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drachenzahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2023

Amüsantes Horrormärchen

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Da ich Märchenadaptionen sehr gerne lese, kam ich auch um das Buch „Ever & After“ nicht herum. Ich hatte zwar eigentlich nur eine seichte Romantasy erwartet und war dann positiv überrascht, als sich die ...

Da ich Märchenadaptionen sehr gerne lese, kam ich auch um das Buch „Ever & After“ nicht herum. Ich hatte zwar eigentlich nur eine seichte Romantasy erwartet und war dann positiv überrascht, als sich die Geschichte eher in Richtung Horror- und Abenteuergeschichte entwickelte, ohne aber je komplett den Humor oder die Romantik aus den Augen zu verlieren. Es handelt sich um einen ersten Band und endet auf einen fiesen Cliffhanger. Der nächste Band ist für Oktober 2024 angekündigt.

Rain White soll der jahrhundertelangen Tradition folgen und an ihrem 18. Geburtstag den schlafenden Prinzen küssen. Das rebellische Mädchen hat aber kein Interesse an diesem Quatsch und weigert sich. Das kommt beim Märchenrat alles andere als gut an. Schließlich wurde prophezeit, dass durch den Kuss die Magie wieder ins Land zurückkehren soll. Die Frage ist nur, ist diese Aussicht denn auch wirklich erstrebenswert? Rain White und die Welt erlebt eine böse Überraschung, als der Kuss ganz anders endet als erwartet oder erhofft.

Das Buch ist durchweg spannend und es fiel mir mitunter schwer, meinen Kindle aus der Hand zu legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Manche Handlungsstränge sind zwar recht vorhersehbar, andere wiederum nicht oder nur im Ansatz. Insgesamt bleibt der Spannungsbogen durchweg erhalten. Die Charaktere sind zudem sehr unterschiedlich und weisen Ecken und Kanten auf. Die Motive einzelner sind selten offensichtlich zu erkennen und lassen einen gewissen Raum für Spekulation.

In die Geschichte werden immer wieder (veränderte) Märchen über die Vasallen des Prinzen eingestreut. Diese wurden im Ton eines klassischen Märchens erzählt und beleuchten den Hintergrund der Figur näher. Zu jedem Kapitel steht des Weiteren ein Zitat aus einem Original der Gebrüder Grimm.

Das einzige, was ich so gar nicht an der Geschichte mochte, ist das Love Triangle. In der einen Minute knutscht sie mit dem einen, in der nächsten Minute schlägt ihr Herz Purzelbäume wegen eines anderen. Ich persönlich mag solche Konstellation prinzipiell nicht besonders, wobei es hier noch halbwegs geschmackvoll rübergebracht wurde.

Außerdem ist wirklich wenig ersichtlich, warum man den bösen Prinzen überhaupt erwecken sollte. Seit Jahrhunderten probieren die großen Märchenfamilien es immer wieder, im Wissen, dass der schlafende Mann keineswegs der charmante Held der Geschichte sein wird. Einige trainieren sogar ganz gezielt für die Apokalypse. Ist der Besitz von Magie und die erhoffte Neuverteilung von Ländereien wirklich ein Massaker wert?

Auch wenn die Hintergrundgeschichte per se wenig Sinn ergibt, war das Buch dennoch äußerst unterhaltsam und ich bin sehr gespannt, was die Fortsetzung zu bieten hat. Leider muss ich mich bis dahin noch ein ganzes Jahr gedulden. Ich denke jedoch, dass das Buch es wert sein wird. Zumindest bietet dieser erste Band eine kurzweilige, humorreiche und spannende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Gruselige Weihnachten

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Das Buch "Schatten - Der Pakt" vom finnischen Kinderbuchautor Timo Parvela ist ein fesselnde Fantasiegeschichte zum Thema Weihnachten mit zahlreichen gruseligen und mythischen Elementen. Da es sich um ...

Das Buch "Schatten - Der Pakt" vom finnischen Kinderbuchautor Timo Parvela ist ein fesselnde Fantasiegeschichte zum Thema Weihnachten mit zahlreichen gruseligen und mythischen Elementen. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, endet die Geschichte zunächst mit einem Cliffhanger.

Schon im ersten Kapitel wird man von der düsteren Stimmung des Buches sofort in den Bann gezogen. Pete ist verzweifelt. Seine Freundin ist lebensbedrohlich krank und kein Arzt kann ihr helfen. In seiner Ausweglosigkeit wendet er sich schließlich an den Weihnachtsmann. Er wird schließlich tatsächlich von einem gruseligen Wichtel namens Elpiö erhört, der als Gegenleistung Petes Schatten einfordert. Das Versprechen wird eingelöst, aber Pete merkt schnell, dass ein Leben ohne Schatten ein Leben in völliger Leere bedeutet. Wie kann er den Pakt umkehren, ohne aber gleichzeitig seine Freundin zu verlieren?

Es gibt einen zweiten Handlungsstrang, der im Weihnachtsland der Wichtel stattfindet und der Schattenstrickerin Uudit folgt. Sie kann unsichtbar machende Gewänder aus Schatten kreieren und ihr sehnlichster Wunsch ist es, sich der Wichtelgilde anzuschließen. Leider verläuft das Aufnahmegespräch anders als erhofft.

Das Buch bleibt spannend bis zur letzten Minute und weiß geschickt mit Horrorelementen zu spielen, ohne dass es für (die meisten) 10-Jährigen zu gruselig sein wird. Zudem wartet die Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen auf. Man kann nie genau wissen, was als Nächstes passiert. Die finstere Atmosphäre wird durch die großformatigen dunklen Bilder perfekt untermalt. Die Schatten sind praktisch in allen Zeichnungen spürbar. Zum Gänsehautfaktor trägt auch die Sprache der Wichtel bei, die die Kinder grundsätzlich in der dritten Person ansprechen.

Etwas unklar bleibt jedoch die Definition „Schatten“. Anfangs ist damit die Seele gemeint, dann später bekommt auch die Hülle/der Körper die Bezeichnung Schatten zugewiesen. Die eingetauschten Seelen wiederum werden ebenfalls mal als Schatten oder bloße Hüllen bezeichnet. Diese Verwirrung könnte sich durch die Übersetzung eingeschlichen haben, oder der Autor war sich selbst nicht sicher, was nun genau Hülle, Schatten oder Seele ist.

Problematisch finde ich auch, dass die Seelen-/Schattenlosen und deren Verhalten nicht konsequent gleich dargestellt wurden. So scheinen sie in der ersten Hälfte des Buches lediglich von Wut und Hass getrieben zu sein. In der zweiten Hälfte tauchen dann aber Charaktere auf, die diese Gefühle anscheinend verbergen und sogar mitfühlendes, kooperatives Verhalten zeigen können. Das erscheint mir unlogisch.

Überhaupt sind manche Verhaltensweisen wenig schlüssig. Offensichtlich ist Uudit als Schattenflickerin von großer Bedeutung für die Wichtelgilde, dennoch wird sie von ihnen aufgrund ihres Gnom-Vaters rassistisch angefeindet und mit dem Tode bedroht. Ich finde es aber grundsätzlich gut, dass Themen wie Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Überhöhung von materiellen Dingen und fehlende Empathie im Buch angesprochen werden.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch um eine tolle Mischung aus Gruselgeschichte, mythischen Verweisen auf den Weihnachtsmann und den Sinn des Lebens sowie den Wert von Freundschaft. Es bleiben noch viele Fragen offen und ich habe die Hoffnung, dass sich meine Kritikpunkte vielleicht in den nächsten beiden Büchern in Wohlgefallen auflösen. Ein Buch mit Gänsehautgarantie!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Ein spannender Thriller voller Geheimnisse und Wendungen

To Die For
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„To Die For“ von Lisa Gray ist ein fesselnder Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite packt. Die Handlung dreht sich um fünf Immobilienmakler, die alles daransetzen, eine exklusive Villa in ...

„To Die For“ von Lisa Gray ist ein fesselnder Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite packt. Die Handlung dreht sich um fünf Immobilienmakler, die alles daransetzen, eine exklusive Villa in Malibu zu verkaufen – und zwar wegen einer Million-Dollar-Provision. Doch schnell wird klar, dass jeder von ihnen dunkle Geheimnisse verbirgt und bereit ist, weit zu gehen, um zu gewinnen.

Die Geschichte wechselt geschickt zwischen den Ereignissen vor einer glamourösen Maklerparty und den Ermittlungen danach, die von Detective Aribo und seinem Partner Lombardi geführt werden. Man weiß tatsächlich erst nach ungefähr zwei Dritteln des Buches überhaupt, wer gestorben ist. Gray verknüpft die Perspektiven der Figuren nahtlos und baut so eine wachsende Spannung auf. Allerdings muss ich sagen, dass ich letztlich keinen der Charaktere wirklich mochte, nicht einmal Andi. Alle sind selbstsüchtig, teilweise skrupellos und wenig sympathisch.

Lisa Grays Schreibstil ist jedoch lebendig und mitreißend. Sie schafft es, die kalte Welt des Immobiliengeschäfts mit menschlichen Abgründen zu verweben. Der Plot ist voller Wendungen, von denen nicht alle überraschend und manche auch arg übertrieben sind, aber dennoch für Nervenkitzel sorgen. Vor allem das Tempo des Buches überzeugt: Es gibt kaum Verschnaufpausen, und die Konflikte zwischen den Figuren brodeln ständig unter der Oberfläche.

Das Ende ist gelungen, mit einer kleinen, cleveren Wendung, die die Geschichte perfekt abrundet. Wer rasante Thriller mit viel Spannung und zwiespältigen Figuren mag, wird „To Die For“ nicht aus der Hand legen können. Ein packendes Leseerlebnis – absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Vorschule für zu Hause

Deine große Leseraben Vorschul-Box - lesen lernen mit Spaß - Erstlesebücher, Spiele, Sticker und vieles mehr
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Diese Vorschulbox ist wirklich randgefüllt mit vielen tollen Ideen, bestens geeignet um große Kindergartenkinder vom nächsten Schritt zu überzeugen und ihnen den Weg auf die Schule zu erleichtern. Nur ...

Diese Vorschulbox ist wirklich randgefüllt mit vielen tollen Ideen, bestens geeignet um große Kindergartenkinder vom nächsten Schritt zu überzeugen und ihnen den Weg auf die Schule zu erleichtern. Nur einige Details stören mich.

Buch „Leons erster Schultag“: 3/5
Die Geschichte selbst ist okay, aber mich stört die übermäßige Anzahl von Bildern mitten im Text. Sie erschweren das Vorlesen ungemein. Zudem ist die Handlung eher langweilig. Es wird ein recht typischer erster Schultag geschildert. Ein wenig mehr Pep und Fantasie wären nicht verkehrt gewesen.

Leseheft „Hotel Tierlieb“: 5/5
Auch hier wurden Wörter durch Bilder ersetzt, aber ich empfand dies hier als deutlich weniger störend. Die Geschichte selbst hat mir ebenfalls besser gefallen. Sie war witziger und deutlich kreativer. Wobei man kritisieren könnte, dass der Diebstahl und die Erpressung des Kängurus dann etwas sehr lapidar abgetan wurden, aber gut. Kinder finden die Geschichte sicher überaus unterhaltsam.

Heft „ABC-Rätelspaß“: 4/5
Gut für eine erste nähere Auseinandersetzung mit Buchstaben. Es sollen Anfangslaute erkannt, Buchstaben gefunden, Reime erkannt und Silbenbögen gezeichnet werden. Allerdings wiederholt sich der Aufgabentypus: Die Kinder sollen hauptsächlich verbinden. Hinten befinden sich sämtliche Lösungen.

Buchstabenmemory: 5/5
Es ist schön, dass das Kind wählen kann, ob es nur mit Bildern spielen oder ein Wort zu einem passenden Bild finden möchte. Allerdings brauchen die Kinder dafür keinerlei Vorwissen, da allein die Hintergrundfarbe bereits die Zusammengehörigkeit anzeigt. Der Lerneffekt ist also eher unterschwellig.

Laute-Quartett: 4/5
Naja, es könnte meiner Meinung nach schöner gestaltet sein. Da alle dazugehörigen Wörter stets auf den einzelnen Karten abgebildet sind, geschieht das Lernen auch hier eher am Rande.

Leseraben-Puzzle: 5/5
Das Puzzle bietet eine schöne Pause für nebenher. Obwohl es eher klein ist, scheinen die Teile dennoch recht robust zu sein.

Anlaut-Poster: 4/5
An sich ist es ein schönes Poster. Die Kinder erhalten einen ersten Überblick über alle Buchstaben des Alphabets, aber nicht über alle vorhandenen Laute. Das Hauptproblem ist, dass es zu jedem Buchstaben nur ein Bild gibt, obwohl dieser eigentlich mehrere unterschiedliche Laute aufweist, etwa V. Man sieht lediglich einen Vampir (Laut W), dass er aber durchaus auch wie F klingen kann (z.B. Vogel), wird hier einfach unterschlagen. Ich hätte auch bei den Vokalen A und E keine kurze Variante gewählt (Apfel, Erbse), da die entsprechenden Laute nur schwer für Anfänger erkennbar ist. Für einen ersten Blick okay, zum Lesenlernen eher ungeeignet.

Buchstaben-Sticker: 4/5
Die Idee ist schön. Es gibt jedoch von jedem Buchstaben exakt 3, obwohl natürlich einige deutlich häufiger in unserer Sprache vorkommen als andere. Ich persönlich finde es auch nicht so gut, dass bei zwei Varianten das Anlautbild mit abgedruckt ist. Wenn ein Kind ein Wort kleben möchte, stören diese wahrscheinlich eher, als dass sie helfen.

Reim-Brettspiel: 3/5
Das Brettspiel ist an sich eine schöne Idee, aber nicht zu Ende gedacht. Eigentlich kann man es nur allein spielen, aber warum sollte man das machen wollen? Zudem sind es viel zu wenige Reimpaare. Meine dreijährige Tochter hatte sich direkt darauf gestürzt und nach einem Durchgang gleich gemerkt, welche 6 Paare zusammengehören. Ein zweites Spiel damit brach sie ab, weil es ihr dann zu leicht war.

Die Idee ist wirklich sehr gut und sicher findet jeder zumindest zwei oder drei Angebote, die ihm besonders zusagen oder Ideen für weitere Anschaffungen geben. Die Vorschüler sollten beim Entdecken der Box auf jeden Fall von einem Erwachsenen begleitet werden, der sie unterstützt, alles erklärt und die richtigen Laute (nicht die Buchstabennamen) benennt.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Wie in einem Film

Amanda Black – Die Mission beginnt
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Amanda Black liest sich wie ein klassischer Action-Film, was durch die großformatigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen noch unterstrichen wird. Die Handlung ist spannend und schnell, jedoch bleibt da nicht viel ...

Amanda Black liest sich wie ein klassischer Action-Film, was durch die großformatigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen noch unterstrichen wird. Die Handlung ist spannend und schnell, jedoch bleibt da nicht viel Zeit für Charakterentwicklung oder eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte.

Dieser erste Band der sehr erfolgreichen Reihe (mit insgesamt zwölf Büchern) stellt zunächst einmal nur die Protagonisten vor. Amanda Blacks Eltern starben kurz nach ihrer Geburt unter mysteriösen Umständen und sie wuchs bei ihrer Großtante Paula auf. An ihrem zwölften Geburtstag wird ihr plötzlich eröffnet, dass sie Superkräfte besitzt und ihre Familie dazu auserwählt ist, gefährliche Artefakte zurückzustehlen und sicher zu verwahren.

Die Geschichte ist für Kinder ab neun Jahren sicherlich spannend und aufregend. Man kann die Handlung praktisch wie bei einem Film vor seinem Auge ablaufen sehen, was dadurch verstärkt wird, dass einige Szenen denen aus diversen Blockbustern doch sehr ähneln. Langweilig wird es nie. Amanda erhält kaum eine Pause, nicht einmal zum Schlafen.

Insgesamt geht mir alles zu schnell und zu leicht. Sie lernt Eric gerade erst kennen, erzählt ihm aber sofort ihre gesamte Lebensgeschichte und all ihre Geheimnisse. Zudem wird jedes Problem nahezu augenblicklich gelöst. Natürlich hat Eric perfekte Computerkenntnisse und kann damit alles hacken. Amanda braucht sich auch kaum anzustrengen und schon ist der Fall gelöst.

Das Buch ist in sich abgeschlossen. Es bleiben aber noch jede Menge Fragen offen, sodass sich viele interessante Themen für die zukünftigen elf Bände ergeben.

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