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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2017

Tolles Ermittlerduo

Dunkel Land
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Als Verena Hofer den Job als Nachhilfelehrerin in Wuthenow annimmt, geht sie von völlig falschen Voraussetzungen aus. Sie möchte die Sommermonate finanziell gut überbrücken, um danach an einer Hochschule ...

Als Verena Hofer den Job als Nachhilfelehrerin in Wuthenow annimmt, geht sie von völlig falschen Voraussetzungen aus. Sie möchte die Sommermonate finanziell gut überbrücken, um danach an einer Hochschule erneut durchzustarten. Diesen abrupten Wechsel in ihrem Leben nimmt sie auf sich, da sie sich plötzlich um ihre Nichte Amelie kümmern muss, deren Mutter kürzlich tödlich verunglückt ist. Als sie in Wuthenow ankommt, rechnet sie nicht damit einem Erwachsenen dem sie Nachhilfe geben soll, gegenüberzustehen. Dr. Carl von Wuthenow wurde bei einem Einsatz der Polizei, er ist Profiler, kürzlich angeschossen und hat seitdem extreme Schwierigkeiten mit seinem Kurzzeitgedächtnis.

Verena steht dieser neuen Situation skeptisch gegenüber und kann sich nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Lediglich der finanzielle Aufschlag und die wunderbaren Bedingungen für Amelie lassen ihren Entschluss zur sofortigen Abreise wanken.

Und es kommt dann auch noch relativ schnell anders, als sie sich gedacht hätte. Die Polizei in Berlin bittet um Unterstützung in einem mysteriösen Mordfall. Da Verena für den gesamten Tag für Carl engagiert wurde, befinden Sie sich plötzlich mitten in einer polizeilichen Ermittlung.

Ein neues Ermittlungsteam, das durch einen merkwürdigen Zufall zusammenfindet, was für eine tolle Idee von Roxann Hill. Wieder ist es ihr gelungen mich zu überraschen. Schon die Fälle von Anne und Paul waren außergewöhnlich und sind unbedingt lesenswert. Umso mehr bin ich jetzt von Verena und Carl begeistert. Dadurch, dass beide ihre Ecken und Kanten haben, ist das Zusammenfinden als Team sehr viel komplizierter. Auch das macht das Buch so bemerkenswert. Auch wenn die Autorin offengelassen hat, ob es weitere Fälle geben wird, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich denke, hier ist auf jeden Fall noch viel Potential für weitere spannende Fälle.

Von mir gibt es auf jeden Fall verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Mord auf dem Friedhof

Mordsschwestern. Ostfrieslandkrimi
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Erneut ist im beschaulichen Greetsiel eine Tote gefunden worden. Der Fundort ist jedoch sehr ungewöhnlich. Angelehnt an einem Grabstein, wo am selben Tag die Beerdigung des berühmten Max Feddersen stattfinden ...

Erneut ist im beschaulichen Greetsiel eine Tote gefunden worden. Der Fundort ist jedoch sehr ungewöhnlich. Angelehnt an einem Grabstein, wo am selben Tag die Beerdigung des berühmten Max Feddersen stattfinden soll, sitzt das Opfer. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um Dr. Suse Perk, der Leiterin des örtlichen Museums und Expertin um Kunstschätze aus der Region handelt. Das es eine Verbindung zwischen der Familie Feddersen und Suse Perk gibt ist schnell klar. Auch die Feddersens sammelten Kunstschätze und vor allem Porzellan und waren für ihre Sammlung bekannt.

Fenna Stern und Tammo Anders, mittlerweile endlich offiziell verlobt, geraten bei ihren Ermittlungen schnell in die Familienstreitigkeiten zwischen den Geschwistern und Erben der Familie Feddersen. Im Grunde wird schnell klar, alle wollen an das Erbe. Doch wie passt der Tod, der auf jeden Fall mit der Familie zu tun haben muss, in diese Konstellation. Lest es selbst und lasst euch vom Ende überraschen!

Erneut hat mich Ulrike Busch mit ihrem Krimi überrascht. Ich habe diesen in einem Tag verschlungen. Es ging Schlag auf Schlag. Besonders gut hat die wunderbar anschauliche Darstellung der Familiensituation gefallen. Da ist von jedem Naturell etwas dabei.

Genau das ist es, was mir an den Büchern von Ulrike Busch so gut gefällt. Diese Geschichten, wie im wahren Leben und die passieren dann in dem kleinen Örtchen Greetsiel, wo fast jeder jeden kennt. Und obwohl diese Krimis eher unblutig sind, können sie sich mit den großen Krimis in jeder Hinsicht messen. Ulrike Busch gelingt es immer wieder die Spannung zu steigern um am Schluss dann für mindestens eine Überraschung zu sorgen.

Ich habe mich, wie bei jedem Buch von ihr, bestens unterhalten gefühlt und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Spannender, rasanter Psychothriler

Dunkle Vergangenheit
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Kim Jansen ist die Starreporterin bei TV4. Mit ihrer Sendung "Kim undercover" ermittelt sie und deckt dabei erfolgreich Kriminalfälle, Drogenhandel und andere Mißstände auf. Nun steht sie selbst plötzlich ...

Kim Jansen ist die Starreporterin bei TV4. Mit ihrer Sendung "Kim undercover" ermittelt sie und deckt dabei erfolgreich Kriminalfälle, Drogenhandel und andere Mißstände auf. Nun steht sie selbst plötzlich im Mittelpunkt. Ihre Tochter Lilly wurde entführt. Der Entführer fordert sie auf ihr dunkelstes Geheimnis von vor 9 Jahren öffentlich zu gestehen, ansonsten wird ihre Tochter getötet. Kim weiß, ihr Geheimnis das sie selbst seit Jahren verdrängt, darf niemals an die Öffentlichkeit geraten. Um das zu verhindern, versucht sie selbst mit allen Mitteln ihr Kind vor Ablauf der Frist zu finden und zu retten.

Bereits mit ihrem ersten Buch "Kalte Erinnerung" gelang es Patricia Walter mich extrem zu fesseln. Genau aus diesem Grund musste ich unbedingt ihr neuestes Buch lesen. Und wieder ist es ihr gelungen mich von Anfang in den Bann zu ziehen. Aus einem relativ normalen Ereignis in dem Leben einer Starreporterin entwickelt sich ein Albtraum. Rasant entwickelt sich die Handlung, kommt eigentlich niemals zum Stillstand. Dabei fragt man sich irgendwann als Leser, was ist denn das dunkle Geheimnis von Kim Jansen, das sie niemals verraten wird. In einzelnen kurzen Rückblenden, ähnlich wie bei einem selbst die Erinnerungen an Vergangenes aufblitzen, lässt uns die Autorin näher an das Geheimnis kommen. Jedoch bis wir erfahren, was sich damals zugetragen hat, passiert noch eine ganze Menge. Dann kommt es zum Finale, alles ist schlüssig und doch scheint das Buch noch nicht zu Ende zu sein. Auch hier gelingt der Autorin noch einmal ein ganz großer Überraschungsmoment, denn nichts ist so wie es scheint.

Für mich war dieses Buch ein ganz großes Highlight in diesem Jahr. Soviel Spannung und Wendungen, erstaunlich was dieser Autorin alles so eingefallen ist. Letztlich endet alles Logisch. Ich bin jetzt schon auf das nächste Buch gespannt und empfehle allen Lesern die gerne Psychothriller lesen unbedingt dieses Buch. Hier kommt man voll auf seine Kosten.

Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Gelungener Nachfolgekrimi, den man nicht einfach so weg liest

Stimme der Toten
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Judith Keppler lebt ihr Leben als versierte Tatortreinigerin. Zufrieden ist sie damit nicht, aber auch nicht in der Lage das zu ändern. Dann wird sie von ihrem Chef in ein großes Bankhaus geschickt, dort ...

Judith Keppler lebt ihr Leben als versierte Tatortreinigerin. Zufrieden ist sie damit nicht, aber auch nicht in der Lage das zu ändern. Dann wird sie von ihrem Chef in ein großes Bankhaus geschickt, dort soll sie tätig werden. Ein Mann ist in die Tiefe gestürzt, alles deutet auf Selbstmord hin. Als Judith unter dem Waschbecken einen blutigen Fingerabdruck entdeckt und die Kripo darüber informiert, werden andere auf sie aufmerksam. Plötzlich steckt sie mitten in einer Verschwörung.

Schon der Prolog, der mit seiner Handlung in das Jahr 2010 zurückkehrt, lässt Erinnerungen an den ersten Band „Zeugin der Toten“ aufkommen. Schnell wird beim Lesen klar, dass die Ereignisse aus dieser Zeit, die sich damals um die Lebensgeschichte der Judith Keppler drehten, wieder mit den damaligen Geschehnissen zu tun haben. Aber nicht nur das. Die verschiedenen Handlungsstränge, das Geschehen in der Bank, das plötzliche Interesse der Geheimdienste Judith und ihrer Geschichte, sowie die Begegnungen mit Menschen aus ihrer Vergangenheit laufen zunächst parallel. Geschickt gelingt es der Autorin diese miteinander zu verknüpfen, ohne den Faden zu verlieren. Sie treibt die Handlung voran, lässt ihre Protagonisten agieren und die Spannung steigt. Auch der geschickt eingebaute Nebenschauplatz um Tabea, einem fast verwahrlosten Mädchen aus dem Nachbarhaus, gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Kick.

Ohne dass man während des Lesens die Spur verliert nimmt die Geschichte an Spannung zu. Dabei ist es besonders schön mitzuerleben, wie die Protagonisten sich weiterentwickeln bzw. verändern. Gerade bei Judith wird diese Veränderung deutlich. Sie wacht aus ihrer Lethargie auf und beginnt zu agieren.

Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind ansprechend – beides erleichtert das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich Elisabeth Herrmann wieder an ein Thema herangewagt hat, über das man im Nachhinein nicht mehr so viel weiß. Auf jeden Fall trägt sie mit diesem Buch mit zur Vergangenheitsbewältigung bei und regt mit diesem Buch erneut zum Nachdenken an. Mir gefällt es wie Vergangenheit und Gegenwart abwechselnd sehr authentisch beschrieben werden. Dieses Buch ist nicht einfach "nur ein Krimi", sondern auch eine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Spannende Ermittlungen um eine große Diva

Mordsleben. Ostfrieslandkrimi
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Wer denkt, Greetsiel wäre ein kleiner beschaulicher Ort in Norddeutschland, der hat sich auf jeden Fall geirrt. Die beiden Kriminalkommissare Fenna Stern und Tammo Anders haben dort ordentlich zu tun. ...

Wer denkt, Greetsiel wäre ein kleiner beschaulicher Ort in Norddeutschland, der hat sich auf jeden Fall geirrt. Die beiden Kriminalkommissare Fenna Stern und Tammo Anders haben dort ordentlich zu tun. Dieses Mal wird auf den heimlichen Star des Ortes geschossen. Leonie Altinga ist nach Jahren der Abwesenheit wieder in ihren Heimatort zurück gekehrt und will dort ihren Lebensabend verbringen. Um sich kulturell weiter zu betätigen hat Leonie den Literaturkreis gegründet. Just am Abend des geplanten Treffens der literarischen Freunde treffen in ihrer unmittelbaren Nähe zwei Schüsse ihren wertvollen Spiegel und ihre alte wertvolle Porzellanvase. Wer hatte einen Grund Leonie umzubringen? Warum hat der Täter daneben geschossen? Liegt der Grund möglicherweise darin, dass sie ihre Memoiren gerade veröffentlicht hat?

Der humorvolle Schreibstil von Ulrike Busch ist auch in diesem Krimi spürbar. Mit einer Leichtigkeit gelingt es ihr die Protagonisten so glaubhaft darzustellen, dass ich sie förmlich vor mir sehen kann. Unblutig und trotzdem fesselnd gelingt es ihr den Leser lange Zeit an der Nase herumzuführen. Spannend finde ich auch jedes Mal die außergewöhnlichen Namen der handelnden Personen. Diese sind schon sehr norddeutsch und im übrigen Teil des Landes so kaum bekannt. Auch Greetsiel als winzigen Ort an der Nordsee hat sie mir wieder ein Stückchen näher gebracht. Irgendwann wird es mich auch dorthin mal verschlagen.

Gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der beiden Kommissare. Es macht Spaß zu lesen, wie sich deren Leben verändert hat. Beide sind überaus sympathisch dargestellt und auch die Nebenpersonen drum herum gehören mittlerweile dazu. Man freut sich beim Lesen, wenn man alte Bekannte wieder trifft. Sprachlich schafft es die Autorin auch hier wieder in einer klaren und schön zu lesenden Sprache zu schreiben.

Für diesen überaus unterhaltsamen, humorvollen und trotzdem spannenden Krimi vergebe ich verdiente für Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.