Wie doch manchmal der Zufall spielt
Die 29-jährige Nina-Marie ist ein sympathische Protagonistin, die zusammen mit ihrer Mutter Paula den Laden Buch & Blume im Herzen von Spandau mit Liebe führt.
Paula ist gelernte Floristin und wurde vor ...
Die 29-jährige Nina-Marie ist ein sympathische Protagonistin, die zusammen mit ihrer Mutter Paula den Laden Buch & Blume im Herzen von Spandau mit Liebe führt.
Paula ist gelernte Floristin und wurde vor fünf Jahren von ihrem Mann wegen einer anderen Frau verlassen. Nina-Marie ist ausgebildete Buchhändlerin und hat vor zwei Jahren ihre große Liebe Eric verloren. Und obwohl ihnen nur etwas mehr als ein gemeinsames Jahr vergönnt war, war diese Zeit doch für sie voller Intensität und Erlebnisse, die sie in ihrer Trauer nur schwer loslassen kann.
Sie leidet unter diesem Verlust entsetzlich und findet nur Trost in ihrer Arbeit. Der Blumen- und der Buchladen sind nur durch den Rundbogen miteinander verbunden und Nina liebt es, bunte Sträuße zu binden oder Kunden mit einer Buchempfehlung glücklich zu machen. Aber ansonsten igelt sie sich am liebsten ein und lebt ziemlich zurückgezogen. Auch möchte sie sich in ihrer Trauerbewältigung nicht wirklich helfen lassen.
Als sie dann eines Tages an einen übellaunigen, älteren Herren ganz besondere Blumensträuße ausliefern soll, wendet sich ihr Schicksal. Denn dieser Herr ist nämlich ihr Lieblingsautor Curt Fernau, von dem sie bisher alle seine Bücher gelesen hat. Doch schon seit langem ist kein neuer Roman von ihm erschienen… Sie möchte ihm so gern helfen und merkt doch schnell, dass sie sich zunächst erstmal selbst aus ihrer Trauer-Zone raustrauen muss.
Anfangs etwas träge und melancholisch, hat sich die Geschichte richtig toll entwickelt. Rückblickend erfährt man dann auch mehr von Ninas Vergangenheit, als sie anfängt, von ihrem Leben mit Eric zu erzählen. Was er sich alles für Nina hat einfallen lassen, war schon echt beeindruckend und man merkt schnell, was er für ein besonderer Mensch für sie war. Doch das alles endet mit einem furchtbaren Schicksalsschlag.
Die Autorin Lilli Beck hat die Geschichte so intensiv und real erzählt, dass man die Emotionen spüren kann. Die Orte werden so bildhaft beschrieben, dass man sich fühlt, als wäre man mittendrin. „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“ ist ein moderner Roman, der Verlust, Trauer, Loslassen und Liebe thematisiert. Eine Geschichte, die mich auf besondere Art und Weise wirklich fasziniert hat, daher empfehle ich das Buch auch gern weiter.