Ein Buch, das Hoffnung machen kann
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Ka & Jott (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3946391012
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Preis: 10,90€
auch als E-Book erhältlich
Ein Buch, das Hoffnung ...
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Ka & Jott (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3946391012
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Preis: 10,90€
auch als E-Book erhältlich
Ein Buch, das Hoffnung machen kann
Inhalt:
Matthias Tikovsky, genannt Tick, hat schon schlimme Dinge in seinem Leben durchgemacht. Aufgewachsen ist er ohne Eltern, erst bei prügelnden Pflegeeltern, dann im Heim. Seine Freundin ist drogenabhängig, und auch er selbst hat schon Erfahrung mit Drogen. Und dann outet sich auch noch sein bester Freund Roman als Transfrau und nennt sich fortan Romy. Der 18-jährige Tick hat Mühe, mit seinem Leben und allen, die dazugehören, klarzukommen.
Meine Meinung:
Alexandra Dichtler nimmt sich in „Frei wie verkrüppelte Tauben“ dreier Außenseiter an. Neben Tick und Romy, die ca. 18 Jahre alt sind, spielt auch der 12-jährige Silas eine Rolle. Die drei sind miteinander befreundet, und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Zwar wird der Roman aus Ticks Perspektive erzählt, aber Romys Transidentität spielt eigentlich die Hauptrolle. Im Gegensatz zu den meisten anderen Romanen, die dieses Thema behandeln, wird dieser nicht aus der Sicht des Transgenders erzählt, sondern aus der Perspektive einer Bezugsperson, was ich sehr interessant finde. Tick hat nämlich wirklich Probleme, Romy als Frau zu sehen, trotz Schminke und entsprechender Kleidung. Seit dem Kindergarten waren die beiden besten Freunde – das prägt natürlich. Ich kann seine Gefühle in dieser Hinsicht gut nachvollziehen. Es ist aber auch schön zu lesen, dass er sich bemüht, Romy zu akzeptieren, er nennt sie sogar richtig beim Namen, nur das „sie“ will ihm nicht in den Kopf. Das alles wirkt sehr authentisch und wird von der Autorin treffend beschrieben.
Mir war allerdings die Anhäufung der Probleme in dieser Geschichte zu viel. Das wirkte auf mich etwas künstlich aufgebauscht, was der Roman aber gar nicht nötig hat. Auf Drogen, Heimerfahrung usw. hätte ich ganz gut verzichten können. Da wäre es mir lieber gewesen, die Transidentität hätte einen noch größeren Raum eingenommen und die Beziehung der drei Jugendlichen untereinander hätte noch mehr Tiefe bekommen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, und so bin ich dann eigentlich doch ganz zufrieden mit der Geschichte, so wie Alexandra Dichtler sie eben erzählen will.
Die Sprache ist sehr jugendlich. Die kurzen, knappen Sätze wirken zuweilen aber etwas distanziert. Doch es gibt auch einige Szenen, die wirklich sehr gefühlvoll geschrieben sind, wo man als Leser kaum noch die Tränen zurückhalten kann.
Bei all den Problemen, die in Ticks, Romys und Silas’ Leben auftauchen, zeigt die Autorin aber auch immer wieder eine Lösung auf. Ist das Leben auch total duster, findet sich doch immer irgendwo ein Licht.
★★★★☆
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Ka & Jott Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.