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Veröffentlicht am 08.12.2017

Miesepetrige Fleischesser oder: Von den bösen, bösen Fleischessern.

Stärker als Fleisch
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In diesem Buch erläutert der ehemalige Feuerwehrmann Rip Esselstyn wie pflanzliche Ernährung die Gesundheit stärkt, dies tut er sehr detailreich. Außerdem gibt es viele verschiedene Rezepte, die er hier ...

In diesem Buch erläutert der ehemalige Feuerwehrmann Rip Esselstyn wie pflanzliche Ernährung die Gesundheit stärkt, dies tut er sehr detailreich. Außerdem gibt es viele verschiedene Rezepte, die er hier zusammengetragen hat, damit man direkt damit beginnen kann. Bei den Erläuterungen finden sich zumindest auch sämtliche Argumente für Menschen, die das nicht nachvollziehen können, die Art und Weise der Argumentationen ist aber schon eine sehr radikale.



Mit meiner Ernährung befasse ich mich durchaus oft und auch intensiv, denn ich finde es wichtig, sich gesund und gut zu ernähren. Es muss also nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch kommen, aber ab und an darf das doch auch mal sein. Entsprechend gespannt war ich auf die Informationen sowie Rezepte in diesem Buch.

Das Cover kommt leider schon mal sehr reißerisch daher, wie ich finde, zumal der Autor inzwischen kein Feuerwehrmann mehr ist. Aber vielleicht braucht es das ja, damit man auch Männer anspricht? Im ersten Teil des Buches dann erfährt man in 35 Kapiteln einiges über pflanzliche Lebensmittel, räumt aber auch mit Mythen ums Thema Fleisch bzw. eine teure pflanzliche Ernährung auf. Für meinen Geschmack tut er das zu extrem, denn da fühlt man sich als Nicht-Veganer wirklich schon fast gedemütigt. Natürlich ist es logisch, dass er seine Ernährungsweise hier erläutert, voranbringen möchte und deshalb für andere Ernährungsweisen kein Verständnis hat – ich muss sagen, dass ich das einfach ätzend finde. Es erinnert immer wieder an den Witz über Veganer – woran man erkennt, dass jemand einer ist – er erzählt es dir unaufgefordert. Und genau das trifft hier wirklich zu.

Vom Inhalt waren all diese Themen durchaus interessant und auch nachvollziehbar, aber es bleibt eben ein blöder Nachgeschmack.

Hier merkt man auch, dass der Autor vor allem die Amerikaner mit seinem Buch erst mal anspricht – zum einen ist es inhaltlich so, dass er sie direkt anspricht, zum anderen ist es die Art und Weise, eben weil er so dermaßen auf den Putz haut. Es kommt so richtig „laut“ rüber, was er sagen will – dabei könnte man es auch in Normallautstärke sagen. Mich spricht diese Art nicht an.

Im zweiten Teil findet man dann die pflanzenstarken Rezepte, diese sind in 17 Kapitel eingeteilt, beginnend mit dem Frühstück, Beilagen & Vorspeisen, warmes Soulfood, Tacos&Burritos&Quesadillas, Pasta-Kreationen, Hummus und Aufstrichen, Salten, Suppen und Desserts. Bei fast allen Rezepten findet man auf einer Seite ein Foto des hergestellten Gerichts, auf der anderen Seite dann eine kurze Zutaten-Übersicht inkl. Angabe der Zubereitungszeit sowie Portionen, ebenso eine kurze Einführung zum Rezepte sowie eine Beschreibung über die genaue Zubereitung. Den Großteil der angegebenen Zutaten bekommt man problemlos beim Einkaufen, aber bei schwarzen Bohnen beispielsweise kann es dann schon mal kompliziert werden, ebenso bei Edamane-Bohnen sowie verschiedenen Mehlvarianten.

Bei den Rezepten findet man verschiedenste Rezepte, von Lebkuchen-Buchweizen-Dinopfannkuchen über würzige italienische Vleischbällchen, ein Knochenbrecher-Chili, Sommer-Soabnudeln, Spinat-Artischocken-Dip/Aufstrich, Butternusskürbis-Graupen-Suppe bis hin zu Bananen-Hafer-Erdnussbutter-Cookies. Diese hat er aber nicht selbst kreiert, sondern sind vor allem von seiner Mutter und teilweise wohl Foodbloggern, von seiner Frau ist mir kein Rezept aufgefallen.

Alles in allem bin ich sehr zwiegespalten bei diesem Buch, denn einerseits finde ich den Ansatz, sich mehr pflanzlich zu ernähren, absolut gut, die Art und Weise wie man hier aber im Buch als nicht alleinig sich pflanzlich Ernährender nieder gemacht wird nicht gut. Das hat den Einstieg ins Thema und ins Buch erstmal vermiest, die Rezepte können immerhin noch ein bißchen was rausholen, aber es bleibt immer ein blöder Beigeschmack. Bei den Rezepten gibt es viele tolle Ideen, jedoch teilweise auch schwierig alles so direkt in einem Geschäft zu bekommen. Und manche Produkte möchte ich selbst auch überhaupt nicht ersetzen – Käse beispielsweise.

Es war ein schöner Einblick, ab und an kann man sicher mal etwas daraus zubereiten, gänzlich überzeugt hat es mich aber nicht. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen, eigentlich mit einer Tendenz zu nur 2 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Wir sangen es mit ganzer Seele, aber kein einziger Klang drang aus unserer Kehle.

Der Dichter der Familie
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Schon als Kind wird Édouard zum Dichter der Familie gekürt, sein erstes Gedicht rührt die Familie, sie ist begeistert von diesem talentierten Jungen. Folglich fällt es ihm schwer, wirklich wieder zu schreiben, ...

Schon als Kind wird Édouard zum Dichter der Familie gekürt, sein erstes Gedicht rührt die Familie, sie ist begeistert von diesem talentierten Jungen. Folglich fällt es ihm schwer, wirklich wieder zu schreiben, denn die Bewunderung und Liebe, die ihm dadurch entgegen gebracht wurde, sie fehlt fortan. So verläuft sein Leben nicht optimal, er scheitert, weil die Familie zerbricht, wird Werbetexter. Schafft er es doch irgendwann, die Worte zu finden, die ihn und seine Liebsten heilen können?

Vom Autoren hatte ich bereits „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ gelesen, entsprechend war ich hier nun gespannt, wie dieses Buch so ist, sich die Geschichte entwickelt.

Auch in diesem Buch legt Grégoire Delacourt sehr viel Wert auf eine ausdrucksstarke, teilweise auch wieder poetische Sprache. Das Buch lässt sich angenehm lesen, es ist aber auf gar keinen Fall mal eben schnell gelesen. Ein anspruchsvolles Buch, das für mich gelegentlich verworren war, hinsichtlich mancher Schilderungen bzw. Erläuterungen/Erklärungen. Von den Worten her war es so, dass man merkt, dass es teilweise in den 70er und 80er Jahren spielt. So ist durch das Werbetexter-Dasein von Èdouard öfter mal die Rede von verschiedenen Firmen – die mir nicht unbedingt etwas gesagt haben. Ansonsten hatte ich hier das Gefühl, dass nicht unbedingt immer wieder französische Begriffe auftauchen. Orte natürlich, aber Begriffe nicht. In dieser Hinsicht war es also gut zu lesen.

Die Geschichte an und für sich ist generell dramatisch, das kann man nicht anders sagen. Sie hat mich durchaus gut unterhalten, hat aber oft auch auch zum Nachdenken angeregt bzw. war so anspruchsvoll geschrieben, dass man manche Passagen mehrfach lesen musste. Zwischendurch hat mir immer mal wieder der Zusammenhang gefehlt bzw. war es für mich einfach nicht interessant – oder vielleicht auch einfach gerade zu schwere Literatur. Es ist ja nicht so, dass es sich hier um ein durch und durch fröhliches, locker-leicht geschriebenes Buch handelt. Dementsprechend hat es länger gedauert, dieses Buch zu lesen, ich musste auch eine Pause einlegen, einfach weil es kurzzeitig nicht mehr interessant für mich war.

Ab dem letzten Drittel lief es wieder rund mit dem Buch und mir, es wurde wieder interessanter, es war spannend zu lesen, was sich hier wie weiter entwickelt – was sich in Sachen der Literatur und der Liebe tut.

Für mich war es erneut eine interessante Lektüre, eine durchaus sehr anspruchsvolle aber eben auch, ein schweres Stück. Es war nicht gänzlich mein Fall bzw. war mir teilweise einfach zu schwer bzw. nicht fesselnd genug.
Von mir gibt es für dieses Buch 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Kinderfreie Singleküche.

Green Bonanza
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Ein Buch mit lauter Rezepten rund ums „grün“, denn „Alle grünen Dinge sind gut“ – so das Motto der Autorin Mia Frogner. Im Buch gibt es entsprechend über 60 leckere und rein pflanzliche Rezepte, ebenso ...

Ein Buch mit lauter Rezepten rund ums „grün“, denn „Alle grünen Dinge sind gut“ – so das Motto der Autorin Mia Frogner. Im Buch gibt es entsprechend über 60 leckere und rein pflanzliche Rezepte, ebenso Wissenswertes rund um die grünen Zutaten und auch Tipps und Tricks.

Kochen ist für mich etwas, was nicht nur notwendiges Übel ist, sondern auch Spaß macht. Ich koche gerne und probiere immer wieder gerne verschiedene Zutaten, Herstellungsarten und neue Rezepte aus. Nun also sollten es mal „nur grüne Zutaten“ sein, eine spannende Herausforderung.

Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, man merkt durchaus sehr, wie man viel Wert auf Fotos gelegt hat. So erfährt man meist erst einmal etwas rund um das jeweilige Gemüse, kann aber auch immer wieder einige persönliche Geschichten der Autorin lesen. Hier erklärt sie ausführliche ihre jeweilige Verbindung zum Rezept. Das anschließende Rezept ist ganzseitig bebildert, auf der anderen Seite findet man seitlich die benötigten Zutaten, rechts daneben als Text die genauen Zubereitungshinweise.

An Rezepten findet man z.B. Rosenkohl aus der Pfanne mit Granatapfel, Sommerrollen mit Erdnusssosse, ein rotes Curry mit selbstgemachter Currypaste, Pizza mit Spinat und Artischocken, Granola mit Zimt Kokos und Pistazien sowie Buchweizenpfannkuchen mit Banane.

Für meinen Geschmack war es bei diesem Kochbuch einfach so, dass es mir immer mal wieder zuviele Zutaten waren – oder es einfach sehr simpel war. Da gabs für ein Rezept gleich vier Anleitungen bei der Zubereitung, weil man eben auch noch Soße, Dip und Topping oder so herstellen musste. Andernfalls war es dann ein Rezept über Tomaten, die bei 100 Grad im Ofen für vier-fünf Stunden vor sich hin herum liegen.

Desweiteren ist dieses Buch sehr bebildert, da man zwischendurch immer mal ein paar Fotos drin hat, die Leute bei der Zubereitung zeigen oder eben das verschiedene Gemüse. Eine schöne Aufmachung ist toll und nett, aber bei gut 200 Seiten eines Kochbuches hätte ich dann auch gerne mindestens mal 80 Rezepte, gerne noch ein paar gebündelte Tipps, Tricks und Hinweise, aber nicht ständig abgedruckte Bilder.

Ich bin ein wenig enttäuscht von diesem Kochbuch. Es enthält durchaus kreative Rezepte, keine Frage. Von den Zutaten her ist das meiste auch machbar, die Betonung auf dem „guten Salz“ und dem „guten Olivenöl“ finde ich übertrieben – das sollte ja doch auch jeder selbst für sich abwägen – und finanziell dann stemmen können. (Außerdem kauft man doch auch eher nur die „guten“ Zutaten…) Es waren durchaus gute Tipps im Buch enthalten, ich habe wieder ein wenig dazugelernt, kreative Anleitungen hinsichtlich neuer Rezepte erfahren.

Was mir aber nicht zusagt ist der zeitliche Aufwand teilweise, außerdem eben auch die für mich übertriebene Bebilderung.

Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bei einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen – ich kann es weder überzeugend empfehlen noch entschlossen abraten.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Wie der Frosch, der im Wasser bleibt, bis es kocht und der Frosch tot ist.

Kalte Seele, dunkles Herz
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Cass taucht plötzlich wieder auf. Vor drei Jahren waren sie, damals 15 Jahre alt, und ihre zwei Jahre ältere Schwester Emma vom einen auf den anderen Tag plötzlich spurlos verschwunden. Nun geht es darum, ...

Cass taucht plötzlich wieder auf. Vor drei Jahren waren sie, damals 15 Jahre alt, und ihre zwei Jahre ältere Schwester Emma vom einen auf den anderen Tag plötzlich spurlos verschwunden. Nun geht es darum, Emma schnell zu finden. Bereits bei den Ermittlungen nach dem Verschwinden der Mädchen hatte die FBI-Psychologin Dr. Abby Winter eine Theorie, jedoch wollte niemand an ihre Sicht der Dinge glauben. Cass schildert nun immer wieder Dinge aus der Zeit, in der sie verschwunden war, mit Emma schnell gefunden werden kann. Doch – stimmt das alles wirklich so, was Cass hier erzählt?

Mal wieder ein spannendes Buch lesen, ich war ja wirklich auf die Geschichte, die hinter diesem interessanten, silber-schillernd und reflektierenden Cover liegt, gespannt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir im Allgemeinen ganz gut gefallen, jedoch muss ich sagen, dass er mich nicht ganz überzeugen konnte. Generell schreibt sie sehr verständlich und von den Worten her nachvollziehbar, hier hat man keine großartigen Fremdwörter oder ähnliches. Dennoch erschienen mir manche Sachen einfach nicht ganz logisch und manches war mir hier zu undurchsichtig geschildert. Außerdem hat es leider länger gebraucht, bis ich so richtig in der Geschichte drin war, was ich schade fand.

An und für sich ist die Geschichte wirklich spannend, eine interessante Theorie, die man sich hier ausgedacht hat, eine Umsetzung, die mal ganz anders ist. Das Thema Narzissmus, was hier wirklich ein Problem ist, im Buch, hat mich jetzt selbst nicht so begeistern können. Es war interessant, mal etwas darüber zu lesen und zu erfahren, von mir aus hätte ich mich damit jetzt aber nicht unbedingt beschäftigt.

Das Buch hat mir gut gefallen, es war vor allem ab ca. der Hälfte wirklich so, dass es endlich so richtig spannend war und ich es gerne am Stück gelesen hätte. Es hat mir leider ein wenig zu lange gedauert, bis ich so richtig in der Geschichte drin war, außerdem gab es für mich teilweise Schilderungen, die undurchsichtig waren, außerdem fand ich die Behandlung von Narzissmus einfach ein wenig zu viel. Entsprechend gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Von einer kleinen verwandelten Meerjungfrau

Die Liebe zum Regen
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Vera, 57 Jahre alt, Besitzerin einer Musikalienhandlung. Plötzlich bricht in ihrem Leben das Chaos aus, der Ehemann ist weg – und auch sie möchte etwas verändern. Da geht sie als Au-Pair nach London um ...

Vera, 57 Jahre alt, Besitzerin einer Musikalienhandlung. Plötzlich bricht in ihrem Leben das Chaos aus, der Ehemann ist weg – und auch sie möchte etwas verändern. Da geht sie als Au-Pair nach London um sich dann von drei eigensinnigen Mädchen hin und her scheuchen zu lassen, denn der Vater der Schwestern glänzt durch ständige Abwesenheit. Sie spürt, dass es ein Geheimnis gibt in dieser Familie und versucht diesem auf die Spur zu kommen.

Die Geschichte des Buches hat mich wirklich neugierig auf den Inhalt und die genaue Umsetzung gemacht, denn an und für sich klang die Geschichte einfach spannend und unterhaltsam. Auf in ein neues Abenteuer – oder so…

Leider hat mich die Geschichte dann aber nicht direkt so gepackt, es zog sich ein wenig hin, bis ich so richtig in den Bann gezogen war. Der Schreibstil ist immer mal wieder recht wechselhaft, zumindest habe ich das so empfunden. Da ist es ein eher gewöhnlicher Stil, der dann aber immer mal wieder mit kurzen fast poetischen Phasen glänzt. (der bärbeißige Bademeister; generell ältere Wörter). Vom Schreibstil her hat mir das Buch insofern gut gefallen, dass keine großartigen Fremdwörter enthalten war, gelegentlich sind mal englische Sätze zu finden, diese stellten für mich aber keine Schwierigkeit dar.

Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht so ganz überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe. Es ist zwar ein unterhaltsames Buch, in dem es neben vielen lustigen Situationen auch immer wieder emotionale Momente gibt, in denen so toll beschrieben ist, wie es mit den Kindern läuft (v.a. mit der Kleinsten), dann aber ist es wieder so lapidar, so dass ich den Gedankengängen von Vera nicht verständlich folgen kann. D.h. es könnte so schön und angenehm sein, wenn sie sich vielleicht manchmal nicht selbst im Weg steht…

Ich habe mir von diesem Buch ein wenig mehr versprochen, ich wurde zwar durchaus gut unterhalten, habe mir jedoch einfach mehr erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.