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Veröffentlicht am 07.01.2018

Das beste Buch der Welt

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Ich habe mir dieses Buch auf Grund des Hypes auf Booktube ausgeliehen, weil es ja doch teuer ist. Und ich habe es gelesen. Und es ist sooooo toll!
Aber erst Mal zum Inhalt: Feyre ist ein armes Mädchen ...

Ich habe mir dieses Buch auf Grund des Hypes auf Booktube ausgeliehen, weil es ja doch teuer ist. Und ich habe es gelesen. Und es ist sooooo toll!
Aber erst Mal zum Inhalt: Feyre ist ein armes Mädchen aus einem Dorf nahe der Grenze zum von Fae (Menschen mit besonderen Kräften) bewohnten Land Prythian. Eines Tages erschießt sie einen Wolf mit Pfeil und Bogen und schleppt diesen nach Hause. Dieses Ereignis zieht Spuren denn noch am Ende dieses Tages kommt ein gruseliges sehr großes Tier in ihr Haus und nimmt sie mit nach Prythian. Dann nehmen die Dinge so ihren Lauf. Das ist jetzt eine etwas verkürzte Darstellung…
Die Autorin Sarah J. Maas hat einen unglaublichen Schreibstil, bei dem man alles mit fühlt, was die Protagonistin denkt und fühlt und tut. Es wird nie langweilig weil wortwörtlich auf jeder zweiten Seite etwas Neues passiert.
Die Geschehnisse sind unglaublich einfallsreich und teilweise ist es echt krass was so rauskommt warum der dies gemacht hat und der das, wenn man weiterliest.
Der erste Band ist mit seinen knapp 500 Seiten tatsächlich noch relativ kurz, ich habe ihn innerhalb eines Tages weggelesen, weil er so spannend war, dass ich ihn einfach nicht weglegen konnte.
Der Klappentext mit dem „große Liebe“ und so weiter kommt einem vielleicht etwas kitschig vor, dass ist es aber gar nicht. Man kann so mit Feyre mitfühlen, das alles was sie tut für die Liebe oder auch sonstiges sofort gerechtfertigt werden, einfach dadurch, dass die Autorin es so toll beschreibt.
Ich persönlich bin tatsächlich gar kein so großer Fantasy Fan, fand dieses Buch aber wirklich atemberaubend gut. Es ist wirklich erstaunlich was im Laufe der Geschichte alles passiert.
Die Protagonistin Feyre ist sehr individuell, aber mit viel tiefe gestaltet. Ebenso die andren Charaktere des Buches. Jeder noch so kleine Nebencharakter hat seine eigene Geschichte, die dann später mit dem großen Ganzen verknüpft wird. Auch die Menschenwelt und Feyres Familie kommt nicht zu kurz, auch sie werden gut beschreiben und weisen alle verschiedene Charakterzüge auf.
Das einzige was mich etwas gestört hat, ist das sie sehr oft erwähnt, das sie früher einmal reich waren, obwohl das nur sehr wenig relevant für die Geschichte ist.
Alle sin allem ist diese Reihe wohl mein Jahreshighlight 2017.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Verdienter Pulitzer-Preisträger

Barbarentage
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Eine Welle bricht am besten bei ablandigem Wind, ist er auflandig, so zerstört er die aufkommenden Wellen. Dies ist eine der vielen Informationen, die man bekommt, wenn man den Roman (bzw. die Biographie) ...

Eine Welle bricht am besten bei ablandigem Wind, ist er auflandig, so zerstört er die aufkommenden Wellen. Dies ist eine der vielen Informationen, die man bekommt, wenn man den Roman (bzw. die Biographie) „Barbarentage“ von William Finnegan liest.
Ein Buch über das Surfen, die Welt, Freundschaften, die Liebe, Konflikte und deren Lösungen.
Ein vielseitiges Buch. Ein Buch, das lehrt, verschiedenste Kulturen zu verstehen und ihnen den Respekt zu übermitteln, den sie verdient haben zu bekommen.
Der Roman, der eigentlich eine Autobiographie ist, aber definitiv das Potenzial dazu hat komplett ausgedacht zu sein, erzählt die Geschichte eines Surferlebens in 10 Kapiteln.
Beschrieben werden 59 Jahre des inzwischen ca. 66 Jahre alten Autors, die defintiv ereignisreich und sehr lesenswert sind.
Das erste Kapitel ist zwar nicht das erste seines Lebens, aber dennoch ein toller Einstig in das Buch. Es beginnt auf den Inseln, die auch der Geburtsort des Surfens sind. Hawaii. Insgesamt zwei der zehn Kapitel finden auf den Inseln statt, in Gedanken wird aber immer damit verglichen. Von Honolulu aus geht es ein paar Jahre zurück, nach Los Angeles, dem Surfmekka der Staaten und nochmal nach Kalifornien, allerdings zeitlich gesehen nach dem ersten Hawaii Aufenthalt. Was sich hier vielleicht kompliziert anhört, ist im Roman sehr logisch und gut durchdacht. Das erste Kapitel gibt einen guten Überblick über das Surfen, gerade für Einsteiger werde hier noch ein paar Begrifflichkeiten geklärt und dann geht es los mit einer endlosen Suche nach der besten Welle. Sie führt den Leser unter anderem in den Südpazifik, nach Australien, durchs Outback, in die fremden Kontinenten Asien und Afrika und nach San Fransico und Madeira schlussendlich nach New York in die Stadt die niemals schläft.
Je weiter man liest, in diesem Buch voller Fachwissen und Slang bzw. Fachausdrücken (die übrigens hinten im Buch in einem „Glossar typischer Surf-Begriffe erklärt sind) , desto mehr lernt man daraus. Nicht einfach nur übers Surfen, sondern auch über die verschiedensten Kulturen, Jugendbewegungen und Küstenabschnitte der Welt. Man lernt, wie man einen guten Spot mit Hilfe einer Landkarte ausmacht, was die Ureinwohner auf den Fidschis gerne zu Mittag essen und was man auf alle Fälle beachten sollte, wenn man auf den eben genannten Fidschis allein auf einem kleinen Eiland lebt.
Aber das Wissen-fassen ist nur ein netter Nebeneffekt der Eigentlichen Geschichte. Der Schreibstil des Autors beinhaltet viele Erklärungen und Informationen aber eben diese machen ihn zu so einem signifikanten Schreibstil, den ich vermutlich überall wiedererkennen würde. Mr. Finnegan erzählt mit viel Humor, mit dem er sich auch mal selber auf die Schippe nimmt. Er schildert gute wie auch schlechte Zeiten in jeder ersichtlichen Hinsicht und schreibt auch Mal, dass er jetzt einfach nicht mehr weiß, ob das so passiert ist, aber so glaubt er es.
Seine flüssige Ausdrucksweise bei Beschreibungen wie auch dem Wiedergeben von Gesprächen ist ausgesprochen realistisch und angenehm.
Diese Glaubhaftigkeit zu wahren ist bei einer Autobiographie nicht immer einfach, aber zumindest scheint es, als wäre es ihm gelungen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es sicherlich sehr schwer ist, die Fülle dieses Buches in ihrer Ganzheit zu erfassen, aber es ist ohne Zweifel ein unerwartet guter Roman und eine äußerst interessante Autobiographie ist, die den erhaltenen Pulitzer Preis sehr wohl verdient hat.

Veröffentlicht am 09.12.2017

Wundervolle jugend Lovestory

PS: Ich mag dich
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Kennt ihr das, wenn man eine Buch zu Ende lesen will, es aber nicht zu Ende lesen will?
Hört sich kompliziert an, aber erfahrene Leser werden mir sicher zustimmen können.
Kasie West´s Buch „PS: Ich mag ...

Kennt ihr das, wenn man eine Buch zu Ende lesen will, es aber nicht zu Ende lesen will?
Hört sich kompliziert an, aber erfahrene Leser werden mir sicher zustimmen können.
Kasie West´s Buch „PS: Ich mag dich“ ist genauso ein Buch.
Seit ich Mittags um drei angefangen hatte, das Buch zu lesen konnte ich mich einfach nicht davon losreißen. Ich meine, ich wollte einfach unbedingt wissen, wie es weitergeht. Hört sich jetzt wie der totale Mainstream Satz an, ist es aber nicht. Es war wirklich fesselnd.
Die Protagonistin Lilly, die mich wohlgemerkt unglaublich an eine meiner besten Freundinnen erinnert hat, nur das Lilly´s Ding Musik ist das das meiner Freundin Kunst, ist sie wirklich unglaublich sympathisch. Sie löst ihre Probleme halt auf ihre eigene Weise und lässt sich von absolut niemandem etwas sagen. Das war echt cool und beeindruckend.
Die anderen Charaktere, also Lily´s beste Freundin Isabel und der -Jenige -dessen- Namen-ich- nicht verraten- werde- weil- es -ein -Geheimnis -ist -und -ihr –es- selber -lesen -sollt waren wirklich unglaublich plastisch und nachvollziehbar dargestellt. Etwas, das mich nicht überrascht hat, weil absolut alle Bücher von Kasie West (also alle die es auf Deutsch gibt) unschlagbar gut sind.
Zum Inhalt ist es relativ schwer etwas zu sagen, weil ja alles auf das „Geheimnis“ abspielt, wer der Brieffreund ist. Also eigentlich nicht wirklich, weil es nach ein paar Kapiteln ziemlich klar ist, aber ich will hier ja die Spannung nicht kaputt machen. Die war im Buch allerdings absolut der Hammer. Wie schon gesagt. ;)
Also: Absolute Leseempfehlung für alle Menschen auf der Welt die gerne Liebesromane lesen und auch sonst schon mal ein Buch gelesen haben. Das hier ist, obwohl ich ja eigentlich keine Sterne Bewertung gebe, ein absolutes Fünf-Sterne-Buch das seines Gleichen sucht. Habt Spaß! 

PS: Falls jemand jetzt voll in den Kasie West Lesefluss geraten ist kann ich „das Leben ist die schönste Naturkatastrophe der Welt“ und die Vergiss mein nicht und Bleib mir Treu Bücher weiterempfehlen (die haben ein bisschen was Fantasy mäßiges an sich, aber das stört nicht) aber alle anderen sind natürlich auch super-mega gut 

Veröffentlicht am 09.12.2017

Tolles Buch zum Abschalten

Stille
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Was ist Stille? Wo kommt sie her? Und wie kann man sie genießen? Diese und andere Fragen stellt sich Erling Kagge in seinem Buch „Stille“ und beantwortet diese in 33 Antworten.
Zuerst möchte ich einmal ...

Was ist Stille? Wo kommt sie her? Und wie kann man sie genießen? Diese und andere Fragen stellt sich Erling Kagge in seinem Buch „Stille“ und beantwortet diese in 33 Antworten.
Zuerst möchte ich einmal auf die Gestaltung des Covers und des Innenlebens zu sprechen kommen, denn die ist wirklich sehr gelungen. Der Schutzumschlag des Buches ist komplett weiß und wird nur durch die Schrift der nötigsten Fakten durchbrochen. Wenn man diesen Schutzumschlag abmacht bekommt man eine Überraschung zu sehen. Das Buch selber ist bunt bedruckt mit einer Momentaufnahme einer Straße.
Dann, als ich die ersten Kapitel gelesen habe, war da doch tatsächlich ein buntes Bild im Buch!
Unglaublich habe ich gedacht, und es war nicht das einzige. Das ist etwas, was ich gerade in einem Buch über Stille nicht erwartet hatte. Ich dachte mir vorher, klar, Form gleich Inhalt, also weißes Papier, schlicht, ohne Schnörkel mit schwarzer Schrift versehen, aber Nein, falsch gedacht. ;)
Der Autor benutzt viele bildliche Beschreibungen und es wird nicht langweilig. Jedes Kapitel beschreibt eine andere Form der Stille oder eine andere Sichtweise auf sie. Alle Antworten sind hochinteressant und weitreichend und man denkt darüber nach, was Erling Kagge schreibt. Der Schreibstil des Autors ist leicht verständlich und nachvollziehbar. Er erzählt viel von eigenen, sehr spannenden Erlebnissen.
Empfehlen würde ich das Buch an alle Leute da draußen, die Stille suchen, aber auch an alle die sich eigentlich nicht für das Thema interessieren. Man findet immer etwas Neues heraus oder wird überrascht, was das Buch für einen bereitstellt.
Absolute Leseempfehlung, das Geld lohnt sich, auch wenn man einfach ein tolles Buch zum Abschalten nach einem langen Arbeitstag sucht. Es ist wirklich toll geschrieben und macht Freude beim Lesen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Unwahrscheinlich komisch

Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens
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Das Haus mit der Nummer 29 ist ein besonderes Haus. Es passieren Dinge, die so skurril sind, das man es nicht glauben möchte, aber die auch wieder irgendwie normal sind, wenn man bedenkt, das die Leute ...

Das Haus mit der Nummer 29 ist ein besonderes Haus. Es passieren Dinge, die so skurril sind, das man es nicht glauben möchte, aber die auch wieder irgendwie normal sind, wenn man bedenkt, das die Leute auch einfach nur ihr Leben leben.

Das Buch ist in viele kurze Kapitel eingeteilt, deren Überschriften meistens einfach nur kurz angeben, wo im Haus dieses kapitel spielt. Zu Beginn denkt man, dass jedes Kapitel aus einer anderen Sicht geschrieben ist. Das stimmt zwar nicht ganz, allerdings wird das erst gegen Ende klar, da jeder Erzähler seinen eigenen unverwechselbaren Erzählstil hat. Sie sind irgendwie alle gleich, aber auch komplett unterschiedlich.
Juliana Kálnay schafft hier wirklich enorme Verwirrung, die bis zum Ende anhält, das man zwar die einzelnen Erzählstränge immer wieder findet, aber die Erzähler ausgesprochen selten ihre Namen nennen, so dass man sie auch nicht so richtig in den Geschichten der anderen wiederfindet. Eben bis man sie und ihre Eigenarten so gut kennt, dass man sie vermutlich überall wiederfinden würde.
Von manchen Erzählern weiß ich allerdings bis jetzt nicht, wer sie eigentlich sind.

Zum Beispiel ein Erzählstrang, bei dem sich einfach zwei Leute über Dinge unterhalten,die im Haus passieren und ihre Meinung darüber äußern. Vielleicht sind es einfach zwei, die zur Gruppe der Chronisch Schlaflosen gehören, oder auch nicht. Aber gerade diese Eigenart, das eben nicht alles erklärt wird und man oft rätseln muss was das eine mit dem anderen zu tun hat, macht das Buch sehr besonders. Man lernt quasi alle Bewohner des Hauses mit ihren intimsten Eigenarten kennen und fragt sich oft, wo bin ich denn hier gelandet. Aber manchmal findet man sich vielleicht auch selber wieder in den Gefühlen oder Machenschaften der Bewohner. Die Geschichte findet in einem relativ großem Zeitraum statt, der mit einem Großen Knall endet, der allerdings ganz leise von statten geht so wie alles andere auch. Es wird hingenommen und als normal angenommen.

Würde man sich stärker damit beschäftigen und das Buch mehrere Male lesen, sich dabei Notizen machen und Nachdenken würde man sicherlich alles verstehen. Der Reiz weiterzulesen und auf das nächste Kapitel zu warten ist groß, denn obwohl es eigentlich nur eine einfache Erzählung komischer Ereignisse ist, ist es doch mit sehr viel Spannung und Hingabe geschrieben, so dass man einfach wissen möchte, wie es weitergeht.

Juliana Kálnay hat hier eine Welt geschaffen, die ganz und gar einzigartig und ohne seinesgleichen steht. Sie hat eine unglaublich einfühlsame, witzige und oftmals komische Geschichte geschrieben, die einem nicht mehr aus dem Kopf geht.

Ich würde dieses Buch allen Leuten empfehlen, die Lust auf ein Buch mit viel tiefe haben und sich nicht davor scheuen auch mal nachzudenken und sich vielleicht ein paar Notizen zu machen. Wenn das gegeben ist, wird dieses Buch ein phänomenales Vergnügen.

Noch ein Tipp am Rande: Es hat ja nur 186 Seiten, versucht es doch möglichst in einem oder ohne eine anderes Buch dazwischen zu lesen, man verliert schnell den Faden. :)