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Veröffentlicht am 22.02.2018

Interne Ermittlungen

Scherbennacht
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Spannend, prickelnd auf den Punkt.
Nicole Neubauer skizziert hier einen Fall, der mir egal ob fantasiert oder in der Realität, durch die reine Vorstellung Gänsehaut verursacht. Was ist, wenn man sich auf ...

Spannend, prickelnd auf den Punkt.
Nicole Neubauer skizziert hier einen Fall, der mir egal ob fantasiert oder in der Realität, durch die reine Vorstellung Gänsehaut verursacht. Was ist, wenn man sich auf die Polizei, den Freund und Helfer, nicht verlassen kann? Noch schlimmer, wenn ein Polizist bei Demonstrationen und Ausschweifungen gerne mal härter als nötig reagiert oder gleich ganz unbegründet? Genau um einen solchen moralischen Grenzfall geht es in diesem Buch.
Gefallen hat mir dabei besonders das Einzelleben der verschiedenen Figuren, das echt und natürlich wirkte. Einen solchen Konflikt glaubhaft darzustellen ohne dabei die Protagonisten untergehen zu lassen, stelle ich mir nicht unbedingt leicht vor. Hier gut gelungen.
Apropos Protagonisten, davon hat die Story einige Typen zu bieten. Dazu kommen Konflikte, zwischen den Ermittlern, die sich teils noch aus dem vorherigen Teil der Reihe (wir haben es hier mit dem 3. Teil zu tun) entranken. Als einer der Schwerpunkte hat mir hier noch ein wenig mehr Tiefgang gefehlt und es war für meinen Geschmack teilweise zu viel „Über-Mensch“-Charakter bei Brandl. Besser gefallen hat mir da die Rolle Waechters, der mit seiner Katze und seinen Schwächen positiv auftrumpft.
Durch das Thema ist dieser Krimi dennoch etwas anders aufgebaut. Das wird beispielsweise deutlich bei den herunterzählenden Kapiteln. Dieser Aufbau hat mich nicht gestört, mich aber auch nicht völlig umgehauen, oder einen besonderen Effekt erzielt.
Die Auflösung des Krimis war für mich plausibel und logisch und der Weg dahin durchaus spannungsgeladen, gerade durch die vielen Steine die den Weg erst zu versperren scheinen.
Am Ende ein Krimi mit gutem Themenschwerpunkt, interessanten Protagonisten und viel Stoff zum Nachdenken. Viel Nervenkitzel, aber für meine persönlichen Interessen zu wenig Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit.

Veröffentlicht am 24.12.2017

Lasst es euch schmecken

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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Locker leicht bis spannend komplex - alles dabei.

Hayley ist zurück in Boston. Die Köchin kehrt nach 3 Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt. Aber warum hat sie Boston überhaupt verlassen und was hat ...

Locker leicht bis spannend komplex - alles dabei.

Hayley ist zurück in Boston. Die Köchin kehrt nach 3 Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt. Aber warum hat sie Boston überhaupt verlassen und was hat das alles mit Scott zu tun? Scott, der plötzlich bei Hayleys Restauranteröffnung auftaucht.

Dieser 4. Teil der Taste of Love - Reihe von Poppy J. Anderson hat mir gefallen und mich nicht enttäuscht. Für mich war es der erste Teil den ich aus dieser „Serie“ gelesen habe, trotzdem war der Einstieg problemlos und die Figuren aus den anderen Teilen machten durch ihr kurzes Auftauchen an einigen Stellen Lust auf mehr.

Wie es langsam üblich zu werden scheint, gibt es hier wieder Perspektivwechsel zwischen der männlichen und der weiblichen Hauptprotagonistin. Sie veranschaulichten gut wie Menschen teilweise ordentlich aneinander vorbeireden.

Der Schreibstil war einfach, aber dadurch natürlich auch angenehm zu lesen. Er hat mir für Unterhaltungsliteratur gefallen und mich gut unterhalten.

Ein besonderes Highlight dieser Reihe ist natürlich das Thema Essen. Es scheint soweit ich das beurteilen kann in jedem Teil ein bestimmtes Gebiet von Speisenzubereitung im Vordergrund zu stehen. In diesem Teil dreht sich alles um eine Köchin der Highclass. Im hinteren Teil des Buches befinden sich zusätzlich noch Rezepte zum Nachkochen und schmecken lassen. Wer will mehr?

Alles in allem ein tolles Buch, das gute Unterhaltung mit einem leichten Beziehungsdrama bietet, verfeinert mit ausgezeichneten Beschreibungen aus der Kochszene.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 17.12.2017

Mutig

Die Tochter des Emirs
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Einblicke in eine andere Art des Lebens und eine andere Familientradition aus Sicht einer beeindruckenden Frau.

Soheila entspringt einer iranischen Königsfamilie, die ihre Macht jedoch einbüßen musste. ...

Einblicke in eine andere Art des Lebens und eine andere Familientradition aus Sicht einer beeindruckenden Frau.

Soheila entspringt einer iranischen Königsfamilie, die ihre Macht jedoch einbüßen musste. Sie wächst als starke und von ihrem Vater ermutigte Frau mit Idealen auf und muss mit ansehen wie ihre Heimat islamisiert wird und vor allem Frauen strengen Regeln unterworfen werden. Sie begibt sich auf eine mutige Reise und gibt nicht auf, bis sie in Schweden ein neues Zuhause findet. Wenig später gründet sie eigene Institutionen um Frauen zu helfen und sich gegen das Thema Ehrengewalt zu stellen.

Mein Interesse an diesem Buch war stark und ich habe mich darauf gefreut mehr über den Iran und das Leben dort zu erfahren. Ein mir bisher nicht geläufiges Wissen. Ich begeistere mich von meiner Natur aus für Lektüre über andere Orte und andere Lebensweisen. Dieses Buch war in meinen Augen ebenso aussagekräftig wie erfahrungsreich, hat mich an einigen Stellen überrascht und noch lange nachdenklich zurückgelassen.

Zu Beginn wirkte Soheilas Erzählen über ihre Kindheit und erste prägende Momente auf mich fast wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, so anschaulich und wunderbar beschrieben war es.
Aber auch geschichtlich hatte die reale Geschichte etwas zu bieten. So wurde Soheila selbst Zeuge der stark ausgeprägten Veränderungen die die islamische Revolution in ihrem Land mit sich brachte. An diesen Tagen lässt sie den Leser durch die Zeilen teilhaben und vermittelt ein Bild, das ebenso schockt wie es mitfiebern lässt.
Dazu beleuchtet sie im Speziellen die Rolle der Frau in der Gesellschaft und zeigt vielfältige Verhaltensweisen auf, die sie selbst kennengelernt hat (oder spüren musste).

Ganz besonders spannend (weil so unerwartet) war es für mich den Kontrast zwischen Familiengebilden in unserem Europa und ihrem Heimatland kennenzulernen. Sie erläuterte dabei bei beidem gut verständlich sowohl Vor- wie auch Nachteile und hat mir diese Thematik mit verschiedenen Perspektiven anschaulich nähergebracht.

Der Schreibstil war verständlich und zu Anfang beschreibend angehaucht und wurde zusätzlich unterstützt durch die Kürze der einzelnen Kapitel, die jeweils nur wenige Seiten beanspruchten.

Dazu kam das ich den zeitlichen Aufbau innerhalb des Buches als gut gelöst betrachte. Am Anfang eine kurze Sequenz der Gegenwart, dann ein Sprung in die Vergangenheit um ganz von Vorn zu beginnen und dann bis zum Ende hin das raffen der Erzählzeit um mit Beschleunigung wieder in der Gegenwart und Schweden anzukommen.

Kleines Spezial aus meiner Sicht war die neue Idee am Ende noch weitere Stimmen und andere Sichtweisen über eines der Projekte der Autorin zu vernehmen. Nur die Einseitigkeit im Schreibcharakter hat mich an dieser tollen Idee gestört. Ich hätte mir da etwas mehr Vielfalt im Schreibstil gewünscht, die deutlich erkennbar ist, da es ja eigentlich im Sinne der Natur liegt das jeder Mensch sehr unterschiedlich schreibt und artikuliert. Ich vermute hier hat sich durch Übersetzungen oder Anpassung eine unechte Einheitlichkeit eingeschlichen.

Alles in allem ein gelungenes Buch über wichtige Themen, die definitiv in die Öffentlichkeit gehören und einen Teil zur Aufklärung über in Deutschland weniger bekannte Wissensgebiete beitragen. Von mir eine Empfehlung um das eigene Verständnis und Verstehen anderen gegenüber zu stärken. Hinzu kommt das Porträt einer bewundernswerten Frau, von der wir uns sicher alle eine Scheibe abschneiden können. Mehr davon bitte.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Belebend

Umwege
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Speziell aber authentisch.

Bei diesem Buch handelt es sich um die biographieähnliche Verarbeitung von Röbi Kollers Leben, einem Schweizer Moderator.

Ich musste mich mit diesem Buch erst anfreunden, aber ...

Speziell aber authentisch.

Bei diesem Buch handelt es sich um die biographieähnliche Verarbeitung von Röbi Kollers Leben, einem Schweizer Moderator.

Ich musste mich mit diesem Buch erst anfreunden, aber habe letztendlich doch schätzen gelernt.

Das Buch an sich besteht aus Bruchstücken eines Lebens, diese verlaufen zu Anfang noch sehr chronologisch, von der Familiengeschichte zum eigenen Kampf um eine Karriere als Moderator. Diese Chronologie verflüchtigte sich jedoch mehr und mehr, bis nur noch bestimmte besondere Ereignisse, vor allem Reisen oder berufliche Entscheidungen, herausgegriffen worden. Dadurch wurde die Handlung insgesamt allgemeiner, mit mehr Bruchstückcharakter.

An einigen Stellen fand ich die Aussagen des Autors schwierig und sie kamen mir zu wenig differenziert und daher leicht angreifbar oder missverständlich auslegbar vor.

Der Schreibstil kam mir sehr speziell vor, mit Schweizer Akzenten, und daher an einigen Stellen für mein hochdeutsches Auge zu sperrig oder nicht so witzig etc. wie wahrscheinlich sonst. Die Idee eines kleinen Glossars für den Unwissenden hätte sich hier gut gemacht, beispielsweise bei „Velo“ tappte ich lange im Dunkeln.

Pluspunkte dagegen bekam das Buch durch die vielfältigen und unterschiedlichen Themen, die angesprochen wurden. Da ging es zum einen um Reisen mit Behinderung, besondere Hilfsprogramme in Krisengebieten oder Entdeckungsreisen zum Nordpol. Aber auch krank sein und der eigene Umgang mit verschiedenen Schicksalen und Lebenssichten wurde an einigen Stellen thematisiert. Das große Überthema: Umwege war gut eingeflochten, umgesetzt und beim Erzählen, so schien es, immer im Hinterkopf des Autors beständig.

Als besonderes Highlight empfand ich das Thema Taxifahren auf der ganzen Welt. Die Taxifahrer-Anekdoten bzw. das Kennenlernen von verschiedenen Taxi-Kulturen und äußeren Umständen rund um den Globus haben mir sehr gefallen. Genauso wie die persönliche Story um ein Mädchen, das Röbi bei einem Besuch der Hilfsorganisation kennenlernte.

Als eher unnötig empfand ich die eigene Familiengeschichte von Koller. Diese nahm in meinen Augen überhand und war in ihrer Art und Weise zu sperrig ausformuliert (da kam bei mir menschlich nichts an). Andere Stellen griffen natürlich wieder in gelungenem Rahmen auf das Thema „Umwege“ und veranschaulichten diese Idee bis zu 4 Generation in die Vergangenheit. Aber die Besprechung aller einzelnen Mitglieder halte ich nicht für nötig.

Eine Biographie mal anders, mit schweizerischem Flair, fand ich gut, aber nicht großartig, da es immer einen gewissen Abstand zum Autor gab.

Veröffentlicht am 09.12.2017

Einfach toll

Keine Angst vor niemand
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Einfühlsam und beruhigend sorgen kleine Meditationen für innere Ruhe.

Ein Sachbuch, das sowohl mit Fakten und Ideen zur Bekämpfung von Ängsten aller Art aufwartet und dabei eben auch, die für viele „neue“ ...

Einfühlsam und beruhigend sorgen kleine Meditationen für innere Ruhe.

Ein Sachbuch, das sowohl mit Fakten und Ideen zur Bekämpfung von Ängsten aller Art aufwartet und dabei eben auch, die für viele „neue“ Möglichkeit der Meditation auch für die Kleineren von uns einführt.

Ein Projekt, das ich als ansprechend und vielversprechend empfand und das ich nur weiterempfehlen würde, nicht nur für die Kleinsten, sondern womöglich auch als leichten Einstieg oder Schnupperkurs für ältere Kandidaten, die nur mal „schauen“ wollen.

Das ganze kommt als handliches Buch im Kleinformat daher und bringt eine tolle CD, vertont von Ralph Caspers ( den meine Wenigkeit aus Wissenssendungen wie „ Wissen macht Ah“ kannte) mit.

Eingeteilt ist das Buch in einige Theorieteile, einen Meditationsteil und einen Bereich mit Tagebuchcharakter. Der Tagebuchbereich hat mir fast am meisten gefallen, einfach weil hier die Möglichkeit gegeben ist, die Entwicklung des Kindes zu dokumentieren und individuell und ehrlich zu entscheiden, ob diese Variante der Verarbeitung für Eltern und Kind funktioniert.

Aber auch das die Möglichkeit der Wahl gegeben ist fand ich gelungen. Die Meditationen liegen zum einen auf den Buchseiten (also zum eigenständigen Vorlesen) und zum anderen auf der CD vor. Von Kind zu Kind ist also ein gewisser Spielraum gewährleistet. Hat ein Kind eine Abneigung gegen fremde Männerstimmen, kein Problem, Mama kann auch vorlesen. Ein anderes Kind kann nur über die neutrale, unbekannte Stimme so richtig loslassen, auch gut. Sie verstehen was ich meine.

Die Meditationen sind vom Umfang und den angesprochenen Ideen oder Metaphern kindgerecht und gut portioniert und ich sehr da keinen Platz für Bedenken.

Insgesamt in meinen Augen eine Sache, die man auf jedenfall als Lösung in Betracht ziehen sollte und die zu gleichen Teilen anständig informiert und praktiziert.