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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2025

Humorvolles Chemnitzer-Kulturhauptstadt-Alphabet

Was? Chemnitz?!
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Was? Chemnitz?
So ging es bestimmt nicht nur mir, als die neue Kulturhauptstadt 2025 verkündet wurde.

Der Titel verrät es schon, der Autor geht das Thema mit einem Augenzwinkern an.

Das Buch ist kein ...

Was? Chemnitz?
So ging es bestimmt nicht nur mir, als die neue Kulturhauptstadt 2025 verkündet wurde.

Der Titel verrät es schon, der Autor geht das Thema mit einem Augenzwinkern an.

Das Buch ist kein erweitertes Programmheft und auch kein Touristen-Sehenswürdigkeiten-Kulturhauptstadt-Abarbeitungs-Buch, anhand dessen man die Highlights Chemnitz erkunden kann. Darauf geht das Buch nämlich so gut wie überhaupt nicht ein.
Was ist es dann?

Es ist das Chemnitzer-Kulturhauptstadt-Alphabet. Jeder Buchstabe wird ausgefüllt mit einer Überschrift, einem Schlagwort zur neuen Kulturhauptstadt. Aber eben fernab der vermeintlichen Highlights. Der Autor beschreibt es als Bedienungsanleitung.

Der Autor war Kulturbotschafter im Bewerbungsprozess und Mitglied des Programmrates und ist auch jetzt noch bei der Entwicklung eines Spielortes bzw. einer "Interventionsfläche" beteiligt.
Man bekommt deshalb einen kleinen Einblick hinter die Kulissen eines solchen Bewerbungsprozesses und ahnt, wie komplex und oft auch mühsam das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure ist. Und dass gute Ideen noch lange nicht ein Garant für eine gelungene Umsetzung sind.
Das hat mir sehr gut an dem Büchlein gefallen - es ist keine Lobhudelei, man erfährt schon auch, was nicht gut läuft und lief - aber es hat trotz allem einen positiven Blick.

Zur konkreten Reiseplanung hilft es nicht groß, weil ich mir dazu eine Kombination aus Programmheft-Aktivitäten und touristischen Highlights zusammenstellen möchte. Aber für den Blick hinter die Kulissen (hihi, die Marktlinde, hätte ich da ansonsten auch nur einen Blick darauf geworfen? Oder die Bazillenröhre durchwandert?) ist es prima und dabei so schön humorvoll, manchmal auch sarkastisch geschrieben.

Eine prima Einstimmung auf einen Chemnitz-Kulturhauptstadt-Trip!

Veröffentlicht am 01.01.2025

Spannender Thriller im Luxusmaklermilieu

To Die For
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Der Thriller spielt in Los Angeles und zwar in der Welt der Reichen und Schönen. Dort gibt es ein Maklerbüro, das einen sensationellen Auftrag an Land gezogen hat: ein luxuriöses Strandhaus sucht einen ...

Der Thriller spielt in Los Angeles und zwar in der Welt der Reichen und Schönen. Dort gibt es ein Maklerbüro, das einen sensationellen Auftrag an Land gezogen hat: ein luxuriöses Strandhaus sucht einen neuen Besitzer und der Makler, der es vermittelt, erhält eine Million Dollar als Provision.

Andi Hart ist der Favorit im Maklerteam, das wird schnell klar. Aber auch die vier Kolleginnen und Kollegen sind zum einen fähige Maklerinnen, zum anderen - auch das zeigt sich bald - benötigen alle das Geld dringend.
Deshalb ist sich hier jede
r selbst der oder die Nächste und von FairPlay bald keine Spur mehr.
Und dann geschieht ein Mord!

Ich habe das Buch regelrecht inhaliert. Es ist ein klassischer Whodunit Aufbau und ich fand es superspannend. Besonders war, dass man über lange Strecken auch nicht wusste, wer das Opfer war, das kannte ich als Spannungselement so noch gar nicht.
Der Ausflug nach LA hat auch Spaß gemacht, das war mal ein anderes Setting samt dem Ausflug in die Maklerwelt.

Kleine Abzüge in der B-Note gab es nur für das Ende und die Hintergrundstory, beides fand ich nicht so fulminant wie den Rest des Buches.
Aber: sehr gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 23.12.2024

Fesselnde Geschichte

Im Warten sind wir wundervoll
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Das Buch spielt in zwei Zeitebenen.
Einmal in der Gegenwart, eine junge Frau fliegt zu ihrem Verlobten in die USA und lernt im Flugzeug einen anderen Mann kennen.
Den Strang fand ich eher schwach und ...

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen.
Einmal in der Gegenwart, eine junge Frau fliegt zu ihrem Verlobten in die USA und lernt im Flugzeug einen anderen Mann kennen.
Den Strang fand ich eher schwach und die Handlungsweise der jungen Frau konnte ich auch nicht nachvollziehen.

Dafür war der Hauptstrang aber umso fesselnder. Die Oma der Reisenden war eine War Bride (den Begriff kannte ich bis dato noch nicht), hat sich also im Nachkriegsdeutschland in einen jungen US-Kriegsfotografen verliebt.
Sie folgt ihm in die USA, wird aber am Flughafen sitzengelassen und eine wahre Odyssee beginnt. Ich habe richtig mitgefiebert und sowohl die Ankunftszeit in den USA, aber auch das harte Nachkriegsleben in Deutschland wurde sehr eindrucksvoll geschildert.

Ich habe die Hörbuch-Version gehört und die Sprecherin Julia Nachtmann hat ihren Job sehr gut gemacht. Tempo hat gepasst und den Wechsel der Zeitebenen konnte ich ohne Probleme folgen.

Fünf Sterne für den Luise-Teil aus der Vergangenheit, zwei bis drei für die Gegenwartsgeschichte (die hätte es für mich so nicht gebraucht, auch wenn die Erzählweise über die Enkelin schon eine gute Idee war), macht im Mittel vier Sterne.


Veröffentlicht am 19.12.2024

Schön breit aufgestellt

Slow Gardening
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Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ...

Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ist dieser hier gut geeignet. Für fortgeschrittene Gärtnerinnen und Gärtner bietet er wahrscheinlich wenig Neues, aber für einen Überblick ist er super geeignet.

Was ihn von anderen Gartenbüchern abhebt: die Themen sind vielseitig.
So gibt es hier beispielsweise auch ein Kapitel über Blumen - auch wenn das Hauptaugenmerk bei Gemüseanbau liegt, finde ich frische Schnittblumen aus dem eigenen Garten einfach wunderschön und habe mich gefreut, dass sie hier auch ein wenig Raum bekommen haben.
Aber auch das Haltbarmachen der eigenen Ernte ist vertreten, fand ich auch schön, mit dem Ernten ist es ja noch nicht getan.

Die grobe Gliederung beinhaltet neben einem fast zu ausführlichem Vorwort
- Küchengarten Basics
- Vielfalt im Gemüsebeet
- Blumen für Tisch und Tafel
- Kräuter und Heilplanzen
- Haltbar machen
- Naturnah gärtnern

Dazu viele schöne Bauerngarten-Fotografien, auch für das Auge ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Nostalgisch, aber nicht verstaubt

Mord in der Charing Cross Road
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Das Buch setzt uns in die Zeit zurück. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber viele Männer von Traumata gekennzeichnet.
Die Handlung spielt in einem Antiquariat und die Ausstattung der eigenen Bibliothek ...

Das Buch setzt uns in die Zeit zurück. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber viele Männer von Traumata gekennzeichnet.
Die Handlung spielt in einem Antiquariat und die Ausstattung der eigenen Bibliothek ist für die Kundschaft elementar.
Ich habe nicht gewusst, wie groß solche Antiquariate waren, es gab viele inzwischen ausgestorbene Berufe.
Da waren noch Schreiberinnen, Packer und Laufburschen zugange. Die Männer waren edle Ritter, aber auch schmierige Zeitgenossen gab es.
Einer davon wurde ermordet und es weint ihm niemand eine Träne nach.

Nachdem für die Polizei der Täter feststeht und die Angestellte Sally Merton und Juniorchef Johnny Heldar überzeugt sind, dass die Polizei sich irrt, nehmen sie selbst die Ermittlungen auf.

Obwohl das Buch schon vor relativ langer Zeit geschrieben wurde, wirkt der Schreibtisch auf mich gar nicht antiquiert.
Das Buch ist nostalgisch, ja, aber nicht verstaubt. Auch wenn heftig mit Geschlechter-Klischees gearbeitet wird, das muss man mit einem Augenzwinkern aus heutiger Zeit lesen.

Einen Punkt gibt es allerdings, der mir Unwohlsein bereitet hat, den ich aber ohne übel zu spoilern nicht benennen kann, nicht mal nebulös umschreiben. Es hat mit der Täterin/dem Täter/den Tätern zu tun.

Ansonsten: Cosy Crime, der Spaß macht - das Ermittlerduo ist sehr sympathisch und ich werde die Reihe weiterverfolgen.