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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2024

eine gelungene Fortsetzung

Zwischen uns das Flüstern der Wellen
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„Wie ein gottverdammtes Klischee krampft sich mein Herz zusammen, als ich Hannas Name ausspreche.“
(Erik in Zwischen uns das Flüstern der Wellen)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Erik Sylt für immer ...

„Wie ein gottverdammtes Klischee krampft sich mein Herz zusammen, als ich Hannas Name ausspreche.“
(Erik in Zwischen uns das Flüstern der Wellen)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Erik Sylt für immer hinter sich lassen. Doch als seine Familie ihn braucht, kehrt er schweren Herzens zurück. Um die Strandbar seines Vaters vor dem Bankrott zu retten, ringt sich der ehemalige Windsurf-Profi dazu durch, am Surf-Cup teilzunehmen und hoffentlich das Preisgeld zu gewinnen. Nur hat Erik seit einem Surf-Unfall keinen Fuß mehr ins Meer gesetzt. An das Unglück selbst hat er keine Erinnerung, er weiß nur: Ihn kostete der schicksalhafte Moment seine Karriere, und sein größter Rivale kam dabei ums Leben. Nun soll ihm ausgerechnet Hanna als Windsurf-Lehrerin helfen, seine Angst vor den Wellen zu überwinden. Hanna – seine Ex-Freundin, die den Unfall mit angesehen hat und verschweigt, was wirklich geschah. Beide kommen sich wieder näher, und nach und nach schließen sich Eriks Gedächtnislücken. Was sich Erik dabei offenbart, erschüttert ihn in seinen Grundfesten …

Zwischen uns das Flüstern der Wellen ist Band 2 der Sylt Suspense-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, das Buch enthält potenzielle Spoiler zu Band 1, Vorkenntnisse sind hilfreich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Erik und Hanna in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Nachdem mir Band 1 bereits sehr gefallen hat, war es für mich klar, dass ich auch Band 2 lesen möchte. Vielleicht hatte ich an diesen Teil auch die höchsten Erwartungen, da mich Erik in Band 1 bereits interessiert hatte und ich mehr über seine Geschichte erfahren wollte.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dieses Mal nicht ganz so leicht, da man direkt ins Geschehen geworfen wird. Hanna kehrt nach Sylt zurück, um einen Artikel zu schreiben. Gleichzeitig erfährt man nebenbei, dass Hanna und Erik Ex-Partner sind und dass Erik seit einem dramatischen Vorfall nicht mehr Surfen geht, obwohl er ein Profi war und für Wettkämpfe angetreten ist. All diese Elemente werden natürlich im Laufe der Geschichte erklärt, eingeordnet und insbesondere der Vorfall wird für den Spannungsbogen verwendet, allerdings fiel es mir anfangs schwer, am Ball zu bleiben, weil ich sehr viele Fragen hatte. Gerade was die gescheiterte Beziehung zwischen Erik und Hanna anging, die Hanna als fast schon toxisch und für beide nicht gut einstuft, war es für mich anfangs schwer greifbar, wieso beide dann doch wieder Zeit miteinander verbringen. Ab etwa einem Drittel des Buches änderte sich mein Vorbehalt dann aber recht fix, ich war total in der Geschichte, hab Seite um Seite gelesen, mit Hanna gezweifelt, mit Erik gelitten und gehofft.

Erik versucht mit Hannas Hilfe wieder aufs Brett und aufs Wasser zu kommen, da er finanzielle Sorgen hat. In vielen kleinen Etappen darf der Leser beide nun begleiten, wie sie Eriks Ängste angehen und wie er langsam wieder zurückfindet zu dem Sport, den er so geliebt hat. Mir hat hier gut gefallen, dass die Autorin Erik viel Zeit gibt, er auch Fehler machen darf und vor allem es kein „Liebe heilt alles“-Buch ist, wo einfach alles auf einmal wieder perfekt ist. Gleichzeitig gerät Hanna in meinen Augen etwas in den Hintergrund und ihre eigene Geschichte, ihre Sorgen, kamen wenig rüber. Es dreht sich sehr viel um „die Nacht“ aus dem letzten Jahr, bei der Wilke gestorben ist und die Frage, was wirklich passiert ist. Denn Erik hat Erinnerungslücken, wird von Alpträumen geplagt und schlafwandelt teilweise sogar. Seinen emotionalen Zustand hat die Autorin sehr gut und auf verschiedene Arten eingefangen, hier hat man echt ein gutes Gefühl für seine Belastung erhalten. Gleichzeitig erfährt man, dass einige Leute mehr wissen, als sie angeben. Der Spannungsbogen war insgesamt gut und sehr durchdacht. Gegen Ende hin wird aufgelöst, was wirklich passiert ist und puh, es hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen, vor allem in moralischer Sicht. Andererseits bemüht sich Erik sehr um Buße.

Leider hat mich die Liebesgeschichte nicht komplett abholen können. Dies könnte eingerseits daran liegen, dass Second Chance Geschichten es immer von sich aus schwer haben, weil erklärt werden muss, wieso ein „es war einmal“ ein „es wird wieder“ sein soll, aber auch, weil beide zwar viel Zeit miteinander verbringen, der Sprung von Zusammenarbeit zu Liebe auch vor dem Hintergrund ihrer Vorgeschichte mich nicht so überzeugen konnte. Gerade Hanna verfällt meiner Meinung nach zu sehr in einen Helfermodus und hinzu kommt, dass sie bewusst die Erkenntnisse aus der Todesnacht für sich behält. Es hat mir daher einfach ein bisschen die Tiefe und Nachvollziehbarkeit der Gefühlsentwicklung bei den beiden gefehlt hat. Aber auch ohne Liebesgeschichte hat man hier eigentlich ein gutes Buch, was Spaß beim Lesen gemacht hat.

Mein Fazit

Zwischen uns das Flüstern der Wellen ist ein gute Fortsetzung mit einem gelungene Spannungsbogen und einer soliden, aber nicht komplett überzeugenden Liebesgeschichte. Das Buch beinhaltet viele tolle Elemente, überzeugt mit einem schönen Schreibstil und kann durchaus fesseln, ich hätte mir aber noch ein bisschen mehr Liebe gewünscht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

gute Fortsetzung

Vienna 2: Hiding Darkness
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„Ich werde die Spielmacherin sein statt der Spielfigur.“
(Livia in Vienna 2)

Worum geht’s?

Livia Hohenburg ist am Boden. Nach Nicolas‘ Vertrauensbruch stürzt die einstige Queen der Wiener Elite in ...

„Ich werde die Spielmacherin sein statt der Spielfigur.“
(Livia in Vienna 2)

Worum geht’s?

Livia Hohenburg ist am Boden. Nach Nicolas‘ Vertrauensbruch stürzt die einstige Queen der Wiener Elite in grenzenlose Einsamkeit. Da ist nichts als Leere in ihr – und Hass auf den Mann, der sie hintergangen hat. Dennoch muss der schöne Schein der High Society gewahrt bleiben und so füllt Livia ihre Rolle aus, wie sie es immer getan hat. Als Nicolas erneut in ihr Leben tritt und ihr eine Neuigkeit offenbart, verändert sich alles und Livia ist gezwungen, seine Präsenz zu ertragen. Obwohl sie sich geschworen hat, ihm niemals zu verzeihen, ist die Anziehung zwischen ihnen so groß, dass es fast schmerzt. Doch wie kann sie sich sicher sein, dass Nicolas diesmal kein falsches Spiel spielt?

Vienna – Hiding Darkness ist Band 2 der Vienna-Dilogie. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Livia und Nicolas in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte unter anderem aus dem Bereich Verlust und Substanzenmissbrauch.

Meine Meinung

Nach dem dramatischen Ende von Band 1 war es klar, dass ich Band 2 lesen muss. Als das Buch kam, war ich Feuer und Flamme, aber am Ende hat es fast 3 Monate gedauert, bis ich das Buch beendet habe, weil ich irgendwie nur schwer reingekommen bin.

Die Geschichte setzt ein wenig später an als Band 1. Livias Vater sitzt in Untersuchungshaft, Nicolas und seine Mutter sind verschwunden, Livias Schwester wurde zur Tante verbannt, damit sie das ganze Chaos nicht mitbekommt. Und Livia? Steht allein im Scheinwerferlicht und versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Nicht nur ihr Herz ist gebrochen, auch das ganze Drumherum erdrückt sie. Ihr Vater verlangt PR-Beziehungen von ihr, sie selbst möchte sich aber lieber verkriechen. So begleitet der Leser Livia durch ihr Leben aus Parties, einsamen Momenten, Wutausbrüchen und Telefonaten mit ihrem Vater und ihrer Schwester. Sie organisiert die Hochzeit ihrer besten Freundin, die aber den falschen Prinzen heiratet, sie zertrümmert das Klavier in ihrem Zimmer – und sie findet heraus, dass ihre Mutter Geheimnisse hatte. Und ab da fing die Geschichte an, mich endlich zu fesseln. Das vorher? War okay, erinnerte mich aber sehr an Band 1. Ist natürlich hilfreich ihre Emotionen so zu fühlen, aber es war mir etwas zu lang. Erst bei der Hälfte des Buches konnte ich es nicht mehr wirklich weglegen, während ich vorher nach 20-30 Seiten keine Luste mehr hatte.

Im Kern geht es in der Geschichte um die Frage, wieso Nicolas und seine Mutter das Vermögen gestohlen haben. Und die Antwort ist verblüffend und führt zu Abgünden, Intrigen und Lügen, die Livias Leben auf dem Kopf stellen. Auch Nicolas Rückkehr, losgelöst von seiner Mutter, ist turbulent und es knallt und knistert gewaltig zwischen den beiden. Aber wie auch in Band 1 war mir die Liebesgeschichte zu gewollt und zu wenig emotional, sie wirkte eher von Lust statt von Liebe getragen. Es gibt einige spicy Szenen, aber sehr viel Zeit verbringen beide auch wiederum getrennt voneinander. Selbst mit Nicolas Erzählperspektive wirkte er wenig präsent. Das hier ist eindeutig wieder Livias Geschichte.

Das große Drama zum Ende hin fand ich packend und konsequent. Es gibt einige Twists, viele Überraschungen und auch, wenn einiges viellieicht etwas drüber war und man an den Motiven im Hintergrund zweifeln kann, hat mich die Auflösung irgendwie abgeholt. Insgesamt war Vienna eine gelungene Dilogie, die aber mehr Drama und Suspense als Liebesgeschichte für mich war.

Mein Fazit

Vienna 2 ist eine mitreißende Fortsetzung, die aber in der ersten Hälfte etwas schwächelt. Danach nimmt die Geschichte Fahrt auf und es passiert sehr viel, gleichzeitig hat sich mir die Liebesgeschichte weiterhin nur bedingt erschlossen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

süße Geschichte

We between Worlds
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„Na wenn das nicht Prince Charming persönlich ist.“
(Peyton in We between worlds)

Worum geht’s?

An der Elite-Privatschule auf der Eastside der Küstenstadt Ferham Creek ist Peyton Torres die Außenseiterin. ...

„Na wenn das nicht Prince Charming persönlich ist.“
(Peyton in We between worlds)

Worum geht’s?

An der Elite-Privatschule auf der Eastside der Küstenstadt Ferham Creek ist Peyton Torres die Außenseiterin. Als Stipendiatin von der Westside wird sie von ihren reichen Kommilitonen im besten Fall ignoriert, meistens jedoch schikaniert. Peyton träumt davon, Fotografie zu studieren. Um ihrem Ziel näher zu kommen, jobbt sie für die Lokalzeitung und im Golf Club. Die Arbeit dort könnte so entspannt sein, wäre da nicht der gleichermaßen attraktive wie arrogante Charles McCoy. Als Sohn der Bürgermeisterin ist er der Meinung, sich alles erlauben zu können. Doch dann leistet sich Charles einen Fehltritt, der seine Mutter das Amt kosten könnte - und er braucht dringend Peytons Hilfe ...

We between Worlds ist Band 1 der Ferham Creek-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann unabhängig gelesen werden.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Charles und Peyton in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Ich bin ganz ehrlich: Dieses Buch ist eingezogen, weil ich dem „Für Fans von Gossip Girl“ erlegen bin. Natürlich klingt der Klappentext auch toll, Fake Dating habe ich sowieso für mich entdeckt, aber es war diese Aussage, die mich abgeholt hat. Nicht ganz berechtigt, wie ich finde, aber trotzdem hat mich das Buch insgesamt doch recht begeistert.

Nach einer unüberlegten Aktion mit seinen Freunden, bei der sie die Schule auf der West Side verwüsten, nimmt Charles die Schuld auf sich. Fortan lebt er in der Sorge, dass irgendwann jemand sein Geheimnis lüften könnte, denn er ist der Sohn der amtierenden Bürgermeisterin und die Wiederwahl steht kurz bevor. Irgendwie kommt er auf die Idee, dass es sinnvoll wäre, ein Mädchen der West Side zu daten, um seine Verbundenheit damit klarzustellen. Seine Wahl fällt auf die ambitionierte Peyton, die als Stipendiatin an der East Side Privatschule seine Mitschülerin ist. Peyton benötigt für ihre Collegebewerbung eine Empfehlung und so ist der Deal perfekt: Seine Mutter stellt sie als Wahlhelferin an und ihre Beziehung kann notfalls sein Image retten. Doch wir alle wissen: Manchmal fällt das Fake beim Fake Dating schneller weg, als man gucken kann.

Peyton mochte ich von Anfang an sehr, sie ist eine sehr ambitionierte und zuverlässige junge Frau, der das Leben ganz schön viele Stolpersteine vor die Füße geworfen hat. So muss sie sich zum Beispiel um ihre Geschwister kümmern, weil die Eltern viel arbeiten müssen, um ihr Leben zu finanzieren. Außerdem steckt sie sehr viel Energie in ihre College Bewerbung, da sie unbedingt nach Boston möchte und dort Fotografie studieren möchte. Charles ist das absolute Gegenteil. Er kommt aus einer angesehenen Familie, Geld war nie ein Problem, allerdings der Druck, dass er in seinem Leben eigentlich nur in die Politik oder Wirtschaft gehen kann. Anfangs mochte ich Charles nicht wirklich, aber im Verlauf des Buches lernt man ihn besser kennen und erkennt dabei vor allem, dass er eine recht offene Sicht auch auf die Probleme der weniger bevorteilten Menschen hat. Natürlich gibt es viele Situationen, wo die Autorin bewusst damit spielt, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen. Aber hier bei verbiegt sie zu keiner Zeit ihre Charaktere, sondern lässt beide miteinander und durcheinander lernen und wachsen.

Insgesamt fand ich den Spannungsbogen des Buches recht flach. Es ist relativ offensichtlich, wie sich die Beziehung entwickeln wird. Hierfür muss ich auch gestehen, dass gerade im Mittelteil ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte im Kreis dreht und man nicht wirklich vorwärts kommt. Einzig die Frage, wann und auf welche Weise Charles wahres Motiv für die Fake Beziehung auffliegen wird, gibt der Geschichte ein wenig Spannung. Hier habe ich ehrlich gesagt mit sehr vielem gerechnet und regelrecht großes Drama erwartet, fand aber die Auflösung der Autorin relativ gelungen und zweckdienlich. Das Buch hat eine gute Entwicklung, die Liebesgeschichte hätte etwas mehr Gefühl haben können, da sich mir der Schritt von freundschaftlichen Gefühlen zu mehr nicht so ganz erschlossen hat. Aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Man sollte hier aber kein Drama und Leben wie bei Gossip Girl erwarten.

Mein Fazit

We between Worlds ist ein mitreißendes Young Adult Buch über zwei junge Menschen, die aus komplett gegensätzlichen Welten kommen, aber merken, dass sie doch viel ähnlicher sind als sie denken. Süße Geschichte, angenehmer Schreibstil, ich hätte mir aber etwas mehr Tiefe und Gefühl für die Beziehung gewünscht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

ein toller Ansatz

Overcoming: Halt finden in unsicheren Zeiten
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Was ist das?

Michelle Obama hat sich nicht nur als First Lady der Vereinigten Staaten einen Namen gemacht, sondern ist vor allem durch ihre sehr selbstbewusste Art und ihren Willen, Kinder und Frauen ...

Was ist das?

Michelle Obama hat sich nicht nur als First Lady der Vereinigten Staaten einen Namen gemacht, sondern ist vor allem durch ihre sehr selbstbewusste Art und ihren Willen, Kinder und Frauen auf dieser Welt zu ermutigen, aufgefallen. In jedem von uns steckt das Potenzial, großartige Dinge zu erreichen, sofern wir uns nur trauen und bereit sind, für uns einzustehen. Mit „Overcoming – Halt finden in unsicheren Zeiten“ präsentiert sie ihr zweites Ausfüllbuch, dass dem Leser praktische Tipps und Impulse geben soll, wenn man mal wieder zu hart zu sich ist oder das Leben einen zu erdrücken scheint.


Wie sieht es aus?

Das Ausfüllbuch ist ein Hardcover-Buch mit mattem, glattem Einband in eine schönen Lilaton. Um das Buch befindet sich ein halbseitiger Papierumschlag, auf dem sowohl der Titel als auch ein Foto von Michelle Obama sind. Der Umschlag ist nur umgelegt und kann einfach entfernt werden. Ohne Umschlag sieht das Buch sehr schlicht und elegant aus. In das Cover ist das Wort „Overcoming“ sowie der Name in Goldschrift geprägt, die Rückseite und der Buchrücken sind blanko. Alle Informationen zum Buch befinden sich auf dem Umschlag. Das Buch macht einen sehr hochwertigen Eindruck, hat eine angenehme A5-Größe und lässt sich sehr gut aufschlagen.

Die Innengestaltung ist ebenfalls sehr schlicht und zurückhaltend gehalten. Die Seiten haben eine ganz leichte Färbung und sind unbeschichtet. Die gestalterischen Elemente bewegen sich ausschließlich im Bereich der Lila- und Goldtönen, die Schriftart ist schlicht, gut lesbar und wirkt sauber und ordentlich. Es gibt hin und wieder ganzseitige Zitate , viele gestalterische Elemente wie Textkästen oder Tracker und ein gutes Verhältnis zwischen Infotexten und Arbeitsaufgaben. Das Buch verfügt über genug Freiräume zum Beantworten der Aufgaben. Ich empfehle, beim Ausfüllen auf feuchte Stifte wie Fineliner zu verzichten, da diese unschön verlaufen. Das Buch verfügt außerdem über ein Band als Lesezeichen.

Was erwartet einen?

Becoming ist ein Buch zur Selbstreflexion, das mit durchaus anspruchsvollen Fragen den Leser dazu bringt, tief in sich hineinzuhören. Die Fragen und Aufgaben sind von ganz unterschiedlicher Tiefe, etwa gibt es „Schreibe deine Lieblingszitate auf“ oder „Welche Rolle spielt Religion in deinem Leben“ bis hin zu weiterführenden Aufgaben, die zuvor geschriebenes wieder aufgreifen und vertiefen. Die Thematiken und Impulse sind dabei sehr abwechslungsreich und reichen von Kindheitserinnerungen über persönliche Stärken bis zur Reflexion des Umfeldes. Jede Seite hat dabei ihre eigene Aufgabe, ist undatiert und mit genug Platz zum Schreiben versehen. Zwischendurch gibt es Zitate von Michelle Obama, die sehr inspirierend sind. Das Buch kann in freier Reihenfolge bearbeitet werden. Man kann es von vorne nach hinten durcharbeiten, spezifische Aufgaben vorziehen, Aufgaben überspringen oder auch einfach gar nicht beantworten. Es sind Impulse und keine Pflichten.

Mein Fazit

Michelle Obama ist in meinen Augen eine sehr interessante Frau mit einer beeindruckenden Persönlichkeit. Bereits ihre Biografie fand ich sehr bemerkenswert und auch ihr erstes Workbuch „Becoming“ fand ich damals sehr cool umso mehr fand ich die Idee eines Ausfüllbuchs interessant. Während Becoming den Fokus sehr auf die Entwicklung und die Selbstreflexion gerichtet hat, ist bei Overcoming der Fokus eher auf die Umgebung, die eigene Wahrnehmung und das Supportsystem gerichtet. So werden in dem Buch etwa Beziehungen (familiärer, freundschaftlicher und romantischer Natur) beleuchtet, traumatische Erlebnisse und Ängste reflektiert und die Erwartungen an sich selbst beleuchtet.

Haptik und Gestaltung des Buches sagen mir wirklich sehr zu. Das Buch ist sehr dezent gestaltet und wirkt clean, strukturiert und hochwertig. Es gibt ein gutes Verhältnis zwischen Text und Aufgaben, ich muss aber sagen, dass sich mir die Struktur oftmals nicht so erschlossen hat und die „Überschriften“ mich teilweise verwirrt haben, sodass ich gar nicht wusste, worum es gehen wird. Es gibt zahlreiche Einführungstexte, eigene Erzählungen von Michelle und jede Menge Hinweise und dann eine riesige Menge an Impulsen und Aufgaben. Und hier liegt ein wenig mein Problem. Grundsätzlich gilt ja immer, dass ein Mensch bereit sein muss, sich mit bestimmten Themen und Erkenntnissen auseinandersetzen zu wollen. Das ist bei mir nicht das Problem gewesen, sondern viel mehr, dass ich bei vielen Aufgaben gar nicht wusste, was ich antworten soll. Nicht, weil ich die Aufgabe nicht verstanden habe, sondern teilweise keine Antwort wusste, weil ich entweder gewisse Situationen nicht erlebt habe oder nicht so wahrgenommen habe oder Sachen einfach anders sehe. Das hat mich dann teilweise ein, zwei Tage gestresst, weil ich das Gefühl hatte, etwas zu übersehen. Gerade, weil Aufgaben manchmal auch aufeinander aufbauen, hatte ich das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen und mich irgendwann gefragt, ob ich mich selbst blockiere oder ob ich einfach wirklich keine Antwort habe. Ich bin für mich dann einfach zum Schluss gekommen, dass es okay ist, Aufgaben zu überspringen, die nicht zu einem passen.

Viele Sachen haben mir schon gute Impulse oder neue Blickwinkel gegeben und mit vielen Fragen kam ich teilweise schon gut ins Grübeln, wieder andere haben mich wie gesagt gestresst oder einfach nur verwirrt. Auch vor dem Hintergrund, dass es mir nicht so vorkam, als hätte das Buch einen roten Faden außer innerhalb der Abschnitte und Aufgaben, konnte mich Overcoming jedenfalls nicht so abholen wie Becoming.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.11.2024

eine ungewöhnliche Geschichte

Even If I fall
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„Ich bin keine Sensationsgeschichte für ihn. Ich bin ein Albtraum, dem weder er noch ich entkommen önnen, indem wir einfach die Straßenseite wechseln.“
(Brooke in Even If I Fall)

Worum geht’s?

Vor ...

„Ich bin keine Sensationsgeschichte für ihn. Ich bin ein Albtraum, dem weder er noch ich entkommen önnen, indem wir einfach die Straßenseite wechseln.“
(Brooke in Even If I Fall)

Worum geht’s?

Vor einem Jahr brach die Welt von Brooke zusammen, als ihr geliebter älterer Bruder den Mord an seinem besten Freund Calvin gestand. Brooke und ihre Familie wurden zu Ausgestoßenen, von allen gemieden, und unfähig einander zu trösten. Brookes einziger Trost bleibt das Eiskunstlaufen. Doch als sie Calvins jüngerem Bruder Heath begegnet, ändert sich alles. Brooke braucht jemanden zum Reden … und Heath auch. Nur sie können nachvollziehen, wie es sich anfühlt. Ihr Bruder: lebendig, aber weggesperrt. Sein Bruder: tot, aber allgegenwärtig. Bald treffen sie sich heimlich und neben seiner Wut und ihrer Schuld beginnen sie Gefühle füreinander zu entwickeln, mit denen beide nicht gerechnet haben …

Even If I Fall ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Brooke geschrieben. Das Buch beinhaltet Themen aus dem Bereich Tötung und Verlust.

Meine Meinung

Anspruchsvolle Bücher, die herausfordern, sind absolut mein Ding. Deswegen war es absolut klar, dass dieses Buch bei mir einziehen muss. Sie ist die Schwester des Mörders, er der Bruder des Getöteten. Ich hatte keine wirkliche Vorstellung, was mich hier erwarten wird, aber schon nach wenigen Seiten war ich absolut gefesselt und habe das Buch wirklich in einem Rutsch durchgelesen.

Brooke und Heath sind zwei Charaktere, mit denen man nur mitleiden kann. Beide sind Leidtragende von einer Tat, die beide Familien für immer verendet hat. Brookes Bruder Jason hat unstreitig Heaths Bruder Cal umgebracht, beide waren beste Freunde und Jason hat die Tat gestanden und sitzt nun im Gefängnis. Spielen tut das Buch nun ein Jahr später. Brookes Familie lebt zurückgezogen, Brooke hat Onlineschooling, die Familie bestellt ihre Lebensmittel und hat eigentlich zu niemanden mehr Kontakt. Sie haben viel Hass und Wut abbekommen für das, was Jason getan hat. Mit Brooke erlebt der Leser nun also eine Familie, die ihren Verlust verarbeiten muss, denn Jason sitzt im Gefängnis und wird dort auch dreißig Jahre nicht mehr herauskommen, gleichzeitig aber auch die Erkenntnis verarbeiten muss, dass er Leben genommen hat, ausgerechnet von seinem besten Freund. Gleich vorweg möchte ich betonen, dass es bei dem Buch wenig um die Frage geht, ob Jason es war (das ist unstreitig), sondern eher darum, was in der Nacht genau passiert ist und wieso Jason es getan hat. Diese Frage treibt Brooke um, während sie täglich den Überrest ihrer Familie erleben muss. Der Vater zieht sich zurück, beim Essen wird nicht mehr geredet, ihre Schwester läuft nur noch mit Kopfhörern rum. Zwischendurch gibt es Gefängnisbesuche und den Hass der Stadt, die Verurteilungen der Stadtbewohner. Es ist eine bedrückende Stimmung, die die Autorin toll eingefangen hat, ohne dabei die sensible Sache außer Acht zu lassen, dass Jason schuldig ist. Sie zeigt beeindruckend, wie eben auch auf seine Familie die Tat Auswirkungen hat.

Auf der „anderen“ Seite steht Heath, der selbst nicht Erzähler ist, aber mit dem sich Brooke bald regelmäßig trifft. Die Unterhaltungen sind von der Zwiespältigkeit geprägt, dass beide jemanden zum reden brauchen, aber ein falsches Wort die Dynamik zerstören könnte. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass Heath als Erzähler mehr Einblicke in das Familienleben der Opferfamilie gewähren würde, aber die Auswirkungen sind trotzdem genug aufgezeigt. Ganz langsam entwickelt sich zwischen beiden eine Art Freundschaft, wo später auch weitere Gefühle hinzukommen, aber auch jede Menge Wut, Enttäuschung und Angst. Es ist ein Cocktail aus Emotionen, den man einfach erleben muss und den man hier schwer beschreiben kann. Die Autorin hat das wirkliche toll hinbekommen.

Was mir leider aber nicht so gefallen hat, war der Anlass, wieso sich Brooke und Heath dann längere Zeit treffen. Es wirkte für mich unpassend und wie ein Vorwand, was er irgendwie auch ist, dafür aber dann doch viel Raum einnimmt. Hier hätte ich mir glaube ich doch lieber mehr Einblicke in die Gefühlswelt der Familien gewünscht. Ansonsten gibt es am Ende die Auflösung, was wirklich in der Nacht passiert ist. Ich war dankbar dafür, dass die Autorin ein derartiges Ende gewählt hat, denn ich habe etwas Anderes befürchtet und hätte das unglaubwürdig gefunden. Der Twist, woher man nun weiß, was passiert ist, war für mich leider nicht überraschend, ich denke, wenn man aufmerksam liest, kann man es sich denken. Aber ich möchte nicht meckern, denn ich fand, dass das Buch wirklich gut gelungen ist, für mich aber kaum eine Lovestory, sondern eher ein Drama ist. Wer also viel Liebe sucht, ist hier eindeutig falsch.

Mein Fazit

Even If I Fall ist eine beeindruckende Geschichte um Verlust und die Auswirkungen einer Tötung auf beide Familien - die des Täters und des Opfers. Die Liebesgeschichte ist sehr seicht, aber das Buch lebt auch eher von den Einblicke. Ein besonderes Buch, wenn man moralisch und emotional herausgefordert werden möchte.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]