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Veröffentlicht am 16.01.2018

Eine schöne Geschichte zwischen Mutter und Tochter und der ersten großen Liebe

Unsere Tage am Ende des Sees
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Hamburg 2016

Nachdem Hanna ihren Ehemann durch einen schrecklichen Verkehrsunfall verloren hat, verfällt sie in eine Lethargie. Es fällt ihr schwer ihrem Job nachzugehen. Das gemeinsame Reihenhaus muss ...

Hamburg 2016

Nachdem Hanna ihren Ehemann durch einen schrecklichen Verkehrsunfall verloren hat, verfällt sie in eine Lethargie. Es fällt ihr schwer ihrem Job nachzugehen. Das gemeinsame Reihenhaus muss verkauft werden und ihre 17jährige Tochter wird flügge, denn die möchte für ein Jahr nach Amerika gehen.

Als sie ihre Tochter zum Flughafen gebracht hat, sitzt sie zu Hause und weiß nichts mit sich anzufangen, als plötzlich das Telefon klingelt. Ihre Mutter!

Das letzte Mal, als sie von ihr gehört hat, war vor 25 Jahren. Dieser Anruf lässt sie in Erinnerungen schwelgen. Auf dem Dachboden findet sie ihre Kiste, wo alte Fotos drin sind. Als sie die anschauen möchte, fällt ihr ein Brief in die Hände. Alex – ihre erste große Liebe! Sie selbst hat ihn verfasst und doch nie abgeschickt.

Griesing, bei München 1990

Als Hanna fast 17 Jahre alt ist, erlebt sie ihren schönsten, aber auch schlimmsten Sommer.
Was war damals geschehen, warum sie heute keinen Kontakt zur Mutter hat und warum hat sie Alex diesen Brief niemals gegeben?

Wir haben hier eine Geschichte über zwei Zeitstränge. Den Schreibstil fand ich leicht und flüssig zu lesen.

Die Charaktere durchleben alle ihr eigenes Schicksal und müssen lernen, damit umzugehen. Was dem einen besser gelingt und dem anderen schlechter.

Was mir bei dieser Geschichte besonders gefiel, war, dass man mitfühlen konnte, auch bei Charakteren, denen man anfänglich noch die Schuld an dieser Misere gegeben hatte.

Ich hatte lediglich in der Mitte kurz das Gefühl, dass es ein bisschen langatmig wird, was zum Ende hin aber wieder ausgeglichen wurde, denn der Schluss hätte nicht besser sein können.

Obwohl ich gestehe, dass ich die eine Sache eher erhofft habe, kann ich jetzt sagen, war es so viel besser, da dem Leser auch seine eigene Kreativität gelassen wird.

Eine schöne Geschichte, zwischen Mutter und Tochter und der ersten großen Liebe.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Wieder richtig schön und dennoch kommt es nicht ganz an "Winterzauber in Manhattan"

Winterzauber in Paris
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Letztes Jahr habe ich den „Winterzauber in Manhattan“ genossen und deswegen mich umso mehr gefreut, dass es dieses Jahr nach Paris ging. – Die Stadt der Liebe!

Vorab schon mal, die „Winterzauber-Bücher“ ...

Letztes Jahr habe ich den „Winterzauber in Manhattan“ genossen und deswegen mich umso mehr gefreut, dass es dieses Jahr nach Paris ging. – Die Stadt der Liebe!

Vorab schon mal, die „Winterzauber-Bücher“ sind alle in sich abgeschlossen und die Protagonisten haben nichts mit einander zu tun, sodass es egal ist, in welcher Reihenfolge man sie liest.

In dieser Geschichte geht es um Ava, die allerdings in London lebt. Ihr Leben, ein einziges Trümmerfeld. Vom Freund betrogen, eine Mutter, die einen festen Plan für sie hat, den sie aber so gar nicht toll findet und zu guter Letzt, auch keinen Job mehr. Da tut sie, zu Beginn der Geschichte, das einzig Richtige für sie, sie möchte sich verändern.
So sitzt sie beim Frisör und möchte sich eine Frisur machen, schlimmer als Miley Cyrus in ihrer schlimmsten Zeit, nur doof, dass das Ganze bei ihr mehr nach Klobürste und Billy Idol aussieht, was aber letztendlich auch egal ist, denn mit Männern möchte sie sowieso nie wieder etwas zu tun haben. Lieber möchte sie die Zeit mit ihrer besten Freundin verbringen. Schade, dass die ausgerechnet jetzt beruflich nach Paris muss.

Zeitgleich in Paris, ein paar Tage vor Heilig Abend

Julian, freiberuflicher Fotograf, fühlt sich sichtlich unwohl auf dem Empfang seines sehr erfolgreichen Vaters. Selbst die nette, zukünftige Frau seines Vaters kann ihn nicht motivieren. So kommt es, dass Julian sich provozierend und unmöglich verhält und die Feier verlässt, um sich zu betrinken.

Zu diesem Zeitpunkt erfährt der Leser, warum das so ist, denn Julian hat etwas in der Vergangenheit erlebt, womit er nicht klar kommt und das Leben kaum noch Sinn macht.

Jetzt ahnt man schon, dass Ava und Julian sich wohl über den Weg laufen werden und dennoch ist es spannend, das Ganze zu verfolgen und welch Geheimnisse Julian bedrücken.

Ich fand den Winterzauber in Paris nicht ganz so gut wie in Manhattan, aber dennoch toll. Ich liebe den Schreibstil von Mandy Baggot und freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn der Winterzauber in Notting Hill einzieht.

Veröffentlicht am 12.12.2017

Eine schöne Geschichte, mit einem etwas zu langen Mittelteil

Der Weihnachtswald
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Ein Wintermärchen
 
Ein Waisenhaus in München. Dort lebt die achtjährige Antonie. Ihr Handicap – sie stottert.

Jedes  Jahr vor Heilig Abend, kommen Paare dort hin, um ein paar Jungen und Mädchen, über ...

Ein Wintermärchen
 
Ein Waisenhaus in München. Dort lebt die achtjährige Antonie. Ihr Handicap – sie stottert.

Jedes  Jahr vor Heilig Abend, kommen Paare dort hin, um ein paar Jungen und Mädchen, über die Feiertage, mit nach Hause zu nehmen. Manchmal ergibt sich daraus auch eine längere Pflegschaft, was wirklich toll wäre.

Auch Antonie träumt davon eines Tages in eine liebevolle Familie zu kommen, doch immer dann, wenn sie gefragt wird, wie sie heißt, bekommt sie kein Wort über die Lippen oder sie fängt an zu stottern. Wie nun auch. Nachdem sie sich holprig vorgestellt hatte, entschied sich das Pärchen, wie immer, für jemand anderes.

Antonie beschließt,  dass sie ab jetzt lieber im Heim bleiben möchte.

Als Anna, die alte Dame in ihrem Rollstuhl herein kommt, um wie jedes Jahr Geschenke zu verteilen, erblickt diese Antonie und fragt sie, ob sie mit zu ihr nach Hause möchte.

Antonie verneint, doch Anna ließ nicht locker und so kam es, dass die kleine Antonie, einen Tag vor Heilig Abend, direkt in ein Märchen schlitterte.

****

Zeitgleich macht Annas Enkelin Eva sich gerade auf den Weg zu ihrer Großmutter, um, wie jedes Jahr Weihnachten mit ihr zu verbringen.

Als Eva Antonie entdeckt, ist sie wütend, dass Anna wieder ein Kind aus dem Waisenhaus geholt hat.
Antonie spürt diese Ablehnung und läuft davon.
Philipp, der Sohn von Annas Haushälterin und besten Freundin und Eva machen sich direkt auf, um Antonie zu finden.

Ein Unwetter naht und es ist eisig kalt…

...was wird mit Antonie geschehen?

Ob sie sie finden und was in diesem Wintermärchen alles passiert, müsst ihr schon selbst herausfinden.


Ich fand die Geschichte richtig schön, auch wenn ich es im Mittelteil manchmal etwas langatmig fand. Dennoch kann ich sagen, dass sich diese Geschichte lohnt zu lesen, denn sie vermittelt Weihnachten, Vorfreude, Liebe und ein Hauch von „Magie“.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Eine schöne Geschichte, vor allem für jüngere Leser!

Berühre mich. Nicht.
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Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte.
Doch dann traf sie ihn.

Dies ist die Geschichte der 18jährigen Sage aus Main. Sie hat Main verlassen, weil sie dort etwas erlebte, womit sie nicht mehr leben ...

Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte.
Doch dann traf sie ihn.

Dies ist die Geschichte der 18jährigen Sage aus Main. Sie hat Main verlassen, weil sie dort etwas erlebte, womit sie nicht mehr leben konnte. Also flüchtet sie eher, ganz weit weg, nach Nevada, in das kleine Örtchen Melview, um dort zu studieren.

Da sie nicht viel Geld hat, übernachtet sie in ihrem VW Bus und lernt dort April kennen, die ihr sofort sympathisch ist.

April wohnt mit ihrem Bruder zusammen, den Sage wenig später auch kennenlernt, da er mit ihr zusammen den Psychologiekurs besucht.

Da Sage ein großes Problem , mit dem männlichen Geschlecht hat, fällt ihr die Anwesenheit des Bruders nicht so leicht, aber leichter noch als die des Jungen, der ihr bei den Duschen über den Weg gelaufen ist. Luca, der mit seinen Tattoos bedrohlich auf sie wirkt und ihr sogar Angst macht.

Da ist es auch doof, dass ausgerechnet er sich mit ihr den Job in der Bibliothek teilen muss.

Als April eines Tages sie einlädt, das Wochenende bei ihr zu übernachten, da ihr Bruder nicht da sei, stimmt sie zu.

Was aber dort ans Tageslicht kommt, fand ich überraschend und großartig von der Autorin inszeniert.

Trotz des guten Schreibstils, der modern, und jugendlich ist, fand ich die Geschichte zwar gut, aber nicht herausragend. Für mich ein netter New Adult Roman, wo wir mit „Berühre mich. Nicht.“ erst den ersten Teil der Geschichte erfahren.
Im Januar erscheint die Fortsetzung „Verliere mich. Nicht.“

Ich kann aber sagen, dass auch ich natürlich jetzt wissen möchte, wie die Geschichte weiter geht, da sie an einer Stelle endete, wo es gerade sehr spannend war.

Eine schöne Geschichte, vor allem für etwas jüngere Leser!

Veröffentlicht am 14.11.2017

Immer wieder herrlich komisch

Manche mögen's steil
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Wie steil ist das denn?

Achtung, wer hoch hinaus will, kann tief fallen!
Lachmuskelkater inklusive!

Im neuen Roman von Ellen Berg, die übrigens in der Kategorie Humor, zu meinen Lieblingsautorinnen ...

Wie steil ist das denn?

Achtung, wer hoch hinaus will, kann tief fallen!
Lachmuskelkater inklusive!

Im neuen Roman von Ellen Berg, die übrigens in der Kategorie Humor, zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, befinden wir uns dieses Mal in den Alpen.

Vicky, 32 Jahre alt, Vegetarierin hat viele Freunde – Facebook Freunde! Wahnsinnig viele Follower auf Instagram und drei popelige Heinis, mit denen sie auf WhatsApp schreibt. Ihre Kleidung wählt sie per wetter App. Wie man schnell merkt, ist Vicky nicht dieser "face to face" Typ, sondern eher schüchtern und für sich. Einzig ihre Freundin Cat lässt sie an sich ran, die ebenfalls in der gleichen IT-Firma tätig ist. Sie selbst arbeitet dort relativ erfolgreich mit 5 weiteren Männern in einem Großraumbüro als Softwareentwicklerin. Gerne möchte sie aber noch höher hinaus.

Da kommt es gerade recht, dass die Firma eine leitende Position sucht, für einen Großauftrag. Doof nur, dass sie nicht die einzige Anwärterin auf diesen Posten ist.
Um sich zu behaupten, veranstaltet der Personalchef ein dafür abgestimmtes Training. An einem Wochenende geht es, zu einer Klettertour, in die Berge. Teamgeist, Selbstbewusstsein, Ausdauer und viele Charaktereigenschaften, die wichtig für diese Position sind, werden auf eine harte Probe gestellt.
In den Bergen angekommen, trifft die mieslaunige Truppe auf den smarten und gutaussehenden Bergführer Joe und mit ihm nimmt die Geschichte ihren Lauf, denn nicht nur er findet Vicky nett.

Ihr sagt, „Ach vorhersehbar!“
Ich sage, „Ja fast, aber ist doch Wurscht, denn Hauptsache ist, man wird unterhalten.“

Der Schreibstil ist wie immer herrlich komisch und schnell und einfach zu lesen. Natürlich sollte einem bei Ellen Berg klar sein, dass ihre Geschichten nicht anspruchsvoll sind, sondern eher für mich ein schöner Ausgleich zu genau diesen Büchern.
Eine amüsante und schöne Geschichte für zwischendurch. Immer wieder gerne.

 (Ellen)fantös,  (Berg)luftschnuppernistgesund – kurz, Ellen Berg!

Dies ist übrigens (k)ein Liebesroman

Mein Lieblingsroman von ihr ist immer noch "Ich will es doch auch", vielleicht liegt es daran, dass das mein erster "Berg" war.