Geblümte Kaffeetassen
Ein tugendhafter MannDas Cover zeigt schönes Geschirr. Darauf kommt es an: Aus schönem Geschirr zu essen und zu trinken. Das ist das uneingestandene Lebensziel des Protagonisten.
Lewis Percy erforscht für seine Doktorarbeit ...
Das Cover zeigt schönes Geschirr. Darauf kommt es an: Aus schönem Geschirr zu essen und zu trinken. Das ist das uneingestandene Lebensziel des Protagonisten.
Lewis Percy erforscht für seine Doktorarbeit Helden in der Literatur. Dort bleiben sie auch, die Helden. Denn Percy selbst ist kein Held. Er tut das, wovon er glaubt, dass es von ihm erwartet wird. Die straffen Rollenbilder der 1960er Jahre helfen ihm dabei.
Die Gedanken Percys stehen im Mittelpunkt. Wir erfahren ausführlich, was Percy glaubt, dass die anderen denken. Was sie wirklich denken, oder wie sich irgendwer fühlt, können wir nur raten. Immer wieder scheint auf, was offenbar Thema des Romans ist: Der Gegensatz zwischen Literatur und dem „wahren Leben‟. Eine Interpretation des Romans findet sich im Nachwort. Die Autorin ist preisgekrönte Literaturprofessorin.
Percy absolviert sein Leben, und alle anderen tun das auch. Es gibt keine echten Gefühle, keine Leidenschaft, keine Ziele, nur die Verwirrung Percys, der doch immer alles richtig gemacht zu haben glaubt. Gegen Ende gibt es eine Weiterentwicklung dieser Figur, die allerdings wenig überzeugt.
Was es mit den Beziehungen zwischen den Menschen macht, wenn alle nur versuchen, den Erwartungen zu entsprechen, ist äußerst bedrückend. So wird das ganze Buch ein eher frustrierendes Leseerlebnis.