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Veröffentlicht am 13.12.2017

Mord ist nichts für junge Damen

Mord ist nichts für junge Damen
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Das charmante Debüt “Mord ist nichts für junge Damen” von Robin Stevens hat mich magisch in seinen Bann gezogen – was nicht zuletzt am tollen Cover des Buches lag . Die Autorin war bis dato weitgehend ...

Das charmante Debüt “Mord ist nichts für junge Damen” von Robin Stevens hat mich magisch in seinen Bann gezogen – was nicht zuletzt am tollen Cover des Buches lag . Die Autorin war bis dato weitgehend unbekannt und die Vorabkündigung, dass es sich hier um ein Buch im guten, alten britischen Stil von Agatha Christie handeln sollte reichte schon, um meine Neugierde zu schüren.

Die beiden 13-jährigen Schülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong besuchen 1934 die Deepdean-Mädchenschule und haben dort eine streng geheime Detektei gegründet. Daisy fungiert als die Vorsitzende des Dektetivbüros und Hazel ist die Schriftführerin. Bis dato haben sie nicht sonderlich aufregende Aufträge gehabt – lediglich heimlich fremde Tagebücher lesen und Schülerinnen hinterher zu spionieren . Doch dann findet Hazel in der Turnhalle die Leiche einer Lehrerin … die Minuten später wie vom Erdboden verschluckt scheint.

Und nun fängt das wahre Lesevergnügen an . Die Geschichte – sprachlich im Stile der Agatha-Christie-Bücher ist wunderbar und passt hervorragend zur Geschichte.

Hazel, die sympathische Ich-Erzählerin Hazel, die ich sofort ins Herz geschlossen habe, hat einen wahrlich trockenen britischen Humor, isn´t it ? Hazel ist ihrer Freundin Daisy gegenüber loyal und passt sich ihr sehr an. Während Daisy oft grob, zickig und nicht immer sonderlich freundlich gegenüber Hazel daher kommt. Im Buch finden die beiden jedoch gegen Ende der Kriminalgeschichte zueinander, ihr Umgang wird auf beiden Seiten respektvoller und freundlicher – auf Augenhöhe.

Doch lest das Buch unbedingt selbst – es ist herrlich und gemütlich. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, obwohl es der erste Band einer Reihe von Wells & Wong ist – ich freue mich auf den 2. Teil, der bisher vom Verlag noch nicht angekündigt wurde.

Erster Satz:

“Es geschah nach dem Literaturclub, am Montag, dem 29. Oktober.”

Besonders gut gefallen hat mir die Übersichtskarte der Schule im Innendeckel des Covers:

Lageplan Internet.jpg

Eine Leseprobe findet sich hier.

Fazit: “Mord ist nichts für junge Damen” ist eine charmante Geschichte mit feinem britischen Humor. Nichts im Buch ist zu viel und nichts ist zu wenig – alles ist perfekt aufeinander abgestimmt – von der Sprache über die beteiligten Personen bis hin zur Handlung und Authentizität der Geschichte. Wie bei Agatha Christie ist der Kriminalfall sehr besonders und spannend ohne sonderlich aufregend zu sein, doch genau das macht das zauberhafte Jugendbuch so hinreißend. Ein großartiges und sehr empfehlenswertes Buch auch für Erwachsene, Auftakt einer tollen Krimireihe!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Der Pfau

Der Pfau
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Isabel Bogdan hat mit ihrem Buch “Der Pfau” einen subtil komischen, sehr elegant britischen Roman geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat.

Auf dem schottischen Landsitz von Lord und Lady McIntosh ...

Isabel Bogdan hat mit ihrem Buch “Der Pfau” einen subtil komischen, sehr elegant britischen Roman geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat.

Auf dem schottischen Landsitz von Lord und Lady McIntosh spielt ein Pfau während eines Seminares zur Teambildung einer Gruppe von Londoner Bankern verrückt und sorgt für mächtig Ärger. Die Bankangestellten nebst Chefin bekommen davon jedoch nichts mit und fühlen sich in der schottischen Langeweile sehr unwohl, was nicht nur an der Kälte in den Räumen dort liegt sondern auch an den zu bewältigenden Teamaufgabe einer Psychologin. Sie versuchen sich so gut es geht mit allem zu arrangieren.

Der erste Satz:

“Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch einfach nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.”

Isabel Bogdan erzählt mit wunderbar britischem Humor, heiter und in einem zauberhaften Schreibstil über dieses Wochenende in den schottischen Highlands. Die mitwirkenden Charaktere sind allesamt liebenswert und eigentümlich und very british .

Im Zentrum der komödiantisch anmutenden Geschichte steht ein Pfau, der mit seinem Ableben sehr viele kuriose Begebenheiten ins Rollen bringt. Wie er genau gestorben ist, das weiß nicht jeder der Anwesenden auf dem schottischen Landgut. Doch die subtilen Schuldzuweisungen innerhalb der Gemeinschaft lesen sich sehr schön, auch weil sich die Teilnehmer des Seminars und auch die sonst immer Anwesenden auf dem Landsitz sehr verdächtig verstricken.

Herrlich fand ich die Gespräche der Personen aus und auch wie sie miteinander umgehen. Die Autorin braucht nicht viele Worte, um ein zauberhaftes britisches, subtiles Flair entstehen zu lassen. Und auch das überraschende Ende, herrlich ausgestattet mit einer Portion britischer Ironie und Humor ist gnadenlos gelungen.

Fazit: Ein gelungenes Debüt mit zauberhaften, unvergesslichen Charakteren und herrlichem britischen Humor, subtil, zart, feinsinnig und unglaublich unterhaltsam! Bitte unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Unorthodox

Unorthodox
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Was für ein intensives, erschütterndes und gleichzeitig triumphales Buch hat Deborah Feldman da mit ihrem autobiographischen Debütroman “Unorthodox” geschrieben!

Ich bin ja immer skeptisch, wenn auf einem ...

Was für ein intensives, erschütterndes und gleichzeitig triumphales Buch hat Deborah Feldman da mit ihrem autobiographischen Debütroman “Unorthodox” geschrieben!

Ich bin ja immer skeptisch, wenn auf einem Buchcover “Der New York Times Millionen-Bestseller” geschrieben steht. Dann ist das meist kein Buch für mich! Dennoch habe ich mir da so eine gewisse neutrale Neugier beibehalten, was “Bestseller” sind, zumal das Wort ja offenbart, dass es sich um die meistverkauften Bücher, jedoch nicht unbedingt meistgelesenen Bücher handelt. Egal, zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen, sondern konnte mich unaufgeregt diesem hochemotionalen Buch widmen.

Und so las ich den ersten Satz von “Unorthodox”:

“Mein Vater hält meine Hand, als er mit dem Schlüssel zum Warenhaus hantiert.”

Deborah Feldman schreibt in “Unorthodox” über ihr orthodoxes Leben in einer strengen und sehr in sich lebenden jüdischen Gemeinde in Williamsburg, Brooklyn. Sie schreibt über ihre Befreiung aus einem ultraorthodoxen, streng limitierten Leben, ausgehend von ihren frühen Kindheitserfahrungen, wo sie ohne Mutter aufgewachsen ist, bei ihren Großeltern. Der Vater schaut dann und wann vorbei, ist aber auch nicht wirklich präsent. Die kleine Deborah ist stets auf der Suche nach mehr als diesem beengten, strengen Leben. Heimlich liest sie Bücher, die sie nicht besitzen darf. Sie besucht eine jüdische strenge Schule und wird dann selbst Lehrerin dort. Dann wird sie verheiratet und was ich da gelesen habe, fand ich echt erschreckend, dass es das in der Neuzeit noch gibt. Sie bekommt ihren Sohn und bildet sich weiter, dort trifft sie Menschen, die ihr ein Leben in Freiheit aufzeigen und sie wagt es, aus ihrem begrenzten Leben auszubrechen und mit ihrem Sohn ein neues Leben zu beginnen.

“Was für eine Welt in der wir nur Belanglosigkeiten wie einen zu kurzen Rock bestrafen, aber Stillschweigen bewahren, wenn einer die Zehn Gebote bricht?”

Was bedeutet denn nun “ultraorthodox”. Wir allen kennen doch die jüdischen Männer mit ihren Stirnlocken … Doch das chassidische Judentum, das aus jüdischen Sekten und all den Strömungen, die nach dem Holocaust in Osteuropa entstanden ist, ist weitgehend eine weitgehend unbekannte Welt. Deborah Feldman bietet hier intensive, interessante Einblicke in eine Welt der Strenge, der Regeln, der Doppelmoral und der absoluten Unfreiheit von Menschen.

Fazit: Das Buch ist sehr intensiv, aber auch sehr interessant geschrieben. Deborah Feldmans Befreiung aus der streng religiösen “Sekte” und hin zu einem Leben in Freiheit mit ihrem Sohn ist sehr lebensnah und klug. Eine sehr anspruchsvolle, aber auch sehr empfehlenswerte Lektüre! Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Vom Ende der Einsamkeit

Vom Ende der Einsamkeit
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Benedict Wells hat mit seinem neuen Buch “Vom Ende der Einsamkeit” ein sehr berührendes Buch geschrieben.

Wie gewohnt beim Diogenes Verlag ziert ein bekanntes Bild das Cover. Hier: „Jeanne Moreau and ...

Benedict Wells hat mit seinem neuen Buch “Vom Ende der Einsamkeit” ein sehr berührendes Buch geschrieben.

Wie gewohnt beim Diogenes Verlag ziert ein bekanntes Bild das Cover. Hier: „Jeanne Moreau and Francois Triffaut – The Bride Wore Black“ von Elizabeth Peyton. Alleine das ist schon Zeichen eines traurigen Buches, welche Braut trägt denn gerne schwarz?

Und so beginnt das Buch auch mit dem Erwachen des 41 Jahre alten Protagonisten Jules aus dem Koma nach einem Motorradunfall. Subtil zwischen den Zeilen liest sich eine mögliche Suizidabsicht.

Der Leser geht mit ihm in gedanklichen Rückblenden zunächst zu seiner unbeschwerten Kindheit mit seinen älteren Geschwistern Liz und Marty zurück. Diese endet jedoch sehr abrupt mit einem tödlichen Autounfall der Eltern.

Der erste Satz:

“Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.”

Die Kinder kommen in ein Internat und entfremden sich zusehends. Jules wird dort zum einsamen Außenseiter, der in einem Mädchen namens Alva seine beste Freundin fürs Leben findet. Jules, der vor dem schrecklichen Unfall ein sehr abenteuerlustiges Kind war, wird zunehmend schweigsamer und einsamer. Er fragt sich ständig, wie sein Leben verlaufen wäre, ohne dieses schreckliche Erlebnis des Verlustes seiner Eltern.
Jules beginnt nach seinem Abitur ein Jurastudium, obwohl er viel lieber Fotograf werden möchte. Seine Unentschlossenheit spiegelt seine haltlosen Wurzeln aus Kindheitstage. ER wirkt wie ein ankerloses Schiff, dass immer auf der Suche nach neuem Halt, neuen Wurzeln ist, sie aber nie wirklich finden kann. Seine Schwester Liz schwebt immer am Abgrund, ihr Leben wird bestimmt durch Drogen, Alkohol und wechselnde Liebschaften. Nur Marty gelingt es ein geregeltes Leben zu führen. Die Geschwister gehen völlig getrennte Wege, aber in Krisensituationen stehen sie füreinander ein. Benedikt Wells nimmt uns mit auf den Lebensweg der drei unterschiedlichen Geschwister, die das Trauma ihrer Kindheit nie richtig überwunden haben und läßt uns sehr intensiv teilhaben an den Nöten, Kummer und Hoffnungen der drei.

Doch dann trifft Jules viele Jahre nach Beendigung der Schule seine Freundin Alva wieder … Und so beginnt für ihn die Reise in die Vergangenheit erneut …
Benedict Wells gelingt es meiner Meinung nach sehr gut sich in ein Kind hineinzuversetzen, dass nach dem Verlust der Eltern wieder ins Leben zurückfindet. Die im Buch bestimmenden Themen sind Trauer, Glück und Einsamkeit, was sehr zum Nachdenken anregt. Es ist ein sehr melancholisches Buch voller intensiver Emotionen, die sehr zu Herzen gehen. Ein Buch, dass zu Tränen rührt, und doch so intensiv, klug und zauberhaft ist, dass man es dennoch gerne liest. Eine absolute Lese-Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Pippilotta

Das Pippilotta-Projekt
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Frauen, die mutig zu sich stehen kommen weiter – doch leider unterschätzen wir Damen uns doch hier und da im Job, haben Angst vor Risiko und Misserfolgen oder einfach nur, neue Dinge anzugehen. Wer von ...

Frauen, die mutig zu sich stehen kommen weiter – doch leider unterschätzen wir Damen uns doch hier und da im Job, haben Angst vor Risiko und Misserfolgen oder einfach nur, neue Dinge anzugehen. Wer von uns wäre dann nicht gerne wie die zauberhafte, magische, mutige, stets gut gelaunte und überaus positive Pippi Langstrumpf? Dieser und weiteren Fragen gehen die beiden Autorinnen Christine Weiner und Carola Kupfer in ihrem neuen Buch “Das Pippilotta Projekt – Ich weiss, was ich will und ich werde es mir holen – Schritt für Schritt zum beruflichen Erfolg” nach.

Schon Pippi war bewusst, dass man viel Geduld und starke Nerven braucht, wenn man Erfolg haben möchte – in welchem Bereich auch immer. Die kleine Pippi wartet nicht darauf, dass andere Kinder sie fragen, ob sie mit ihnen spielen möchte – sie ergreift die Initiative und prescht nacht vor. Und die erwachsene Pippi nutzt diese Kindheitserfahrung auch in ihrem Job, denn:

„Nicht Vorgesetzte und Hierarchien bestimmen, wo es für sie langgeht und welche Bedeutung eine Aufgabe hat. Wenn jemand entscheidet, dann sie selbst.“

Pippilotta lässt sich nicht unterkriegen, sie nimmt sich, was ihr zusteht, sie ist erfolgreich. Sie gibt nicht klein bei, übernimmt keine Aufgaben, die sie nicht auch wirklich erledigen möchte, sie passt sich nicht an, um zu gefallen. Sie ist eine Siegerin, die nimmt sich, was ihr zusteht! Kurzum: Sie hat Erfolg. Und genau diese Eigenschaften brauchen erfolgreiche Frauen.

Das sehr empfehlenswerte Pippilotta-Buch ist unterhaltsam und informativ! Die starke, selbstbewusste und sehr selbstsichere Pippilotta begleitet uns durch die sehr übersichtlich gestalteten Kapitel. Sie zeigt uns, wie wir uns beruflich und auch privat positiv verändern können. Die Kapitel können brav nacheinander, aber auch wild durcheinander – je nach Gusto – gelesen werden.

Witzig fand ich die kleinen Symbole, die auf den Seiten 12-13 vorgestellt werden: So steht der Zopf beispielsweise für konkrete Tipps oder er fordert zu konkreten Handlungen oder Übungen auf. Der Strumpf steht für “kunterbunt im Business-Anzug”, dort finden sich Fakten im Berufsalltag und Umsetzungsbeispiele. Die Schatzkiste steht für kostbare “Merksätze” und zeigt, wie wir unsere eigenen Ressourcen aktivieren und verborgene Fähigkeiten freilegen können. Die Akademiker-Kappe ist das Symbol für die Pippilotta-Akademie, wo sich Hintergrundwissen und tiefer gehende Fakten finden. Und das Bonbonglas taucht immer dann auf, wenn wir Unterstützung und neue Energie von außen brauchen.

Auch inhaltlich überzeugt der kompakte Ratgeber: Fundiertes Wissen zur persönlichen Entwicklung, Kenntnisse zu individuellen Zielplanung nach den sogenannten SMART-Kriterien (selbstbezogen, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert), intrinsische und extrinsische Motivationsauswirkungen, der Funktionsweise unseres inneren Teams, der Elevator Pitch und Selbst-PR sowie Networking. Wie der Untertitel schon ankündigt hält der superunterhaltsame und viel Freude bereitende Ratgeber zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Leserinnen bereit, z B. wie man seine Seelenkommode auskippt oder Vorträge und Präsentationen über die Bühne bringt.

Am Ende des Buches finden sich „11 Pippilotta to go“-Tipps sowie ein sehr interessanter und aussagekräftiger Selbsttest „Wie viel Pippilotta sind Sie schon?“.

Fazit: Ein toller, witziger, lohnender Ratgeber mit vielen tollen Tipps unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Sehr empfehlenswert!