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Veröffentlicht am 01.03.2018

Ein Traum von Olympia

Als der Himmel uns gehörte
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Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal geht es um Jennifer, die im Jahr 2011 für die olympischen Spiele trainiert. Aber irgendetwas hindert sie alles zu geben.
Die Geschichte aus der ...

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal geht es um Jennifer, die im Jahr 2011 für die olympischen Spiele trainiert. Aber irgendetwas hindert sie alles zu geben.
Die Geschichte aus der Vergangenheit dreht sich um Alberta, Jennifers Urgroßmutter. Auch sie träumte den olympischen Traum, aber leider in Zeiten des Nationalsozialismus.

Der historische Teil hat mir sehr gut gefallen. Die Idee und auch das Ende (oder besser die Moral von der Geschichte) waren für mich in sich stimmig. Leider hatte ich das Gefühl, dass es manches mal ausführlicher hätte sein dürfen und historische Gegebenheiten übersprungen wurden. Besonders zum Schluss hin hätte es ausführlicher sein dürfen.

Ein Problem hatte ich mit der Beziehung von Alberta und ihrem Mann. Ich kann die Gefühle von Alberta nicht recht nachvollziehen. Sie passen so gar nicht zu dieser starken Frau.

Zum Glück trat die Geschichte um Jennifer in den Hintergrund. Sie ist eher nebensächlich und eben für die Moral zum Ende der Geschichte wichtig, aber gibt eigentlich nicht so viel her.

Ich bin eigentlich kein großer Olympiafan wegen der ganzen Dopingskandale. Aber die Autorin schaffte es auch in mir eine Begeisterung zu wecken und das Verständnis, was Sportler daran so fasziniert. Ich möchte über den Schluss nicht zu viel verraten, aber ich finde auch die Schlüsse die Jennifer für ihre Olympiateilnahme zieht für jeden überlegenswert.

Fazit: Eine tolle Geschichte vor historischem Hintergrund, die den Traum von Olympia zum Leben erweckt.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Ort zum Träumen

Die Kamelien-Insel
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Sylvia ist erfolgreiche Unternehmerin. Sie arbeitet rund um die Uhr und reist von einem Ort zum nächsten. Ihren Mann sieht sie selten. Als sie eine Insel in der Bretagne erbt, macht sie sich kurzfristig ...

Sylvia ist erfolgreiche Unternehmerin. Sie arbeitet rund um die Uhr und reist von einem Ort zum nächsten. Ihren Mann sieht sie selten. Als sie eine Insel in der Bretagne erbt, macht sie sich kurzfristig auf den Weg dorthin und verliert ihr Herz an den Ort und die Menschen. Doch ihr Mann möchte die Insel gewinnträchtig verkaufen. Also wird sie dort nicht mit offenen Armen empfangen.

Die Geschichte ist richtig spannend geschrieben. Man fiebert mit Sylvia mit und möchte die Insel erhalten. Die Personen in der Bretagne sind hinreißend geschildert. Der Ort ist atemberaubend, auch für den Leser. Die Erzählung hat einen schönen Spannungsbogen.

Was mir nicht so gefiel, war einmal, dass Sylvias Mann sehr einseitig negativ geschildert wird. Die positiven Aspekte, weswegen Sylvia mit ihm verheiratet ist, bleiben sehr im Hintergrund. Das erschien mir zu schwarz- weiß erzählt. Des Weiteren fand ich die Geschichte zwischen Sylvia und Mael für den Leser nicht nachvollziehbar. Die Gefühle konnte ich nicht spüren. Eine Liebesgeschichte war das für mich nicht. Es hätte gereicht, wenn die beiden sich am Ende gefunden hätten. Außerdem empfand ich immer wieder ein Bauchgrummeln, weil Sylvia ihre Entscheidungen für die Insel auch mit Mael begründet hat und ich konnte ihre Gefühle nicht nachvollziehen. Die Geschichte wäre auch ohne diese Liebesgeschichte toll gewesen. Vielleicht wäre dann auch noch ein paar Seiten mehr Platz für Lucie gewesen.

Das sieht jetzt fast so aus als hätte ich mehr zu kritisieren als zu loben. Dem ist nicht so. Bei beiden Kritikpunkten kann ich auch darüber hinweg lesen und habe dann weiterhin eine tolle Geschichte.

Fazit: Ein schönes Buch über eine starke Frau, die zu sich selbst finden muss und das macht sie an einem wunderschönen Ort, der die Leser verzaubert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 28.12.2017

Lauras Tod

Nur zusammen ist man nicht allein
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Laura stirbt bei einem Autounfall und lässt Mann und zwei Kinder zurück. Die Geschichte wird aus der Perspektive von ihrem Mann Tom und ihrer Mutter Linda erzählt. Beide könnten nicht unterschiedlicher ...

Laura stirbt bei einem Autounfall und lässt Mann und zwei Kinder zurück. Die Geschichte wird aus der Perspektive von ihrem Mann Tom und ihrer Mutter Linda erzählt. Beide könnten nicht unterschiedlicher Trauern. Linda kümmert sich um die Kinder und den Haushalt und Tom vergräbt sich in seiner Arbeit. Als Linda in den Urlaub fahren möchte, muss Tom erst aus seiner Arbeit auftauchen um seine Töchter wieder zu sehen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Trauer und das Leiden der beiden Erzähler sind deutlich spürbar. Aber auch die Veränderung in ihrem Leben, als sie sich mit den Gegebenheiten arrangieren.

Mir gefiel einzig das Ende nicht so gut, weil es mir doch zu sehr Happy End war. Aber zwischendurch überraschte mich das Buch mit einigen Entwicklungen, die ich so nicht erwartet habe.

Der Schreibstil des Autors ist außergewöhnlich schön und hat mich sofort gefangen genommen. Gerne möchte ich mehr von ihm lesen.

Das Cover ist sehr schön und das Material ist angenehm. Auch hatte das Buch einen guten Geruch.

Fazit: Eine schöne Geschichte über Verlust und Wiederfinden.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Jeder am richtigen Platz?

Die Optimierer
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Samson ist Lebensberater und entscheidet für seine Kunden, was sie von Beruf sein sollen. In der Optimalwohlökonomie ist jeder an seinem Platz und das System weiß wo dieser ist. Samson findet das System ...

Samson ist Lebensberater und entscheidet für seine Kunden, was sie von Beruf sein sollen. In der Optimalwohlökonomie ist jeder an seinem Platz und das System weiß wo dieser ist. Samson findet das System klasse. Doch als er beschuldigt wird, jemanden falsch beraten zu haben, lernt er erst selbst die Tücken des Systems kennen.

Die Geschichte lädt zum Nachdenken ein. Was ist in der Zukunft möglich? Ist die Digitalisierung positiv? Die Autorin hat viele interessante Ideen für die Zukunft entwickelt und man kann sich die Zukunft auch in Wirklichkeit so vorstellen. Mir fehlten etwas die abgehobenen utopischen Ideen, auf die man nicht kommen würde und die man eher für unmöglich hält. Aber ich denke, dass genau das gut ist, um auch Leser,die normalerweise keine Dystopien lesen, von dem Buch zu überzeugen. Auch finde ich gut, dass das Buch nicht zu lang ist und nicht zu sehr ins Detail gegangen wird.

Gegen Ende hatte ich Angst, dass sich die Entwicklung von Samson unglaubwürdig abspielen könnte, aber ich wurde nicht enttäuscht. Samson bleibt sich selbst treu und das Ende hat mich überrascht. Allerdings finde ich Samsons Entwicklung etwas zu schnell und nicht immer ganz nachvollziehbar. Ein paar angerissene Themen bleiben mir auch zu offen. Was ist beispielsweise mit seinen Eltern?

Das Cover finde ich eigentlich ganz schön, aber ich bin mir nicht sicher, ob es auffällig genug ist, dass ich es im Laden gesehen hätte.

Fazit: 4 von 5 Sternen für eine interessante Dystopie über die Optimalwohlökonomie, die erschreckend ist, weil sie dem Leser so real erscheint, aber in der Charakterentwicklung von Samson kleine Schwächen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Idee/Originalität
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.12.2017

Beängstigender Krimi

Das München-Komplott
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Dengler, der in Stuttgart als Privatdetektiv arbeitet, erhält von seinem alten Arbeitgeber, dem BKA, einen Auftrag. Er soll nochmal das Attentat auf das Münchner Oktoberfest aufrollen. Bei seinen Ermittlungen ...

Dengler, der in Stuttgart als Privatdetektiv arbeitet, erhält von seinem alten Arbeitgeber, dem BKA, einen Auftrag. Er soll nochmal das Attentat auf das Münchner Oktoberfest aufrollen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einige nicht verfolgte Spuren und viele mysteriöse Todesfälle. Er und seine Freunde geraten in Gefahr.

Charlotte, Staatssekretärin des Inneren, möchte kurz vor der Wahl ihr Ziel erreichen. Sie möchte nochmals ein Verbotsverfahren der NPD anstreben. Doch dazu müssen die V- Männer des Verfassungsschutzes abgezogen werden, was ihr verweigert wird.

Ob der Verfassungsschutz wirklich so unabhängig von politischer Einflussnahme ist und verfassungsfeindlich, ist für mich fragwürdig? Könnte aber plausibel sein, wenn man sich wie ich mit dem Thema noch nicht 100%ig auseinandergesetzt hat.

Viele Vorgänge in diesem Roman sind sehr beängstigend und wenn nur 10% davon wahr ist, müsste man doch einiges in unserem Land überdenken. Dieser Krimi oder besser Verschwörungstheorie- Roman fesselt bis zur letzten Seite. Die verschiedenen Handlungsstränge werden immer in kurzen Absätzen abwechselnd erzählt und ergänzen sich erst am Ende.

Nicht gefallen haben mir die eingeschobenen Berichte des Verfassungsschutzes. Sie gaben häufig einfach das vorher schon erzählte wieder aus einer anderen Sicht. Doch verstärkten sie den Eindruck: BIG BROTHER is watching YOU!