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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

✎ Barbara Stäcker & Dorothea Seitz - Nana ... der Tod trägt Pink

Nana - ...der Tod trägt Pink
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Bereits eine Weile befand sich dieses Buch auf meiner Wunschliste. Nun habe ich es in Form eines eBooks davon befreit.

Ein Mensch, der mir sehr nahe stand, ist ebenfalls durch Krebs aus dem Leben getreten. ...

Bereits eine Weile befand sich dieses Buch auf meiner Wunschliste. Nun habe ich es in Form eines eBooks davon befreit.

Ein Mensch, der mir sehr nahe stand, ist ebenfalls durch Krebs aus dem Leben getreten. Zwar war sie bei Weitem nicht so jung wie Nana, jedoch spielt dies für mich keine Rolle. Es ist immer schwer, geliebte Menschen auf dem letzten Weg zu begleiten. Wie das bei Nana geschehen ist, fand ich sehr schön.

Man erfährt, welche Rolle ihre Mutter spielt - nämlich die wahrscheinlich wichtigste. Man liest jedoch ebenfalls, dass auch ihr Vater eine entscheidende Rolle inne hatte, ihr Freund, ihre Freundin und so einige Menschen mehr.

Leider scheinen nur ein paar wenige Emotionen durch die Zeilen. Hier und dort blitzen sie immer mal wieder auf, jedoch nicht stark genug, dass sie mich sonderlich berührt hätten. Am meisten hat mich wahrscheinlich Nanas Dad getroffen, auch wenn er am wenigstens in Erscheinung tritt. Gerade am Schluss hat er mein Herz berührt. Und ich fand es wichtig und gut, dass auch solche Sachen an- / ausgesprochen werden.

In erster Linie ging es in diesem Werk wahrscheinlich um Nana und ihren Weg. Das muss man sich einfach immer wieder ins Gedächtnis rufen, damit man keine falschen Vorstellungen hat und das Buch einen dann eventuell enttäuscht.

Wirklich enttäuscht war ich jedoch von der Aufmachung. Zum einen sind die Bilder wild durcheinander. Und man erfährt nur in kurzen Sätzen, wann sie aufgenommen wurden. Da hätte ich mir einfach mehr zu gewünscht. Schließlich ist dies genau das, was die junge Frau anderen mitgeben möchte.

Dann gibt es solche Extrakommentare. Diese sind im gedruckten Zustand wahrscheinlich ebenfalls als Bilddatei eingefügt wurden. Auf dem eBook-Reader waren sie für mich oft nicht lesbar, da sie viel zu klein und zu hell sind.

Emotional fand ich das Ende. Es spiegelt sehr viel Freundschaft, einiges an Leid und unendlich viel Liebe wieder.

©2018

Veröffentlicht am 31.12.2017

✎ Friedrich Dürrenmatt - Bärlach 1 Der Richter und sein Henker

Der Richter und sein Henker
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Ich bin mir nicht sicher, ob wir 'Der Richter und sein Henker' irgendwann mal in der Schule gelesen haben. Ich konnte mich jedenfalls an nichts erinnern und mich somit komplett neu auf den Krimi einlassen.

Ob ...

Ich bin mir nicht sicher, ob wir 'Der Richter und sein Henker' irgendwann mal in der Schule gelesen haben. Ich konnte mich jedenfalls an nichts erinnern und mich somit komplett neu auf den Krimi einlassen.

Ob ich ihn nochmals zu Ende gelesen hätte, weiß ich nicht. Denn obwohl die Handlung vielschichtig ist und die Personen nicht stereotypisch, nimmt sie dennoch nur langsam Fahrt auf bzw. kommt sie mit leisen Tönen daher.

Bärlach, sein Motiv und seine Vorgehensweise(n) empfand ich als ziemlich interessant, auch wenn man als aufmerksamer Zuhörer wohl schnell zum Ergebnis kommt.

Vielleicht war bei Erscheinen das Ganze wirklich toll, heute empfinde ich es jedoch als eher zu vorhersehbar, stellenweise langatmig und erst recht nicht geeignet als Schullektüre. Zum Einmallesen bzw. -hören ist es ok.

©2017

Veröffentlicht am 29.12.2017

✎ Charlotte Roche - Feuchtgebiete

Feuchtgebiete
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Vor Jahren - wahrscheinlich, als es gerade veröffentlich wurde - habe ich dieses Buch schon einmal gelesen. Habe ich? Ich denke schon, denn befand sich unter meinen Büchern und damals gab es so etwas wie ...

Vor Jahren - wahrscheinlich, als es gerade veröffentlich wurde - habe ich dieses Buch schon einmal gelesen. Habe ich? Ich denke schon, denn befand sich unter meinen Büchern und damals gab es so etwas wie einen Stapel ungelesener Bücher bei mir nicht.

Ich konnte mich jedoch nur noch an eine einzige Szene erinnern. Vielleicht, weil sie tausendfach besprochen wurden ist. Vielleicht, weil sie mir manchmal ins Gedächtnis gerufen wird, weil ich mit diesem Gegenstand tagtäglich konfrontiert werde. Alles andere war mehr oder weniger neu für mich, auch wenn wusste: Es wird nichts Alltägliches.

Zum Hörbuch habe ich gegriffen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das Buch wirklich (nochmals) lesen kann / möchte. Zu einem Hörbuch greife ich nämlich nur, wenn ich Zeit und Lust dazu habe - bei einem Buch kann ich schlecht abbrechen, bevor die letzte Seite umgeschlagen ist.

Ob dies so gut war, bezweifle ich teilweise. Charlotte Roche hat eine unglaublich nervige Stimme. Ich konnte ihr nie lange am Stück zuhören. Zwar passt sie zum Charakter, aber sie macht ihn in meinen Augen auch nieder.

Das Werk hat unheimlich viele sehr schlechte Bewertungen bekommen. Lag es vielleicht auch an diesem Punkt? Wenn man eine etwas seriösere Sprecherin gewählt hätte, wäre die Botschaft dann nicht vielleicht auch anders herüber gekommen?

Denn das steckt wirklich in den Zeilen: Die Ansage, sich nicht (immer) zu verstecken.
Die Autorin zählt hier einige Tabus unserer Gesellschaft auf. Und sie sind für mich persönlich stellenweise sehr ekelerregend, sodass ich an mich halten musste, mich nicht zu übergeben. Aber sie sind gut gewählt, wenn auch provokativ. Aber genau das macht es aus.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich damals, mit meinem jungen Ich, bestimmt ganz anders gewertet hätte / habe, weil ich die Aussage nicht verstand. Heute bin ich davon überzeugt, dass es ein gutes Exemplar ist.

Ich möchte das Buch also teilweise wirklich weiterempfehlen. (jedoch nicht als Hörbuch mit dieser Sprecherin) Man muss es mit einem Augenzwinkern lesen, nicht alles für bare Münze nehmen, einen gefestigten Magen haben und vor allem das gesellschaftskritische zwischen den Zeilen erkennen.

©2017

Veröffentlicht am 21.12.2017

✎ Joy Fielding - Bevor der Abend kommt

Bevor der Abend kommt
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Joy Fielding zählt zu den meistgelesenen Autoren in meinem Regal. Fast all ihre bisher auf deutsch erschienen Bücher habe ich verschlungen, wobei ich mich an die wenigsten erinnern kann, denn dies geschah ...

Joy Fielding zählt zu den meistgelesenen Autoren in meinem Regal. Fast all ihre bisher auf deutsch erschienen Bücher habe ich verschlungen, wobei ich mich an die wenigsten erinnern kann, denn dies geschah in einer Zeit, in der es für mich und meine Meinungen noch keinen Platz gab. (zumindest hatte ich ihn noch nicht entdeckt)

Da ich weiß, dass sich mein Lesegeschmack ein wenig geändert hat, möchte ich einfach mal schauen, ob sie mich noch immer so begeistern kann. Ich denke, teilweise wird es so sein. Teilweise werde ich mit dem Wissen, welches ich heute habe, jedoch ganz anders auf die Geschichten schauen wie damals.

Beim vorliegenden Werk konnte ich mich an wirklich gar nichts mehr erinnern. Auch beim Lesen entstand kein Aha-Effekt. Somit konnte ich mich ganz auf das Geschriebene einlassen.

Leider muss ich nun sagen, dass es mich nicht wirklich überrascht hat. Es wird viel Drumherum beschrieben. Vieles ausführlich erklärt, was man so jedoch nicht benötigte. Und wenn man 1 und 1 zusammenzählt und aufmerksam liest, kommt man relativ schnell dahinter, was hier Sache ist. Wobei ich, ehrlich gesagt, immer noch auf einen Knall gehofft habe, der leider nur nicht eintrat.

Es gibt ein paar wenige heftige Stellen - die würden aber in jeder Geschichte dramatisch rüber kommen, weil sie es einfach sind. Dafür kommt dieser Psychothriller ohne Gemetzel aus. Und dieses Handwerk versteht die Schriftstellerin definitiv.

Sie schreibt unterschwellig, sodass immer etwas mitzuschwingen scheint, was man allerdings nicht greifen kann. Sie führt die Leser auf die Schiene, dass man manche Sachen einfach überlegen und hinterfragen sollte. Mit der Psyche kann sie wirklich spielen.

Lange Zeit habe ich mitgerätselt, war angespannt, wollte wissen, wie es weitergeht. Aber das Ende war einfach nur unsagbar schlecht. Ich mein, ich hatte ja eigentlich damit gerechnet und trotzdem war ich enttäuscht. Ist ihr tatsächlich nichts anderes eingefallen?

Ich denke, es ist keins der besten Werke von Joy Fielding, jedoch eins, welches man gerne mal gelesen haben kann. Man sollte nur nicht zu viel erwarten.

©2017

Veröffentlicht am 10.12.2017

✎ Sabine Raml - Heldentage

Heldentage
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'Heldentage' spaltet unter den Lesern die Gemüter. Die einen empfinden die Story als äußerst gefühlvoll, anderen ist sie nicht genug. Nachdem ich mir nun meine eigene Meinung bilden konnte, muss ich sagen, ...

'Heldentage' spaltet unter den Lesern die Gemüter. Die einen empfinden die Story als äußerst gefühlvoll, anderen ist sie nicht genug. Nachdem ich mir nun meine eigene Meinung bilden konnte, muss ich sagen, dass ich zu der zweiten Kategorie zähle.

Ich gestehe, dass ich eine gewisse Vorstellung und auch Erwartung hatte, was beides leider nicht erfüllt wurde. Das Werk hätte ruhig ein paar Seiten mehr haben können, mehr Tiefgründiges beinhalten dürfen

Es ist kaum Spannung vorhanden. Gefühle kommen ebenfalls nicht rüber. Und der Schreibstil ist eher für junge Jugendliche geeignet. Er ist anfangs gewöhnungsbedürftig, wobei ich Schreibstile, die sich abheben sehr mag.

Die Autorin versucht ein schweres Thema umzusetzen, traut sich aber nicht aus dem Schneckenhaus heraus. Vieles wird lediglich oberflächlich betrachtet, manches angeschnitten und dann doch wieder fallengelassen. Emotionen hätten aus den Seiten springen sollen, mich gefangen nehmen, nicht nur leicht berühren. Mehr Konsequenz hätte hier sicher gut getan und hätte sich meinerseits einen Pluspunkt einholen können.

Da es ein Jugendbuch ist und den Titel 'Heldentage' trägt, hätte ich mir gewünscht, dass mehr Positives zum Tragen kommt. Dass nicht alles immer toll ist im Leben, das weiß jeder, jedoch werden hier gute Ansätze geboten, die meiner Meinung nach nicht genutzt wurden.

Von mir bekommt die vorliegende Lektüre eher keine Leseempfehlung.

©2017