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Veröffentlicht am 03.01.2025

Finstere Machenschaften

Finster
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In dem Dorf Katzenbrunn verschwinden seit Jahren Jugendliche, zuletzt ist es der dreizehnjährige Nikolaus, der an einem schönen Abend vom jährlichen Jahrmarkt nicht wiederkommt. Kriminalkommissar a.D. ...

In dem Dorf Katzenbrunn verschwinden seit Jahren Jugendliche, zuletzt ist es der dreizehnjährige Nikolaus, der an einem schönen Abend vom jährlichen Jahrmarkt nicht wiederkommt. Kriminalkommissar a.D. Hans J. Stahl hat es bis zum Ende seiner beruflichen Laufbahn nicht geschafft, den Mann, den alle nur den Greifer nennen, zu fassen, was seitdem an ihm nagt. So macht er sich auf nach Katzenbrunn, um dem Täter endlich das Handwerk zu legen. Dies ist allerdings nicht ganz einfach, denn im Dorf herrscht eine Mauer des Schweigens.

Das dritte Buch von Ivar Leon Menger ist für mich persönlich ein Thriller, der diesen Namen voll und ganz verdient. Von verschiedenen Seiten nähert sich das Buch dem Geschehen an, lässt mich einem Voyeur gleich hinter die Fassaden blicken, führt mich an der Nase herum und lädt zum Raten ein, aber leicht macht der Autor es mir dabei nicht. Immer wieder bin ich sicher, auf der richtigen Spur zu sein, nur um kurz darauf feststellen zu müssen, dass irgendetwas nicht passt. Erneut strecke ich meine Fühler in eine andere Richtung, nur um wiederholt in der Sackgasse zu landen und mich darüber aufzuregen, dass hier nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Herrlich, das gefällt mir außerordentlich gut!

Früh habe ich einen Verdacht, der sich bestätigt, aber anders als vermutet, meinen Lesespaß schmälert dies aber überhaupt nicht. Wie vom Autor in der Danksagung gewünscht, verrate ich ab jetzt nichts mehr, außer dass Schwester Bergmann einen Ehemann hat und der einen Schäferhund. Was ihr daraus macht, ist nicht mein Problem, aber so habe ich Ivar seine Bitte erfüllt. Ach, eine Leseempfehlung gibt es von mir natürlich auch. Ist doch selbstverständlich!

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Böse Unterhaltung

One Perfect Couple
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Eigentlich möchte Lyla nicht mitmachen, als ihr Freund Nico zu einer Reality Show eingeladen wird, die aus Pärchen besteht und auf einer einsamen Insel stattfinden soll. Für Nico scheint dies eine große, ...

Eigentlich möchte Lyla nicht mitmachen, als ihr Freund Nico zu einer Reality Show eingeladen wird, die aus Pärchen besteht und auf einer einsamen Insel stattfinden soll. Für Nico scheint dies eine große, aber auch letzte Chance zu sein, seiner Karriere als Schauspieler Aufschub zu geben, sodass Lyla sich letztendlich entschließt, mitzumachen, um ihm einen Gefallen zu tun. Ein fürchterlicher Sturm bringt alles durcheinander, das Boot mit der Crew verschwindet und die Kandidaten sind auf der Insel von der Zivilisation abgeschnitten. Bald spitzt sich die Situation zu, es geht nur noch ums nackte Überleben.

Eine einsame Insel, zehn völlig unterschiedliche Kandidaten und überall Kameras, die alles und jeden aufnehmen; das klang ganz nach meinem Geschmack, auch wenn dies natürlich nichts spektakulär Neues ist. Ich habe mich auf das Experiment eingelassen und es nicht bereut, denn auch wenn es nicht sehr temporeich zuging, war dies passend zu der Geschichte, die kontinuierlich auf ein explosives Ergebnis zusteuerte, bei dem ich neugierig war, wie es ausgeht. Die Ich-Erzählerin führte mich durch das Buch, unterbrochen von mysteriösen Einträgen, die erst allmählich einen Sinn ergaben. Als sich das Gesamtbild abzeichnete, wurde ich überrascht, denn gerechnet hatte ich damit absolut nicht, auch wenn mir natürlich diverse Szenarien durch den Kopf gegeistert sind. Bei einer Story, die in unterschiedlichen Versionen bereits zigfach erzählt wurde, einen guten Ausgang zu finden, stelle ich mir mühselig vor, Ruth Ware hat dies hier geschafft und konnte mich mit ihrem Ende überzeugen. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Politik will gelernt sein

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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Bei einer Terrorübung stirbt ein Polizist und Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der den Einsatz leitet, muss sich die Frage stellen, ob bei seiner Planung etwas schiefgegangen ist. Eigentlich hat er ...

Bei einer Terrorübung stirbt ein Polizist und Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der den Einsatz leitet, muss sich die Frage stellen, ob bei seiner Planung etwas schiefgegangen ist. Eigentlich hat er dafür gerade keinen Kopf, da er für den Gemeinderat kandidiert, was er umso verbissener tut, seit er erfahren hat, dass sein Intimfeind Doktor Langhammer einer seiner politischen Gegner ist. Der Todesfall entpuppt sich jedoch als Mord und Kluftinger stürzt sich mit seinem Team in die Ermittlungen.

»Hätte er sich nur nicht zu dieser saublöden Kandidatur breitschlagen lassen. Schon ging der Stress damit los. Als ob er nicht schon genug um die Ohren hätte als Interims-Polizeipräsident, Kommissariatsleiter, Ehemann, Vater, Opa und Sohn.« (Seite 22)

Beim vorliegenden Buch handelt es sich bereits um den dreizehnten Teil der Buchreihe mit Adalbert Kluftinger, für mich allerdings war es das erste Treffen mit dieser anscheinend sehr beliebten Buchfigur. Ich bin ohne Vorwissen in die Reihe gestartet und hatte überhaupt keine Probleme damit, den Geschehnissen zu folgen, obwohl das Privatleben des Kommissars eine große Rolle spielt und permanent thematisiert wird. Auch meine Befürchtungen hinsichtlich des Bayerischen Dialekts haben sich nicht bewahrheitet, die wenigen Worte und Sätze in der Mundart konnte ich problemlos verstehen. Bedenkenlos darf also zum Buch gegriffen werden, auch ohne die ersten zwölf Bände gelesen zu haben.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, der Mix aus Krimi und humorvollem Roman war perfekt ausbalanciert, sodass ich, die selten lustige Geschichten liest, mich köstlich amüsieren konnte. Der Fall selbst kam dabei etwas zu kurz, was ich aber nicht tragisch fand, denn die Geschehnisse rund um Kluftinger entschädigten für den manchmal fehlenden Thrill. Witzig und spannend war es und so rauschte ich nur durchs Buch, sogar die politische Komponente störte mich diesmal nicht. Einzig der Umstand, dass ich nicht bereits früher dem Kluftinger-Universum begegnet bin, macht mich etwas traurig, aber besser spät als nie. Klufti isch bäck und ich sehr erfreut darüber, dass ich ihm endlich begegnet bin. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Explosiv und temporeich

Todesspur
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Eine neue terroristische Bedrohung tritt auf den Plan, beim Versuch, einen der Drahtzieher zu erwischen, geht alles schief, der Verdächtige kann fliehen, aber kurz darauf dingfest gemacht werden. Wegen ...

Eine neue terroristische Bedrohung tritt auf den Plan, beim Versuch, einen der Drahtzieher zu erwischen, geht alles schief, der Verdächtige kann fliehen, aber kurz darauf dingfest gemacht werden. Wegen unvorhergesehener Umstände entzieht sich der Verhaftete erneut einer Befragung und das BKA steht erneut mit leeren Händen da. Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln undercover, was durch eine unbeteiligte Person erschwert wird, die permanent die Ermittlungen torpediert. Die mysteriöse Lea Fuchs hat eigene Gründe, unerkannt zu bleiben, kommt allerdings wiederholt der Arbeit der BKA-Ermittler in die Quere.

»Letztlich hatte es für ihn aber keine Bedeutung, welcher Theorie der Terror folgte. Denn egal, ob Links- oder Rechtsextreme, unterm Strich blieb das Ergebnis das gleiche. Die Gesellschaft wurde gespalten, Angst, Hass und Panik verbreiteten sich.« (Seite 392)

Bereits zum achten Mal lässt Andreas Gruber das ungewöhnliche Duo Marten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln und auch dieses Mal konnten diese mich restlos begeistern und das, obwohl ich normalerweise einen großen Bogen um Bücher mit politischen Themen mache, es hier aber um die Rote Armee Fraktion, kurz RAF genannt, geht. Dies lag zum Teil am großartigen Schreibstil, dem fantastischen Humor, aber auch an den fast schon skurrilen Charakteren, zu denen in diesem Teil einer hinzugekommen ist. Dazu war die Handlung diesmal wirklich ungewöhnlich und durch den Mix aus Krimi, Thriller sowie einer kleinen Prise Comedy einfach grandios! Das Ende verspricht eine Fortsetzung, bei der ich sicherlich erneut auf meine Kosten kommen werde. Da ist es fast verschmerzbar, dass es mit dem nächsten Band zu Ende geht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Kate persönlichster Fall

Dunkles Wasser
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Vor vielen Jahren erschütterte ein grausames Ereignis vor der Westküste Schottlands die Menschen; eine Familie wurde fast vollständig ausgelöscht, lediglich die siebzehnjährige Tochter Iris hat das Massaker ...

Vor vielen Jahren erschütterte ein grausames Ereignis vor der Westküste Schottlands die Menschen; eine Familie wurde fast vollständig ausgelöscht, lediglich die siebzehnjährige Tochter Iris hat das Massaker überlebt, ein weiteres Ehepaar kaltblütig ermordet. Das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Fünfzehn Jahre später heftet sich ein Stalker an die Fersen von Iris, allerdings sieht diese keinen Zusammenhang mit den vergangenen Geschehnissen. Kurze Zeit später verschwindet eine Freundin von ihr während der gemeinsamen Urlaubsreise, Iris bleibt alleine zurück. Ex-Inspector Caleb Hale ist auf der Rückreise aus seinem Urlaub und kümmert sich um die junge Frau. Gemeinsam mit Kate Linville fängt er an, in dem alten Fall zu graben, ohne zu ahnen, welch schreckliche Ergebnisse sie zutage fördern.

»Jede Geschichte hat irgendwo ihren Anfang. Meist ist er klein und unbedeutend und verrät nichts darüber, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Ob sie bedeutend oder unbedeutend sein wird, harmlos oder aufwühlend, ob sie irgendwann im Sande verläuft oder zur nächsten und nächsten Geschichte wird, zu einer Serie, die auf einen dramatischen Showdown zuläuft.« (Seite 260)

Beim vorliegenden Buch handelt es sich bereits um den fünften Band der Reihe mit Kate Linville. Die Fälle sind hierbei insgesamt abgeschlossen, allerdings nimmt das Privatleben von Kate und anderen Beteiligten mittlerweile einen so großen Raum ein, dass ich besonders bei diesem Buch raten würde, von vorne anzufangen, um die Beziehungen der Personen zueinander besser zu verstehen. Hinzukommt dass jedes der Bücher großartige Unterhaltung verspricht und dieses Versprechen auch hält. Wer dies nicht möchte, bleibt aber nicht außen vor, denn natürlich gibt es wiederholt Erklärungen, wer mit wem und warum dies so ist.

Der Prolog führte am Anfang in verschiedene Richtungen, die zuerst gar nicht zusammenpassen wollten. Die folgenden Ereignisse konnte ich ebenfalls nicht richtig zuordnen, war also mehr als gespannt darauf, endlich zu erfahren, wie dies alles zusammenhing. Eine so komplexe und vielschichtige Geschichte hätte ich allerdings nicht erwartet, es war wirklich unglaublich, mitzuerleben, wie die Autorin es geschafft hat, die vielen wichtigen und unwichtigen Einzelheiten zu einem stimmigen Ganzen zu fügen, in dem jedes kleine Teil seinen Platz gefunden hat. Hierbei verstand sie es meisterhaft, falsche Fährten zu legen und Verdachtsmomente zu erzeugen, die mal mehr und mal weniger hilfreich waren auf der Suche nach der Wahrheit. Sobald ich sicher war, die Richtung zu erkennen, kam eine überraschende Abzweigung, die plötzlich logischer klang, es aber nicht immer war. Die Wendungen kamen unerwartet, der Einfallsreichtum von Charlotte Link war in dieser Hinsicht bewundernswert!

Ein Thriller nach meinem Geschmack, bei dem ich der Auflösung entgegenfieberte, das Ende aber überhaupt nicht kommen sah. Was für ein Finale, was für eine Tragödie, die unfassbar dramatisch war! Ein Feuerwerk der Gefühle, das sich bei mir entlud, ich kann kaum beschreiben, wie aufgewühlt ich gewesen bin. Dieses Buch ist für mich persönlich der Höhepunkt der Reihe, die im deutschsprachigen Raum zu den besten Büchern im Thriller-Genre gehört. Ein Highlight ist es geworden, das ist damit wohl klar!

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