Ein toller Weihnachtskrimi für gemütliche Abende mit Tee und Keksen
Tragödie auf einem LandfriedhofGemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem Vater verbringt die Literaturwissenschaftlerin Puck die Weihnachtsfeiertage bei ihrem Onkel und seiner aufgeweckten Tochter Lotta. Während draußen die Schneeflocken ...
Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem Vater verbringt die Literaturwissenschaftlerin Puck die Weihnachtsfeiertage bei ihrem Onkel und seiner aufgeweckten Tochter Lotta. Während draußen die Schneeflocken auf das beschauliche Dörfchen Västlinge rieseln, feiern sie den Heiligen Abend. Lotta bekommt ein Katzenjunges geschenkt, die warmherzige Haushälterin versorgt die Familie mit Leckereien – die Idylle könnte perfekter nicht sein. Bis die Nachbarin völlig aufgelöst hereinschneit. Ihr Mann ist verschwunden. Gemeinsam begibt man sich auf die Suche, und schon bald ist klar: Ein Mörder ist unterwegs im beschaulichen Örtchen….(Klappentext)
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Obwohl die Inhaltsangabe einen typischen Krimi vermuten lässt, ist dieser doch so ganz anders. Hier tritt der Ermittler nämlich erst im Verlauf der Geschichte auf und ist im Grunde nur eine Nebenfigur.
Der Kriminalkommissar Christer Wijk ist ein Freund von Puck und Einar Bure, hält sich eher im Hintergrund, ist aber deswegen nicht weniger präsent. Er vernimmt Verdächtige und wirft immer wieder Vermutungen oder laut ausgesprochene Gedanken in den Raum, welche die illustre Gesellschaft wild spekulieren und grübeln lässt wer wohl der Mörder ist und was das Motiv sein könnte. Auch als Leser wird man in dieses Ratespiel hineingezogen und Verdächtige gibt es hier wahrlich genug.
Stück für Stück scheint man dem Verdächtigen näher zu kommen und doch bleibt es bis zum Ende hin undurchsichtig, bis es zu einer überraschenden Auflösung kommt.
Der Schreibstil ist überraschend modern und frisch und lässt einen keinesfalls vermuten, dass es sich hier bereits um einen Klassiker aus dem Jahr 1954 handelt.
Ich selbst kam erst darauf, als ich über eine Jahreszahl stolperte, die irgendwie so gar nicht auf mein Bild eines gegenwärtigen Krimis schließen lässt. Manchmal sollte man eben doch mehr auf die Autoren-Info im Klappentext achten.
Die Charakerzeichnungen sind ausgefeilt und auch durchaus authentisch. Zudem wimmelt dieser Krimi von skurrilen Figuren und so manche Situationskomik lässt einen des Öfteren schmunzeln.
Die Spannung ist eher ruhig, jedoch stets vorhanden und es werden hier so manche Geheimnisse aufgedeckt, welche einen nur wieder zu Spekulationen antreibt.
Die unglaublich atmosphärische Settingbeschreibung, welche den Leser in ein winterliches schwedisches Dorf versetzt, rundet den Krimi ab und zurück bleibt eine fantastische Unterhaltungslektüre.
Fazit:
Ein amüsanter klassischer Krimi mit skurrilen Figuren, viel Spekulationen und einem Ermittler als Nebenfigur.
Dieser Krimi hat mich herrlich unterhalten und ließ die winterliche Atmosphäre zumindest für paar Stunden bei mir einziehen. Ein toller Weihnachtskrimi, dem ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann.
© Pink Anemone