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Veröffentlicht am 14.10.2024

Unerwartete Plot-Twists garantiert!

Sie kann dich hören
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SIE KANN DICH HÖREN
Teil 2 aus der Reihe „The Housemaid“
Thriller

Hinweis: Dieser 2. Teil der Reihe kann ohne Vorkenntnisse aus dem 1. Teil gelesen werden.

„Sie kann dich hören“ knüpft 4 Jahre nach dem ...

SIE KANN DICH HÖREN
Teil 2 aus der Reihe „The Housemaid“
Thriller

Hinweis: Dieser 2. Teil der Reihe kann ohne Vorkenntnisse aus dem 1. Teil gelesen werden.

„Sie kann dich hören“ knüpft 4 Jahre nach dem ersten Teil der Reihe an: Millie Calloway hat inzwischen einen Studienplatz und finanziert sich diese Weiterbildung durch Nebenjobs. Wie schon im vorherigen Band hilft sie einem wohlhabenden Manhattan-Ehepaar im Haushalt deren großer Penthouse-Wohnung. Ihr Arbeitgeber, Douglas Garrick ist freundlich, macht jedoch ein großes Geheimnis um seine Ehefrau, Wendy. Immer wieder hört sie Schluchzer und Weinen aus dem Gästezimmer am Ende des Ganges, das für sie tabu ist. Als Millie dann Blutflecken auf der Kleidung der Frau entdeckt, geht sie dem Ganzen auf die Spur.

Freida McFadden schuf mit diesem Buch einen weiteren Thriller, der mich sehr packte und den ich innerhalb weniger Tage verschlungen hatte. Im ersten Abschnitt (bis ca. zur Hälfte des Buches) wird die Geschichte aus Millies Sicht erzählt, im zweiten und letzten Abschnitt wechselt die Sicht in die der Frau ihres Chefs. Ich bin ein Fan von solchen Wechseln und genoss den tieferen Einblick in Hintergründe.

Fast durchgehend sah ich Millie vor mir und fühlte beispielsweise bei ihrem Verdacht mit, verfolgt und beobachtet zu werden. Die Geschichte kommt größtenteils ohne Tote aus und trotzdem entsteht eine steigende Spannung. Absolut Thriller-würdig!

Oft handelt Millie naiv und nicht selten wollte ich sie zur Besinnung bringen. Das beweist somit, dass ich mich mit ihr verbunden fühlte und sie vor weiterem Unheil bewahren wollte. Ich finde es faszinierend, wie sie trotz ihrer Unsicherheiten & ihrem fehlendem Selbstwertgefühl eine gewisse Anziehung auf wohlhabende Menschen ausstrahlt. Dies wird besonders in der Beziehung zu ihrem Freund, Brock deutlich. Vielleicht schafft es Millie im 3. Band der Reihe, ihre Vergangenheit anzunehmen und bestenfalls sogar hinter sich zu lassen.

Ein großer Punktabzug sind Titel & Cover, deren Zusammenhang mit der Geschichte mir nicht ersichtlich sind. Das abgebildete Haus wird im Buch nicht genug thematisiert, dass es in meinen Augen cover-relevant ist. Zudem blieb leider offen, ob Millie mit ihrem Verdacht, überwacht zu werden, richtig lag oder nicht.

Bis zur Hälfte des Buches ein rasanter Thriller mit unerwarteten Plot-Twists. In der weiteren Hälfte ist der Spannungsbogen deutlich niedriger, trotzdem lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Kriegsgeschehnisse aufgedeckt

Die Vergessenen
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DIE VERGESSENEN
Roman

2013 bekommt Manolis Lefteris den Auftrag, geheimnisvolle Akten aufzuspüren und seinem Arbeitgeber zu bringen. Was anfangs nach einer Routinearbeit für ihn klingt, wird schnell zu ...

DIE VERGESSENEN
Roman

2013 bekommt Manolis Lefteris den Auftrag, geheimnisvolle Akten aufzuspüren und seinem Arbeitgeber zu bringen. Was anfangs nach einer Routinearbeit für ihn klingt, wird schnell zu einer Verbrechensaufklärung, die sich über Generationen zieht.

1944 findet die junge Krankenschwester Kathrin Mändler Arbeit in einer Heil- und Pflegeanstalt. Sie fühlt sich wohl und der charismatische Arzt Karl Landmann hat es ihr auch angetan. Nach und nach bemerkt Kathrin jedoch, dass etwas seltsames vorgeht und das Leben vieler auf dem Spiel steht.

Der Erzählstil von Ellen Sandberg, der mir sonst sehr zu sagt, machte mir anfangs große Probleme: Ich wusste, dass die Geschichtsstränge nach und nach zusammenfinden würden und daraus ein Netz entstünde. Zudem ich wurde mit keinem der Handlungspersonen warm und war kurz davor, das Buch zur Seite zu legen. Doch meine Neugierde bewegte mich weiterzulesen.

Nach einem Drittel des Buches (ca. 160 Seiten) schiffte der Fokus mehr und mehr in die Vergangenheit in die Zeit des 2. Weltkrieges und begann mehr und mehr interessant für mich zu werden. Und ich fand in der jungen Krankenschwester, Kathrin meine Sympathieträgerin!

Die Figur von Manolis Lefteris, der den Auftrag bekommen hatte, die geheimnisvollen Akten aufzuspüren, enttäuschte mich lange Zeit. Nach und nach verstand ich, wieso er Probleme hatte, diese zu finden: er wusste nicht, um was es ginge, wo er mit der Suche anfangen könnte und wer der Auftraggeber seines Chefs war. Beschwerend kam hinzu, dass das eigentliche Verbrechen im 2. Weltkrieg begangen wurde und seitdem zu viele Menschen versuchen, die Taten zu verschleiern und zu vergessen.

Kathrin’s Nichte, Vera fand ich im Laufe der Geschichte interessanter. Die junge Frau arbeitet als Journalistin bei einem Frauen-Magazin. Ihr Traum ist jedoch über tagesaktuelle, spannende Themen zu schreiben. Als ihre Tante einen Schlaganfall erleidet, stößt sie auf deren gut gehütetes Geheimnis und könnte so der „Kit“ zwischen den einzelnen Geschichten werden.

Besonders unerwartet waren die letzten 100 Seiten, auf denen es nochmal richtig rasant wurde und spätestens hier die ersten Schwierigkeiten fast vergessen waren.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich die Geschichte fesseln. Und wie schon bei Ellen Sandbergs weiteren Romanen, steckt auch in der Geschichte um „Die Vergessenen“ eine ernste Thematik. Diese konnte mich berühren.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Eine Freundschaft zweier Außenseiter

Pi mal Daumen
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Der 16-jährige, hochbegabte Oscar sitzt in der ersten Vorlesung seines Mathematik-Studiums als Moni Kosinsky sich schwer beladen neben ihm fallen lässt. Sie ist 3-fache Großmutter, hat mehrere Nebenjobs, ...

Der 16-jährige, hochbegabte Oscar sitzt in der ersten Vorlesung seines Mathematik-Studiums als Moni Kosinsky sich schwer beladen neben ihm fallen lässt. Sie ist 3-fache Großmutter, hat mehrere Nebenjobs, trägt knalligen Lippenstift und hohe Absätze. Sie wird von den anderen im Hörsaal belächelt und für eine Putzfrau gehalten. Nach und nach überrascht sie besonders Oscar mit ihrem klaren Verstand und ihrer Beharrlichkeit: Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft.

Die gesamte Geschichte wird ausschließlich aus Sicht von Oscars Sicht erzählt. Somit bleibt Moni und ihre Geschichte lange ein Geheimnis und offenbart sich erst nach und nach im Laufe des Buches. Mit dem jungen Genie konnte ich mich schnell anfreunden und seine Neugier um Moni nachvollziehen; Mir ging es nicht anders.

Witzig finde ich, dass zum Buch ein Stammbaum um Moni beigelegt ist (und zum digital Download bereit steht). Anfangs fand ich diesen etwas verwirrend, da dort Personen eingezeichnet sind, die erst ab der Hälfte des Buches auftauchen. Aus diesem Grund fand ich diesen nicht notwendig und auch nicht hilfreich. Doch die Idee ist nett.

Nicht nur Monis Familie, sondern auch Oscars Eltern sind skurill und auf ihre Art witzig. Ich konnte wunderbar in beide Familiengeschichten eintauchen!

Das Buch hält ein paar Überraschungen bereit, genau die richtige Anzahl für eine seichte Komödie, die ich genossen habe.

Eine unterhaltsame Komödie über zwei total unterschiedliche Menschen, die sich im Laufe des Buches annähern und schließlich nicht mehr ohne einander können.

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Veröffentlicht am 07.01.2025

Gesichtsblindheit trifft Fitzek

Die Einladung
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DIE EINLADUNG
Psychothriller

In Sebastian Fitzeks „Die Einladung“ begleiten wir Marla Lindberg, eine Frau mit falschen Erinnerungen aufgrund ihrer Gesichtsblindheit, auf ein Klassentreffen in einem abgeschiedenen ...

DIE EINLADUNG
Psychothriller

In Sebastian Fitzeks „Die Einladung“ begleiten wir Marla Lindberg, eine Frau mit falschen Erinnerungen aufgrund ihrer Gesichtsblindheit, auf ein Klassentreffen in einem abgeschiedenen Berghotel. Doch schon bei ihrer Ankunft wird klar, dass die Einladung mehr ist als nur eine Zusammenkunft alter Bekannter. Die verlassene Hütte und die bedrohliche Atmosphäre lassen Marlas Ängste wieder aufleben, besonders als sie das pfeifende Husten des Psychopathen hört, der sie einst zu töten versuchte. Mit steigender Spannung versucht Marla, die Wahrheit hinter der Einladung zu enthüllen und dem Schneetreiben zu entkommen.

Auch wenn mich die letzten Thriller von Sebastian Fitzek nur wenig überzeugen konnten, konnte ich es mir auch dieses Mal nicht nehmen lassen, dem Buch zu lauschen.
Ich war bereit, mich so richtig packen zu lassen.

Trotz der sprunghaften Erzählung, konnte ich der Geschichte folgen.
Schon zu Beginn des Hörbuchs wurde ich fulminant in die bedrohliche Geschichte gerissen.
Da ich mit der Protagonistin, Marla Lindberg nur sehr schwer sympathisieren konnte, packte mich der Anfang und ihre schauderhaften Erlebnisse leider überhaupt nicht.

Der Schauplatz der Erzählung wurde gelungen beschrieben, wenn auchgleich das Szenario „einsame Hütte – Killer – alte Bekannte“ absolut nicht neu ist.
In „Die Einladung“ verbergen sich jedoch noch einige Horrorelemente, die durch die Psychospielchen gut gelungen sind.

Marla Lindberg leidet an der Krankheit Gesichtsblindheit.
Diese und falsche Erinnerungen spielen eine wichtige Rolle in der Handlung.
Sebastian Fitzek schafft es sehr gut, dies in die Geschichte einzubauen. Dadurch fragte ich mich sehr oft „Spielt sich diese Szene nur in Marlas Kopf ab oder passiert diese wirklich so“.
Aufgrund der flotten Erzählweise ließ die Antwort darauf nicht lange auf sich warten.

„Der Sprecher, Simon Jäger ist der Sprecher aller Hörbücher von Sebastian Fitzek.
Seit über 15 Jahren sind die beiden ein gefeiertes Team und erhielten bereits mehrfach die Goldene Schallplatte.“


Und das absolut zu Recht! Simon Jäger liest die Geschichte mit seiner markanten, angenehmen Stimme.
Genau passend zur Szene, liest er entweder langsamer oder schneller.

Leider wurde die Handlung immer wieder zu weit an den Haaren herbei gezogen und zu sehr erzwungen.

Insgesamt gab es in meinen Augen zu viele Tote, zu viele Leute, die nicht nachvollziehbar handelten, zu viel Blut und zu wenig Sympathie für die Protagonistin und die Nebenfiguren.

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Veröffentlicht am 07.01.2025

Lovescammer trifft auf Tänzerin

Hey guten Morgen, wie geht es dir?
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HEY GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR?
Roman
Rezensionsexemplar – eBook

Juno Isabella Flock, Mitte fünfzig, lebt in Leipzig und ist als Tänzerin und Choreografin in der freien Szene tätig. Ihr Alltag ist ...

HEY GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR?
Roman
Rezensionsexemplar – eBook

Juno Isabella Flock, Mitte fünfzig, lebt in Leipzig und ist als Tänzerin und Choreografin in der freien Szene tätig. Ihr Alltag ist geprägt von der Pflege ihres Ehemanns Jupiter, einem Schriftsteller, der an einer schweren Form der Multiplen Sklerose leidet und zunehmend auf Unterstützung angewiesen ist. Während sie sich tagsüber um ihren kranken Mann kümmert, taucht Juno nachts in eine andere Welt ein: Im Internet chattet sie mit sogenannten Love-Scammern – Betrügern, die mit gefälschten Profilen gezielt Liebessuchende kontaktieren, um sie finanziell auszunehmen. Einer dieser Scammer ist Benu aus Nigeria, mit dem Juno eine intensive virtuelle Beziehung aufbaut. Obwohl sie sich der Künstlichkeit dieser Verbindung bewusst ist, entwickelt sich zwischen ihnen eine besondere Nähe.

Laut Wikipedia verbindet dieses Buch „Alltagsrealität mit mythologischen Anspielungen und digitalen Begegnungen“:

Alltagsrealität: Jupiters Krankheit bestimmt diese fast komplett. Die restliche Zeit verbringt Juno im Tanzstudio.

Mythologische Anspielung: Die Vornamen des Ehepaars spielen auf diese an, ansonsten werden die griechische Gottheiten wenig thematisiert.

Digitale Begegnung: Auf diese war ich besonders neugierig, denn Nachts beschäftigt sich Juno mit Benu aus Nigeria, der sie Betrüger kontaktiert.

Insgesamt entwickelt sich die Geschichte jedoch leider nicht merklich weiter. Weder mit Juno, noch mit ihrem Mann konnte ich sympathisieren. Junos Sicht auf die Dinge bleibt die einzige, die man in dem Buch kennenlernt, besonders die von Jupiter interessiert mich jedoch sehr. Auch die Sichtweise von dem vermeintlichen Scammer Benu auf die Geschichte fehlt mir.

„Juno hat manche Chats als Screenshots gespeichert, das ist eigentlich kein guter Move, wie man so sagt, denn Chats sind wie Gespräche, sie sollten mit dem Wind verwehen, und es sollte nur die Erinnerung an sie geben.“
(Seite 118)

Interessante Denkanstöße, jedoch fehlt es mir an charakterlicher Tiefe.

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