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Veröffentlicht am 13.12.2017

Als Hemingway mich liebte

Als Hemingway mich liebte
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Schon alleine des Covers wegen sollte man das Buch kaufen : Passend – und auch zum Abschluss meiner blauen Woche hier bei den famosen Buchnotizen – möchte ich euch den fabelhaften Roman “Als Hemingway ...

Schon alleine des Covers wegen sollte man das Buch kaufen : Passend – und auch zum Abschluss meiner blauen Woche hier bei den famosen Buchnotizen – möchte ich euch den fabelhaften Roman “Als Hemingway mich liebte” von Naomi Wood über Ernest Hemingway und seine Frauen vorstellen. Mit dabei sind die aktuelle Mrs. Hemingway sowie drei der verflossenen Ehefrauen. Aus deren Sicht wird auch die Geschichte erzählt. Die vielen Rückblenden nach vorne und hinten stören nicht und das Buch ist so herrlich leicht wie eine Cocktailparty im Garten. Ernest Hemingwy fährt 1926 mit seiner damaligen Frau Hadley nach Südfrankreich, um den Sommer zu genießen. Spannende Einsichten in die Boheme-Kreis der 20er/30er-Jahre, historisch faszinierend, atmosphärisch dicht und beschwingt.

Es geht um das Eheglück mit einem berühmten Schriftsteller, das keines ist, denn wer kann schon glücklich sein mit einem Mann, der ein so aufgeblähtes Ego hat wie Ernest Hemingway? Er trinkt, liebt Abenteuer und Stierkämpfe.

Die Autorin kann aus einer Fülle von Quellen und Sekundärliteratur über Ernest Hemingway schöpfen und das tut sie wunderbar, ehrlich und authentisch. Wir lesen über die Hemingways unerfüllte Liebe zu einer Krankenschwester namens Agnes von Kurowsky oder wie die arme Hadley einmal einen Koffer voller Manuskripte Hemingways in einem Zugabteil vergessen hat.

Natürlich kann es hier kein Happy End geben, denn in am Morgen des 2. Juli 1961 erschießt sich Ernest Hemingway, zerrüttet von Depressionen und Alkohol.

Fazit: Ein sehr informativer, durchaus lesenswerter Roman über eine Legende unter den Schriftstellern. Interessant auch deshalb, weil Naomi Woods respektvoll schreibt und dennoch kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um den Mythos Ernest Hemingway geht! Geheimtipp!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Lady Almina

Lady Almina und das wahre Downton Abbey
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Die Gräfin von Carnarvon schreibt in ihrem Buch “Lady Almina und das wahre Downtown Abbey” über den Landsitz der Carnarvons – Highcreere Castle, der auch als Kulisse für die britische Erfolgsserie Downtown ...

Die Gräfin von Carnarvon schreibt in ihrem Buch “Lady Almina und das wahre Downtown Abbey” über den Landsitz der Carnarvons – Highcreere Castle, der auch als Kulisse für die britische Erfolgsserie Downtown Abbey dient.

Im Buch wird sehr interessant das Leben des britischen Adels zu Beginn des 20. Jahrhunderts, also im spätviktorianischen Zeitalter, beschrieben. Das Leben von Lady Almina, die den 5. Baron von Carnavon heiratet, obwohl sie eine bürgerliche Frau ist … Das Buch ist mit vielen historischen Quellen und auch aus Originalbriefen von Lady Almina entstanden. Die Lady war sehr hilfsbereit, engagiert und hat sehr dekantent für damalige Zeiten gelebt. Sie hatte ein großzügiges Herz und war für damalige Verhältnisse schon so bekannt, wie Lady Di … Auch ihr hervorragender Modegeschmack machte sie zu einem Star der britischen Presse. Im ersten Weltkrieg gründete sie ein Krankenhaus und wirkte lange selbst als Krankenschwester.

Erschreckend fand ich, wie stark die Kluft schon damals zwischen arm und reich war und wie verschwenderisch Lady Almina und ihr Mann gelebt haben.

Fazit: Etwas langatmig und langweilig geschrieben – jedoch sehr informativ und an vielen Stellen interessant! Habe jedoch die TV-Serie nie gesehen … Hätte etwas mehr britisch sein können ? und Lady Almina wurde sehr unlebendig dargestellt. Ob das daran liegt, dass die Autorin Wirtschafsprüferin ist ? … Toll fand ich die beigefügten Originalfotos in der Mitte des Buches – herrlich viktorianisch!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Ideenrocker

Rock Your Idea.
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“Mit Ideen fängt alles an. Unsere ganze Geschichte besteht aus Ideen, für die sich Menschen eingesetzt, für die sie gekämpft haben, und die schließlich umgesetzt wurden. Ideen bereichern unser Leben”, ...

“Mit Ideen fängt alles an. Unsere ganze Geschichte besteht aus Ideen, für die sich Menschen eingesetzt, für die sie gekämpft haben, und die schließlich umgesetzt wurden. Ideen bereichern unser Leben”, schreibt Martin Gaedt in seinem empfehlenswerten Buch “Rock your Idea – Mit Ideen die Welt verändern“.

Martin Gaedt beschreibt darin den Rhythmus, mit dem man Ideen “rockt” und berichtet persönliche Aha-Erlebnisse und Misserfolge aus seiner Ideenpraxis. Er provoziert mit der Aussage, dass “harmonische Systeme dumme Systeme sind“. Die Basis für gute Ideen sind Kritik, Widerspruch und Neugier, gepaart mit Humor, Überraschung und Risiko- “geht nicht” ist für ihn die unsinnigste Aussage.

Meistens bremst uns das menschliche Bedürfnis nach Sicherheit und Harmonie aus, wir kleben beharrlich am Bewährten fest. Rocken wir die Kreativität mit Hammer-Ideen, wir können das!

Wie kommt man denn nun auf die zündende Idee? Auch das beantwortet Martin Gaedt souverän in seinem Ideenbuch. Ideenerzeugung ist ein Prozess, mit dem passenden Ideentraining und kreativen Methoden ist es uns – ähnlich einem Parcours über mehrere Stufen – möglich, unsere Ideenfitness zu steigern.

Zahlreiche Beispiele aus Praxis und Gesellschaft zeigen uns die Phasen des Ideenprozesses auf. Wichtig sind auch die richtigen Fragen:

“Kreative haben einen wunderschönen inneren Zwang, Fragen stellen zu müssen. Aus abgefahrenen Fragen werden ungewöhnliche Ideen und wie man richtig fragt, ist trainierbar.”

Der Autor macht es uns vor und überschüttet den Leser mit Fragen, provoziert und regt zum Nach- und Überdenken ein.

Fazit: Ein reichhaltiges, kreatives, informatives Buch, das zum Nach- und Mitdenken anregt! Sehr empfehlenswert, nicht nur für Kreative!

Veröffentlicht am 13.12.2017

City on Fire

City on Fire
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Garth Risk Hallberg beschreibt in seinem famosen Buch “City on Fire” Momentaufnahmen von fünf Menschen in New York im Jahr 1977. Ein Schneesturm tobt über New York, die Feuerwerke erhellen die Metropole ...

Garth Risk Hallberg beschreibt in seinem famosen Buch “City on Fire” Momentaufnahmen von fünf Menschen in New York im Jahr 1977. Ein Schneesturm tobt über New York, die Feuerwerke erhellen die Metropole und im Central Park fallen Schüsse – dies alles geschieht in der Neujahrsnacht des Jahres 1977. Diese Ereignisse bringen die reichen Erben William und Regan Hamilton Sweeney, die aus der Vorstadt stammenden Punk-Kids Sam und Charlie, den afroamerikanischen Lehrer Mercer, der seit längerem versucht seinen ersten großen Roman zu schreiben, sowie den Reporter Richard und den älteren Polizisten Larry zusammen.

Der erste Satz im Prolog:

“In New York kann man sich alles bringen lassen.”

Und im ersten Teil des Buches, dass die Zeit von Dezember 1976-Januar 1977 abdeckt, lautet der erste Satz:

“Ein Weihnachtsbaum kam die Eleventh Avenue herauf.”

Aufhänger der Geschichte sind die Schüsse auf eine junge Frau sind, dennoch der Debütroman City on Fire von Garth Risk Hallberg kein Krimi oder Thriller. Die beschriebenen Menschen in dem Buch scheinen in irgendeiner Art und Weise mit der jungen Frau bekannt zu sein und alles scheint irgendwie eine Rolle zu spielen. Die Figuren stammen allesamt aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, sie haben alle Träume, sie haben alle eine eigene Geschichte. Wie Charlie, der aus der Vorstadt stammt und dort behütet aufwächst, bis er ein Mädchen namens Sam kennenlernt und durch sie in Kontakt zur Punkszene kommt. Sam – die eigentlich Samantha heißt, studiert Photographie und ist Herausgeberin eines Magazins, das Punks und Musik zum Thema hat. Im Buch findet sich – was ich wundervoll fand – ein Abdruck dieses Magazins. Es finden sich weitere Grafiken im Buch, die jeweils zu den Stellen des Buches passen und sehr hochwertig und ansprechend gestaltet sind – sehr toll!

Dann gibt es noch die beiden reichen Erben William und Regan. William lebt mit seinem Freund Mercer zusammen. In vergangenen Zeiten war er Mitglied einer Punkband namens Ex Post Facto, die von den beiden oben genannten Personen Sam und Charlie sehr bewundert wird. So hängt alles irgendwie miteinander … Der Roman ist wie ein Spinnennetz, je mehr man liest umso mehr sieht man wie alles zusammenhängt, miteinander verwebt ist. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Exkurse in die Musik-, Kunst- und Literaturgeschichte – der Autor scheint ein belesener und sehr interessierter Mensch zu sein.

Die zahlreichen Rückblenden im Leben der Personen des Buches helfen, die Entwicklung derer zu verstehen. Es blieb keine Frage offen und die Geschichte und die Personen sind so geschickt miteinander verknüpft, dass es nie langweilig, das Buch zu lesen. Er erzählt auch nicht chronologisch, so dass die Geschichte nie vorhersehbar ist, sondern auch mit einigen Überraschungen aufwartet – supergenial!

Fazit: Ein 1000 Seiten starker Wälzer, der sich lohnt! Auch wenn es am Anfang etwas zäh ist, lohnt sich das dranbleiben an der Geschichte. Lasst euch auch nicht von den vielen Protagonisten und deren Schicksal entmutigen oder verunsichern. Es ist ein Buch, das langsam kommt, aber dann geballt wie ein Feuerball das Interesse in Brand setzt – ich war on fire – total! Auch lohnenswert: Die vielen genialen Beschreibungen der Metropole New York! Im Buch liegt auch ein Lesezeichen, auf dem die verschiedenen Personen aufgeführt sind, damit man nicht den Überblick verliert – traumhaft!

Veröffentlicht am 13.12.2017

ABC der Selbstbestimmung

Alphabet des selbstbestimmten Lebens
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Das neue Buch “Alphabet des selbstbestimmten Lebens” von Anja Förster und Peter Kreuz ist ganz wundervoll von Andros Link illustriert. Die 26 Buchstaben von “A wie Autopilot” bis “Z wie Zackzackzack” laden ...

Das neue Buch “Alphabet des selbstbestimmten Lebens” von Anja Förster und Peter Kreuz ist ganz wundervoll von Andros Link illustriert. Die 26 Buchstaben von “A wie Autopilot” bis “Z wie Zackzackzack” laden als Impulsgeber ein, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen. Und zwar selbstbestimmt.

Einige Wörter hätte ich jetzt in diesem Buch nicht erwartet wie z. B. Eudaimonia oder Trimurti, jedoch sind diese Begriffe nicht störend, sondern entpuppen sich als außerordentlich lehrreich . Es ist ein Buch mit wenig Text, dafür aber umso gehalt- und effektvoller. Denn: “Wahre Helden folgen keinem Vorbild!” (gelesen unter “H wie Helden”).

Fazit: Das Buch ist ein sehr empfehlenswerter Mutmacher, unsere alltäglichen Pfade zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen – selbstbestimmt. Die liebevollen Illustrationen alleine sind schon den Kauf des Buches wert – absolute optische Hingucker. Fragen Sie sich jeden Tag: Wie gelingt es, die beste Version unserer selbst zu werden? Und lassen Sie sich vom Alltag nicht entmutigen – im Gegenteil !