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Veröffentlicht am 15.09.2016

Rosmarintage

Rosmarintage
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Der Beginn erinnerte mich ein bisschen an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg...", denn unser Protagonist Max Engel hat Ähnliches vor. Er türmt aus dem Pflegeheim, in welches er nach dem Tod ...

Der Beginn erinnerte mich ein bisschen an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg...", denn unser Protagonist Max Engel hat Ähnliches vor. Er türmt aus dem Pflegeheim, in welches er nach dem Tod seiner Frau Inge eingezogen ist. In der Parkgarage versteckt er sich im Auto von Pflegerin Tamara. Seinen Fluchtplan hat Max perfekt ausgeklügelt und so hat Tamara nicht wirkliche eine Alternative, als ihm seinen Wunsch zu erfüllen und mit Max nach Südfrankreich zu fahren. Dort lebt nämlich seine erste große Liebe, Rosalie, die er vor kurzem, durch Zufall, im Internet wiedergefunden hat. Und er hat noch eine alte Schuld offen, die er unbedingt noch begleichen möchte....

Tamara, die zum dritten Mal ihren Urlaub angemeldet hatte, ist wütend, da ihr dieser kurzfristig wieder verwehrt wird. Das passt Max gut in den Plan, denn so ist sie schneller überredet, als er dachte. Außerdem ist sie Witwe und Sohn Finn befindet sich im Moment zwecks Schüleraustausch in den USA. So kann Tamara auch die Zeit erübrigen, diese überraschende Reise mit Max zu unternehmen. Dieser hat alles bis ins kleinste Detail perfekt geplant. Sogar den Fahruntersatz stellt er zur Verfügung: einen platinblauen Citroen DS, Jahrgang 1970. Und so so befinden sich die Beiden mit der "Göttin", wie Max den Oldtimer liebevoll nennt, auf einen Roadtrip Richtung Süden. Auf ihrer Fahrt bleiben die Beiden aber nicht lange alleine und es gesellt sich bald ein niederländischer junger Mann dazu, Jakob, ein Globetrotter, der sich mit Gelegenheitsjobs seine Reisen finanziert. Kurzfristig sitzt auch Luis, ein achtjähriger Junge aus Ecuador, der sich illegal in Deutschland aufhält, im Auto. Hier nimmt sich die Autorin der Flüchtlingsproblematik an.
Generell werden im Roman viele aktuelle Themen angesprochen. Neben der Flüchtlingsproblematik geht es auch um die Liebe trotz großem Altersunterschied, um Pflegeeinrichtungen und die dortige Behandlung von älteren Menschen, um Tod und Verlust, den Krieg und falschen Verpflichtungen. Manche Themen wurden mir dabei zu kurz angerissen bzw. hätte sich Silke Schütze auf einige wenige davon beschränken können.

Zu Beginn des Romans hatte ich auch einige Schwierigkeiten den Stoff glaubwürdig zu finden. Doch mit der Fahrt und den Kilometern, freundete ich mich dann immer mehr mit der Geschichte an.
Vorallem die Rückblenden in Max Vergangenheit und wie er seine große Liebe gefunden und wieder verloren hat, fand ich ungemein interessant. Genauso wie die Freundschaft zwischen Max und Tamara, die sich langsam, aber umso intensiver entwickelt. Hier findet man einige sehr bewegende Momente und tiefgründige Zitate. Die von mir erhoffte wunderbare Geschichte, fand ich schlussendlich ab dem Zeitpunkt der Ankunft in Südfrankreich.

Charaktere:
Tamara ist eine herzensgute Frau, die seit dem Tod ihres Mannes versucht sich über Wasser zu halten. Obwohl Pflegerin nicht ihr Traumberuf ist, ist sie in der Seniorenresidenz am Park eine der wenigen Pflegerinnen mit Herz. Trotzdem eckt sie mit ihrer direkten Art oft an.
Max hat mit seinen 76 Jahren schon viel erlebt und möchte sich seinen Herzenswunsch erfüllen. Sein bisheriges Leben bestand aus vielen Schicksalschlägen.
Auch die Nebenfiguren des Romans sind sehr gut getroffen und anschaulich beschrieben.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und lässt sich flüssig lesen. Die Kapitel in der Vergangenheit heben sich vom Rest der Geschichte durch kursive Schriftsetzung ab. Bei jedem Kapitelbeginn befindet sich unten eine Zeichnung eines Rosmarinbusches.
Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft, auf dem Weg von Berlin nach Südfrankreich, waren eine der Highlights dieses Romans. Auch viele Lebensweisheiten und aufgegriffene Themen, die die Autorin in ihren Roman einbezogen hat, fand ich wunderschön erzählt, so wie ich es bereits von ihren anderen Büchern gewöhnt bin. Doch der Beginn war mir leider zu zäh und für mich nicht glaubwürdig genug.

Fazit:
Hier hat die Autorin leider etwas zu viel gewollt! Zu viele angeschnittene Themen und ein eher zäher Beginn stehen der zweiten Hälfte gegenüber, die mir vorallem durch die Rückblenden in die Vergangenheit von Max sehr gut gefallen hat. Auch die wunderbare Landschaftsbeschreibungen und die Entwicklung der Charaktere sind gelungen.

Veröffentlicht am 04.01.2025

Für mich leider eine Enttäuschung

Über allen Bergen
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Puh, was soll ich sagen? Mich hat dieser hochgelobte Roman leider komplett enttäuscht. Nicht nur, dass ich es wieder mit einem offenen Ende zu tun habe - was ich absolut nicht mag - hat die Geschichte ...

Puh, was soll ich sagen? Mich hat dieser hochgelobte Roman leider komplett enttäuscht. Nicht nur, dass ich es wieder mit einem offenen Ende zu tun habe - was ich absolut nicht mag - hat die Geschichte leider so gar nicht gehalten, was ich mir versprochen hatte.

Paris, 1943. Vadim lebt in Paris und ist der Sohn einer Französin und eines jüdischen Vaters. Er leidet an Asthma und wird in die Berge nach Vallorcinnes, einem kleinen Dorf bei Chamonix, geschickt. Dort wird aus Vadim Vincent. Bei einer Bergbauernfamilie findet er Unterschlupf, wo er sich vor den Deutschen versteckt. Als Stadtjunge ist ihm die Natur und das Leben mit den Jahreszeiten fremd. Er ist fasziniert von den Bergen und integriert sich schnell in der Dorfgemeinschaft. Doch der Krieg findet auch den Weg nach Vallorcines - bleibt jedoch ein fernes Echo..

Die Leseprobe bei @vorablesen hat mir nämlich gut gefallen und nachdem ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich eine komplett andere Erwartung an den Roman. Da ich viele Geschichten rund um den Zweiten Weltkrieg lese, habe ich mit einer Erzählung über die Flucht und die allgegenwärtige Gefahr für den jüdischen Jungen gerechnet. Doch es gibt kaum Geschehnisse und Erlebnisse dieser Art. Seitenweise, nein kapitelweise, werden in sehr poetischen und farbenfrohen Sätzen die Berge, die Landschaft und der Schnee beschrieben. Vadim, der jetzt Vincent heißt, verliert sich in der Natur und in der Bergwelt. Er zeichnet in bunten Farben seine Eindrücke und lernt mit der Zeit das harte Leben der Bergbauern kennen. Er freundet sich mit Moinette an, die ihm vieles zeigt und beibringt.
Zu Beginn ist es ja noch interessant, aber mit der Zeit werden die ewigen Beschreibungen, die ruhige Erzählweise und keinerlei weiteren Geschehnisse langweilig. Mir fehlte die Spannung....

Ich liebe die Berge und bewundere die Autorin, die diese auf so vielen Seiten immer wieder anders beschreiben kann. Der Roman wird in drei Abschnitte geteilt, die weiß (Winter), grün (Frühling) und gelb (Sommer) als Überschrift haben.
Der Schreibstil ist einfühlsam, poetisch und sehr ruhig. Mir war die Geschichte zu ruhig und zu langweilig. Naturliebhaber, die 300 Seiten lang über dieselbe Gegend und Berglandschaften lesen möchten, können gerne zur Geschichte greifen.
Ich habe viele sehr positive Bewertungen gesehen - lasst euch deswegen nicht von meiner Bewertung abschrecken! Für mich war der Roman allerdings eine Enttäuschung.


Fazit:
Für mich war "Über allen Bergen" leider nicht das erhoffte Highlight - im Gegenteil. Keinerlei Spannung, zu ruhig und fast nur Beschreibungen der Gegend. Wer gerne seitenweise poetische Landschafts- und Farbbeschreibungen liest, kann hier zugreifen. Wer Geschichtliches über die Zeit des zweiten Weltkrieges lesen möchte, sollte die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Furchtbar oberflächlich!

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Dieser Roman ist seit seinem Erscheinen nicht nur auf wirklich vielen Kanälen zu sehen, sondern hat schon letztes Jahr meine Neugierde geweckt, als ich die englische Ausgabe gesehen habe. Titel und Cover ...

Dieser Roman ist seit seinem Erscheinen nicht nur auf wirklich vielen Kanälen zu sehen, sondern hat schon letztes Jahr meine Neugierde geweckt, als ich die englische Ausgabe gesehen habe. Titel und Cover haben mich sofort angesprochen. Warum die Geschichte in der deutschen Ausgabe einen anderen englischen Titel erhalten hat, ist mir ein Rätsel und auch das deutsche Cover gefällt mir trotz Farbschnitt nicht wirklich. Aber das sind letztendlich nur Äußerlichkeiten und in Wirklichkeit kommt es alleine auf den Inhalt an.
Die Autorin heißt Laurie Gilmore, ziemlich sicher ein Pseudonym, welches wohl Fans der "Gilmore Girls" Reihe ansprechen soll. Ich muss zugeben, dass ich die Serie nie gesehen habe.
Neben dem Pseudonym der Autorin beinhaltet auch der Klappentext alles, was man sich bei einem Small Town Romance Buch im Herbst vorstellt: Kleinstadtidylle, Buchclub, Pumpkin Spice Café, eine Lovestory und Erntedankfeste. Wohlfühlatmosphäre de luxe!

Leider muss ich sagen, dass mich der Roman jedoch sehr enttäuscht hat. Unsere weibliche Hauptprotagonistin Jeanie soll das Café ihrer Tante übernehmen und in der Kleinstadt Dream Harbour einen Neustart wagen, nachdem sie in Boston ihren Chef tot am Schreibtisch gefunden hat. Sie möchte auf keinen Fall ebenso enden und flüchtet aus ihrer alten Umgebung, um das Pumpkin Spice Café zu übernehmen.
Hier kommt mein erster Kritikpunkt: Es gibt keinerlei weitere Hintergrundinformationen zu Jeanies Vorleben, keine Freunde und vor allem wird Jeanie auch nicht von ihrer Tante in ihrem völlig neuen Arbeitsbereich eingeführt. Sie übernimmt das Café einfach ohne jegliche Vorkenntnisse und gut ist es.....hm. Und dann tritt auch schon Logan, der "grumpy", aber gut aussehende Farmer ins Rampenlicht. Schon dieses erste Aufeinandertreffen von Jeanie und Logan ist mehr peinlich, als romantisch. Trotzdem erfährt man sofort, wie toll jeder den anderen findet. Danach werden Probleme geschaffen, die eigentlich keine sind, würden sie einfach nur richtig miteinander sprechen. Die Autorin versucht zusätzlich noch Spannung mit kleinen Übergriffen auf das Café aufzubauen, was ihr jedoch nicht richtig gelingt.

Die Charaktere sind und bleiben leider flach. Logan hat ein gebrochenes Herz, welches noch nicht richtig geheilt ist. Er hat Angst sich neu zu binden. Jeanie konnte ich nicht wirklich einordnen. Mir fehlten bei beiden Charakteren etwas Tiefgründigkeit und ich konnte auch die Anziehung nicht wirklich spüren...außer, dass sie "heiß aufeinander sind".
Auch die Nebencharaktere blieben oberflächlich. Die Dorfbewohner sind alles andere als sympathisch und liebenswürdig, sondern eher übergriffig.
Auch der Kulisse fehlt der Charme. Man sagt immer, als Autor soll man das Prinzip "Show, don't tell" verwenden. Daran hat sich Laurie Gilmore nicht gehalten.
Die Geschichte ist einfach und flach. Man kann sich davon berieseln lassen, denn wenn man ein paar Seiten weiter blättert, hat man nicht wirklich etwas verpasst. Wer also eine simple Wohlfühlgeschichte sucht, die man so nebenher lesen kann, sich einen Pumpkin Spice Latte dazustellt, eine Kerze anzündet und sich in die Decke mummelt, der kann zugreifen. Wer sich etwas mehr erwartet, der kann gut zu einem anderen Buch greifen.
Mit einem zugedrückten Auge vergebe ich gerade noch 3 Sterne.


Fazit:
Ich hatte mir bei diesem Roman keine tiefgreifende Geschichte erwartet, aber dass sie so flach ist, hätte ich auch nicht gedacht. Ich werde wohl den nächsten Band nicht mehr lesen. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Leider eine Enttäuschung

Mittwochs am Meer
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Diesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, ...

Diesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, als erwartet.

Maurice ist Insolvenzverwalter und fährt für seinen neuen Auftrag jeden Mittwoch von Paris in die Bretagne. Im kleinen Ort Cancale ist ein Unternehmen Pleite gegangen, welches für die Einwohner eine maßgebliche Einnahmensquelle bedeutet hat. Die Einheimischen sind gegenüber dem stillen Pariser misstrauisch. Kann er ihre Jobs noch retten oder ist unwiederbringlich alles verloren?

Maurice checkt jedes Mal im selben Hotel ein. Doch eines Tages ist statt der alten Dame, die gewöhnlich an der Rezeption steht, eine unbekannte Frau, die Maurice sofort fasziniert. Diesmal hat es einen Buchungsfehler gegeben und das Zimmer, welches Maurice immer gebucht hat, ist nicht frei. Daher verweist sie Maurice an ein anderes Hotel und erhält am nächsten Morgen von ihr einen Gedichtband und einen Liebesbrief. Die Anziehung scheint gegenseitig gewesen zu sein und Maurice und Dominque beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Dabei vergisst Maurice auf seine eigentliche Aufgabe und gerät bald in Schwierigkeiten...

In "Mittwochs am Meer" steht eindeutig die Liebesgeschichte im Vordergrund. Maurice hat in seiner Kindheit kaum Zuwendung und Liebe von einen Eltern erfahren. Sein Vater, ebenfalls Insolvenzverwalter, legte nur Wert auf seine Leistungen. Gefühle wurden nicht zugelassen. Durch die offenherzige Domique erfährt er plötzlich was Liebe und Leidenschaft ist und verliert sich in diesem neuen Gefühl.

Maurice plötzliche Veränderung, die neben seiner neu gefundene Liebe alles andere als unwichtig erscheinen lässt, konnte ich nicht nachvollziehen. Der kalkulierende Zahlenmensch, der für die Zukunft vieler Arbeiter der Rettungsanker sein soll, nimmt seinen Job nicht mehr wahr und verliert sich völlig in dieser Affäre. Dabei greift der Autor auch ziemlich in die Kitschkiste. Die Protagonisten blieben mir fremd. Ich konnte diese einmalige Liebe einfach nicht fühlen.
Dazu gibt es einige sehr stereotype Charaktereigenschaften und Klischees. Einzig die bildhaften Landschaftsbeschreibungen laden zum Träumen ein und man wünscht sich an die Küste der rauen Bretagne. Bei den gerade mal 176 Seiten gibt es leider auch kleine Längen. Diese Geschichte war so gar nicht meins und das Buch wandert zurück in den Bücherschrank.

Fazit:
Eine sehr klischeehafte und auch kitschige Liebesgeschichte mit Protagonisten, die mir fremd blieben. Trotz der nicht einmal 200 Seiten konnte mich "Mittwochs am Meer" nicht abholen. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Leider keine Leseempfehlung für wahre Thrillerfans

Zimmer 55
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Ich liebe Schweden-Krimis und der Klappentext von "Zimmer 55" hörte sich wirklich super spannend an. Leider kann die Umsetzung nicht mithalten, obwohl die ersten Kapitel des Thrillers wirklich gut begonnen ...

Ich liebe Schweden-Krimis und der Klappentext von "Zimmer 55" hörte sich wirklich super spannend an. Leider kann die Umsetzung nicht mithalten, obwohl die ersten Kapitel des Thrillers wirklich gut begonnen haben.

Anna Varga, frisch promovierte Psychologin, lässt Stockholm hinter sich, um in Dalarna an der Klinik für Forensische Psychiatrie zu arbeiten. Eine Stelle in der renommierten Klinik Särna war schon immer ihr großer Wunsch und nach dem Ende ihrer Beziehung, freut sie sich auf einen Neuanfang. Außerdem arbeitet dort auch Lina, Annas beste Freundin, die schon länger dazu drängt nach Särna zu kommen.

Kaum in der Klinik angekommen, fällt Anna eine mysteriöse Botschaft auf ihrem Spiegel auf. „Nimm dich vor den Anderen und Zimmer 55 in Acht.“ Sie erfährt außerdem, dass ihre Vorgängerin, deren Job sie bekommt, spurlos verschwunden ist. Das Klinikpersonal hält sich bedeckt, was das Verschwinden der ehemaligen Psychologin angeht. Weiters soll ein ganz besonderer Neuzugang für Anna eine berufliche Herausforderung werden.
Auch in ihrer neuen Wohnung, die mir beim Lesen äußerstes Unbehagen bereitet hat, erhält sie anonyme Briefe. Somit scheint der Neubeginn in Dalarna nicht so einfach zu werden....

Die Kapitel sind äußerst kurz und sind oft nur eine halbe Seite lang. So kommt man zwar zügig durch das Buch, aber der eher emotionslose Schreibstil hat meine Lesefreude dann doch etwas eingeschränkt. Außerdem fühlt man sich oftmals mitten aus der Szene gerissen, während es an anderer Stelle wieder weitergeht. Dadurch bekommt man schwer Zugang zu den Charakteren.
Die Atmosphäre ist düster und passt perfekt zum Setting. Die Figuren sind durchwegs unsympathisch, was mich aber nicht allzu sehr störte. Das Gegenteil waren jedoch so einige Schreib- und Übersetzungsfehler (ich sage nur "Balkonkrieg" statt "Balkankrieg" - wo ist hier bitte das Lektorat?), sowie leider auch genug Logikfehler.

Die Polizei und die Presse spielen neben der Klinikhandlung eine Rolle, jedoch empfand ich diese eher mehr als Lückenfüller. Wirklich logische Zusammenhänge konnte ich nicht wirklich erkennen.
Genervt haben mich einige spicy Szenen, die ich in einem Thriller nicht brauche. Außerdem wurden sowohl die Krankenschwestern, als auch die Ärztinnen so klischeehaft beschrieben, dass der notgeile Arzt leichtes Spiel mit ihnen hatte. Und das kommt noch dazu von einer Autorin! Nein, danke!

Das Ende kommt zu abrupt und hier hätte ich gerne etwas mehr dazu erfahren, denn die Hintergrundgeschichte zur Auflösung war interessant. Warum man allerdings Jahrezehnte dazu brauchte, bis Anna endlich die Lösung fand, erschloss sich mir auch nicht wirklich.

Fazit:
Man hätte aus diesem Setting und der Geschichte wirklich viel rausholen können, was der Autorin leider nicht gelungen ist. Von mir gibt es vorallem für eingefleischte Thrillerfans keine Leseempfehlung!

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