichnis gleich zu Beginn des Buches, ebenso wie eine Skizze der Örtlichkeiten. Zudem werden im Verlauf der Handlung die Figuren immer vertrauter und lassen sich leichter zuordnen. Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder sind sehr unterschiedlich und auch mehr oder weniger sympathisch. Fast jeder der Anwesenden trägt ein Geheimnis mit sich, das im Verlauf des Wochenendes gelüftet wird.
Der angenehme Schreibstil der Autorin lässt einen nur so durch das Buch fliegen. Hannah Richell wechselt in diesem Buch sehr häufig die Erzählperspektive. Viele der Familienmitglieder kommen zu Wort und schildern die Situation aus ihrer Sicht. Zudem springt die Geschichte auch noch zeitlich hin und her. Ein ständiger Wechsel vom Eintreffen der Familien am Freitagnachmittag, als noch alles gut ist, bis hin zum desaströsen Ende am Sonntagnachmittag. Was genau dazwischen geschieht bleibt erst einmal sehr mysteriös und geheimnisvoll, aber auch sehr spannend. Der Aufbau der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Das Unwissen um das Dazwischen und wer überhaupt sein Leben lassen musste, machen die Spannung aus.
Auf jeden Fall kann man kann dabei gut miträtseln und versuchen herauszufinden was passiert ist. Erst nach und nach formt sich ein Gesamtbild. Einige überraschende Wendungen runden das Ganze ab. Gerade zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und es bleibt bis zur letzten Seite spannend.
Für mich war es das erste Buch von Hannah Richell, aber bestimmt nicht das letzte. Die Autorin konnte mich mit ihrem Schreibstil und dem Aufbau der Geschichte voll überzeugen. Daher kann ich dieses Buch jedem Thrillerliebhaber gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Schachspiel mit tödlichem Ausgang

Schwarze Dame
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SCHWARZE DAME ist bereits der 24. Fall rund um die Kommissarin Julia Durant. Für mich war es der erste Band. Da aber die Fälle in sich geschlossen sind, konnte ich problemlos in die Geschichte eintauchen. ...

SCHWARZE DAME ist bereits der 24. Fall rund um die Kommissarin Julia Durant. Für mich war es der erste Band. Da aber die Fälle in sich geschlossen sind, konnte ich problemlos in die Geschichte eintauchen. Nur wer die Entwicklungen in Julias Privatleben genau verfolgen möchte, der sollte sich besser an die chronologische Reihenfolge halten.
In Frankfurt geschehen zwei Morde, bei denen die Opfer mit einem Hammer erschlagen wurden. Zufall oder stehen die Taten in einem Zusammenhang? Das Ganze erinnert an eine Serie vor bereits 30 Jahre bei denen die Opfer ebenfalls auf die gleiche Weise ums Leben kamen. Doch der Täter von damals wurde verhaftet und verstarb mittlerweile. Handelt es sich hier also um einen Nachahmungstäter? Doch dann wird Julia ein merkwürdiger Stadtplan von Frankfurt zugespielt. Dieser ist wie bei einem Schachbrett in 64 Felder unterteilt. Zudem tauchen bei weiteren Opfern, die nun auf andere Weise ums Leben kommen, Schachfiguren auf oder weisen einen Bezug zu dem königlichen Spiel auf. Ein Serientäter spielt ein blutiges Schachspiel…
Der Einstieg in das Buch war für mich etwas holprig. Prolog und erste Kapitel konnte ich anfänglich nicht ganz zuordnen. Doch nach ein paar weiteren Kapiteln war der Zusammenhang endlich erkennbar und von da an wurde es spannender. Auch die Kommissarin war mir von Beginn an sympathisch und man erfährt einiges aus ihrem Privatleben. Der Schauplatz Frankfurt wurde gut in die Handlung eingebracht und man hatte direkt die Bilder dazu im Kopf.
Was den Täter angeht, so tappt man lange Zeit im Dunkeln und rätselt wer dahinterstecken könnte. Dabei gibt es mehrere mögliche Verdächtige. Der Ausgang des Falls war dann für mich dennoch überraschend, denn damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Letztendlich hätte man mit einer passenden Begründung aber wahrscheinlich jeden der Verdächtigen als den wahren Täter präsentieren können. Gefehlt hat nach meiner Meinung auch etwas mehr aus der Täterperspektive zu erfahren und dessen Motiv.
Insgesamt solide Krimikost mit genügend Lokalkolorit und einer sympathischen Protagonistin. Es war bestimmt nicht mein letztes Buch mit Julia Durant.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Nicht der große Wurf

Hast du Zeit?
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Wenn es einen Preis gäbe für den besten Bezug zwischen Inhalt und Cover, dann hätte dieses Buch ihn auf jeden Fall verdient. Denn das große Thema in dem neuesten Thriller von Andreas Winkelmann ist die ...

Wenn es einen Preis gäbe für den besten Bezug zwischen Inhalt und Cover, dann hätte dieses Buch ihn auf jeden Fall verdient. Denn das große Thema in dem neuesten Thriller von Andreas Winkelmann ist die Zeit. Und nichts symbolisiert verrinnende Zeit besser als eine Sanduhr.
Ein psychotischer Täter will sich seine Zeit zurückholen. Zeit, die ihm andere Menschen „gestohlen“ haben und nun dafür mit ihrem Leben bezahlen sollen. Zwei Angehörige der Opfer machen sich auf die Suche nach den Vermissten. Lilly telefonierte gerade mit ihrer Partnerin Felicitas, als diese entführt wurde und versucht nun verzweifelt sie zu finden. Auch Lars Erik Grotheer hat es sich zur Aufgabe gemacht den Täter zu finden. Zum einen, weil der ehemalige Bundestagspolizist ein Opfer nicht schützen konnte und der Täter zudem noch in seinem persönlichen Umfeld ein zweites Mal zuschlägt.

Da ich bisher alle Bücher von Andreas Winkelmann mit Begeisterung gelesen haben, war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk. Das Buch beginnt auch wirklich spektakulär, doch nach wenigen Seiten nahm der Spannungsbogen rapide ab. Man erfährt zwar als Leser von den verschiedenen Entführungen und Morden, doch ein Zusammenhang ist überhaupt nicht erkennbar. Erst als endlich die sympathische Fotografin Lilly und Grotheer sich kennenlernen, kommt langsam Licht ins Dunkel.
Die beiden nehmen auch praktisch die Ermittlerrolle ein, denn die Polizei sieht weder einen Zusammenhang zwischen den verschwundenen Personen, noch werden Ermittlungen vorangetrieben.
Die Kapitel fand ich angenehm kurz, die aus der Täterperspektive waren immer durch ihre Überschrift klar gekennzeichnet.
Etwas genervt haben auch die vielen Redewendungen und Sprüche, die das Thema Zeit beinhalten. Egal ob gestohlene Zeit, Zeitverschwendung oder verlorene Zeit. Irgendwie wurde versucht so viel wie möglich dieser Redewendungen in dem Text unterzubringen.
Zum Ende hin offenbart sich eine etwas traurige Geschichte, die mir eher wie eine Notlösung vorkam.

Insgesamt war „Hast du Zeit?“ nicht der große Wurf. Da ich aber die anderen Bücher des Autors immer gefeiert habe, weiß ich, dass es auch anders geht und freue mich einfach auf das nächste Buch von ihm.

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