Tristes New York
Ein Winter in New YorkIris möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht von England nach New York, dorthin wo ihre verstorbene Mutter einst die größten Träume hatte. Während Iris ein Straßenfest besucht, fällt ihre ...
Iris möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht von England nach New York, dorthin wo ihre verstorbene Mutter einst die größten Träume hatte. Während Iris ein Straßenfest besucht, fällt ihre eine außergewöhnliche Tür ins Auge, die ihr sehr bekannt vorkommt. Iris tritt in die Eisdiele ein, dort trifft sie auf Gio und seinem ganz besonderen Vanilleeis, denn auch das ist Iris sehr vertraut. Gios Familienbetrieb steht jedoch kurz vor dem Aus, bis Iris ihm ihre Hilfe anbietet und zwischen den Stühlen steht. Kann sie das Familiengeheimnis wahren und Gios Betrieb retten?
Ein Winter in New York von Josie Silver klang nach einem tollen Roman für die Winterzeit, mit viel Schnee und einer wunderschönen Stadt. Nur leider wurden bereits die Erwartungen des winterlichen New Yorks nicht erfüllt. Erst gegen Ende konnte die winterliche Stimmung etwas rüberkommen, das war aber zu wenig um die Erwartungen (die bereits der Titel schürt) zu erfüllen.
Doch die fehlende winterliche Stimmung ist nicht mein einziger Kritikpunkt, der größte und für mich schwerwiegendste ist die Protagonistin Iris. Iris hatte keine einfache Vergangenheit und muss einen schweren Verlust verkraften, aber ihre Gedankenwelt bezieht sich vorwiegend genau darauf, dass sie es im Leben so schlecht hat und es anderen doch viel besser geht. Ob man das wirklich behaupten kann, wenn ein Mann die Mutter seiner Tochter verliert?
Außerdem baut sich die ganze Geschichte auf einer Lüge auf, die man eigentlich schnell aus der Welt schaffen kann, wenn man denn mal den Mund aufmacht. Da das nicht passiert ist und diese Lüge zu einem immer größeren Kartenhaus gewachsen ist, konnte mich die Geschichte leider emotional gar nicht abholen, denn mit ihrem Verhalten fand ich Iris lediglich nervig.
Gio und seine Familie waren ein kleiner Lichtblick, doch diesem fehlte es an Tiefe. Weswegen Ein Winter in New York leider eine Enttäuschung wurde, dem das faustdicke Ende noch sein Krönchen aufsetzte. Einzig der angenehme Schreibstil lässt sich positiv hervorheben und Iris’ Freund Bobby, der eine treue Seele ist und der ein bisschen Humor in die Geschichte bringen konnte.