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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2025

Authentischer Regionalkrimi mit überraschendem Ende

Humboldt und der tiefe Fall
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Nachdem ich den ersten Band der Reihe bereits verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Band zu lesen. Wieder einmal hat mich der flüssige Schreibstil von Jana Thiem begeistert, ...

Nachdem ich den ersten Band der Reihe bereits verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Band zu lesen. Wieder einmal hat mich der flüssige Schreibstil von Jana Thiem begeistert, und ich habe das Buch in kürzester Zeit als E-Book verschlungen. Besonders gut hat mir gefallen, dass Bürgerpolizist Karl Neumann in der Oberlausitzer Mundart spricht. Als jemand, der aus der Region stammt, bewundere ich die Authentizität, mit der diese besondere Sprachfärbung dargestellt wird. Es wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern trägt wunderbar zur Atmosphäre bei.

Auch das Cover konnte mich überzeugen. Dieses Mal ist das Zittauer Gebirge abgebildet, ein wunderschöner Schauplatz, der im Buch lebendig beschrieben wird. Die Handlung führt Hauptkommissar Humboldt und sein Team von Dresden ins Zittauer Gebirge, mit Stationen in Zittau und Görlitz, die Stadt, in der ich jetzt lebe. An dieser Stelle möchte ich noch einmal hervorheben, wie detailliert für die Reihe recherchiert wurde. Die Beschreibungen der Region sind so treffend und lebendig, dass das Buch fast wie ein Reiseführer wirkt. Wer die Gegend nicht kennt, sollte sie unbedingt einmal besuchen – das Buch macht jedenfalls große Lust darauf.

Humboldt ist für mich ein sehr starker Protagonist, auch wenn ich mich aufgrund des Alters- und Geschlechtsunterschieds nicht direkt in ihn hineinversetzen kann. Das mindert jedoch keineswegs meine Begeisterung für seine Figur. Besonders spannend fand ich auch die Entwicklung von Christin Weißenburg, die mir in diesem Band noch sympathischer war als im ersten. Ihre Dynamik mit Humboldt, dieses vorsichtige Umkreisen und die subtile Spannung zwischen ihnen, hat mir sehr gefallen.

Das Ende des Buches hat mich völlig überrascht – im positiven Sinne. Ich hatte absolut nicht mit dieser Auflösung gerechnet und fand es toll, dass die Geschichte so unvorhersehbar war. Mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, um nicht zu spoilern.

Alles in allem war auch der zweite Band der Reihe ein großer Lesegenuss. Besonders für Krimifans, die authentische Schauplätze und gut durchdachte Handlungen lieben, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung. Wer den ersten Band mochte, wird auch diesen Teil verschlingen – und vermutlich genauso begeistert sein wie ich.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2024

Ein spannender Krimi mit sächsischem Flair und unerwartetem Ende

Humboldt und der weiße Tod
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Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da ich nur wenige Romane kenne, die in Sachsen spielen, was mich als gebürtige Herrnhuterin, die jetzt in Görlitz lebt, besonders angesprochen hat. Diese regionale ...

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da ich nur wenige Romane kenne, die in Sachsen spielen, was mich als gebürtige Herrnhuterin, die jetzt in Görlitz lebt, besonders angesprochen hat. Diese regionale Verbundenheit hat die Geschichte für mich gleich greifbarer gemacht.

Das Buch war eines der ersten, die ich auf meinem Tolino gelesen habe, und ich war überrascht, wie schnell ich es verschlungen habe. Der flüssige Schreibstil hat das Lesen wirklich angenehm gemacht. Auch das Cover gefällt mir sehr - die schattenhafte Darstellung Dresdens ist ein Hingucker und passt perfekt zur Atmosphäre des Buches.

Hauptkomissar Humboldt war mir trotz Alters- und Geschlechterunterschied sympathisch, auch wenn ich mich nicht in ihn hineinversetzen konnte. Das hat der Geschichte jedoch keinen Abbruch getan, da ich festgestellt habe, dass man sich nicht immer vollständig in die Protagonisten einfühlen muss, um die Handlung genießen zu können.

Auch die Journalistin Christin Weißenburg wurde spannend eingeführt. Die dynamische Beziehung zwischen ihr und Humboldt - das Spiel zwischen Abneigung und möglichem Respekt - fand ich besonders reizvoll. Da ich die anderen Bände der Reihe bereits gelesen habe, weiß ich, dass Christin später noch eine größere Rolle spielen wird, was mich neugierig auf ihre Entwicklung macht.

Das Ende des Buches hat mich zunächst etwas enttäuscht, da es anders war, als ich es aus anderen Krimis und Thrillern gewohnt bin. Doch im Nachhinein fand ich es realitätsnaher und authentischer, was dem Buch zusätzliche Tiefe verliehen hat.

Obwohl ich anfangs dachte, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre - vermutlich wegen meines Alters -, hat mich die Geschichte bestens unterhalten. Ich bin großer Fan von Krimis und -serien, da ist es letztlich egal, ob ich der "typische" Leser bin.

Von mir gibt es jedenfalls eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Spannung, Tiefgang und unerwartete Wendungen

Sag, es tut dir leid
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Das Buch ist durch ein Wanderpaket bei mir eingezogen, und sowohl das Cover als auch der Klappentext haben direkt mein Interesse geweckt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, mit kurzen Sätzen und Kapiteln, ...

Das Buch ist durch ein Wanderpaket bei mir eingezogen, und sowohl das Cover als auch der Klappentext haben direkt mein Interesse geweckt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, mit kurzen Sätzen und Kapiteln, die meist nur wenige Seiten umfassen. Das hat es mir leicht gemacht, das Buch schnell zu lesen. Allerdings hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen Joe O´Laughlin, dem Psychologen, der bei der Aufklärung des Falls hilft, und Briefen von Piper, einem der entführten Mädchen. Diese Briefe gewähren Einblicke in Pipers Gedankenwelt und ihr Leben vor der Entführung. Zwar empfand ich sie zwischendurch als störend, da sie den Spannungsfluss unterbrachen, doch letzlich halfen sie, Piper als Charakter besser zu verstehen.

Joe O´Laughlin hat mir als Protagonist gut gefallen. Neben seinem beruflichen Engagement erfahren wir auch einiges über sein Privatleben, was ihn greifbar und authentisch macht. Es ist schön, dass der Fokus nicht nur auf der Lösung des Falls lag, sondern auch auf O´Laughlins Persönlichkeit und seiner Entwicklung.

Piper wird durch die Briefe lebendig. Ihre Gedanken und Erinnerungen erzeugen eine emotionale Bindung zur Figur, auch wenn man sich manchmal wünscht, die Haupthandlung würde schneller voranschreiten.

Die Auflösung war für mich absolut überraschend - ich wäre niemals darauf gekommen, wer der Täter ist. Das hat für einen gelungenen Abschluss gesorgt und mich bis zur letzten Seite gefesselt.

Was mich gestört hat, war das Layout des Buches. Oft wurden Sätze mitten in einer Zeile abgebrochen, obwohl noch Platz gewesen wäre, oder ein einzelnes Wort stand allein auf einer Zeile und der Rest des Satzes auf der nächsten. Das hat meinen Lesefluss beeinträchtigt.

Trotz kleinerer Schwächen überzeugt der Thriller mit einer spannenden Handlung, interessanten Figuren und einer unerwarteten Auflösung.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Zwischen Datteleis und Herzensentscheidungen: Eine Reise nach Tel Aviv

Datteleis und Sternenfunkeln
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Israel ist für mich ein Sehnsuchtsland, und als Christin verbindet mich eine besondere Faszination mit diesem Land. Dieses Buch versprach, nicht nur eine Liebesgeschichte zu erzählen, sondern auch einen ...

Israel ist für mich ein Sehnsuchtsland, und als Christin verbindet mich eine besondere Faszination mit diesem Land. Dieses Buch versprach, nicht nur eine Liebesgeschichte zu erzählen, sondern auch einen Einblick in den Alltag und die Kultur Israels zu geben.

Die Geschichte spielt vorwiegend in Tel Aviv, mit einem Ausflug ans Tote Meer. Die Autorin hat die Stadt lebendig beschrieben: von stilvollen Restaurants bis hin zu traditionellen Orten. Obwohl ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe gewünscht hätte - vor allem im Hinblick auf die politischen Spannungen - wurde Israel insgesamt warm und facettenreich dargestellt.

Isabelle ist eine ambitionierte, starke Protagonistin, die mit klaren Zielen nach Israel kommt: Erfolg und finanzielle Sicherheit. Im Laufe der Geschichte wächst sie jedoch, lernt von Eilon und hinterfragt ihre Prioritäten. Was mich etwas störte, war der Fokus auf ihre Arbeit, ohne dass klar wurde, was sie genau macht. Dennoch mochte ich ihren Entwicklungsprozess sehr.

Eilon ist das perfekte Gegenstück zu Isabelle. Er arbeitet nicht, um reich zu werden, sondern um glücklich zu sein und anderen Freude zu bereiten. Seine Verbindung zu den Traditionen und zur Kultur Israels macht ihn zu einer beeindruckenden Figur. Ich konnte mich leicht in ihn hineinversetzen und fand ihn von Anfang an sympathisch.

Die Beziehung zwischen Isabelle und Eilon war von Höhen und Tiefen geprägt: Mal schnell, mal langsam, mal chaotisch - aber stets glaubwürdig. Der Konflikt zwischen Isabelles beruflichen Ambitionen und der Liebe zu Eilon war spannend und emotional. Das Ende, in dem Isabelle ihren Job aufgibt und nach Tel Aviv zurückkehrt, fühlte sich authentisch und erfüllend an.

Die politische Situation und die Spannungen, die Israel prägen, wurden fast komplett ausgeklammert. Ich verstehe, dass die Autorin ein leichtes, unterhaltsames Buch schaffen wollte, aber es hätte der Geschichte mehr Tiefe verliehen, wenn zumindest ein Hauch dieser Realität eingeflossen wäre.

Das Buch war Teil einer Buchbox, die mir besonders gut gefallen hat. Die farblich markierten Sticky Notes im Buch und die liebevoll verpackten Extras haben das Leseerlebnis bereichert.

"Datteleis und Sternenfunkeln" ist eine schöne Liebesgeschichte in einem faszinierenden Setting. Mit sympathischen Charakteren, emotionalen Wendungen und einer besonderen Atmosphäre lädt das Buch zum Träumen ein. Auch wenn ich mir in manchen Aspekten mehr Tiefe gewünscht hätte, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Liebe, Chaos und Neuanfänge in Honey Creek

Was wir im Stillen fühlten
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Wie erwartet, durfte dieses Buch sofort nach Erscheinen bei mir einziehen, denn ich liebe Brittainy Cherrys Geschichten! Ihr Schreibstil hat mich auch hier wieder vollkommen überzeugt: flüssig, emotional ...

Wie erwartet, durfte dieses Buch sofort nach Erscheinen bei mir einziehen, denn ich liebe Brittainy Cherrys Geschichten! Ihr Schreibstil hat mich auch hier wieder vollkommen überzeugt: flüssig, emotional und fesselnd. Das düstere Cover passt perfekt zur Geschichte, und der passende Farbschnitt rundet das Gesamtbild ab.

Honey Creek ist eine charmante Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Die leicht verschrobenen, aber liebenswürdigen Einwohner verleihen der Geschichte viel Wärme. Besonders die Tradition der Picknickkorb-Versteigerung hat mich begeistert - sie unterstreicht das besondere Flair dieser Gemeinschaft.

Yara führt eine Hundepension, ist jedoch oft zu nachlässig, wenn es um ihre Finanzen geht. Ihre offene und herzliche Art macht sie zu einer sympathischen Protagonistin. Dennoch ist ihr Leben von den Schatten ihrer Vergangenheit geprägt: Ihr toxischer Ex-Mann verbreitet Lügen und bedroht Männer, die Interesse an ihr zeigen. Ich habe diesen Charakter gehasst, doch er spielt eine entscheidende Rolle für die Handlung. Yara ist ein klassischer "People Pleaser", was mich mit ihr verbunden hat, da ich ihre Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen konnte.

Alex ist neu in Honey Creek und eröffnet dort ein kleines Restaurant - was nicht gerade gut bei den Einheimischen ankommt. Er wirkt oft abweisend und mürrisch, doch hinter der Fassade steckt ein verletzlicher Mann mit einer schmerzhaften Vergangenheit. Yara lässt sich davon nicht abschrecken, und so kommen die beiden sich langsam näher.

Die Entwicklung zwischen Yara und Alex basiert zunächst auf einem Arrangement: eine Fake-Beziehung, die jedoch auf authentische Weise wächst. Trotz der anfänglichen Inszenierung entwickeln sie eine echte Verbindung, die sich langsam und glaubhaft entfaltet.

Obwohl die Geschichte schwere Themen wie toxische Beziehung und innere Wunden behandelt, schafft Brittainy Cherry, eine angenehme Leichtigkeit einfließen zu lassen. Die Balance zwischen emotionalen Momenten und humorvollen Szenen ist wunderbar gelungen.

Die Protagonisten sind tiefgründig und glaubwürdig ausgearbeitet, das Setting ist zauberhaft, und die Handlung ist berührend sowie inspirierend. Von mit gibt es eine klare Leseempfehlung.

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