ein unheimlich mitreißender Serienauftakt, den man allen Thriller-Fans und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, uneingeschränkt empfehlen kann
Mit Escape ist Jennifer Rush ein umwerfendes Debut und unheimlich spannender Serienauftakt gelungen, der einen von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln vermag und zudem noch mit einem fantastischem ...
Mit Escape ist Jennifer Rush ein umwerfendes Debut und unheimlich spannender Serienauftakt gelungen, der einen von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln vermag und zudem noch mit einem fantastischem Plot sowie sympathischen Charakteren begeistern kann.
Mit etwas über dreihundert Seiten ist das Buch zwar ohnehin nicht allzu lang, trotzdem hat man es viel schneller gelesen als gedacht, weil einen die Handlung schon ab dem ersten Kapitel so gefangen nimmt, dass man es kaum noch aus der Hand legen kann. Von Anfang an sind unzählige Fragen offen, auf die man unbedingt so schnell wie möglich eine Antwort erhalten möchte, vor allem natürlich in Bezug auf die vier Jungs und das Experiment, in dessen Mittelpunkt sie stehen, im späteren Verlauf aber auch was Anna betrifft. Einige Theorien bestätigen sich mit der Zeit, durch die unerwarteten Wendungen der Autorin werden viele andere aber auch immer wieder über den Haufen geworfen, wodurch man mit neuen Fragen und Ereignissen konfrontiert wird.
Nachdem es der Gruppe zunächst nur darum ging der Sektion zu entkommen, wollen die Jungs nun mehr über sich herausfinden um ihre Erinnerungslücken zu füllen, wobei sie sich trotzdem immerzu versteckt halten müssen. Viele Anhaltspunkte haben sie dafür nicht, weshalb das keine leichte Aufgabe ist und ihnen nichts anderes übrig bleibt als den Brotkrumen zu folgen, die Sam vor Jahren selbst für eben diesen Fall gestreut hat. Außerdem stellt sich dabei heraus, dass eine besondere Verbindung zwischen Anna und den anderen besteht, die viel tiefer geht als bisher gedacht, sodass schließlich auch sie auf der Suche nach Antworten ist. Es gelingt Jennifer Rush somit immer wieder den Leser zu überraschen und die Handlung in eine Richtung zu lenken, mit der man so nie gerechnet hätte.
Besonders mitreißend ist der Roman aber nicht nur wegen der interessanten Geschichte, sondern auch wegen der liebenswerten Charaktere, allen voran Anna und die vier Jungs: Sam, Cas, Trev und Nick.
Anna, aus deren Perspektive die Handlung geschildert wird, ist einem von Beginn an sympathisch und zusammen mit ihr fragt man sich, warum die Jungs in ihrem Keller festgehalten werden. Offiziell darf sie ja erst seit kurzem ins Labor, davor hat sie sich allerdings schon lange heimlich zu ihnen geschlichen, weshalb sie ihr inzwischen richtig ans Herz gewachsen und zusammen mit ihrem Dad zu ihrer Familie geworden sind. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie mit dem Gedanken spielt sie zu befreien, sich aber gleichzeitig kein Leben ohne sie vorstellen kann.
Die vier Jungs selbst könnten kaum unterschiedlicher sein, weshalb jeder seine eigenen besonderen Fähigkeiten sowie eine ganz eigene Beziehung zu Anna hat. Nick steht Anna, aus ihr unbekannten Gründen, ziemlich feindselig gegenüber und ist generell eher verschlossen. Cas ist dagegen unheimlich charmant und liebenswürdig, jedoch regelrecht besessen von Essen. Trev ist Annas bester Freund und weiß so gut wie alles über sie, selbst über ihre Gefühle für Sam. Letzterer ist zwar nicht unsympathisch, ganz im Gegenteil, aber schwer zu durchschauen, sodass man bei ihm lange Zeit nicht so richtig weiß, woran man ist. Einerseits gibt er Anna auf ihrer gemeinsamen Flucht ein paar Antworten, andererseits scheint er allerdings auch viel vor ihr zu verbergen.
Da sich mit der Zeit herausstellt, dass auch er mehr für Anna empfindet als nur Freundschaft, muss man als Leser nicht gänzlich auf Romantik verzichten. Die Liebesgeschichte drängt sich jedoch nie in den Vordergrund, sodass sich reine Thriller-Fans nicht daran stören dürften.
Zum Ende hin nimmt die Spannung dann sogar noch einmal zu und ein unerwartetes Ereignis jagt das nächste. Von Verlusten bis hinzu Verrat und Wiedergutmachung ist alles dabei, wobei der Verrat einer bisher sehr geliebten Figur am meisten schmerzt, weil man es ihr nie zugetraut hätte.
Obwohl am Schluss etliche Fragen unbeantwortet bleiben sowie noch viele neue aufgeworfen werden und man die Fortsetzung daher am liebsten sofort verschlingen würde, bleibt einem wenigstens ein fieser Cliffhanger erspart, sodass nicht nur den Charakteren, sondern auch dem Leser eine kurze Atempause vergönnt ist. Allzu lange anhalten wird die allerdings bestimmt nicht.
FAZIT
Escape von Jennifer Rush ist ein unheimlich mitreißender Serienauftakt, den man allen Thriller-Fans und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, uneingeschränkt empfehlen kann. Er bietet einem alles, was man sich nur wünschen kann: Ein interessanter, gut durchdachter Plot, viel Spannung, ein bisschen Romantik sowie sympathische Charaktere. Die Fortsetzung wird man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen!