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Veröffentlicht am 19.01.2025

war leider nicht so ganz mein Fall

Dark Venice. Deep Water (Dark Venice 1)
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„Das perfekte Leben, in dem ich mich immer wie ein Fremdkörper gefühlt habe. Zu laut. Zu ungeduldig und zu neugierig. Zu wenig angepasst. In der schönsten Stadt Italiens werde ich mich nun davon freimachen.“
(Merle ...

„Das perfekte Leben, in dem ich mich immer wie ein Fremdkörper gefühlt habe. Zu laut. Zu ungeduldig und zu neugierig. Zu wenig angepasst. In der schönsten Stadt Italiens werde ich mich nun davon freimachen.“
(Merle in Dark Venice 1)

Worum geht’s?

Als Merle für ein Auslandssemester nach Venedig kommt, hat sie vor allem eins im Sinn: einer großen Familienlüge auf den Grund zu gehen. In der Lagunenstadt trifft sie auf eine junge Italienerin, die ihr kurzerhand ein Bett im Casa Nera anbietet. Während sie von Giulia mit offenen Armen in dem alten venezianischen Hotel empfangen wird, verhalten sich ihre vier Mitbewohner Merle gegenüber kühl und distanziert, allen voran der verboten attraktive Matteo. Merle wird den Eindruck nicht los, dass er etwas vor ihr verbirgt. Und auch sie hält ihren wahren Grund der Reise geheim. Als sie in der Uni Gerüchte über die Clique hört, sind es nicht nur seine Blicke, die Merles Knie weich werden lassen. Denn dieses Semester steht mehr auf dem Spiel als ihr Herz: die Wahrheit.

Dark Venice – Deep Water ist Band 1 der Dark Venice-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Matteo und Merle in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content.

Meine Meinung

Von Antonia Wesseling habe ich beim Forever-Verlag bereits einige Bücher gelesen und wirklich gemocht. Dann kam vor einiger Zeit ein Suspense Romance Buch mit Social Media Setting heraus, was mich leider nicht wirklich abholen konnte. Mit Dark Venice wollte ich ihr in diesem Genre jetzt noch einmal eine Chance geben. Doch abholen konnte mich das Buch leider nicht.

Ich habe selten das Problem, dass ich mich nicht zum Lesen eines Buches motivieren kann. Selbst bei Büchern, die ich nicht gut finde, neige ich dazu, durchzuziehen. Bei Dark Venice 1 fiel es mir aber wahnsinnig schwer, am Ball zu bleiben, was am Ende dazu führte, dass ich fast zwei Monate an dem Buch gelesen habe. Es liegt nicht am Schreibstil, der ist gewohnt gut und mitreißend. Aber irgendwie fühlte sich das Buch für mich wie ein ewig langer Prolog an, ohne dass etwas passierte. Wo war der Suspense-Anteil? Wo war der Romance-Anteil? Und wieso das Venedig-Setting, wenn die Autorin es doch so wenig nutzt? Diese Fragen habe ich mir immer wieder gestellt, zumal ich selbst kurz vor Release des Buches in Venedig war. Ehrlich gesagt hätte das Buch aber auch in Madrid, London oder Rom spielen können. Super viel vom Setting außer vielleicht mal die Wassertaxen kam eigentlich nicht vor.

Die Kerngeschichte ist schnell erzählt. Merle kommt für ein Auslandssemester nach Venedig, alles sehr kurzfristig und vielleicht auch etwas unorganisiert, sie hat kaum Geld und dann wird auch noch ihre Unterkunft gecancelt. Schon hier musste ich leicht die Augen verdrehen, weil mich die Grundlage irgendwie gestört hat. Durch Zufall trifft sie auf Guilia, die ihr ein Bett für die Nacht anbietet – nur leider verschläft Merle am nächsten Morgen, weil ihr Handyakku leer ist und verlässt das Zimmer dadurch nicht wie vereinbart. Eine Verkettung von Zufällen entwickelt sich, denn Guilia gehört zu einer WG, die im Casa Nero lebt. Zufällig ist hier ein Zimmer frei, auch wenn Merle sie absolut gar nicht willkommen fühlt und alle einen komischen Eindruck machen. Warum alles so geheimniskrämerisch sind, fragt man sich von Anfang an. Mafia? Verbotene Sachen? Eine geheime Gruppe? Man weiß es nicht. Aber ehrlich gesagt war es jetzt auch nicht so spannend, dass ich es herausfinden wollte, einfach weil alles so konstruiert und anstrengend war: Die Anfeindungen, die Regeln, das ständige „Rumspionieren“ von Merle. Ich verstehe ja, dass sie das Familiengeheimnis um die Liebesbriefe ihres Großvaters lösen wollte, aber sie bewegt sich dabei wie ein rücksichtsloser Elefant im Porzellanladen.

Generell hat Merle es mir als Charakter schwer gemacht. Sie wirkt unorganisiert, unauthentisch und nicht so wirklich liebenswert. Sie fängt an, einem Lokal zu arbeiten, sie geht zur Uni, sie „ermittelt“. Und das war’s auch irgendwie. Sie war mir zu flach, eindimensional und ehrlich gesagt auch langweilig. Als Gegenpart gibt es Matteo, der Merle von Anfang an gefressen hat, aber natürlich der Love Interest ist. Matteo ist mir komplett undurchsichtig geblieben, ich habe sehr viele seiner Verhaltensweisen nicht nachvollziehen können und seine Familiengeschichte hat mich auch nicht begeistert. Es wirkte alles einfach sehr konstruiert und gleichzeitig extrem in die Länge gezogen. Warum die beiden sich zueinander hingezogen fühlen, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen. Es gibt zahlreiche Spice-Szenen im Buch, manchmal haben diese für mich nicht gepasst. Schon beim letzten Titel hatte ich das Gefühl, dass sehr viel zweckmäßig geschrieben ist und ohne große Liebe zum Detail. So kam es mir hier auch vor. Die Nebencharaktere bleiben wahnsinnig blass, die Hauptcharaktere haben wenig Ecken und Kanten und die Liebesgeschichte ist einfach… da. Ich fand die Entwicklung der beiden total hölzern und gefühlt fast nur auf den Spice-Teil reduziert.

Das Ende des Buches ist ein Cliffhanger, da man erfährt, was das Geheimnis vom Casa Nero-Team ist. Die Einbindung mit dem großen Knall beim Filmfestival, was Merle mit der Uni im Laufe des Buches organisiert, fand ich gelungen. Aber das Geheimnis? Ich bin ehrlich: Ich habe mehr erwartet. Dadurch kommt es auch, dass mich das gesamte Buch nicht dazu motiviert, Band 2 noch lesen zu wollen, da mich der Cliffhanger nicht so ergreifen kann, dass ich mehr wissen will. Ich denke, dass ich künftig lieber bei den Romance-Titeln der Autorin bleiben werden. Sie und ich passen Suspense-technisch nicht zusammen.

Mein Fazit

Dark Venice – Deep Water konnte mich leider nicht so sehr abholen. Das Buch wirkt sehr zweckmäßig, die Charkatere sehr eindimensional und die Liebesgeschichte ist auch wenig nachvollziehbar. Ich habe nach dem Ende auch kein Bedürfnis, Band 2 zu lesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.01.2025

leider nicht mein Trope

Lakestone Campus of Seattle, Band 2: What We Lost (Band 2 der New-Adult-Reihe von SPIEGEL-Bestsellerautorin Alexandra Flint | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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„Selbst die unehrenhaften Siege bleiben Siege, Numbers.“
(Kace zu Brynn in Lakestone Campus 2)

Worum geht’s?

Astrophysik am Lakestone Campus zu studieren, ist Brynns größter Traum. Als sie von dem ...

„Selbst die unehrenhaften Siege bleiben Siege, Numbers.“
(Kace zu Brynn in Lakestone Campus 2)

Worum geht’s?

Astrophysik am Lakestone Campus zu studieren, ist Brynns größter Traum. Als sie von dem Wettbewerb um ein Stipendium an der renommierten Uni erfährt, ergreift sie ihre Chance und fliegt nach Seattle. Dort angekommen gerät sie direkt mit Kace aus Dublin aneinander. Was Brynn nicht weiß: Kace ist nicht nur wegen seines musikalischen Talents am LSC. Aber sie spürt, dass sich mehr hinter seiner kühlen Fassade verbirgt. Doch je näher Brynn ihm kommt, desto heftiger stößt Kace sie von sich ...

Lakestone Campus – What we lost ist Band 2 der Lakestone Campus-Reihe. Das Buch ist unabhängig lesbar.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Brynn und Kace in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content.

Meine Meinung

Nachdem mich Band 1 der Reihe wirklich überraschen konnte und mit einer echt coolen Grundgeschichte daherkam, war es für mich eigentlich klar, dass ich die Reihe weiterverfolgen möchte. Nach anfänglicher Euphorie ließ meine Begeisterung hier aber sehr schnell nach…

In diesem Band lernt man zwei neue Charaktere kennen und betritt mit Astrophysik und Musiktalent zwei neue Themenbereiche. Hier zeigt sich wieder die große Vielfalt dieses Colleges, was sich mir in Band 1 noch nicht so ganz erschlossen hat – und auch Band 2 bringt dort wenig Licht ins Dunkle. Aber sei’s drum. Beide haben besondere Talente, die gefördert werden sollen, aber gleichzeitig haben beide auch ihre Päckchen. Brynn kommt aus einer Arbeiterfamilie, die eine Pension führen und wollen, dass ihre Kinder den Betrieb fortführen. Brynns Vorliebe für das Universum und ihre Gabe, dieses komplexe Thema zu beherrschen, wird regelrecht belächelt. Brynn lässt sich hiervon nicht aufhalten und erkämpft sich ihren Weg an den Lakestone Campus. Kace hingegen hat ein wahnsinniges Musiktalent, was ihm eine Einladung an den Campus sichert. Als beide aufeinandertreffen, knistert es gewaltig. Aber Kace hat sehr hohe Mauern hochgezogen und möchte Brynn absolut nicht an sich heranlassen. Der Grund ist ein Geheimnis, aber dazu gleich mehr.

Das Buch hatte für mich zu viele Seiten. Es ist eine sehr ruhige Geschichte, die sich sehr langsam entwickelt und sehr viel Energie auf das Drumherum legt. So trifft man die Charaktere aus Band 1 wieder, Brynn freundet sich schnell mit der Clique an und auch Kace findet Anschluss. Die Geschichte hat irgendwie wenige Herausforderungen und entsprechend wenig Spannung. Gerade für Brynn läuft wahnsinnig viel zu gut, zu konstruiert. Mir haben die Höhen und Tiefen gefehlt, irgendetwas, was mich fesselt. Dafür, dass Astrophysik auch im Klappentext erwähnt wird, kam es wenig vor.

Etwas anderes, was dafür nicht im Klappentext steht, kam aber vor: Kace ist Vater einer zweijährigen Tochter. Das wusste ich nicht. Und das ist für mich leider ein absolutes No-Go-Thema in Büchern, vor allem, wenn es auch noch als Geheimnis verwendet wird. Das hatte ich bei einem Buch von einem anderen Verlag auch schon und habe daraufhin das Buch abgebrochen. Ich bin der Meinung, dass in einem New Adult Buch nicht zwingend erwartbar ist, dass die Charaktere Kinder haben – einer der Gründe, wieso ich das Genre gerne lese. Ich finde das Single Dad-Trope sowieso schon absolut furchtbar, aber ein Buch zu lesen, wo dies nicht einmal angegeben wird, finde ich irgendwie schwierig. Das hat mir leider total die Freude an der Geschichte genommen. Es ist auch ein gewichtiges Thema im Buch und kriegt sehr viel Raum. Mehr Raum, als etwa die Liebesgeschichte. Leider hat das Thema auch so sehr meine Stimmung beeinflusst, dass ich mich nur noch wenig für das Buch begeistern konnte und ich es nach zwei Dritteln eher querlesend beendet habe.

Mein Fazit

Lakestone Campus – What we lost fängt vielversprechend an, bleibt aber voll hinter den Erwartungen. Mit einem überraschenden Single Dad-Trope hat mich das Buch leider sehr schnell verloren, die Geschichte ist sehr spannungsarm.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

sehr zwiegespalten

My Dark Romeo
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„Die Liebe gewinnt immer.“
(Dallas in My dark romeo)

Worum geht’s?

Es sollte ein harmloser Kuss auf einem rauschenden Debütantinnenball sein. Ein heimlicher Moment mit einem gut aussehenden Fremden. ...

„Die Liebe gewinnt immer.“
(Dallas in My dark romeo)

Worum geht’s?

Es sollte ein harmloser Kuss auf einem rauschenden Debütantinnenball sein. Ein heimlicher Moment mit einem gut aussehenden Fremden. Doch im Gegensatz zu seinem Namensvetter wird mein Romeo nicht von der Liebe angetrieben, sondern von Rache. Für ihn bin ich eine Schachfigur. Ein Druckmittel. Die Verlobte seines Rivalen. Für mich ist er ein Mann, der Gift verdient. Ein dunkler Prinz, den ich nicht heiraten will. Er denkt, ich werde mein Schicksal akzeptieren. Nun, ich habe vor, es umzuschreiben. Und in meiner Geschichte stirbt Julia nicht. Aber Romeo? Er geht zugrunde.

My Dark Romeo ist Band 1 der Dark Prince Road-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Dallas und Romeo geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten Content, thematisiert unter anderem das Mafiamilieu und Waffen sowie Waffengewalt.

Meine Meinung

Als bekennender LJ Shen-Fan war es ein No-Brainer, dass ich dieses Buch lesen muss. Von Parker S. Huntington habe ich bisher nur ein Buch gelesen und muss gestehen, dass dies nicht so meins war, aber LJ? Von ihr habe ich bestimmt schon über 20 Bücher verschlungen. Dieses Buch war, wie ich es erwartet habe, und gleichzeitig komplett anders. Aber von Anfang an…

Die Grundzeichen sind der bewährte Klassiker: Reicher Mann mit Sinn nach Rache, heiß, unerbittlich, morally gray, aber hat eigentlich ein gutes Herz. Sie ist ein Mädchen aus reichem gutem Hause, etwas sehr naiv, einziges Lebensziel ist es, Mutter zu werden. Eigentlich war sie einem anderen Mann versprochen, aber Romeo Costa hat einen perfiden Plan, der mit öffentlicher Bloßstellung zu tun hat. Er will seinem Erzfeind die Verlobte ausspannen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sein Vater ihm endlich die Firma überlässt – dafür muss er aber heiraten. Also schlägt Romeo zwei Fliegen mit einer Klappe, fällt öffentlichkeitswirksam über Dallas her und heiratet sie kurz danach. Beide sind wie Feuer und Wasser, Dallas Art bringt Romeo auf die Palme, Dallas möchte unbedingt ein Kind aber Romeo denkt nicht mal daran, mit ihr zu schlafen. Ein explosiver Cocktail mit ein wenig Mafia-Vibes, etwas Herz – und leider jeder Menge Spice, but make it cringe.

Ich bin absolut ehrlich: Der Spice-Teil hat das Buch für mich zerstört. JEDE Interaktion der beiden endet darin, dass seine Hand irgendwo in ihrem Intimbereich ist, dass beide rummachen (und später dann auch miteinander schlafen) und das in einer ausführlich Darstellung und leider auf sehr cringe Weise – Blutspielchen, ungewöhnliche Ort, komische Dialoge und Samenraub-Überlegungen inklusive. Mehr als einmal dachte ich „alter, was lese ich hier gerade…“ Dallas aufdringliche Art, unbedingt mit Romeo schlafen zu wollen, weil sie unbedingt ein Baby will; Romeos Überlegungen ihr nachzugeben, damit er seine Ruhe hat, das permanente Rumgeiere (es gibt sogar Szenen, wo er sie durch Stoff penetriert…). Ja, es ist ehrlich gesagt schon eine ziemliche Trash TV Show.

Jetzt kommt das Aber: Der Rest des Buches war eigentlich ganz gut. Klar, das übliche toxische Gehabe, Romeo wird natürlich bekehrt und zeigt mit kleinen Gesten seine Liebe, es gibt viel Drama und ein bisschen Action. Aber es hat mich grundsätzlich abgeholt und teilweise sogar zum Lachen gebracht. Auf eine verkehre, etwas kaputte Art haben die beiden schon ein interessantes Pärchen abgegeben und es gab auch den ein oder anderen Seitenhieb Richtung Religion und das „Ehre“-Thema. Es gab witzige Wortgefechte mit echt guten Punchlines und ich habe Spaß gehabt, die Geschichte zu verfolgen. Ohne den Spice-Teil und der damit verbundenen Fremdscham hätte das Buch sicher mehr Sterne erhalten. Aber das hat leider echt viel kaputt gemacht. Ich hoffe, Band 2 wird besser.

Mein Fazit

My Dark Romeo ist ein Mix aus allbewährten Shen-Elementen und wahnsinnig cringen Spice-Szenen, die viel zu viel und viel zu oft vorkommen. Trash TV but make it a billionaire. Man braucht starke Nerven, aber grundsätzlich hat die Geschichte auch durchaus gute Elemente.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

nicht ganz meins

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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„Lieber Luca, ich freue mich ganz doll, dass du mein neuer Brieffreund bist.“
(Naomi in PS I hate you)

Worum geht’s?

Naomi und Luca sind seit der fünften Klasse Brieffreunde. Wobei … eigentlich sind ...

„Lieber Luca, ich freue mich ganz doll, dass du mein neuer Brieffreund bist.“
(Naomi in PS I hate you)

Worum geht’s?

Naomi und Luca sind seit der fünften Klasse Brieffreunde. Wobei … eigentlich sind sie eher erbitterte Rivalen, die sich eine epische Schlacht voller Beleidigungen liefern. Zwölf Jahre lang schreiben sie sich Hassnachrichten. Doch dann kommt plötzlich keine Antwort mehr. Jahre später landet ein gemeiner Brief auf Naomis Schreibtisch im Radiosender. Sofort weiß sie, wer dahintersteckt. Und dass sie Luca dieses Mal nicht das letzte Wort überlassen wird.

PS I hate you ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Naomi und Luca geschrieben und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen (Lucas Perspektive deckt die Briefe der Kindheit ab).

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich lange gefreut gehabt. Ich bin riesiger Enemies to Lovers-Fan und was könnte es Besseres als Brieffeinde geben? So habe ich gedacht. Doch dann fing ich das Buch an – und habe es direkt erst einmal wieder weggelegt.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen – in der Gegenwart mit einer erwachsenen Naomi, die als Wettermoderatorin im TV arbeitet, und in der Vergangenheit mit zunehmender Zeit, wo sich Luca und Naomi als Kinder im Rahmen einer Schulaktion Briefe schreiben. Und genau diese Briefe waren es, die mich direkt abgeschreckt haben. Bitterböse, vor Beleidigungen triefende Briefe, die sich hier zwei junge Kinder schreiben und die sich immer schlimmer, immer fieser fortsetzen, auch wenn beide eine Art Freundschaft hierdurch entwickeln. Ich fand die Briefe so furchtbar unangenehm, dass ich irgendwann nur noch quergelesen habe. Nachdem Naomi in der Gegenwart nun zwei Jahre nichts von Noah gehört hat, trudelt plötzlich im TV-Sender ein Brief ein und es geht wieder los. Gleichzeitig trifft Naomi kurz darauf auf ihren Nachbarn Jake, der sie fragt, ob man mal ausgehen wolle. Schon hier war ich verwirrt, denn Love Triangle? Das ist echt nicht so meins.

Genau in diese Richtung geht es dann aber leider. Es gibt einige Interaktionen zwischen Jake und Naomi, die ich so unglaublich steif und langweilig fand, dass ich gar nicht verstanden habe, wieso sich zwischen den beiden etwas entwickeln soll. Gleichzeitig erhält Naomi weitere Briefe von Noah und fühlt sich hin und her gerissen zwischen dem Unbekannten und ihrem Nachbarn. Es entsteht ein langes Nichts, bei dem Naomi über ihre Situation philosophiert, man irgendwie nicht vorwärts kommt und man sich immer noch fragt, wie aus diesen fiesen Briefen überhaupt etwas nachhaltiges hat werden können. Leider ist es auch so, dass recht schnell offensichtlich war, was das Problem der Geschichte sein wird, weswegen es wenig Überraschungen und kaum Twists gab. Vor allem kam hier noch die ein oder andere Handlung von Jake und von Naomi, bei der ich mir dachte „oh puh“. Irgendwie und mit ein bisschen querlesen – habe ich es dann doch bis zum Ende geschafft und ich bin ehrlich? Ich weiß nicht einmal, wieso ich so lange durchgezogen habe, weil wie gesagt: Überraschungen gab es keine mehr. Man hätte aus der Idee sicher sehr viel mehr machen können, aber vor allem die eindimensionalen Charaktere und ihre steife Dynamik und die Offensichtlichkeit des Hauptproblems haben der Geschichte ihre Grundlage.

Mein Fazit

Mit PS I hate you hatte ich hier leider ein Buch, was mich nicht wirklich begeistern konnte. Die Idee war durchaus witzig, aber mir hat die Umsetzung nicht zugesagt und die Charaktere sind viel zu oberflächlich geblieben. Viele Längen, wenig Tiefe und teilweise unangenehme Briefwechsel waren aber leider nicht so meins.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.12.2024

gute Idee, aber Umsetzung hat nicht überzeugt

Unschuldig
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Worum geht’s?

Der bekannte Crime-Autor John Grisham und Jim McCloskey, der Gründer von Centurion Ministries, einer NGO für zu Unrecht Verurteilte in den USA, haben hier zusammen ein Buch geschrieben, ...

Worum geht’s?

Der bekannte Crime-Autor John Grisham und Jim McCloskey, der Gründer von Centurion Ministries, einer NGO für zu Unrecht Verurteilte in den USA, haben hier zusammen ein Buch geschrieben, mit welchem sie 10 Fälle beleuchten, in denen falsche Verurteilungen zustande gekommen sind. Umfangreich legen sie die Grundtat und die Beweismittel dar und erklären, was bei der Strafverfolgung schief gelaufen ist.

Schreibstil und Inhalt

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fallsammlung von True Crime Fällen, die die Autoren abwechselnd beschreiben. Jeder hat fünf Fälle ausgesucht, wobei Jim McCloskey selbst an den von ihm präsentierten Fällen mitgewirkt hat. Der Schreibstil ist erzählend, aber zum Großteil sachlich und faktenbasiert.

Die präsentierten Fälle unterscheiden sich in ihrem Schwerpunkt jeweils, so geht es mal um Meineid, mal um einen Gerichtsmediziner, der so viele Gutachten schreibt, dass angezweifelt wird, wie er überhaupt die Leichen beschauen kann, oder um Polizeiarbeit, die „was nicht passt, wird passend gemacht“ wörtlich nimmt. Die meisten Fällen sind etwas älter, es werden viele grundlegende Probleme des amerikanischen Rechtssystems und vor allem der teils kuriosen Polizeiarbeit angesprochen.

Meine Meinung

Ich bin ein riesiger True Crime-Fan. Vielleicht auch berufsbedingt, ich weiß es nicht, aber ich inhaliere das Meiste, was in dem Bereich veröffentlicht wird. Entsprechend riesig war meine Vorfreude, als ich das Autorenduo sah. Jims Organisation ist bekannt und hat bereits einige aufsehenerregende Durchbrüche erzielt, John ist wohl einer der bekanntesten Crime-Autoren, der auch für seine kritische Beleuchtung des Justizapparats bekannt ist. Also kann das Buch eigentlich nur grandios werden, dachte ich. Aber leider hat es mich irgendwie nicht wirklich abholen können. Ich weiß nicht, ob es an der Erzählweise liegt, aber ich bin gedanklich oft beim Lesen abgeschweift und konnte mich nie begeistern, mehr als ein Kapitel zu lesen. Ich möchte nicht sagen, dass das Buch langweilig ist (das wäre respektlos den Schicksalen gegenüber) und die Fälle sind ohne Frage erschütternd und die eklatanten Fehler, die absolut fragwürdigen Ermittlungsmethoden und die Folgen hiervon beängstigend. Aber irgendwie war die Art der Falldarstellung und der Darlegung der Probleme nicht so meins. Vielleicht ist es auch, weil viele Sachen für den europäischen Verstand in dieser Form nicht begreifbar sind (wobei natürlich auch bei uns die Justiz nicht fehlerfrei ist), aber hier sind es teilweise so krass offensichtliche Probleme, dass man sich fragt, wie sowas passieren kann. Inhaltlich fand ich die Fälle interessant und die Mängel besorgniserregend, aber irgendwie konnte mich das Buch nicht begeistern und für sich einnehmen.

Mein Fazit

Unschuldig ist ein Buch, was eine absolute Daseinsberechtigung hat, mich aber irgendwie stilistisch nicht abholen konnte. Die Fälle sind interessant, die Fehler besorgniserregend, aber die Darstellung hat’s mir schwer gemacht, am Ball zu bleiben.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]