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Veröffentlicht am 19.01.2025

Zwischen Ende und Anfang

Zwischen Ende und Anfang
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits einige Bücher und Hörbücher von Jojo Moyes, ich liebe ihre Hörbücher, wenn diese von Luise Helm gesprochen werden. Meine Lieblingsgeschwindigkeit bei Hörbüchern ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits einige Bücher und Hörbücher von Jojo Moyes, ich liebe ihre Hörbücher, wenn diese von Luise Helm gesprochen werden. Meine Lieblingsgeschwindigkeit bei Hörbüchern ist 1,25-fach. Diesmal liest sie, in perfekten Stimmlagen, wie ich es von ihr kenne und mag, in 13:06 Stunden die Geschichte von Lila Kennedy, geschieden, die mit ihrer 16-Jährigen Tochter Celie und deren 8-jährigen Schwester Violet in einem Haus wohnt, das an allen Ecken und Enden Baustellen präsentiert. Leider lassen die Buchstaben und Sätze, geschweige denn ganze Kapitel, für Lilas neues Buchprojekt auf sich warten, sodass sie zwar jede Menge Handwerker und deren Rechnungen im Haus hat, aber keine Möglichkeit, kaum etwas davon zu begleichen. Ihr Ex-Mann Dan kürzt seine Unterhaltszahlungen, präsentiert seine neue Freundin, die, natürlich, wie sollte es anders sein, schwanger ist und sein Geld nun für sich und ihre Kinder benötigt. Dazu ist Lilas Stiefvater Bill immer öfter Hausgast, der gerne auch rund um die Uhr alles für sie erledigt, weil er nach dem Tod seiner Frau Francesca, Lilas Mutter, einsam ist. An und für sich ein gutes Arrangement, hätte man etwas mehr Platz, etwas mehr Geld und etwas mehr Freiheit - dann würde es sicher mit Bill und Lila und den Mädchen funktionieren. Und hätte Lila dann noch die zündende Idee für einen Wechseljahresratgeber, wie ihn sich die Agentin wünscht - alle Sorgen wären vergessen… Aber nein, die nächste Sorge steht in Form von Lilas leiblichem Vater, Gene, ins Haus. Ein 75-jähriger ehemaliger Schauspieler, der nicht wahrhaben will, dass sein Raumschiff, pardon, sein Zug abgefahren ist und er einfach nur noch ein alter Mann ist, der bei seiner aktuellen Freundin rausgeflogen ist, in massiven Geldschwierigkeiten steckt und nun nicht nur einen Platz zum Abtauchen braucht, sondern auch jede Menge Geld (und am besten einen neuen Job). Warum bleibt alles an Lila hängen? Die Töchter, der Ex-Mann, der Stiefvater, der eigene Vater, der Abgabetermin fürs Buch, die Reparaturen, und und und, und dann ist da noch Gabriel, der neue Vater an der Schule. Oder der Gärtner, Jensen, der mir sofort sympathisch war und der gerne auf ein Glas mit Lila die Zeit vergessen (oder anhalten oder umleiten?) möchte. Dazu die Wortwechsel zwischen den beiden „Vätern“ Bill und Gene - herrlich. Aber was macht Lila, wenn sich der eine Mann nicht als der herausstellt, der er vorgibt, zu sein und der andere, den sie immer so ein bisschen zu wenig beachtet, vermutlich doch die bessere Wahl wäre? Und wie kommt die 42-Jährige mit der neuen Freundin ihres Vaters zurecht? Und mit den merkwürdigen Blicken der anderen Mütter auf dem Schulhof? Wie mit medizinischen Notfällen? Ach, man kann Lila bemitleiden, aber auch bewundern, wie sie alles managed, obwohl es schier unmöglich scheint. Luise Helm trifft immer den richtigen Ton, am besten den genervten Tonfall - es macht einfach Freude, ihr zuzuhören. Ich hatte sehr gute Unterhaltung bei dieser wirklich weit verzweigten und manchmal einfach verzweifelt wirkenden Patchwork-Groß-Familie, die von jedem Problem ein Stück abhaben will und dabei noch viele weitere Probleme mitbringt. Man fühlt sich sofort zuhause, freut sich, dass das Chaos nicht nur ein Spiegelbild des eigenen täglichen Wahnsinns ist, sondern dass auch andere damit zu kömpfen haben. Von mir bekommt „Zwischen Ende und Anfang“, das tatsächlich jedem und jeder neue Chancen eröffnet, eine Hörempfehlung mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Die Inselfamilie

Die Inselfamilie
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe bereits 6 andere Bücher von Jette Hansen gelesen und obwohl, oder gerade weil ich noch nie auf Amrum war, mag ich die Geschichten, die die Insel als Schauplatz haben. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe bereits 6 andere Bücher von Jette Hansen gelesen und obwohl, oder gerade weil ich noch nie auf Amrum war, mag ich die Geschichten, die die Insel als Schauplatz haben. Beim Lesen stellte ich jedoch fest, mir fehlt von der Amrum-Reihe Band 1, ich habe den Einstieg in Band 2 trotzdem ohne Probleme geschafft und erst am Ende merkte ich, es kommt noch ein 3. Band. Es bleibt also spannend, denn dieses Ende kann ich so nicht offen stehen lassen. „Die Inselfamilie“ liest sich flüssig, mit 251 Seiten ist das Buch nicht so dick, man kommt schnell vorwärts. Anne und Ben finde ich beide sympathisch, die kleine Marie muss sich erst an die neuen Menschen in ihrem Leben gewöhnen (und umgekehrt genauso) und mit der ungewohnten Umgebung zurechtkommen. Edith ist eine besondere alte Dame, die trotz ihrer Altersschwierigkeiten weiss, was sie will. Emma ist die Frau, die mir etwas Sorgen bereitet. Da mir, wie gesagt, der Vorgängerband fehlt, musste ich mir aus den Informationen, die ich Band entnehmen konnte, einiges zusammenreimen: Warum und wie Anne auf die Insel kam, wie ihr Verhältnis zu Emma ist, wie es nun mit ihr und Ben weitergeht. Es ist kein heiterer Urlaubsroman, sondern eine Geschichte, die das Leben schreibt (nur eben auf einer Insel, die zum Urlaub einlädt). Der tägliche Kampf ums Überleben, wenn man selbständig ist bzw. werden will oder nicht so ganz korrekter Arbeit nachgeht, Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, Altersbegleiterscheinungen, wie Vergesslichkeit, Eifersüchteleien zwischen Freundinnen, Elternschaft der besonderen Art - es ist so viel dabei, man muss einfach weiterlesen, um den Überblick nicht zu verlieren. Ben und Anne wollen sich auf Amrum ein gemeinsames Leben aufbauen, als seine Exfreundin Nadja auftaucht, ihm ihre (gemeinsame) Tochter vorstellt, überlässt und sich dann einer notwendigen, aber riskanten Operation unterzieht. Am besten selbst lesen, wie das Paar eine Menge an Herausforderungen zu bewältigen und dabei eine unheimlich große Verantwortung zu übernehmen hat. Sie bekommen von vielen Seiten Unterstützung, denn der Aufgabenberg wächst und wächst, es kommt immer nochmal eine Nummer größer, wenn man denkt, die eine Hürde ist geschafft. Manche Stellen sind wirklich heftig, ich musste schlucken, so viel kann doch gar nicht auf einmal passieren, fast too much für meinen Geschmack. Nichtsdestotrotz hatte ich gute Leseunterhaltung, man merkt richtig, wie Edith, Emma, Anne, Ben und dessen Eltern füreinander da sind und auf die anderen achten. Familie, Freund- und Nachbarschaft wird hier groß geschrieben. Die Ortsbeschreibungen finde ich als Inselfremde ziemlich ansprechend, Amrum kommt auf meine Urlaubsliste. Zum harten Ende (Achtung Triggerwarnung - Trauerbewältigung) muss ich sagen, gut, dass es einen Folgeband geben wird, jetzt will ich wissen, was Anne und Emma mit und aus ihrem Unternehmen machen; wie sich die kleine Familie zusammenfindet, und was sonst noch für Überraschungen anstehen. Mir hat „Die Inselfamilie“ gut gefallen und ich kann das Buch mit 5 Sternen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.01.2025

Bis die Sonne scheint

Bis die Sonne scheint
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Christian Schünemann bisher nicht; die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, nachdem mir der lässige Typ, der am braunen Auto lehnt, auf dem sonst, typisch ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Christian Schünemann bisher nicht; die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, nachdem mir der lässige Typ, der am braunen Auto lehnt, auf dem sonst, typisch Diogenes-Verlag, weißen Titelbild aufgefallen ist.
Erzählt wird aus Sicht von Daniel, der 1983 vierzehn Jahre alt ist und sich auf seine Konfirmation und den Frankreich-Schüleraustausch freut. Er und seine 3 Geschwister sind ein sorgloses Leben gewohnt, wissen nicht, wie der Kontostand der Eltern aussieht. Über Geld redet man natürlich nicht mit Kindern (das war in meiner Kindheit und Jugend auch so - wir informieren unsere Kinder zumindest grob) und nach außen muss der Schein gewahrt werden. Typische Dinge aus den 80ern fallen dem Leser ins Auge, wenn man selbst in dieser Zeit aufgewachsen ist, angefangen bei Dosenwurst, RAF-Plakaten in der Postfiliale, Maggi beim Krämer über beigefarbene Autos, Flokatiteppiche, etc. Die „drei Stufen runter zum Kaminzimmer“ kenne ich aus meiner Kindheit, das war auch etwas tiefer gebaut als das Wohnzimmer.
Im Laufe der Geschichte erfährt man aus der Vergangenheit von Vater Siegfried, Mutter Marlene, Oma Henriette und Oma Lydia, was der Krieg mit ihnen allen gemacht hat, wie die Eltern zusammenkamen und wie der Traum vom Eigenheim wahr wurde - und später platzte. Es ist erstaunlich, wie normal die Eltern weiterleben, als sei nichts passiert, als stünden sie nicht am Rande ihrer Existenz. Verdrängen funktioniert hier recht gut, mir tun die Kinder leid, die nicht über ihre Verhältnisse gelebt haben, die keine falschen (oder nicht die besten) Entscheidungen getroffen haben, die einfach mitgezogen wurden. Nicht besonders hilfreich waren die Zinssätze, die damals in die Höhe stiegen, aber wer konnte das wissen? Man merkt aber auch, dass sich an jeden Strohhalm, der sich bietet, geklammert wird, egal, der wievielte Versuch es ist, endlich wieder Fuß zu fassen, auch wenn es erneut schiefgehen kann. Durchhalten können Siegfried und Marlene, das ist klar, aber zu welchem Preis?
Christian Schünemanns Roman lässt sich sehr flüssig lesen, vielleicht findet man sich an manchen Stellen selbst wieder. Das Nachwort hilft sehr, das Gelesene Revue passieren zu lassen, man versteht die Geschichte der „Hormanns“ danach noch besser. Mir hat das Buch, das nur 256 Seiten hat, die es aber in sich haben, gut gefallen, es regt zum Nachdenken an und zeigt, wie vergänglich Geld ist und was man wirklich braucht, um glücklich zu sein - und sei es der Sonnenschein. 5 Sterne und Leseempfehlung gibt es von mir - und Zoes Mixtape war das Highlight zum Schluss.

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Bornholmer Geheimnis

Bornholmer Geheimnis
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die Teile 2-4 von Katharina Peters' Krimireihe um Sarah Pirohl, Band 2 und 3 habe ich als Hörbuch gehört, die Bände 4 und nun 5 gelesen. Man kommt, auch ohne ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die Teile 2-4 von Katharina Peters' Krimireihe um Sarah Pirohl, Band 2 und 3 habe ich als Hörbuch gehört, die Bände 4 und nun 5 gelesen. Man kommt, auch ohne Vorkenntnisse, schnell in die Geschichte rein, findet sich rasch zurecht. Es mag für Sarahs Kollegen, egal, ob auf Bornholm, in Hamburg, Kiel oder Berlin, merkwürdig sein, manchmal auch zu Ärger führen, dass sie bei Ermittlungen gerne alleine loszieht - ich finde, es passt zu ihrer Art und ich kann sie auch verstehen. Teamarbeit mag einen hohen Stellenwert haben, aber manchmal kann man sich einfach am besten auf sich selbst verlassen. Mir gefällt in diesem Buch die Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche und Dienststellen, auch mit verdeckten Ermittlern, es ist immer etwas los, es gibt regen Austausch, obwohl man nie ganz sicher sein kann, dass etwas sicher ist oder sich vielleicht doch irgendwo ein Maulwurf oder eine Falle verbirgt. Aus dem letzten Band ist mir Kathleen sympathisch in Erinnerung geblieben, dort hat sie mich beim Lesen wieder abgeholt; Sarah eigenwillige Art passt auch gut dazu, dazu noch Krølle - das "Team" ist komplett (wird aber so nie in Erscheinung treten ...). Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, nur soviel: Es geht nicht nur um eine besondere Art der Betreuung und Pflege, die ein Dienstleister anbietet, sondern dahinter steht so viel mehr. Spionage von verschiedenen Seiten in alle möglichen Richtungen, keiner kann niemandem trauen, alle sind verdächtig, jeder mischt irgendwie mit. Es geht um viel Geld, Macht, Ansehen, es wird vor nichts zurückgeschreckt. Und alles begann mit einem einzigen Mord einer Seniorenpflegefachkraft auf Bornholm... Die Ermittler von BKA, LKA und wie sie alle heißen haben alle Hände voll zu tun, werden von einer Richtung in die nächste geschickt. Denkt man, man kommt dem Täter und dem Ziel näher, wendet sich das Blatt, andere Optionen und Wege tun sich auf. Das eBook mit seinen 336 Seiten war für mich durchgehend spannend und fesselnd, pünktlich zum Neujahrsbeginn im Epilog habe auch ich diesen Krimi am Neujahrstag beendet. Ich hatte packende Lesestunden, die 5 Sterne und eine Leseempfehlung verdienen.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Paddington in Peru - Das Buch zum Film

Paddington in Peru – Das Buch zum Film
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe immer noch die „alten“ Paddington-Bär-Taschenbücher aus den 1980er Jahren im Regal stehen - als Kind selbst oft gelesen, dann an meine Schwester weitergegeben, von dort ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe immer noch die „alten“ Paddington-Bär-Taschenbücher aus den 1980er Jahren im Regal stehen - als Kind selbst oft gelesen, dann an meine Schwester weitergegeben, von dort kamen die Bücher vor einigen Jahren zurück zu meinen Kindern. Wir kennen beide Kinofilme, beim ersten Teil war die Jüngere gerade 4 Jahre alt und der Kinobesuch war ein Highlight. Beim zweiten Teil haben wir uns ebenfalls köstlich amüsiert und freuen und nun auf die Ausstrahlung von Film 3. Schön, dass uns „Paddington in Peru“ noch vor Weihnachten erreicht hat, so konnte der Bär uns die Ferien versüßen. Das Buch mit der recht großen Schrift hat zwar nur 176 Seiten und ist (zumindest von Teenagern) recht schnell gelesen, aber die Lachmuskeln werden definitiv beansprucht, wenn man liest, was der süße Bär alles anstellt und erlebt. Man meint, er wäre mit der Zeit erwachsener und reifer geworden, aber im letzten Kapitel zeigt sich der wäre Paddington.
Am besten selbst lesen, mit den Browns nach Peru reisen, dort auf Abenteuerreise, Spurensuche, Vermisstensuche, Goldsuche, Suche nach der eigenen Herkunft, etc. gehen. Paddington ist mutig wie eh und je, Henry Brown ist tatsächlich risikofreudiger geworden, als bisher, ich war erstaunt, dass Judy und Jonathan mitgekommen sind … Man kann dem Buch gut folgen, auch wenn man die anderen Teile, egal ob Buch oder Film, nicht kennt - wenn nicht, am besten nachholen!
Uns hat das bärige Abenteuer gut gefallen, es ist spannend, gefährlich, geheimnisvoll und sehr warmherzig, liebevoll und aufregend erzählt. Wir vergeben 5 Sterne für Paddington in Peru und freuen uns auf den Kinofilm - 8 Seiten mit Farbfotos im Innenteil des Buchs machen den Leser neugierig.

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