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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein Hochkaräter der Krimi-Liga

Böse sind die anderen
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Alle vier Jahre findet im bayrischen Landshut die "Landshuter Hochzeit" statt: 24 Tage lang befindet sich die Innenstadt im Ausnahmezustand, werden detailgetreu mittelalterliche Aufführungen, Umzüge sowie ...

Alle vier Jahre findet im bayrischen Landshut die "Landshuter Hochzeit" statt: 24 Tage lang befindet sich die Innenstadt im Ausnahmezustand, werden detailgetreu mittelalterliche Aufführungen, Umzüge sowie Ritterspiele veranstaltet. Ein Fest, welches stets viele Touristen anlockt. Auch der Münchener Journalist Korbinian Lallinger verbringt dieses Jahr seinen Urlaub in Landshut, um in diese einmalige, festliche Atmosphäre einzutauchen. Doch da wird die Leiche eines Anwohners am Isarufer gefunden. Zudem bringen einige Rechtsgesinnte Unruhe in die Stadt. Parallel zur hiesigen Polizei beginnt auch Lallinger, Fragen zu stellen...

Ausgestattet mit einem vorzüglichen Lokalkolorit lässt der Autor seinen Leser gelungen in seinen Roman und somit in die Atmosphäre der Landshuter Hochzeit eintauchen. Dachte ich anfangs, ich hielte noch einen von vielen Bayern-Krimis in Händen, wurde ich schnell eines Besseren belehrt: Markus Flexeder hat seinen Roman mit einer bemerkenswerten Komplexität versehen, um diesen nach einigen überraschenden Wendungen mit einem fulminanten Ende abzuschließen. Zudem ist das Buch nicht, wie sonst üblich, in Kapitel unterteilt, sondern in viele Abschnitte unterschiedlicher Länge, die schnelle Szenenwechsel ermöglichen und somit durch viel Abwechslung zur Erhaltung der Spannung beitragen. Überhaupt ist das Buch sehr flüssig geschrieben und lässt sich somit auch als Norddeutscher noch ausgezeichnet lesen.

Optisch ist das Buch ebenfalls sehr gelungen - der rote Buchschnitt macht den Roman zu einem Eyecatcher. Neben einer Beschreibung der Landshuter Hochzeit findet der Leser zudem eine ansprechende Karte der Landshuter Innenstadt im Buch vor.

Eine eindeutige Leseempfehlung für jeden, der einen guten Krimi zu schätzen weiß!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Lebensweisheiten für Erwachsene liebevoll verpackt

Das Erbe von Alchatar
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Zu ihrem 29. Geburtstag bekommt die grad beruflich aufstrebende Reporterin Laura von ihrer Mutter ein Buch geschenkt. Nicht einfach irgendeines, sondern ein Buch, dessen Geschichte seit Generationen jeweils ...

Zu ihrem 29. Geburtstag bekommt die grad beruflich aufstrebende Reporterin Laura von ihrer Mutter ein Buch geschenkt. Nicht einfach irgendeines, sondern ein Buch, dessen Geschichte seit Generationen jeweils zum 29. Geburtstag an die Tochter weiter gegeben wird. Kurz darauf macht Lauras Leben eine 180°-Wende...

"Das Erbe von Alchatar" ist ein sehr einfühlsames und mitreissendes Buch. Eine junge Frau, welche vor lauter beruflichem Stress sich selbst und die eigenen Träume beinahe vergessen hat, erfährt durch eine jahrhunderte Jahre alte Geschichte den Mut und die Kraft, wieder dem eigenen Herzen zu folgen und somit glücklich zu werden. Der Leser nimmt hierbei so nach und nach an ihren Gedanken und Veränderungen teil - gleichzeitig taucht er in die phantastische Geschichte um die Insel Alchatar ein, auf welcher ein Schiffbrüchiger das Abenteuer seines Lebens erfahren wird.

Beide Handlungsstränge, das reale Leben in der Gegenwart sowie die phantastische Geschichte um Alchatar, sind auf ihre Art spannend geschrieben und lassen sich leicht lesen. Durch Kursivschrift ist das Abenteuer auf Alchatar optisch von der realen Story getrennt. Die Protagonisten sind wunderbar gezeichnet und jeweils auf ihre Art sympathisch.

Mit ihrem Roman hat Bianca Ritter es geschafft, gewichtige Lebensweisheiten liebevoll für Erwachsene zu verpacken!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Spannend und gut recherchiert!

Christine Bernard. Das Eisrosenkind
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Die kleine Rosalia verschwindet spurlos aus ihrem Kinderhort. Keine Zeugen, niemand will etwas gesehen haben. Tags darauf wird am Ufer der Mosel eine gefrorene Kinderleiche entdeckt, dem verschwundenen ...

Die kleine Rosalia verschwindet spurlos aus ihrem Kinderhort. Keine Zeugen, niemand will etwas gesehen haben. Tags darauf wird am Ufer der Mosel eine gefrorene Kinderleiche entdeckt, dem verschwundenen Mädchen erschreckend ähnlich sehend. Schnell entsteht der Verdacht, es könne sich um einen Serientäter handeln. Kommissarin Christine Bernard nimmt schnell den Vater der verschwundenen Rosalia ins Visier. Doch liegt sie mit ihrer Vermutung richtig? Oder verfolgt sie vielleicht eine falsche Spur? Ein äußerst schwieriger Fall für das Ermittlerteam, an dessen Ende Christine Bernard wieder in Lebensgefahr gerät.

Im zweiten Krimi um Kommissarin Christine Bernard ermittelt wieder das bekannte, sympathische Team aus dem Vorgängerroman "Der Fall Siebenschön". Auch hier lässt sich eine ausgiebige Recherche des Autors erkennen, welche den Roman sehr realistisch und dadurch umso spannender und in sich stimmiger wirken lässt. Lange wird der Leser im Unklaren gelassen, wer der Täter ist und warum. Ich muss gestehen, ich hatte anfangs nicht den Hauch einer Ahnung, wer hinter dem Verschwinden des Kindes stecken könnte. Das Realistische sowie das lange Tappen im Dunkeln machen diesen Krimi äußerst lesenswert, so dass ich auch den zweiten Teil um Christine Bernard uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Endlich mal wieder gelungene Spannung bis zum Schluss!

Christine Bernard. Der Fall Siebenschön
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Eine Mutter und ihre sechs Töchter werden als vermisst gemeldet. Der Vater und Ehemann, völlig verwarlost im heruntergekommenen Haus lebend, landet nach einem Angriff auf die Polizisten in U-Haft. Seine ...

Eine Mutter und ihre sechs Töchter werden als vermisst gemeldet. Der Vater und Ehemann, völlig verwarlost im heruntergekommenen Haus lebend, landet nach einem Angriff auf die Polizisten in U-Haft. Seine Familie sei im Urlaub, doch niemand kann dies bestätigen. Schnell gerät der Mann ins Visier der Ermittlungen, doch wo keine Leichen, da auch kein Täter...

Der Roman beginnt ganz angenehm mit einem kleinen "Who is who": Kurz werden die einzelnen Protagonisten vorgestellt. So wagt die junge Christine Bernard nach einigen Schicksalsschlägen in Trier eine Art Neuanfang und muss sich als gutaussehende Frau erstmal gegen ein paar Machokollegen behaupten. Durch ihre Unerfahrenheit gerät sie bei ihren Ermittlungen schnell in Lebensgefahr. Trotz des hohen Leistungsdrucks, der auf ihr lastet, hat sie jedoch einen guten Instinkt und treibt die Ermittlungen des Teams erfolgreich voran.

Als kritischer Krimileser konnte ich feststellen, dass dieser Krimi äußerst realitätsnah gestaltet ist. So ist nicht zu überlesen, dass der Autor ausreichende Recherchearbeit geleistet hat, um den Krimi so realistisch und in sich schlüssig wie möglich zu gestalten. In Kombination mit dem notwendigen Blick fürs Detail ist somit ein bis zum Ende packender Krimi entstanden, wie er jederzeit im Nachbarort geschehen könnte.

Neben der spannenden Ermittlungsarbeit von Christine und ihren Kollegen lässt sich ebenfalls mitverfolgen, wie das Ermittlerteam nach und nach zusammen wächst und sich gegenseitig ergänzt. Die Personen sind authentisch gestaltet und runden diesen Krimi perfekt ab!

Kurzum: Ein gelungener Krimi, den ich uneingeschränkt empfehlen kann!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Auftakt einer gelungenen Hamburger Detektiv-Serie

Jeremias Voss und die Tote vom Fischmarkt - Der erste Fall
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Im Gegensatz zu ermittelnden Kommissaren haben Privatdetektive oftmals einen ganz besonderen Charme. So auch in diesem Fall: Der erfolgreiche Hamburger Privatschnüffler Jeremias Voss erhält bei einer Testamentseröffnung ...

Im Gegensatz zu ermittelnden Kommissaren haben Privatdetektive oftmals einen ganz besonderen Charme. So auch in diesem Fall: Der erfolgreiche Hamburger Privatschnüffler Jeremias Voss erhält bei einer Testamentseröffnung den Auftrag der Verstorbenen, ihren Tod zu untersuchen. Gemeinsam mit seiner plietschen Assistentin Vera und seinem eigenwilligen Hund Nero beginnt Jeremias, auf nicht immer ganz legale Art zu ermitteln. Schnell wird klar, dass die drei sich gekonnt ergänzen. Ebenso kommt ihm sein geschickt aufgebautes Informationsnetzwerk zugute. Als sein Leben in Gefahr gerät, weiß Jeremias, dass er auf der richtigen Spur sein muss...

Ein wunderbarer Lokalkrimi mit einem sympathischen Privatdetektiv, der auch gerne mal den weiblichen Reizen erliegt. Durch den Perspektivenwechsel weiß der Leser mehr als der Detektiv, was das Miträtseln im vorliegenden Fall nur umso spannender machte. Eingestreute nordische Begriffe wie Tratsch oder Deern verleihen dem Krimi den passenden Hamburger Touch. Neben einem angenehm flüssigen und sehr gut lesbaren Schreibstil versteht es der Autor zudem, den Fall sehr realistisch zu gestalten, was dem Roman zusätzliche Spannung verleiht, die auch bis zum Schluss anhält. Alles in allem ein gekonnter Detektivroman, welcher sich hinter den großen, international bekannten Detektivgeschichten nicht zu verstecken braucht!