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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schön zu lesen, nett für zwischendurch

Mopsfluch
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Ich mag Krimis mit außergewöhnlichen Ermittlern - und da zählt ein Mops natürlich dazu :)
Auch wenn es der erste Fall rund um Mopsdetektiv Holmes war, den ich gelesen habe, bin ich gleich in die Geschichte ...

Ich mag Krimis mit außergewöhnlichen Ermittlern - und da zählt ein Mops natürlich dazu :)
Auch wenn es der erste Fall rund um Mopsdetektiv Holmes war, den ich gelesen habe, bin ich gleich in die Geschichte hineingekommen. Die Charaktere, allen voran die Möpse, waren auch super süß beschrieben. Dass nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere eine Rolle gespielt haben, fand ich klasse - vor allem weil dann jedes Tier seinen eigenen Teil zur Aufklärung des Falles beigetragen hat. Auch wenn es etwas befremdlich war, dass sich Hunde mit Kälbern und Katzen unterhalten können, war es doch sehr glaubhaft beschrieben und dadurch hat es gut zur Geschichte gepasst.
Mir hat außerdem der leichte, flüssige Schreibstil gefallen. Man konnte der Geschichte leicht folgen. Auch die eingeworfenen französischen Sätze haben gut gepasst, da das Buch ja nicht in Deutschland gespielt hat. Oft gab es eine Übersetzung, die ich - jahrelange Quälerei in der Schule sei Dank - gar nicht unbedingt gebraucht hätte. Aber sinnvoll ist es auf jeden Fall.
Leider kam ich mit den Perspektivwechseln nicht ganz so gut klar, wobei das wahrscheinlich der falsche Ausdruck ist. Eigentlich ist die Geschichte des Buches aus der Sicht von Holmes geschrieben, also in der Ich-Form. Das finde ich ganz witzig. Dann gibt es allerdings auch Passagen, die "normal" erzählt werden, weil Holmes nicht dabei ist. Klar braucht man das für die Geschichte, ich weiß jetzt auch nicht, was man da ändern könnte, aber ich mag es einfach, wenn es entweder die Ich-Form oder die Er-Form ist - nicht so ein Mischmasch.
Schade fand ich auch, dass etwas die Spannung gefehlt hat. Irgendwie geht alles zu glatt. Holmes hat immer sofort den richtigen Riecher und sogar der mitgereiste Kommissar Waterson kann jedes Zeichen des Mopses genau lesen, sodass er gleich die richtigen Schlüsse zieht. Es werden in diesem Buch auch viele Hinweise auf den Täter gestreut, die ziemlich eindeutig sind. Und so war mir auch schnell klar, wer hinter allem steckt. Das hat dann den Lesegenuss etwas gemindert, da eben kaum Spannung da war. Ein bisschen mehr Action und ein bisschen weniger "alles klappt" hätte es für mich schon sein dürfen.
Insgesamt war das Buch schön zu lesen, wenn auch mit einigen Abstrichen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spionage pur

Der Marathon-Killer
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Ab und an tauche ich wirklich gern in die Welt von MI5, MI6, CIA & Co. ab. Und wer das mag, liegt mit diesem Buch total richtig. Denn weniger als Marathon-Killer-Terrorist stehen für meinen Geschmack die ...

Ab und an tauche ich wirklich gern in die Welt von MI5, MI6, CIA & Co. ab. Und wer das mag, liegt mit diesem Buch total richtig. Denn weniger als Marathon-Killer-Terrorist stehen für meinen Geschmack die verschiedenen Geheimdienste im Mittelpunkt, die sich anscheinend gar nicht leiden können :) So spionieren sie sich gegenseitig aus und behindern sich, anstatt zusammenzuarbeiten. Es ist ein einziger Machtkampf - ob das in der Realität auch so ist? Ich hoffe nicht...

Die Handlung des Buches spielt in London und in Indien, obwohl der Londoner-Teil nicht gerade groß ist. Leser meiner Rezis wissen, ich liebe London und es war schön, dass mal ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt genannt wurden, ansonsten hätte es aber auch in jeder anderen Großstadt spielen können. Die Indien-Teile waren dagegen richtig schön beschrieben, sodass man sich direkt hineinversetzen könnte.

MI6-Agent Daniel Marchant ist wirklich ein sehr sympathischer Agent. Er ist derzeit suspendiert - aufgrund einiger Eskapaden, bei denen Whisky eine große Rolle spielte. Aber genau wegen diesen "Fehlern" muss man ihn einfach mögen. Eigentlich tut er nur das Richtige, wird dann aber von MI5 und den Amerikanern verdächtigt, in einen vereitelten Terroranschlag verwickelt zu sein. Seine Bemühungen, seine Unschuld zu beweisen, sind sehr spannend und es ist toll, als Leser hautnah dabei zu sein.

Mit den anderen Figuren hatte ich etwas meine Probleme. Denn es sind eine Menge, mit unterschiedlichsten Zuständigkeiten. Ich kam da wirklich das ein oder andere Mal durcheinander, wer jetzt nach England, Amerika oder in den Iran gehört. Dass es noch einen Maulwurf gibt, der für mehrere Seiten arbeitet, macht das nicht leichter. Aber wenn man sich ein bisschen konzentriert und ab und zu mal zurückblättert, der versteht auf jeden Fall, was passiert.

Der Schreibstil ist angenehm, aber sehr emotionslos. Das passt relativ zu der kalten Atmosphäre zwischen den Beteiligten, die in der Geschichte herrscht. Bei den Indien-Teilen gibt es viele indische Begriffe - das ist schön, weil es authentisch wird, unterbricht aber doch an der ein oder anderen Stelle den Lesefluss, weil man über unbekannte Wörter stolpert.

Ein bisschen schade fand ich es, dass der Titel "Der Marathon-Killer" zwar Programm ist, aber schon nach wenigen Kapiteln keine Rolle mehr spielt. Natürlich sucht man die Drahtzieher hinter diesem versuchten Anschlag, allerdings hätte ich mir ein bisschen "Marathon" gewünscht. Das war dann doch relativ schnell abgehakt.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings hat mir an der ein oder anderen Stelle das gewisse Etwas gefehlt. Dadurch, dass ich manchmal ein bisschen durcheinander kam, wer wer ist, wurde mein Lesegenuss etwas eingeschränkt. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders als erwartet - kein Krimi im eigentlichen Sinn

Mordskater. Ein Fall für Elvis
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Da ich gerne auch mal ein Cosy-Krimi lese, bin ich durch den Titel auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gleich vorweg: Es ist kein Krimi im eigentlichen Sinne. Ich würde das Buch eher in den Bereich Humor-Belletristik ...

Da ich gerne auch mal ein Cosy-Krimi lese, bin ich durch den Titel auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gleich vorweg: Es ist kein Krimi im eigentlichen Sinne. Ich würde das Buch eher in den Bereich Humor-Belletristik einordnen.

Einen Mord gibt es trotzdem: Und zwar wird der Papagei des Nachbarn tot in seinem Käfig gefunden. Verdächtigt wird natürlich Elvis und sein Herrchen macht sich auf, seinen Kater zu entlasten.

An sich eine sehr süße Idee, die auch sehr humoristisch umgesetzt wurde. Das wurde mir an der einen oder anderen Stelle einfach zu viel. Bzw. war es dann nicht mein Humor. An der ein oder anderen Stelle musste ich schmunzeln und konnte es mir das Chaos bildlich vorstellen, auf der anderen Seite fand ich manche Aktionen aber einfach doof (warum schließt man sich bitte freiwillig zwei Stunden auf dem Balkon aus, weil man das Katzenklo nicht sauber machen möchte?).

Leider bin ich auch nicht besonders gut in das Buch hineingekommen. Ich habe am Anfang nicht so wirklich durchgeblickt. Das kann daran liegen, dass es sich um das zweite Buch rund um den Kater Elvis handelt. Das wusste ich nicht. Vielleicht wird es leichter, wenn man den ersten Teil und damit die ganze Situation und die Personen kennt. So war es doch ein etwas holpriger Einstieg für mich.

Witzig fand ich, dass es innerhalb der einzelnen Kapitel Fußnoten gibt, die dann am Ende des Kapitels mit Anmerkungen erklärt werden. Das hat dem Buch irgendwas Besonderes verliehen.

Allerdings bin ich mit der Sprache nicht immer klar gekommen. Beispielsweise spricht der Hausmeister einen sehr breiten Dialekt (den konnte ich auch gar nicht einordnen). Obwohl ich das normalerweise mag, hat mich das hier komplett überfordert, da ich kaum etwas verstanden habe. Was ich zu spät bemerkt habe: Hinten im Buch gibt es die Übersetzungen dazu. Allerdings ist es beim ebook ziemlich unpraktisch, weil man ja nicht so leicht hin- und herblättern kann. Aber in der Printversion ist das natürlich schön.

Insgesamt war das Buch ganz nett, wenn auch manchmal nicht komplett mein Fall. Der Titel hat leider falsche Erwartungen geweckt, deswegen war es nicht das, auf was ich gehofft hab. Trotzdem ist es eine witzige Lektüre - vor allem für Katzenliebhaber.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Krimi mal anders...

Gemordet wird immer
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Wer mal einen Krimi der anderen Art sucht, der ist hier genau richtig.

Bereits am Anfang wurde ich überrascht. Denn aufgrund des Titels, des Covers und des Klappentextes habe ich eher mit einem gemütlichen ...

Wer mal einen Krimi der anderen Art sucht, der ist hier genau richtig.

Bereits am Anfang wurde ich überrascht. Denn aufgrund des Titels, des Covers und des Klappentextes habe ich eher mit einem gemütlichen Cosy-Krimi gerechnet. Also mehr Witz und kuriose Figuren als Krimihandlung. Kuriose Figuren und die ein oder andere Stelle zum Schmunzeln gibt es schon, trotzdem überwiegt es nicht. Auch der Aufbau ist nicht unbedingt komplett so, wie man es von einem klassischen Krimi kennt. Der Protagonist Viktor stolpert förmlich in den Fall, in dem er beim Waschen einer Leiche eine Patronenkugel in deren Rücken findet. Aber er stürzt sich nicht komplett in den Fall. Er geht auch weiterhin seiner "normalen" Arbeit nach und muss zusätzlich noch einiges aus seiner Vergangenheit bewältigen.

Dieser eher ungewöhnliche Aufbau hat mir eigentlich gut gefallen, weil es mal etwas anderes war. Dass der Beruf des Bestatters in den Vordergrund gerückt wird, war sehr gut. Denn mal ehrlich: Wer kann sich vorstellen, dass mehr daran hängt, als eine Leiche abzuholen und in einen Sarg zu legen? Ich habe durch dieses Buch wirklich mehr Respekt vor dieser doch sehr anspruchsvollen Arbeit gewonnen. Leicht ist sie sicher nicht. Allerdings war es mir an der ein oder anderen Stelle zu viel Ablenkung durch die privaten Probleme von Viktor. Dadurch gab es mehrmals Brüche in den Ermittlungen und an der ein oder anderen Stelle war ich mir dann gar nicht mehr sicher, was er jetzt überhaupt schon alles herausgefunden hat. Das fand ich etwas schade.

Vikor als Person ist eine sehr interessante Hauptfigur. Ich weiß nicht so wirklich, wie ich ihn einschätzen soll. Auf der einen Seite ist er sehr liebevoll und emotional, zum Beispiel wenn es um seinen autistischen Cousin geht, auf der anderen Seite scheint er in Sachen Frauen ein typischer - und damit für mich unsympathischer - Aufreißer zu sein. Ein Lob aber dafür, wie er den normalen Beruf und die Ermittlungen unter einen Hut bringt. Seine Anekdoten von seiner Zeit vor der Rückkehr sind unterhaltsam und haben mich mehr als einmal schmunzeln lassen. Überhaupt ist die ganze Familie irgendwie schräg - aber sehr liebenswert. Die Figuren wurden von der Autorin wirklich sehr gut gezeichnet und man will mehr von ihnen lesen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Durch die chronologische Erzählweise kommt man auch nicht durcheinander. Wenn es Passagen aus der Vergangenheit gibt, dann ist das immer leicht zu erkennen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Dadurch, dass mir aber doch etwas die Krimihandlung an sich gefehlt hat, gebe ich nur 3,5 Sterne. Trotzdem - oder gerade weil ich die Familie einfach ins Herz geschlossen habe - liegt schon der zweite Teil rund um Viktor und sein Bestattungsinstitut auf meinem SuB.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Idee!

Vierundzwanzig Stunden
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Zuerst einmal möchte ich euch warnen: Diese Rezi kann Spoiler enthalten, da ich manche meiner Eindrücke nicht erklären kann, ohne auf Beispiele aus dem Buch zurückzugreifen. Ich bitte um euer Verständnis!

Das ...

Zuerst einmal möchte ich euch warnen: Diese Rezi kann Spoiler enthalten, da ich manche meiner Eindrücke nicht erklären kann, ohne auf Beispiele aus dem Buch zurückzugreifen. Ich bitte um euer Verständnis!

Das Buch lässt mich ehrlich gesagt ein bisschen ratlos zurück. Das ist an sich bei Büchern von Musso nichts neues. Er beherrscht die Kunst, nicht nur viel Liebe in seine Bücher zu packen, sondern auch einen Hauch Mystik, der das ganze zu etwas Besonderem macht. Das ist auch hier wieder der Fall - denn was alles in der Geschichte steckt, spiegelt der Klappentext gar nicht wieder. Es ist noch viel komplexer.

Musso entführt uns in diesem Buch auf eine Art Speed-Zeitreise. Für Arthur, den Protagonisten, ist jeder Tag ein neues Jahr - 24 Jahre lang. Das hat mir sehr gut gefallen, denn der Autor greift immer wieder kleine, aber wichtige Details der Geschichte auf: Seien es historische Ereignisse, technologische Entwicklungen oder einfach Trends. Man erlebt die Zeitsprünge so sehr gut mit und dadurch, dass es auch immer "Großereignisse" sind, kann jeder Leser damit etwas anfangen! Ein super Pluspunkt!

Auch der Schreibstil ist wieder typisch Musso und sehr angenehm zu lesen. 24 Stunden wird man nicht brauchen, um dieses Buch zu lesen, denn die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist nicht nur in Teile gegliedert, sondern auch in die einzelnen Reisetage. Und die beginnen wiederum mit dem Kapitel 0, um dann aufzusteigen. Durch diese Gliederung weiß der Leser immer, wo er ist und kann sich im Buch gut zurecht finden. Ein weiteres schönes Detail sind die Zitate, mit denen die Abschnitte beginnen und die thematisch sehr gut auf den Inhalt abgestimmt sind.

Leider habe ich ein paar Probleme mit den beiden Protagonisten Arthur und Lisa gehabt. Gerade mit Arthur wurde ich nicht richtig warm. Natürlich befindet er sich in einer schlimmen Situation, aber das rechtfertigt sein Verhalten nicht. Er verhält sich teilweise sehr cholerisch und unfair gegenüber Lisa - ich habe mich mehrmals gefragt, wie sie das mit ihm aushält. Seine Handlungen sind manchmal sehr egoistisch, was ihn auch nicht gerade sympathisch macht. Auch Lisa ist sehr sprunghaft, mal denkt sie so, dann wieder ganz anders. Hier hat mir die Konstanz gefehlt. Das war leider ein Minuspunkt für das Buch, weil ich die Protagonisten mögen muss, damit mich ein Buch wirklich umhaut.

Auch nicht typisch Musso waren für mich kleine "Fehlerchen". Aus den Vorgängern bin ich nicht gewöhnt, dass Fragen offen bleiben oder Textstellen nicht richtig durchdacht sind. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: Arthur wird einmal brutal zusammengeschlagen, sodass Lisa seine Wunden versorgt. Am nächsten Tag ist davon aber nichts mehr zu bemerken. Bewirkt die Zeitreise also auch Heilung? Sein Großvater hingegen, der in derselben Situation war, trägt Narben davon, die er dauerhaft hat. Hier fehlt mir einfach eine Erklärung.

Das Ende ist zwar schon typisch für den Autor - das Mystische wird aufgeklärt und es zeigen sich logische Zusammenhänge - allerdings war es für mich nicht überzeugend. In sich wurde alles aufgeklärt, trotzdem wirkt es für meinen Geschmack zu konstruiert. Es fehlt die Leichtigkeit, die man sonst aus seinen Büchern kennt. Es ist kein Ende bei dem man sagt: "Ach, das könnte wirklich passieren." Es hat mich wirklich sehr ratlos zurückgelassen und somit etwas von dem Zauber des Buches genommen.

Insgesamt ist es ein wirklich schönes Buch mit einer sehr außergewöhnlichen Idee. Die Umsetzung hat mir an vielen Stellen gefallen, allerdings habe ich auch das ein oder andere zu bemängeln. Aus diesem Grund vergebe ich für dieses Buch nur 3 Sterne - werde aber trotzdem ein Musso-Fan bleiben!