Gelungene Verknüpfung von Historie und Fiktion
Das Shakespeare-GeheimnisÜber das Mittelalter ranken sich viele Mythen, so auch über Shakespeare: Hat das schriftstellerische Talent all seine Werke selbst verfasst oder waren da auch andere Schreiberlinge am Werk? Wie z. B. Christopher ...
Über das Mittelalter ranken sich viele Mythen, so auch über Shakespeare: Hat das schriftstellerische Talent all seine Werke selbst verfasst oder waren da auch andere Schreiberlinge am Werk? Wie z. B. Christopher Marlowe, dem gern die ein oder andere Spionagetätigkeit im Auftrag "ihrer Majestät" nachgesagt wird und der auf mehr oder weniger mysteriöse Weise ums Leben kam.
Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, geht es in Christiane Linds Roman "Das Shakespeare-Geheimnis" in erster Linie um die junge Alice, welche vor ihrem brutalen Ehemann in das London des Jahres 1592 flüchtet und dort in Christopher Marlowes Schauspieltruppe als Mann verkleidet Zuflucht findet. Doch auch das Leben Marlowes kommt hierbei nicht zu kurz, und so beinhaltet der Roman eine gelungene Mischung aus Lug und Trug, Schauspielerei, Verschwörung, Gewalt - und Liebe. Und selbstverständlich wird zu guter Letzt auch besagtes Shakespeare-Geheimnis gekonnt gelüftet.
Neben der gekonnten Verknüpfung von Historie und Fiktion lebt der Roman vor allem auch von den liebevoll herausgearbeiteten, lebendigen Charakteren sowie einem angenehm flüssigen Schreibstil. Auch das Cover ist schön gestaltet und hat den Roman inhaltlich sehr gut getroffen. Ein Sternchen ziehe ich ab, da mir während des Lesens einige Punkte zu offen blieben. Dies hat jedoch keinerlei Einfluss auf den Lesespaß, welchen dieser Roman dem Leser bereiten kann.