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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2018

Historischer Krimi mit Spannung

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Januar 1947; der Alteisen- und Schrotthändler Jupp Küppers wird tot aufgefunden, erschlagen. Bei der Untersuchung entdeckt die Polizei ein großes Lager mit Schmuggelware die Jupp Küppers auf dem Schwarzmarkt ...

Januar 1947; der Alteisen- und Schrotthändler Jupp Küppers wird tot aufgefunden, erschlagen. Bei der Untersuchung entdeckt die Polizei ein großes Lager mit Schmuggelware die Jupp Küppers auf dem Schwarzmarkt verkauft. Das Meiste davon stammt aus dem Besitz der britischen Besatzung. Lieutenant Richard Davis von der Royal Military Police übernimmt die Ermittlung.
Ein sechs Jahre alter Junge hat vermutlich die Tat gesehen, er steht unter Schock und spricht mit niemanden. Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée wird Davis zur Seite gestellt und soll einen Zugang zu dem Jungen finden.
„Echo der Toten“ ist der erste Kriminalroman der Autorin Beate Sauer die durch ihre Historischen Romane schon Bekanntheit erlangt hat. Natürlich spielt der Krimi nicht in der Gegenwart sondern im Jahr 1947 in Köln und in der Eifel.
Die Zeit nach dem Krieg als alles noch in Schutt und Asche lag und die Menschen kaum genug zum Essen hatten um zu überleben wird hier sehr deutlich geschildert.
Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée eine der Hauptpersonen in diesem Buch ist mir gleich ans Herz gewachsen. Sie hat Angst um ihren Job bei der weiblichen Polizei. Sie rechnet damit, dass ihre Vorgesetzte sie entlässt. Nur wo soll sie dann hin, den mit der Arbeit würde sie auch ihr Zimmer verlieren wo sie mit ihrer Mutter lebt.
Die Arbeit bei der Polizei hat sie nur angenommen um aus dem Lager raus zu kommen in dem sie seit ihrer Flucht aus Ostpreußen lebte. Mit dem Verdienst versucht sie ihre Mutter und sich über Wasser zu halten. Die Mutter ist psychisch krank. Der Leser merkt schnell, dass die Mutter entweder den Verlust ihres Zuhauses nicht verkraften kann oder auf der Flucht schlimmes erlebt hat. Auch Friederike versucht etwas zu vergessen. Oft kommen alte Erinnerungen hoch die aber erst am Ende des Buches Klarheit verschaffen.
Als sie den Auftrag bekommt Lieutenant Richard Davis bei seinen Ermittlungen zur Seite zu stehen sieht sie eine neue Chance die sie nutzen will.
Lieutenant Richard Davis ist am Anfang schwer einzuschätzen. Mal ist er sehr distanziert und dann wieder einfühlsam und nett.
Auch er hat ein Problem mit seiner Vergangenheit. Immer wieder kommen Erinnerungen in ihm hoch die ihn oft wütend machen. Auch hier erfährt der Leser die Hintergründe erst am Ende des Buches.
In diesem Buch wird deutlich, wie ich es auch von Erzählungen meiner Mutter oft gehört habe, dass es während der Nazizeit Menschen gab die den Juden geholfen haben. Aber auch Menschen die einfach weggeschaut haben oder ihre jüdischen Freunde oder Nachbarn einfach nicht mehr gekannt haben. Dies geschah meist aus Angst und zum Selbstschutz. Und dann gab es noch die Menschen die Juden denunziert haben und noch schlimmeres. Auch nach Kriegsende gibt es immer noch „Judenhasser“. All das wird dem Leser deutlich vor Augen geführt und einmal mehr wird einem bewusst in welch einer guten Zeit wir leben dürfen.
„Echo der Toten“ ist ein Buch das wirklich lesenswert ist.
Es ist ein Buch das die Vergangenheit unseres Landes behandelt. Man muss nicht unbedingt ein Fan von Kriminalromanen sein um es zu lesen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Thriller im Rückwärtsgang

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Nic kehrt nach 10 Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurück, die sie nach dem Verschwinden ihrer besten Freundin Corinne Hals über Kopf verlassen hat:
Ihr Vater ist krank und lebt im Pflegeheim. Das Geld ...

Nic kehrt nach 10 Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurück, die sie nach dem Verschwinden ihrer besten Freundin Corinne Hals über Kopf verlassen hat:
Ihr Vater ist krank und lebt im Pflegeheim. Das Geld wird knapp und das Elternhaus muss verkauft werden. Doch der Vater weigert sich die Papiere zu unterschreiben.
Nic’s Bruder Daniel bittet Nic um Hilfe.
Kaum ist Nic zu Hause angekommen verschwindet wieder ein Mädchen. Annaleise, dass Mädchen das vor 10 Jahren der ganzen Gruppe ein Alibi gegeben hat.
Plötzlich ist die Vergangenheit wieder da.

Tick Tack ist ein spannender Thriller mit einer etwas anderen Erzählweise.
Die Autorin Megan Miranda erzählt die Geschichte rückwärts.
Ich muss sagen damit hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten und musste auch öfter noch einmal nachlesen, was ich zuvor gelesen hatte.
Nach einem kurzen einstieg springt die Handlung 14 Tage nach vorne und wird Tag für Tag rückwärts erzählt.
Jetzt darf man aber nicht annehmen, dass dadurch die Spannung fehlt. Nein, es werden ganz bewusst Details ausgespart die man erst an diesem Tag wo es real geschieht liest.
Man wusste also schon, dass eine bestimmte Sache am Tag zuvor geschehen war aber wie genau erfuhr man erst als man dann das Kapitel zum Vortag las.
Als das Mädchen Annaleise verschwindet ist plötzlich die Vergangenheit wieder da.
Vor 10 Jahren ist Nic’s beste Freundin verschwunden und wurde nie gefunden:
Die Gruppe um Nic und Corinne waren Daniel, Tyler, Jackson und Bailey.
Annaleise selber hatte nie zur Gruppe gehört, sie war jünger. Die einzige Verbindung war, sie gab der Gruppe damals ein Alibi.
Je weiter man die die Geschehnisse eintaucht je mehr Details kommen ans Licht. Details was vor 10 Jahren geschehen ist und was jetzt im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Annaleise geschehen ist.
Die Charaktere verändern sich und man hat jeden von der Gruppe mindestens einmal in Verdacht.
Tick Tack ist ein spannender Thriller der die ganze Aufmerksamkeit des Lesers fordert.



Veröffentlicht am 13.09.2017

Die Frau und das Alter

Anfang 40 - Ende offen
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Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ...

Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ihr Noch-Ehemann erscheint aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Termin. Wie schon vorher wird der Termin wieder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dann lernt Vera den 14 Jahre jüngeren Paul kennen und verliebt sich in ihn. Plötzlich wird ihr Leben viel Turbulenter als sie es sich vorgestellt hat.
Das Buch Anfang 40 Ende offen berichtet in einer humorvollen Art von Älterwerden, im Besonderen dem Älterwerden als Frau. Wer kennt das nicht wenn er erstmal die 40 überschritten hat? Ist da nicht ein graues Haar, ein neues Fältchen? Beim Treppensteigen zwickt es plötzlich im Knie und die Figur ist auch nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren.
So geht es auch der Protagonistin Vera. Vera kann es kaum erwarten, dass sie ihre Scheidung so schnell wie möglich hinter sich kriegt, ihre Tochter das Abitur macht und zu Hause auszieht. Dann ist sie endlich frei und kann sich das Leben nach eigenen Wünschen gestalten.
Doch als sie Paul kennenlernt wird plötzlich ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt.
Franka Bloom erzählt die Geschichte von Vera in einer humorvollen Art auch wenn nicht immer alles zum Lachen ist.
Die Protagonisten waren mir gleich sympathisch, egal ob Vera, ihre Tochter oder Veras Freundinnen. Aber auch Sven den Noch-Ehemann von Vera mochte ich und hatte auch das eine oder andere Mal Mitleid mit ihm.
Der Schreibstil von Franka Bloom ist locker und herrlich erfrischend mit einer Portion Humor.
Anfang 40 Ende offen ist ein Buch das ich allen Frauen empfehlen kann egal welchen Alters.
Und nicht vergessen, Alter ist nur eine Zahl, man ist so jung wie man sich fühlt.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spanische Geschichte

Der Preis, den man zahlt
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Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern ...

Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern aufnimmt lernt er Eva kennen.
Falcó der nichts anbrennen lässt interessiert sich für die junge Frau und das in einer Zeit wo man niemanden trauen kann.

In seinem neuen Roman „Der Preis, den man zahlt“ behandelt Arturo Pérez Reverte ein Stück spanische Geschichte.
Es ist die Zeit des spanischen Bürgerkriegs und der Machtübernahme Francos.
Die Hauptfigur in diesem Roman ist der Agent Lorenzo Falcó. Ein gutaussehnender Mann der nichts anbrennen lässt.
Er bekommt den Auftrag einen politischen Gefangenen zu befreien.
Dazu muss Falco in den Süden Spaniens reisen. Natürlich unter falschem Namen und mit falschen Ausweispapieren.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte Spaniens, es gibt verschiedenen Zonen und immer wieder Grenzen die kontrolliert werden.
Keiner kann dem anderen trauen den man weiß nie auf welcher Seite er steht. Nicht selten werden Personen einfach festgenommen und verhört oder schlimmeres.
Wenn man mit der Geschichte Spaniens nicht vertraut ist, sollte man vorher etwas im Internet recherchieren um ein bisschen Hintergrundwissen zu bekommen.
Das Buch ist interessant und spannend geschrieben.
Es enthält viele Fakten wird aber dadurch nicht langatmig.
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mich dazu inspiriert, mich mit der spanischen Geschichte noch etwas genauer zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannender Norwegen Krimi

Kreuzschnitt
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Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ...

Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ist er nach einem Entzug wieder einsatzbereit.
Seine Chefin gibt ihm die Chance Europol zu unterstützen, denn ein norwegischer Geschäftsmann ist in Südfrankreich ermordet worden.
Die Ermittlungen führen Bull weit zurück bis in den 2. Weltkrieg.
Kreuzschnitt von Øistein Borge ist ein spannender norwegischer Krimi der zum größten Teil in Südfrankreich spielt.
Zu Beginn des Buches wird der Kommissar näher vorgestellt. Man erfährt vom Tod seiner Frau und seiner Tochter und von der schweren Zeit danach.
Jetzt ist er wieder bereit zum Dienst auch wenn er den Verlust immer noch nicht verwunden hat.
Seine Chefin meint es gut mit Bull und versetzt ihn zu Europol wo er auch gleich nach Südfrankreich reisen muss um an einem Fall mitzuarbeiten.
Der Autor hat mit Bogart Bull einen Ermittler erschaffen der einen großen Schicksalsschlag erlitten hat, dem Alkohol verfallen war und sich jetzt versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Gerade das macht ihn so sympathisch.
Der Fall ist recht spannend, ein norwegischer Geschäftsmann wurde in seiner Villa ermordet und die Leiche wurde geschändet. Gestohlen wurde, trotz zahlreicher Kunstschätze nur ein kleines, unbedeutendes Bild.
Ein zweiter Handlungsstrang führt in die Vergangenheit. Erst ins Jahr 1906 zu einer Gruppe von jungen Malern und der Erstehung des Bildes. Dann in das Jahr 1943 als die Deutschen nach Frankreich kamen und es besetzten.
Diese Rückblenden in die Vergangenheit fand ich etwas störend auch wenn klar war, dass die Geschehnisse für den Fall und die Ermittlungen relevant sind, was sich am Ende auch bestätigte.
Vielleicht hätte man die Rückblenden etwas kürzer fassen sollen, dann wäre der Lesefluß nicht ins Stocken geraden.
Kreuzschnitt ist ein spannender Krimi mit einem sympathischen Kommissar von dem ich gerne mehr lesen würde.