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Veröffentlicht am 07.01.2025

Das viel zu kurze Leben der "Sappho Pommerns" Sibylla Schwarz

BILLIE »Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden«
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„BILLIE“ von Stefan Cordes erzählt die Lebensgeschichte von Sibylla Schwarz, genannt Billie, die während des dreißigjährigen Krieges mit ihrer Familie in Greifswald lebt. Sie war ein wirklich außergewöhnliches ...

„BILLIE“ von Stefan Cordes erzählt die Lebensgeschichte von Sibylla Schwarz, genannt Billie, die während des dreißigjährigen Krieges mit ihrer Familie in Greifswald lebt. Sie war ein wirklich außergewöhnliches Mädchen, mutig und trotzig und voller Wünsche. Ihr größter Wunsch war es, eine berühmte Dichterin zu werden. Das war damals absolut unüblich, das Dichten war den Männer vorbehalten.
Der Roman gibt Billie eine Stimme, um von ihrem Leben zu berichten. Sie war anders als die anderen Frauen damals. Zwar erledigte sie auch die täglichen Hausarbeiten, aber sie zog auch heimlich mal Hosen an, um als Junge verkleidet außer Haus gehen zu können.
Nach einem solchen Ausflug schlägt sie der Onkel, der den abwesenden Vater vertritt, und verbietet ihr das Lesen. Doch der Hauslehrer Samuel, der ihren Bruder unterrichtet, erkennt aber ihr Potenzial und versorgt sie mit einem Buch über das Verfassen von Gedichten. Sie schöpft Hoffnung, dass ihr Traum wahr werden kann ... Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr: Viel zu jung musste Billie mit nur 17Jahren sterben.
Dennoch hinterließ sie eine beeindruckende Sammlung an Gedichten.
Stefan Cordes hat mit "Billie" einen recht gelungenen Mix aus historischem Roman und Biographie vorgelegt, der sich gut und flüssig liest

"Die Menschen werden zu murren anfangen, Billie", sagte er wie ein Vater, der seinem Kind die wichtigen Dinge des Lebens erklärt. "Was sollen sie denken, wenn ihre Töchter mit einem Mal dichten wollen, forschen, predigen, was denn noch? Regieren? Kriege führen?"

"Ich flieg jetzt außer mir, ich fliege von der Erden. Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden."

"Er blickt auf: "Poesie?"
"Alles erscheint anders aus einer anderen Perspektive", antwortete ich."

"Hat auch die Missgunst tausend Zungen
und tausend Zungen ausgestreckt,
kommt sie mit Macht auf mich gedrungen,
so werd' ich trotzdem nicht erschreckt!
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen.
...
Wenn dir also mein schlichtes Schreiben
nicht passt, nicht, wie mein Dichten klingt,
dann lass einfach das Lesen bleiben,
bevor's dir noch mehr Unmut bringt!
Denn was auch immer ich geschrieben,
wird nie ein falscher Freund je lieben.
...
Ich werd' die Endlichkeit besiegen.
Und du wirst mich nicht unterkriegen!
Ich will nun ganz auf mich vertrauen
und meinen Weg mir selber suchen.
So kann's mir auch vor dir nicht grauen,
selbst wenn du wagst, mich zu verfluchen.
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen!"

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Barbarotti und Backmann ermitteln

Ein Brief aus München
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"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher ...

"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher war ich auch unsicher, ob ich diese Neuerscheinung lesen soll. Aber ich bekam das Buch geschenkt und wurde doch neugierig. Was soll ich sagen? Es hat sich doch einigermaßen gelohnt.

Zum Inhalt:

Ludvig Rute, ein bekannter Künstler, lädt zu Weihnachten 2020 trotz der Corona-Beschränkungen seine drei Geschwister in ein abgelegenes Anwesen in Schweden ein. Sie haben sich seit über 25 Jahren nicht gesehen und stehen sich nicht gerade nahe. Dennoch nehmen sie seine Einladung an, wohl auch, weil es heißt, er würde bald sterben. Sie hoffen vielleicht auch auf ein Erbe oder zumindest auf eine Antwort, warum er so geheimnisvoll tut mit diesem Treffen. Die Zusammenkunft verläuf jedoch anders als erwartet, denn am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages liegt Ludvig Rute tot in der Galerie …

Gunnar Barbarotti und seine Kollegin/Ehefrau Eva Backmann nehmen die Ermittlungen auf. War es ein Bilderdieb, der ins Haus eingedrungen ist und vom Künstler überrascht wurde – oder kommt der Täter etwa aus der Familie?

Ich muss sagen, dass mir der Aufbau des Buchs ausgesprochen gut gefallen hat. Durch die Perspektivwechsel und kurzen Zeitsprünge wird die Spannung aufrechterhalten, auch der Schreibstil von Håkan Nesser ist (wie bei dieser Krimireihe gewohnt) gut. Wer natürlich etwas „blutrünstigeres“ erwartet hat, ist hier falsch. Hier geht es eher gemächlich zu, was manche als langatmig empfinden mögen. Aber ich mochte es und finde, es ist ein schöner Schmöker für die kalten Wintertage.

Der Titel erklärt sich übrigens erst ganz am Ende. Die Auflösung des Falls nimmt auch erst ab Kapitel 40 Fahrt auf - mehr verrate ich nicht.

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Barbarotti und Backmann ermitteln wieder

Ein Brief aus München
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"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher ...

"Ein Brief aus München“ ist der neueste Fall der Gunnar Barbarotti-Reihe von Håkan Nesser. Früher habe ich viele Krimis verschlungen, aber in letzter Zeit lese ich dieses Genre nicht mehr so gerne. Daher war ich auch unsicher, ob ich diese Neuerscheinung lesen soll. Aber ich bekam das Buch geschenkt und wurde doch neugierig. Was soll ich sagen? Es hat sich doch einigermaßen gelohnt.

Zum Inhalt:

Ludvig Rute, ein bekannter Künstler, lädt zu Weihnachten 2020 trotz der Corona-Beschränkungen seine drei Geschwister in ein abgelegenes Anwesen in Schweden ein. Sie haben sich seit über 25 Jahren nicht gesehen und stehen sich nicht gerade nahe. Dennoch nehmen sie seine Einladung an, wohl auch, weil es heißt, er würde bald sterben. Sie hoffen vielleicht auch auf ein Erbe oder zumindest auf eine Antwort, warum er so geheimnisvoll tut mit diesem Treffen. Die Zusammenkunft verläuf jedoch anders als erwartet, denn am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages liegt Ludvig Rute tot in der Galerie …

Gunnar Barbarotti und seine Kollegin/Ehefrau Eva Backmann nehmen die Ermittlungen auf. War es ein Bilderdieb, der ins Haus eingedrungen ist und vom Künstler überrascht wurde – oder kommt der Täter etwa aus der Familie?

Ich muss sagen, dass mir der Aufbau des Buchs ausgesprochen gut gefallen hat. Durch die Perspektivwechsel und kurzen Zeitsprünge wird die Spannung aufrechterhalten, auch der Schreibstil von Håkan Nesser ist (wie bei dieser Krimireihe gewohnt) gut. Wer natürlich etwas „blutrünstigeres“ erwartet hat, ist hier falsch. Hier geht es eher gemächlich zu, was manche als langatmig empfinden mögen. Aber ich mochte es und finde, es ist ein schöner Schmöker für die kalten Wintertage.

Der Titel erklärt sich übrigens erst ganz am Ende. Die Auflösung des Falls nimmt auch erst ab Kapitel 40 Fahrt auf - mehr verrate ich nicht.

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Historisch interessante Geschichte(n) der Frauen in der Nachkriegszeit

Die kurze Stunde der Frauen
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Zugegeben, ich liebe Sachbücher und die Geschichte Deutschlands hat mich schon immer interessiert, genauso wie feministische Themen. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch und wurde positiv überrascht. ...

Zugegeben, ich liebe Sachbücher und die Geschichte Deutschlands hat mich schon immer interessiert, genauso wie feministische Themen. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch und wurde positiv überrascht.
Das Buch bietet eine sehr gute Übersicht über die Geschichte der Frauen in der Nachkriegszeit. Auch im Hinblick auf die Frauenbewegung sowie das politische Geschehen bietet das Buch einen sehr guten Überblick. Für mich war einiges doch noch neu und anders als gedacht.
Sicher kann das Buch nicht alle Geschichten und Schicksale erzählen, dennoch fand ich die Auszüge aus den Tagebüchern verschiedener Frauen sehr aufschlussreich und gut geschrieben. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen ich werde mir definitiv noch weitere Bücher der Autorin zulegen, auf die ich aufgrund des Buches aufmerksam wurde.
Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Von Freundschaft und Traumata

Der ehrliche Finder
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Ich liebte schon "Und es schmilzt" sowie "Ich bin nicht" von Lize Spit, beides dicke Wälzer, die großartig zu lesen waren.
"Der ehrliche Finder" ist dagegen mit nur 128 Seiten ein schmales Büchlein, aber ...

Ich liebte schon "Und es schmilzt" sowie "Ich bin nicht" von Lize Spit, beides dicke Wälzer, die großartig zu lesen waren.
"Der ehrliche Finder" ist dagegen mit nur 128 Seiten ein schmales Büchlein, aber der Inhalt hat es wahrlich in sich! Die Geschichte von Außenseiter Jimmy (aus dessen Perspektive das Buch geschrieben ist) und Tristan, der mit seiner Familie aus dem Kosovo vor dem Krieg nach Belgien geflohen ist, zieht einen in den Bann. Es entwickelt sich eine regelrechte Sogwirkung.
Gegen Ende spitzt sich alles zu, ich möchte hier aber nicht spoilern, daher belasse ich es inhaltlich hierbei.
Mich ließ das Ende nachdenklich und auch etwas sprachlos zurück. Vielleicht war das auch so beabsichtigt....
Auch wenn mir Lize Spits andere beiden Bücher eindeutig besser gefallen haben, ist dieses hier dennoch auf jeden Fall ebenso lesenswert.

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