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Veröffentlicht am 10.04.2019

tolles Buch, was leider etwas abfärbt

LYX Book Journal
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Was ist das?

Wer viel liest, kennt das Problem vielleicht: Viele Erinnerungen an Bücher verschwimmen, man hat viele tolle Zitate und weiß nicht, wohin damit. Buchtagebücher gibt es viele, jetzt hat auch ...

Was ist das?

Wer viel liest, kennt das Problem vielleicht: Viele Erinnerungen an Bücher verschwimmen, man hat viele tolle Zitate und weiß nicht, wohin damit. Buchtagebücher gibt es viele, jetzt hat auch das LYX-Verlag ein eigenes herausgebracht. Auf über 255 Seiten ist Platz, seine Bucherinnerungen für immer festzuhalten.

Wie sieht es aus?

Das Book Journal ist etwas größer als das klassische A5-Format und erinnert von der Dicke her ungefähr an einen Taschenkalender. Das Buch besticht mit einem stabilen Hardcover-Einband. Der Einband ist mit einer an Kreidefarbe erinnernden blauen Farbe eingefärbt, die Rückseite und der Buchrücken sind blank (eine Ausnahme ist das Preisschild auf der Rückseite). Auf der Vorderseite ist goldfarben Verlag und Name eingeprägt.

Die Haptik des Journal ist sehr schön, es fühlt sich wertig an. Leider ist der Einband sehr anfällig für Macken. Bereits nach zwei Tagen in Nutzung waren die Ränder leicht abgestoßen, sodass man die weiße Unterseite sehen kann. Zudem färbt das Journal leider leicht ab. Im Regal neben einem weißen Buch stehend war dies leicht „eingeschlumpft“. Auch der Lieferschein, in dem das Journal eingewickelt war, war teils deutlich blau verfärbt. Man sollte daher ein wenig Vorsicht walten lassen – ich habe das Buch mittlerweile in einem Schutzumschlag á la Schulheft eingefasst. Zudem lässt sich das Preisschild leider nicht rückstandslos vom Journal abziehen und hinterlässt unschöne Klebereste bzw. entfernt Teile der Einfärbung.

Die gesamte Gestaltung des Buches ist in weiß-blau und sehr einheitlich gehalten. Das Buch startet auf der ersten Seite mit der Besitzangabe „gehört:..“ in gleicher Schrift wie der Titel auf dem Cover. Es folgt ein einseitige Vorwort vom Verlag nebst einer Art Inhaltsverzeichnis für die „Special Pages“ im Buch – insgesamt 11 verschiedene. Somit gibt es immer wieder etwas zu entdecken, z.B. gibt es Seiten für „Bücher, die ich noch lesen möchte“ oder „meine Lieblingspärchen“ und „Book-Events, auf die ich gehen möchte“.

Das eigentliche Büchertagebuch bietet Platz für bestimmt über 100 Bücher. Für jedes Buch gibt es eine Doppelseite, die stets identisch ist. Auf der linken Seite ist Platz für die Daten zum Buch, während die rechte Seite als Mood Board zur eigenen Gestaltung einlädt. Egal, ob Hinweise zu Folgebänden, Gedanken zum Buch, Aufkleber – hier kann man sich austoben. Immer wieder findet man Zitate aus LYX-Büchern in dem Journal. Diese wurden durch eine Community-Aktion ausgesucht und passen perfekt zum Journal und natürlich auch zum LYX-Verlag. Die Zitate sind dezent, aber schön ausgearbeitet und man freut sich immer wieder, wenn man auf eins stößt.

Die Seiten sind aus festerem Papier und nicht beschriftet. Kugelschreiber, Textmarker und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch und trocknen schnell und pannenfrei. Es gibt zudem ein Band als Lesezeichen, aber leider keine Art „Verschluss“ etwa in Form eines Gummibandes.

Mein Fazit

Book Journals gibt es viele. Meistens bin ich aber von der unübersichtlichen Darstellung erschlagen oder sie bieten einfach nicht die Eintragungen, die man sich wünscht. Das Book Journal vom LYX ist da anders. Sehr schlicht ohne viel Schnickschnack, aber dennoch schön aufgearbeitet merkt man, dass hier viel Zeit und Liebe hereingeflossen ist.

Die Doppelseiten zum Büchereintragen sind umfangreich, geben einige Punkte vor, lassen aber dank der zweiten Blankoseite viel Platz für eigene Notizen. Die Sonderseiten, die zusätzlich eingefügt wurden, passen thematisch super zum Thema Buch und Lesen. Nicht so sehr gefällt mir aber, dass diese sich verstreut im Buch befinden. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn alles gesammelt am Anfang oder Ende wäre. Andererseits ist das Journal paginiert und vorne gibt es eine Art Inhaltsübersicht, weshalb die Seiten sich gut finden lassen. Sehr gefallen habe mir hingegen die Zitate. Sie sind eine bunte Mischung aus bisherigen LYX-Büchern und passen sich hervorragend in das Buch ein.

Leider bin ich mit der äußeren Gestaltung nicht so zufrieden. Dass ein Buch Macken bekommt, ist klar und normal. Allerdings sollte dies nicht direkt nach 1-2 Tagen Nutzung so sein und vor allem ist es sehr ungünstig, dass das Buch abfärbt. Jetzt, da ich es weiß und entsprechende Maßnahmen ergreifen konnte, stört es mich nicht mehr – die Erkenntnis zu gewinnen, hat allerdings durch das Abfärben an anderen Sachen etwas wehgetan.

Insgesamt ist das LYX-Journal ein wirklich toll ausgearbeitetes Buchtagebuch. Es ist super geeignet für Leute, die analog ihre Gedanken festhalten möchten und Spaß am Aufschreiben ihrer Eindrücke haben. Ich habe mich in das süße Buch verliebt und freue mich, es mit Leben zu füllen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.11.2018

unterhaltsame, kurzweilige Geschichte

The Penthouse Prince
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"Kannst du so tun, als würdest du mich lieben, Camden? So tun, als wäre ich deine Sonne und dein Mond und als könntest du mir nicht widerstehen?“ (Jeanie zu Camden in The Penthouse Prince)

Worum geht’s?

Eigentlich ...

"Kannst du so tun, als würdest du mich lieben, Camden? So tun, als wäre ich deine Sonne und dein Mond und als könntest du mir nicht widerstehen?“ (Jeanie zu Camden in The Penthouse Prince)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Jeanie nur mit Camden, Boss der Firma, über ihren Abteilungsleiter reden und so ihre Kündigung verhindern. Doch soweit kommt sie nicht. Camden schlägt ihr einen unglaublichen Deal vor: Bei ihm leben, ein hohes Gehalt, neue Klamotten, ein Auto. Was sie dafür tun muss? Seine Verlobte spielen. Denn Camden will die Firmenanteile seines Vaters haben. Und der verlangt eine Hochzeit. Blöd nur, dass Camdens eigentliche Verlobte gerade fremdgeht und er sowieso nicht an Liebe und Ehe glaubt. So kommt Jeanie ihm gerade recht. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto aufwendiger wird die Scharade und desto schwieriger wird das Verhältnis der beiden zueinander…

The Penthouse Prince ist Band 1 der Billionaire Dynasties Buchreihe, ist allerdings in sich geschlossen und kann als One Shot gelesen werden.

Schreibstil / Gestaltung

Die Covergestaltung sagt mir nicht so sehr zu. Der nette Herr auf dem Cover passt nicht zu Camden, wie er im Buch dargestellt wird und wirkt eher, als würde er sich auf einer Escortseite präsentieren. Für das Buch habe ich mich definitiv nicht aufgrund des Covers entschieden. Das Buch besteht aus 31 Kapiteln und einem Epilog. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben und wechselt nicht - wie oft bei solchen Büchern – zwischen den Charakteren. Die Schreibweise ist leicht und angenehm zu lesen, man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen.

Mein Fazit

Für das Buch habe ich mich aufgrund des Klappentexts entschieden. Die Idee, dass ein CEO eine falsche Verlobte hat, ist nicht neu, dennoch dachte ich mir, dass die Geschichte durchaus lustig sein könnte. Gleich vorweg: Ja, diese Geschichte ist nicht innovativ, das Rad wird nicht neu erfunden und bis zu einem gewissen Grad ist der Verlauf auch vorhersehbar. Trotzdem konnte mich das Buch größtenteils überzeugen.

Camden und Jeanie sind zwei interessante Charaktere. Camden, der harte, glatte CEO ohne Gefühle, war mir anfangs sehr unsympathisch. Im Laufe des Buchs entwickelt er sich, zeigt verschiedene Facetten und vor allem erfährt man auch, was ihn antreibt, diese Fakebeziehung überhaupt zu führen. Spätestens bei der Hälfte des Buchs war ich verliebt in Camden. Jeanie besticht durch ihre Natürlichkeit. Anfangs von der Idee stark verunsichert, nutzt sie ihre Position, Camden die Stirn zu bieten, was sich niemand anderes traut. Sie ist aber auch die einzige, die hinter die Maske schaut, die Camden stets als Fassade trägt. Nicht nur einmal gibt es zwischen beiden witzige Dialoge und beide fangen an, sich miteinander zu arrangieren.

Während ich die Geschichte zwar von Anfang an unterhaltsam und angenehm zu lesen fand – man hat hier eine wirklich seichte, anspruchslose Unterhaltung -, erreichte nach der Hälfte das Buch auch mein Herz. Immer wieder lassen Situationen den Leser die Beziehung zwischen Camden und Jeanie neu betrachten. Mehr als einmal wollte man wahlweise Camden oder Jeanie und manchmal auch beide schütteln und aufs Offensichtliche hinweisen. Getrieben von der Hoffnung, dass alle Puzzleteile am Ende doch an ihren Platz fallen, las ich immer weiter. Doch je weiter man zum Ende kam, desto doller tat plötzlich mein Herz weh.

The Penthouse Prince wirkt wie eine Geschichte ohne viel Tiefgang, im Grunde genommen sogar relativ platt und anspruchslos. Tatsächlich verstecken sich aber verschiedene Aspekte in der Geschichte, die die Story interessant und ansprechend machen. Starke Charaktere, eine gute Portion Witz, knisternde Erotik in einer guten Dosis und jede Menge Herzschmalz und Herzschmerz. Einzig der Punkt, dass der zeitliche Zusammenhang der Geschichte sich in einem sehr engen Rahmen bewegt, störte mich etwas, da er die eh schon maue Glaubwürdigkeit, sich auf einen derartigen Deal einzulassen, noch weiter beschränkt.

Hier kann man auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, sofern man eine solide Liebesgeschichte mit Drama, Spaß und Erotik sucht, aber keine aufwendige Geschichte sucht.

***es folgen im Weiteren mögliche Spoiler***

Natürlich war es gewissermaßen von Anfang an klar, dass beide sich wirklich ineinander verlieben. Dennoch war ich von dem Weg dahin überrascht und begeistert. Camden zeigt verschiedene Facetten und sobald man erfährt, dass der Tod seiner Mutter ihn antreibt und sein übergeordnetes Interesse gar nicht Macht und Geld, sondern Rache an seinem Vater ist, betrachtet man ihn in einem anderen Licht. Seine Schlafprobleme, die ständige Müdigkeit – man leidet mit ihm und freut sich umso mehr, dass Jeanie ihm helfen kann. Aber auch Jeanie kämpft mir ihrer Vergangenheit und ist nicht bereit, Camden um Hilfe zu bitten. Dieser überrascht den Leser aber immer wieder, weil er stets ein Auge auf die Jeanie hat und ihre Probleme – ohne ihr Wissen – angeht und teilweise löst. Gegen Ende hin war ich schockiert, wie sich nach der Hochzeit das Verhalten der beiden zueinander änderte, nur weil Camden nicht die Eier in der Hose hatte, anzuerkennen, dass er fähig ist zu lieben und geliebt zu werden. Die letzten Seiten vorm Epilog waren wirklich hart und gingen mir an die Nieren und in die Augen. Umso schöner war dafür aber dann der Epilog.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.01.2025

starke Story, schwächere Lovestory

Your Eyes on Me – Based on Alexa's True Story
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„Komm schon, Alea. Das kannst du doch nicht ernsthaft glauben. Typen wie er stehen nun mal nicht auf Mädchen… naja, Mädchen mit einem Körper wie deinem.“
(Aleas Vater zu Alea in Your eyes on me)

Worum ...

„Komm schon, Alea. Das kannst du doch nicht ernsthaft glauben. Typen wie er stehen nun mal nicht auf Mädchen… naja, Mädchen mit einem Körper wie deinem.“
(Aleas Vater zu Alea in Your eyes on me)

Worum geht’s?

Alea liebt ihren Plus-Size-Körper, die Freiheit, sie selbst zu sein. Das verbreitet sie auch auf ihrem Body-Positivity-Account auf Social Media. Die Resonanz ihrer Follower bestärkt Alea, mit ihrer schwierigen Vergangenheit Frieden zu schließen. Aber es ist ein wackliger Frieden, den sie nur aufrecht erhalten kann, indem sie im realen Leben niemandem wirklich nahekommt. Das gilt insbesondere für Männer wie Titus, die Körper optimieren, anstatt Menschen zu akzeptieren, und damit für all das stehen, was Aleas Leben früher zur Hölle gemacht hat. Und doch ist Titus plötzlich da. In ihrer WG. In ihrem Leben und irgendwann, einfach so, in ihrem Herzen.

Your eyes on me ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Alea und Titus in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content. Es werden potenziell triggernde Inhalte wie Bodyshaming, Essstörung und Mobbing thematisiert.

Meine Meinung

Auf das neue Label Heartlines habe ich mich seit der Verkündung wahnsinnig doll gefreut. Liebesgeschichten geschrieben von tollen Autorinnen, die durch Storygeber:innen Input für wahre Lebens- und Leidensgeschichten erhalten? Das klingt nach dem, was ich absolute liebe. Mit Leonie Lastella und der Geschichte von Alexa als Storygeberin macht nun Your eyes on me den Anfang. Und das Konzept? Funktioniert super!

In der Geschichte geht es um Influencerin Alea, die einen erfolgreichen Body Positivity-Account führt und weitestgehend Frieden mit ihrem Plus Size-Körper gefunden hat. Alea ist von Anfang an ein wahnsinnig sympathischer Charakter, der für sich einzustehen weiß, aber manchmal eben auch die „üblichen“ menschlichen Schwächen wie Selbstzweifel zeigt. Alea lebt in einer WG mit Freunden und einer von ihnen bittet die WG darum, dass Titus vorübergehend bei ihnen einziehen darf. Titus ist ebenfalls Influencer, aber für seine Beziehung mit Jo und als das perfekte Fitness-Körperperfektion-Couple bekannt geworden ist. Was aber keiner weiß? Die beiden sind schon länger getrennt, Jo trifft sich mit einem Freund von Titus und beide spielen den Followern eher für die Kooperationen noch was vor. Titus zerbricht hieran zunehmend und verschwindet daher und bleibt vorübergehend bei der WG. Alea ist hiervon wenig begeistert, da sie selbst vor längerer Zeit eine wahnsinnig unschöne Erfahrung mit Jo gemacht hat und diese ihr bis heute noch wehtut. Anfängliche Vorurteile Titus gegenüber (sie nennt ihn Fitnesshamster) wandeln sich schon bald in Anziehung, während Titus von Anfang an von Alea, ihrer Ausstrahlung und ihrem Körpergefühl begeistert und fasziniert ist.

Irgendwo zwischen Insta Love, Fast Burn und gewaltigem Knistern kommen sich beide näher. Ich muss an der Stelle gestehen, dass die Lovestory im Buch mir etwas zu flach und „einfach“ war. Es gab wenig Tiefe, aber jede Menge Spice und Tension. Hier hätte ich mich mehr gewünscht, andererseits umfasst das Buch auch nur einen Zeitraum von wenigen Wochen. Es wird etwa Aleas Sorge, dass Titus sie nicht wirklich anziehend finden könnte, thematisiert und genau dieses Problem wird später wieder aufgegriffen. Der obligatorische große Knall der Geschichte kam mangels der emotionalen Tiefe in der Beziehung nicht so sehr rüber und ich muss hier auch sagen, dass Titus‘ Entscheidung und Haltung in meinen Augen problematisch war und mehr hätte beleuchtet und erklärt werden sollen. Daher gibt’s für die Liebesgeschichte nur eine eingeschränkte Empfehlung.

Was mir dafür aber wahnsinnig gut gefallen hat und wo für mich die Stärke der Geschichte liegt: Aleas Geschichte, in der sicher viel von Alexas Erfahrungen steckt. Man merkt, wie vielfältig die Sorgen, Ängste, Wünsche und Erlebnisse dargestellt werden. Ich fand das ganze Body Positivity Thema wunderbar vielseitig beleuchtet, denn es ist eben nicht immer nur alles positiv und auch jemand, der sich wohl in seinem Körper fühlt, kann im Umgang mit anderen Menschen Sorgen haben. Ich mochte die Dynamiken der Clique sehr, ich mochte das Drumherum mit etwa Aleas Job in der Boulder-Halle und finde, dass hier eine gut aufgebaute Geschichte präsentiert wurde, die viel Input zu einem Thema gibt, was immer noch viel Anfeindung und Mobbing beinhaltet. Auch Titus‘ Geschichte mit dem Drang, für Social Media sein Leben anzupassen, sich selbst zu verlieren um seine Follower zu begeistern und quasi zwei Persönlichkeiten zu haben, die nebeneinander, aber nicht miteinander leben dürfen, fand ich gut gelungen. Ich hätte mir hier und da noch etwas mehr Input dazu gewünscht und auch zu Titus‘ Hintergrundgeschichte ein Ticken mehr, aber dennoch bin ich begeistert aus dem Buch herausgegangen und werde sicher für die anderen Heartlines-Titel wiederkommen. Denn das Konzept? Das ist in meinen Augen super gelungen.

Mein Fazit

Your eyes on me ist eine tolle Geschichte um eine starke Protagonistin, bei der viel Body Positivity eine Rolle spielt, aber gleichzeitig nicht alles nur positiv dargestellt wird. Für die Lovestory hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, sie ist primär auf Tension und Spice ausgerichtet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 18.01.2025

schöne Geschichte, schwache Lovestory

A Thousand Broken Pieces
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„An jenem Tag hatte jemand die Pause-Taste gedrückt. Und seitdem war ich unfähig, auf die Play-Taste zu drücken.“
(Savannah in A thousand broken pieces)

Worum geht’s?

Savannah Litchfield hat den Verlust ...

„An jenem Tag hatte jemand die Pause-Taste gedrückt. Und seitdem war ich unfähig, auf die Play-Taste zu drücken.“
(Savannah in A thousand broken pieces)

Worum geht’s?

Savannah Litchfield hat den Verlust ihrer Schwester Poppy vor vier Jahren noch immer nicht verwunden. Ganz im Gegenteil: Seit ihrem siebzehnten Geburtstag verliert sie sich mit jedem Tag mehr in ihrer Trauer und Einsamkeit. Diese Gefühle teilt sie mit Cael Woods, der seit dem Tod seines Bruders vor wenigen Monaten am Boden zerstört ist. Erst als die beiden sich bei einem Therapieprogramm für Jugendliche, die Schicksalsschläge erlebt haben, begegnen und langsam näherkommen, erhalten sie eine Chance auf das, was sie sich beide so verzweifelt wünschen: endlich wieder zu leben. Doch dafür müssen sie nicht nur dem Programm vertrauen, sondern auch sich selbst ― und einander ...

A thousand broken pieces ist Band 2 der A thousand boys kisses-Dilogie. Das Buch kann unabhängig gelesen werden, enthält dann aber natürlich Spoiler.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Savannah und Cael in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Suizid, Trauerbewältigung, Krebserkrankung und Verlust.

Meine Meinung

Vor Jahren war „A thousand boys kisses“ in aller Munde. Das schmerzhafteste Buch, was jeden zum Weinen gebracht hat. Ich hab’s gelesen und fand es gut, konnte den Hype aber auch nicht übermäßig verstehen. Da gab’s bessere Bücher aus dem Bereich.

Als nun angekündigt wurde, dass Savannah noch ein Buch kriegen wird, in dem es um die Bewältigung von Poppys Tod geht, war ich entsprechend zwiegespalten. Ein heikles Thema, für das man sehr viel Fingerspitzengefühl braucht. Außerdem fragt man sich immer, ob es sein muss, aus einem erfolgreichen Buch „nochmal“ Kapitel zu schlagen. Hier muss ich aber ganz klar sagen: JA! Denn dieses Buch beleuchtet endlich mal etwas, was sonst oft zu kurz kommt oder nach dem eigentlichen Ende eines Buches spielt. Nämlich die Frage, was passiert, nachdem es passiert ist. Poppy ist tot, aber wie geht es Rune und Poppys Familie? Das ist die Idee dieses Buches und allein dafür bin ich der Autorin schon dankbar, dass sie sich daran gewagt hat. Lustigerweise fand ich viele Passagen in diesem Buch emotionaler und ergreifender als im ersten Band. Aber eins nach dem anderen…

Die Geschichte spielt vier Jahre nach Poppys Tod und zeigt eine Savannah, die bis heute nicht wirklich ins Leben zurückgefunden hat. Sie ist ein Schatten ihrer selbst, hat im Homeschooling wunderbare Noten erzielt und sollte eigentlich nach Harvard. Aber das Leuchten ist weg, ihre kleine Schwester Ida vermisst ihre große Schwester und auch die Eltern machen sich große Sorgen. Kurzerhand soll Poppy auf eine große Reise gehen, bei der mit zwei Therapeuten und weiteren Jugendlichen auf 5 Etappen rund um die Welt Trauer und Verlust aufgearbeitet werden soll. Die Autorin hat sich hierfür ganz unterschiedliche Charaktere ausgesucht, die alle ihre Geschichte haben: Eine verliert ihre Mutter und Schwester bei einem Unfall, einer ist Überlebender eines Amoklaufs und einer hielt seinen Bruder nach dessen Selbstmord in den Armen, bis er starb. Dieser jemand ist Cael, der männliche Protagonist. Genauso wie jeder seine Geschichte hat, hat auch jeder unterschiedliche Ausformungen der Trauer und hier hat die Autorin mit so viel Weitsicht und so viel Empathie in behutsamer Weise gezeigt, wie unterschiedlich man trauern kann, wie unterschiedlich langsam oder schnell der Verlust überwunden werden kann und wie unterschiedlich sich das Trauma zeigt. Denn während Poppy strebsam, aber antriebslos ist und das Gefühl hat, nie wieder Glück empfinden zu können, ist Cael vor allem eins: wütend. In sehr vielen Szenen stellt die Autorin greifbar und zugleich behutsam das Leiden der Charaktere dar und oft hat es für ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust gesorgt. Hier liegt meiner Meinung nach die große Stärke des Buches: Verständnis und Feingefühl für Verlust zu gewissen. Hierbei spielt auch das Notizbuch, was Poppy für Savannah hinterlassen hat, eine sehr große und emotionale Rolle.

Die Idee mit der Reise fand ich sehr cool. Anfangs war ich irritiert, wieso man einen Haufen Teenager, die sehr leiden, zig tausende Kilometer von Zuhause behandeln möchte, aber jeder Ort der Reise hat seinen eigenen Lehraspekt. So landet der Leser an verschiedenen Orten, etwa in Japan oder auch Indien. Es gibt informative Momente zum Umgang mit Trauer und Tod in den Ländern, heilsame Lektionen für die Reisenden und jede Menge Gruppenzusammenhalt. Es ist ein Trust the process-Buch, was mich anfangs wirklich irritiert, aber dann sehr abgeholt hat. Ich möchte über die Stationen gar nicht viel sagen, weil ich denke, dass man sie erleben muss. Und auch, wie sie sich auf Poppy und Cael, auf den Rest der Gruppe auswirken. Schön fand ich, dass auch Poppys Rune häufiger in diesem Buch vorkommt und dem Leser erklärt, wie es ihm mit dem Verlust geht.

Was mich leider nicht begeistern konnte, war tatsächlich die Liebesgeschichte. Es hätte sie meiner Meinung nach auch nicht gebraucht, aber sie war nun einmal da und sie wirkte sehr platt. Auf einmal mochten sie beiden, auf einmal küssen sich beide, auf einmal ist Cael für Savannah das, was Rune für Poppy war. Aber leider ohne wirkliche Erklärung, Entwicklung oder Gefühl. Immerhin war ich der Autorin dann aber für das Ende und die Entscheidung, die sie hier im Hinblick auf Caels Zustand trifft, sehr dankbar. Alles andere wäre für mich zu unrealistisch gewesen. Denn Liebe kann leider nicht immer alles heilen.

Mein Fazit

A thousand broken pieces ist eine wunderschöne Geschichte um Trauerbewältigung und die Facetten von Trauer und Verlust. Die Autorin hat eine schöne Story aufgebaut, aber die Liebesgeschichte war leider lieblos und ohne wirkliche Tiefe. Der Rest ist aber heartbreaking!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

ein toller Auftakt

Two Hearts, One Lie
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„Egal, welche Geheimnisse Leon McLachlan mit sich herumtrug, ich würde dahinterkommen. Und wehe ihm, wenn es etwas war, das meinem Team und mir schaden sollte.“
(Isla in Two hearts, one lie)

Worum geht’s? ...

„Egal, welche Geheimnisse Leon McLachlan mit sich herumtrug, ich würde dahinterkommen. Und wehe ihm, wenn es etwas war, das meinem Team und mir schaden sollte.“
(Isla in Two hearts, one lie)

Worum geht’s?

Isla hat als Mountain Guide der Glencoe View Lodges ihren Traumjob gefunden. Sie ist jedoch alles andere als begeistert, diesen Sommer mit Leon McLachlan zusammenarbeiten zu müssen, mit dem sie schon seit Schulzeiten eine tiefe Feindschaft verbindet. Ärgerlich, dass Leon nichts von seinem Charisma eingebüßt hat und es schafft, ihre hitzigen Diskussionen bald schon in neckende umschlagen zu lassen. Gleichzeitig passieren in den Glencoe View Lodges merkwürdige Dinge: die Küche wird geplündert, das Wasser abgestellt, und Islas Auto bleibt liegen. Als die Sabotageakte immer skrupelloser werden und nicht nur die Zukunft der Lodges, sondern auch Menschenleben gefährden, muss Isla sich einmal mehr fragen, wer auf ihrer Seite steht und wer ihr das Leben zur Hölle machen will ...

Two hearts, one lie ist Band 1 der Glencoe View-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann unabhängig gelesen werden.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Leon und Isla in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Von Nina Bilinszki habe ich bereits mehrere Titel gelesen und fand diese bisher immer wirklich toll. Die Autorin versteht es, an fremde Orte zu entführen und diese in einer wirklich gelungene Art darzustellen, dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Entsprechend hoch war meine Erwartung an dieses Buch, was den Leser nach Schottland entführt.

Diese cosy Geschichte spielt in den schottischen Highlands und es geht um zwei rivalisierende Ferienressorts – die Lodge, bei der Isla arbeitet, und dem Three Sister Ressort, das von Leon mitgeführt wird. Beide Einrichtungen haben derzeit so ihre wirtschaftlichen Probleme, sei es fehlendes Personal, wodurch Aktivitäten ausfallen, oder schlichtweg fehlendes Geld. Leon kam so auf die Idee, dass beide Einrichtungen zusammenarbeiten sollten, denn die Lodges können mehr attraktive Ausflugsprogramme anbieten, sind aber wiederum durch das Ressort in der Ausführung teils massiv beeinträchtigt, weil sie bestimmte Bereiche nicht betreten dürfen oder es Problem mit der Verpflegung gibt. Leon und Isla sollen nun zum Teil Ausflüge zusammen machen, aber Isla hasst Leon, denn beide haben Vorgeschichte.

Ich muss sagen, dass mir das Setting echt gut gefallen hat. Es war echt, als wäre ich bei diesen Ausflügen dabei, würde die Berge miterleben und vor allem auch mit Isla mitleiden, wenn sie Zeit mit Leon verbringen muss. Isla ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich von Anfang an mochte. Ich mochte ihre Einstellung und, dass sie bereit ist, für sich, ihre Belange und die Lodges einzustehen. Gleichzeitig könnte ich gar nicht so viel über sie sagen, genauso über Leon. Beide sind Charaktere, die eher zweckmäßig sind und wenig Ecken und Kanten haben. Gestört hat mich das jedoch nicht. Leon ist ein Protagonist, der von Anfang an falsch eingeschätzt wird, denn man soll denken, dass er ein versnobter Junge ist, dem es darum geht, Isla das Leben schwer zu machen. Man merkt aber recht schnell, dass es eben nicht so ist. Leon möchte das Familienressort retten, indem er es zeitgemäß ausrichtet, aber sein Vater stellt sich sehr dagegen. Das sorgt für einige Reibereien und natürlich auch Input für die Suspense-Handlung.

Denn neben dem entspannten Setting, der sehr ruhigen Erzählweise und dem wenigen Drama gibt es Sabotageaktionen, die auch dazu führen, dass sich Isla verletzt oder die Lodges arge Schwierigkeiten kriegen. Es passiert immer mal wieder etwas, aber nichts davon bleibt dann sehr präsent oder überlagert die cosy Ausrichtung des Buches. Trotzdem hat man so einen leichten Spannungsbogen und versucht natürlich, rauszufinden, wer es sein könnte und vor allem warum. Die Auflösung ist gut durchdacht, sorgte bei mir aber auch nicht für ein großes Aha-Erlebnis und war dann im Verhältnis zum Rest des Buches vielleicht auch ein bisschen übertrieben dargestellt. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt und ich hatte Spaß beim Lesen.

Die Liebesgeschichte war mir persönlich etwas zu oberflächlich. Sie entwickelt sich sehr langsam, gleichzeitig hat man durch die Vorgeschichte „Haters to lovers“-Vibes, zumindest auf Islas Seite, die natürlich viele Vorurteile Leon gegenüber hegt. Es fehlte der Liebesgeschichte aber an Tiefe und Nachvollziehbarkeit, vielleicht hätte man hier auch noch mehr auf die Vorgeschichte eingehen sollen. Da mir das Drumherum aber gut gefallen hat, störte mich die schwache Lovestory nicht so sehr.

Mein Fazit

Two hearts, one lie ist ein gelungener Auftakt vor einer tollen Kulisse. Die Charaktere sind sympathisch, die Liebesgeschichte etwas schwach. Dafür überzeugt das Buch mit cosy Setting und einem guten Spannungsbogen. Ich werde auf jeden Fall auch Band 2 lesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]