Zweiter Band über das Leben des norwegischen Königs Harald
Herrscher des Nordens - Odins BlutrabenFünf Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Band vergangen, Harald lebt mit Aila und seinen Männern weiterhin bei den Rus. Sein Versprechen, das er seinem Bruder Olaf gegeben hat, dafür zu sorgen, ...
Fünf Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Band vergangen, Harald lebt mit Aila und seinen Männern weiterhin bei den Rus. Sein Versprechen, das er seinem Bruder Olaf gegeben hat, dafür zu sorgen, dass dessen Sohn Magnus zum König von Norwegen aufsteigen kann, hat er nicht vergessen, aber die Aufstellung eines möglichen Heeres zur Rückeroberung des Thrones kostet; die nötigen Geldmittel bekommt Harald trotz seiner Arbeit für den Großfürsten Jarisleif nur langsam zusammen. Dann jedoch verändert das Auftauchen vermeintlich alter Feinde alles. Und Harald wird von Jarisleif mit dessen Sohn nach Kiew geschickt, um dort die Verteidigungsanlagen auf Vordermann zu bringen.
Glücklicherweise erscheinen die einzelnen Teile der Trilogie um Harald in kurzen Zeitabständen, so dass der Leser nicht lange auf die Fortsetzung von „Der Herrscher des Nordens“ warten musste. Immerhin habe ich mit Spannung darauf gewartet, wie es Harald bei den Rus ergangen wird. Das Buch steigt fünf Jahre nach Ende des ersten Bandes ein, Harald ist ein zuverlässiger Verbündeter und Söldner für Jarisleif geworden. Dennoch verspürt er immer wieder Heimweh und auch sein Ziel, für Magnus den Thron von Norwegen zurückzuerobern, hat er nicht aus den Augen verloren.
Wieder gut gefallen haben mir die wechselnden Handlungsorte, zumal es dem Autor immer wieder gelingt, sie lebendig und plastisch zu beschreiben und ihre Unterschiede zu Haralds Heimat Norwegen herauszuarbeiten.
Sehr gut fand ich Haralds Entwicklung beschrieben, wie ihn sein abenteuerliches Leben sowie persönliche Schicksalsschläge prägen. Und er stellt weiterhin unter Beweis, dass er über Führungsqualitäten und Weitsicht verfügt – Charaktereigenschaften, für die er bereits im ersten Band deutliche Anzeichen gezeigt hat. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, wie jung Harald eigentlich noch ist. Für ihn spricht auch, dass seine Männer absolut loyal hinter ihm stehen.
Aber natürlich ist das Leben kein Spaziergang und so hat auch Harald immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen, sei es durch das Auftauchen alter Feinde oder durch marode Verteidigungsanlagen, wenn gleichzeitig ein übermächtiger Gegner vor den Toren lauert.
Die Beschreibungen der Kämpfe und Schlachten finde ich ebenfalls gelungen, nicht nur sind sie spannend, sondern der Autor setzt dabei den erzählerischen Fokus immer wieder auf Einzelheiten, die normalerweise keine oder kaum Erwähnung bei Kampfszenen finden. Und auch für die aufwühlendste Szene dieses Buches kann ich dem Autor ein dickes Lob aussprechen.
Mir hat der zweite Teil noch etwas besser als der erste Teil gefallen und ich freue mich nun auf den Abschluss der Trilogie und bin sehr gespannt, wie es mit Haralds Leben weitergehen wird.