Anders als erwartet !!
Sag, wer stirbt„Sag, wer stirbt“ ist der Debütroman der Autorin Samantha King. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf dieses Werk, gerade auch dadurch bedingt, dass die Autorin selbst Psychotherapeutin ...
„Sag, wer stirbt“ ist der Debütroman der Autorin Samantha King. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf dieses Werk, gerade auch dadurch bedingt, dass die Autorin selbst Psychotherapeutin ist. Das Szenario, welches man hier geboten bekommt, ist furchterregend. Ich glaube, niemand möchte einer solchen Situation ausgesetzt sein. Jeder Mensch, der entweder eigene Kinder hat oder in seinem Umfeld Kinder hat, die ihm sehr wichtig sind, könnte und würde eine solche Entscheidung nie freiwillig treffen wollen. Was aber, wenn man unter Druck steht und nur ein Kind retten kann? Die psychische Belastung in diesem Fall erscheint mir wahnsinnig hoch. Nach welchen „Werten“ soll man eine Entscheidung treffen? Abgesehen davon, glaube ich sind nur die wenigstens Menschen überhaupt in der Lage klar denken zu können, wenn sie und dazu ihre Kinder akut bedroht werden. Man will alles tun, um sie zu beschützen, das ist wohl eine instinktive Handlung. Von der Protagonistin Maddie in „Sag, wer stirbt“ kann man wirklich guten Gewissens sagen, dass die Rolle als Mutter, quasi ihre Berufung ist. Sie liebt ihre Kinder über alles, würde alles für sie tun, damit es ihnen gut geht. Sie hatte sich damals dafür entschieden, nicht arbeiten zu gehen, sondern voll und ganz für ihre Kinder da zu sein. Nun nach dem traumatischen Ereignis steht Maddie oftmals neben sich. Es ist kaum möglich es zu verarbeiten, zu vergessen erst recht nicht. Ganz besonders die Lücken in ihrer Erinnerung machen ihr schwer zu schaffen. Ihr Alltag hat sich völlig verändert. Ich muss sagen, dass es mir dennoch schwer fiel, ihr emotional gerecht zu werden. Die Charaktere wurden allesamt interessant und facettenreich gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Sag, wer stirbt“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin und Mutter Maddie, in der Ich-Perspektive geschildert. So bekommt man einen sehr intensiven und umfassenden Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Meist fällt es mir so wesentlich leichter, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Im Fall von Maddie ist es mir leider nicht wirklich gelungen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, wie das Werk aufgebaut wurde. Ich persönlich finde es in einem Thriller rein vom Spannungsbogen her, gefühlt ein wenig überraschend, mit dem eigentlichen „Höhepunkt“ der Geschichte zu beginnen. Wobei ich gedacht habe, ich lasse mich mal überraschen. Man merkt aber, dass ein Stück weit die Spannung fehlt, mir ging es zumindest so. Die Handlung wird in vier Teile aufgeteilt und nach dem ersten Teil hat mich die Autorin immer wieder mit Wendungen erschrecken können, mit denen ich so nie gerechnet habe. Nach und nach baut sich die Spannung nun auf. Der Schreibstil ist recht bildlich und so konnte ich mich in die Situationen gut hineinversetzen und sie mir vor Augen halten. Im Laufe der Geschichte kam ich auch an Maddie heran und begann ihr Verhalten besser zu verstehen.
Fazit:
„Sag, wer stirbt“ ist kein Thriller im eigentlichen Sinne, ich glaube, wenn man mit dieser Information an die Geschichte herangeht, fährt man besser. Ich hatte so gewisse Erwartungen, die so nicht erfüllt wurden. Dennoch hat die Handlung gefesselt und auch berührt.