Cover-Bild Carmilla
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Ersterscheinung: 19.10.2024
  • ISBN: 9783608123432
Sheridan Le Fanu

Carmilla

Der weibliche Vampir
Eike Schönfeld (Übersetzer)

Ein Klassiker der Vampire-Romance – so unsterblich wie Carmilla selbst.
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit ihrem Vater auf dessen österreichischen Landsitz, dem Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch Lauras friedliches Leben gerät schnell ins Wanken, als sie auf die rätselhafte und schöne Carmilla trifft.  
In einem abgelegenen Schloss tief in den österreichischen Wäldern führt Laura ein einsames Leben mit ihrem kranken Vater als einzigem Gefährten. Bis in einer mondhellen Nacht eine Pferdekutsche vorfährt, die einen unerwarteten Gast an Bord hat – die schöne Carmilla. Schnell beginnt eine fiebrige, an Besessenheit grenzende Freundschaft zwischen Laura und ihrer geheimnisvollen, bezaubernden Begleiterin. Doch während Carmilla immer seltsamer und unberechenbarer wird und zu unheimlichen nächtlichen Streifzügen neigt, plagen  Laura eckzähnige Albträume und sie wird von Tag zu Tag schwächer...
Sechsundzwanzig Jahre vor »Dracula« ist »Carmilla« die ursprüngliche Vampirgeschichte, durchdrungen von sexueller Spannung und Gothic-Romantik, die ihresgleichen sucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2024

Toller Klassiker

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Carmilla ist ein Klassiker, von dem ich nichtmals wusste, dass es ihn gibt. Die Geschichte erinnert stark an Dracula, allerdings mit einem weiblichen Vampir. In vielerlei Hinsicht ähneln die Geschehnisse ...

Carmilla ist ein Klassiker, von dem ich nichtmals wusste, dass es ihn gibt. Die Geschichte erinnert stark an Dracula, allerdings mit einem weiblichen Vampir. In vielerlei Hinsicht ähneln die Geschehnisse denen aus dem berühmten späteren Roman, aber es gibt auch genug Abweichungen, um das Buch interessant zu machen. Der Schreibstil ist angenehm gehalten und ist trotz seiner teils ausschweifenden Sätze und Metaphern einfach gehalten. Die Metaphern spielen - wie bei Vampirgeschichten üblich - auf Sexualität an, sodass man sich öfter mal seinen Teil denken muss. Der Aufbau des Buchs gefällt mir gut, da er einen angenehmen Spannungsbogen entstehen lässt. Die Charaktere sind natürlich altmodisch, aber man kann sich dennoch gut in sie und ihre Eindrücke hineinversetzen. Insgesamt ist das Buch sehr kurzweilig und eine sehr interessante Geschichte.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Ein Vampirklassiker

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Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem ...

Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem Vater befreundeten Generals und dessen Tochter. Doch kurz vor dem Besuch verstirbt die junge Frau und Laura ist schockiert. Als eines Nachts eine Kutsche vorfährt und eine der Reisenden bei Laura zurückbleibt, glaubt sie, nun endlich eine Freundin gefunden zu haben. Die bezaubernde junge Frau namens Carmilla verzaubert Laura regelrecht und doch wird sie immer geheimnisvoller. Zwischen merkwürdigen, nächtlichen Ausflügen und Schlaf bis in die Abendstunden ist bei Carmilla alles zu finden. Währenddessen plagen Laura Alpträume und sie wird immer Schwächer, hat sie eine Krankheit?
Ich muss gestehen, dass ich das Cover absolut spannend fand und nach überfliegen des Klappentextes wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Dass es sich hierbei tatsächlich um einen Klassiker handelt, der bereits vor ca. 150 Jahren geschrieben wurde, habe ich dann erst beim Lesen bemerkt, denn der Schreibstil war einfach anders.
Joseph Sheridan Le Fanu schreibt in endlosen Schachtelsätzen, bei denen man sich unverzüglich in Zeit und Raum versetzt fühlte. Was zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig war, machte dann so richtig die Atmosphäre dieses Buches aus.
Denn genau diese macht das sehr kurze, aber auch sehr intensive Buch zu etwas besonderen. Es ist einfach düster und genau dieses Bild fängt der Autor zwischen den Zeilen hervorragend ein. Er gibt dem Leser keine allzu intensiven, blutigen Details und doch schafft er es, dass eine schaurige Stimmung eingefangen wird.
Die Geschichte selber ist kurzweilig, aber auch sehr spannend. Es passiert auf den wenigen Seiten doch so einiges und ich bin erstaunt, dass dieses Buch nie wirklich bekannt wurde, oder ich habe einfach noch nie etwas zuvor über den wahren, ersten, weiblichen Vampir gehört.
Als Leser weiß man zwar sofort, wer Carmilla wirklich ist, aber dem Autor gelingt es hier eine sehr charismatische und dramatische Protagonistin zu zeichnen, die man schon fast bewundert. Ich fand ihre Rolle und wie sie, vor allem auf andere junge Frauen, wirkt, äußerst bemerkenswert und ich habe mich auch gefragt, ob das mit ein Grund sein könnte, warum Dracula so viel bekannter wurde als Carmilla. Erzählt wird die Geschichte durch Laura, die ich zunächst gar nicht unbedingt als junge Frau wahrgenommen habe. Erst im weiteren Verlauf wurde mir das klar und ja, auch das hat mich irgendwie überrascht.
Weitere Charaktere, wie z. B. Lauras Vater oder Männer im allgemeinen, bleiben hier recht weit im Hintergrund und bekommen erst später in der Handlung eine wichtigere Rolle. Das machte das Buch für mich überraschend modern und anders.
Mein Fazit: Auch wenn ich ein paar Seiten brauchte, um mich an die Sprache des Autors zu gewöhnen, hat mich das Buch noch überzeugen können. Mit einer extrem modernen Ansicht, denn das die Frauen sich zueinander hingezogen fühlen, wird mehr als deutlich, und sehr viel Atmosphäre kann das Buch fesseln. Ich konnte sowohl die Zeit als auch die Umgebung beim Lesen vor mir sehen und habe den kurzen Roman in kürzester Zeit verschlungen. Für mich muss sich Carmilla keineswegs hinter Dracula verstecken. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.01.2025

Eine geheimnisvolle Besucherin

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Ich wollte mit den Buch eine Bildungslücke schließen, denn tatsächlich habe ich beim klassischen Vampir-Roman immer an Dracula gedacht und hatte bisher nie von „Carmilla“ gehört. Ich liebe ja Gothic Horrorromane ...

Ich wollte mit den Buch eine Bildungslücke schließen, denn tatsächlich habe ich beim klassischen Vampir-Roman immer an Dracula gedacht und hatte bisher nie von „Carmilla“ gehört. Ich liebe ja Gothic Horrorromane und war sehr gespannt auf die Umsetzung. Gefällt mir sogar besser als das männliche Pendant von Bram Stoker.

Zum Inhalt: auf dem österreichischen Landsitz ihres Vaters führt Laura ein behütetes, aber einsames Leben. Als eine Kutsche in Wald verunglückt nimmt Lauras Vater kurzhand eine junge Frau als Hausgast auf. Schnell entwickelt sich eine innige Beziehung zwischen den beiden jungen Frauen, doch Carmilla benimmt sich zunehmend seltsam.

Am Anfang mangelte es für meinen Geschmack ein bisschen an schauerlicher Atmosphäre, aber spätestens mit dem Auftreten von Camilla wird diese geschaffen. Denn neben der ominösen Krankheitswelle die plötzlich im Ort um sich greift und zu zahlreichen Toden führt, sorgt auch das Verhalten des Hausgastes für Irritation und Sorge.

Carmilla,die alle schnell mit ihrem Liebreiz einnimmt, baut vor allem zur Tochter des Hauses schnell eine überaus innige Beziehung auf. Aber auch die übrigen Bewohner des Chalets fühlen sich zu ihr hingezogen. Ich fand den allzu vertraulichen Ton, der zwischen Carmilla und ihren Gastgebern, vor allem auch dem Hausherren, angeschlagen wird etwas befremdlich. Das mag der Zeit geschuldet sein aber allein das hat mich erschaudern lassen.

Die Beschreibungen der Ereignisse sind sehr szenisch, werden gegen Ende deutlich episodenhafter und bilden eher eine Erzählung in einer Erzählung ab. Die Geschichte ist für mein Empfinden weniger düster als die von Bram Stoker, aber nicht weniger faszinierend. Carmillas Geschichte und die Beziehung zu Laura fand ich sogar erheblich einnehmender und hätte noch mehr Seiten gelesen.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Zuerst war die Frau… ist mir neu, aber interessant zu lesen

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Mir ist nicht bekannt gewesen, dass „Carmilla“ der erste weibliche Vampir-Roman gewesen war. Man lernt nie aus. Der irische Autor Joseph Sheridan Le Fanu siedelt die Geschichte in der Steiermark an. Auch ...

Mir ist nicht bekannt gewesen, dass „Carmilla“ der erste weibliche Vampir-Roman gewesen war. Man lernt nie aus. Der irische Autor Joseph Sheridan Le Fanu siedelt die Geschichte in der Steiermark an. Auch das war für mich überraschend.
Erzählt wird der relativ kurze Zeitraum, in dem Carmilla am Schloss Karnstein zu Besuch war, aus der Sicht von Laura. Sie ist die Tochter des Schlossherrn. Aus anfänglicher Freundschaft der jungen Damen wird beinahe Besessenheit, bis sich Laura immer schwächer fühlt und von Albträumen geplagt wird.
Durch die Sprache, die dem damaligen Adel entsprechen dürfte, wird der Leser leicht in die Zeit um 1872 versetzt. Geschickt versteht der Autor auch mit erotischen, lesbischen Andeutungen zusätzlich Spannung aufzubauen.
Laura ist zwar die Erzählerin, bleibt aber im Vergleich zu Carmilla eher eine Nebenfigur. Der Roman ist fließend zu lesen. Die Neuübersetzung von Eike Schönfeld ist in meinen Augen sehr gut gelungen, sodass die Geschichte fesselnd, alt und gruselig auf den Leser wirkt.
Ich habe das relativ dünne Büchlein gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Der weibliche Vampir

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Laura ist eine junge Frau, die tief in den Wäldern der Steiermark auf einem alten Schloss lebt, zusammen mit der Dienerschaft und ihrem Vater. Da im Umkreis vieler Meilen keine anderen Menschen leben, ...

Laura ist eine junge Frau, die tief in den Wäldern der Steiermark auf einem alten Schloss lebt, zusammen mit der Dienerschaft und ihrem Vater. Da im Umkreis vieler Meilen keine anderen Menschen leben, fühlt sie sich oft genug sehr einsam. Umso schlimmer trifft es sie, dass eine andere junge Frau, das Mündel eines Freundes ihres Vaters, plötzlich stirbt, kurz bevor sie zu Besuch kommen wollte. Als sie eines Abends mit ihrem Vater spazieren geht, werden sie Zeuge, wie eine edle Kutsche in der Nähe des Schlosses havariert. Eine sehr edle und zurückhaltende Frau bittet sie, ihre Tochter bei sich aufzunehmen, obwohl sie aus gewissen Gründen Stillschweigen über ihre Identität bewahren müssen, und zu Lauras Freude stimmt ihr Vater zu. Die junge Frau, Carmilla, ist wunderschön, freundlich und redegewandt. Nur dass sie manchmal sehr träge ist, nie vor eins aus ihrem Zimmer kommt und manchmal seltsam reagiert, irritiert Laura. Und dann wird sie selbst krank ...

Ich denke, dass ich nicht spoilere, wenn ich bei einem über 150 Jahre alten Klassiker darauf hinweise, dass es sich bei Carmilla um einen Vampir handelt - und zwar so ziemlich den ersten in der Literatur, sogar noch zwanzig Jahre vor dem hochgelobten Dracula. Die Sprache mutet wohl für unsere heutige, schnelllebige Zeit altmodisch an, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Was meiner Meinung nach diesen Klassiker so einzigartig macht ist, dass hier ein männlicher Autor nicht nur aus der Sicht einer jungen Frau schreibt (und das meiner Meinung nach sehr gut), sondern auch Themen anspricht, die gerade jetzt hochmodern sind. Ob es sich dabei um Frauen handelt, die anders sind, als die Gesellschaft von ihnen erwartet, ob es um sexuelle Lust und Anziehung zwischen zwei Frauen geht - all das präsentiert uns Le Fanu in eine schöne, alte Schauergeschichte verpackt. Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, war, dass nie geklärt wurde, wer die "ältere Frau" ist, die jedes Mal Carmilla begleitet und woher sie das ganze Wissen über den General hatte. Natürlich gehört das nicht zum Hauptplot, aber es hätte die Geschichte meiner Meinung nach perfekt abgerundet.