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Veröffentlicht am 14.05.2018

die Herzen der Männer über drei Generationen

Die Herzen der Männer
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Die Herzen der Männer von Nickolas Butler erschien am 11 Februar 2018 im Klett – Cotta Verlag.
Das Cover besticht mit Einfachheit und macht neugierig auf den Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht ...

Die Herzen der Männer von Nickolas Butler erschien am 11 Februar 2018 im Klett – Cotta Verlag.
Das Cover besticht mit Einfachheit und macht neugierig auf den Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nelson und das Pfadfinderlager Cippewa, in Wisconsin, umpannt wird eine Zeitspanne von 60 Jahren. Nelson ist sehr intelligent und ein Einzelgänger mit wenig Selbstbewustsein, er sehnt sich nach Aufmerksamkeit und Zuwendung seines Vaters. Nelson blüht bei seinen Camp- aufenthalten nur auf wenn er sich Abzeichen verdient, belohnt wird das nicht, es bringt ihn nur Neid, Spott und Missgunst ein, auch sein Vater ignoriert ihn. Doch Jonathan, der allseits beliebte Junge, nähert sich Nelson an und wird sein Freund, sie treffen sich jahrelang im Camp wieder. Jahre später hat Nelson die Leitung des Camps übernommen und Jonathan besucht das Camp mit seinem Sohn......

Der Autor hat eine meisterhaft ausgestattete Geschichte erfunden die über 60 Jahre bis in die Zukunft von 2021 spielt. Die Geschichte ist fesselnd, gefühlvoll teils poetisch. Sie beschäftigt sich größtenteils mit den Themen Vater und Sohn, Familie, Freundschaft, Erziehung und Disziplin. Über drei Generationen begeitet der Leser die Hauptprotagonisten, vom Jungen bis zum Mann beleuchtet er den Werdegang bis ins kleinste Detail. Er zeigt dem Leser meisterhaft überzeichnet die einzelnen Typen Mann, vom Choleriker bis zum Kriegshelden. Dem ein oder anderen begegnet man so im wirklichem Leben.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, wirken sehr authentisch und lebendig, durch den ausdrucksstarken Schreibstils von Nickolas Butler.Nelsons Vater, der mit seinen Dämonen kämpft, er vergreift sich physisch und psychisch an Ehefrau und Sohn, doch Nickolas Butler
zeichnet ihn mit grauen Schattierungen so wird er menschlich.
Nelson der Einzelgänger, behält seine Tugenden die ganzen Jahre aufrecht. Jonathan der charismatische Junge wird zum Zyniker und seinem Sohn beraubt er jeglicher Illusion.

Fazit: Die Herzen der Männer ist ein sehr einfühlsamer Roman, der mich tief berührt hat. Ich wurde in das Geschehen gezogen und durchlebte die ein oder andere Situation zusammen mit den Protagonisten. Das Buch ist keine leichte Kost für Zwischendurch und wird mich noch einige Zeit beschäftigen, denn es werden gekonnt relevante Situationen im Leben von Männern und ihren Emotionen beleuchtet, fesselnd und teils schonungslos. Ich kann es absolut weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Die Kamelieninsel in der Bretagne

Die Kamelien-Insel
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„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach erschien am 23.02.2018 im Verlag Bastei Lübbe.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht, auf die Geschichte die hinter dem Buchdeckel steckt.
Silvia ...

„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach erschien am 23.02.2018 im Verlag Bastei Lübbe.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht, auf die Geschichte die hinter dem Buchdeckel steckt.
Silvia ist eine viel arbeitende Unternehmensberaterin und mit dem Immobilienmakler Holger, seit 10 Jahren, verheiratet. Sie hetzt von einem Auftrag zum nächsten und auch Holger ist vielbeschäftigt, um Geld brauchen sie sich keine Sorgen machen. Als Silvia eine Gärtnerei, in der Bretagne, von ihrer Tante erbt, kümmert sich Holger um den Verkauf. Nachdem Silvia ein Kunde abgesprungen ist, hat sie auf einmal Freizeit, kurzentschlossen nutzt sie diese für einen Besuch in der Bretagne und der Gärtnerei, doch in der Bretagne angekommen stellt sie fest, die Gärtnerei steht auf einer Insel und diese gehört auch zum Erbe......
Tabea Bach erzählt sehr gefühlvoll die Geschichte einer Frau die bis dato nichts hinterfragt, sie ist vielbeschäftigt und Freizeit ist ein Fremdwort für sie, denn sie hastet von einem Job zum nächsten. Auf der Fahrt durch Frankreich in die Bretagne kommt sie langsam zur Ruhe und genießt die wunderschöne Landschaft und die Gesellschaft fremder Menschen. Ich hatte das Gefühl Silvia erwacht zum Leben und fängt an manches in ihrem Leben zu reflektieren, auch die Ehe mit Holger zu hinterfragen.
Der flüssige Schreibstil hat mich von Seite zu Seite fliegen lassen. Die Sprache ist gefühlvoll und bildlich, die Landschaft wurde so detailliert beschrieben, dass ich die Insel das Meer und die Kamelien förmlich vor mir gesehen habe. Ich war vollkommen in das Geschehen eingetaucht und meinem Alltag entflogen.
Die Charaktere, Silvia war mir von Anfang an sympathisch, doch sie wirkte etwas naiv und zu vertrauensvoll, die Unterordnung, ihrem Ehemann, Holger gegenüber hat mich sprachlos gemacht. Tabea Bach hat es geschafft Silvia konnte sich weiter entwickeln, sie hat sich emanzipiert Holger gegenüber.
Veronika war mir sofort ans Herz gewachsen, sie ist gut ausgearbeitet und steht mit beiden Beinen im Leben.
Solenn wirkt am Anfang etwas unnahbar, doch im Laufe der Geschichte lernte ich ihr herzliches Wesen kennen.
Holger war mir von Anfang an unsympathisch, ich denke das war so gewollt. Ich war von seiner Lieblosigkeit und seinen berechnenden Handlungen sehr enttäuscht. Holger ist ein egoistischer Mensch der nur seinen Vorteil aus allem zieht.
Mael blieb für mich gesichtslos und blass er wurde als sensibel beschrieben, doch für mich huschte er wie ein Phantom durch die Geschichte.
Fazit: Tabea Bach hat mich in eine wunderschöne Landschaft entführt, die Beschreibungen haben mich verzaubert. Die Geschichte um Silvia und ihrem Erbe war bisweilen und atmosphärisch beschrieben und am Ende habe ich mitgefiebert. Die Liebesbeziehung zu Mael war mir zu nebensächlich beschrieben, denn er ist die Liebe ihres Lebens. Ich war gut unterhalten und gebe meine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 27.01.2018

die kühne Schönheit und ihr Hengst Liberty

Bold Beauty
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Bold Beauty: Kühne Schönheit von Emilia Fog erschien im Nibe Verlag.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und die Silhouette der Reiterin auf dem Pferd erklärt sich im Buch.

England 1855: Die beiden ...

Bold Beauty: Kühne Schönheit von Emilia Fog erschien im Nibe Verlag.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und die Silhouette der Reiterin auf dem Pferd erklärt sich im Buch.

England 1855: Die beiden Freunde, wohlhabend und leicht versnobt, Bart Menwill und William Gladwyn möchten sich auf dem Land, nach guten Zuchtpferden umsehen. Auf der Reise begegnen sie der Gutstochter Samantha Dorsen und ihrem anmütigen Hengst Liberty. Samantha ist bei ihrem Großvater aufgewachsen und für die Epoche untypische selbstbewuste junge Frau . Bei einem mehrtägigen Zwischenstopp kommen sich William, der etwas steif wirkt und Samantha näher, dabei liefern sie sich so manchen verbalen Schlagabtausch. Auf dem Gutshof von Samanthas Großvater werden die Freunde fündig und kaufen zwei Reitpferde.
Kurz nach der Abreise der beiden Freunde ereignet sich ein Schicksalsschlag, dadurch kommt die Welt von Samnantha ins Schwanken, ein „windiger“ Bankier sowie ein machtgieriger Nachbar versuchen, die Situation schamlos auszunutzen. In ihrer größten Not versucht sie ihren wertvollsten Besitz, den Hengst Liberty, an William zu verkaufen. Durch ein Missverständnis entkommt sie nur knapp dem Tod und stellt sich, mit Unterstützung ihrer Freunde, ihren Widersachern.......

Die Sprache ist modern und der Schreibstil locker und leicht, dadurch lässt sich das Buch sehr flüssig lesen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken sehr lebendig, allen voran Samantha, die durch die Erziehung ihres Großvaters, eine starke Persönlichkeit entwickeln konnte. Den versnobten und steifen William habe ich förmlich vor mir gesehen. Auch die fiesen und negativen Personen waren mit vielen Eigenschaften beschrieben, so dass ich sie sehr gut „hassen“ konnte.

Den Status der Frau im 19. Jahrhundert hat die Autorin gut recherchiert und geschickt in die Geschichte mit eingebaut, denn die Rechte der Frauen lagen noch in den Kinderschuhen. Das Wissen der Autorin, um die Aufzucht und Pflege von Pferden, hat mich tief beeindruckt, und die schlagfertigen und gut ausgearbeiteten Wortwechsel, zwischen Samantha und William, haben mich herzlich zum Lachen gebracht.
Emilia Fog hat eine wunderschöne Geschichte um Samantha und ihren Hengst Liberty gewoben. Die Geschichte ist schicksalhaft, zu Herzen gehend, facettenreich und spannend, da auch ein Hauch von Krimi nicht fehlt. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Mich hat die Geschichte emotional sehr berührt und gut unterhalten, deshalb gibt es meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Die Freiheitsklausel

The Freedom Clause
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The Freedom Clause von Hannah Sloane ist im Oktober 2024 im Pola Verlag erschienen.

Daphne und Domenic lernen sich auf dem College kennen, heiraten schnell. Nach 3 Jahren ist der Alltag in ihre Beziehung ...

The Freedom Clause von Hannah Sloane ist im Oktober 2024 im Pola Verlag erschienen.

Daphne und Domenic lernen sich auf dem College kennen, heiraten schnell. Nach 3 Jahren ist der Alltag in ihre Beziehung eingekehrt, das Sexleben nicht mehr aufregend, fast eingeschlafen. Nach einer Silvesterparty schlägt Domenic Daphne vor, die Beziehung durch eine offene Ehe aufzupeppen. Daphne ist nicht begeistert, willigt aber unter bestimmten Bedingungen ein.

Um die beiden Protagonisten spinnt die Autorin eine vielschichtige Handlung, die stellenweise emotional und von Eifersucht geprägt ist. Hannah Sloane nähert sich dem Thema der offenen Beziehung vorsichtig, anfangs braucht die Handlung, bis sie in Fahrt kommt, denn sie lässt den Leser*in die Protagonisten erst kennenlernen. Diese Einblicke werden durch die wechselnde Ich-Perspektive aus der Sicht von Daphne und Domenic gegeben, so werden ihre Gedanken und Gefühle sichtbar. Die Charaktere werden realistisch dargestellt, dabei entwickelt sich Daphne weiter, sie entpuppt sich im Laufe der Geschichte als starker Charakter, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen zeigen sich bei ihr immer mehr. Dies wird besonders deutlich, nachdem sie begonnen hat, ihre Gedanken und Erlebnisse in den Blogbeiträgen zu verarbeiten. Domenic hingegen wird sehr stereotyp dargestellt, ihm fehlt es an Tiefe, er entwickelt sich im Laufe der Geschichte kaum weiter, zumindest nicht zum Besseren. Es kommt zu Konflikten zwischen den beiden, das gegenseitige Vertrauen gerät ins Wanken. Sloane fängt diese Situationen sehr realistisch ein, man spürt die Entfremdung der beiden.

Fazit: Der Roman regt zum Nachdenken an. Andererseits gibt es auch viele Fragen, die jeder für sich selbst beantworten muss. War die Freiheitsklausel die richtige Entscheidung für die beiden, wäre ein offenes Gespräch nicht besser gewesen?
Eine offene Beziehung kann nur funktionieren, wenn beide voll dahinter stehen! Ehrlichkeit ist sehr wichtig.
Daphne und Domenic hatten für mich ein ganz anderes Problem, sie hätten viel mehr miteinander reden müssen. Wie sie sich das Zusammenleben vorstellen, von der Hausarbeit bis zum Sexleben. Das ist natürlich nicht einfach, vor allem wenn ich an ihr junges Alter denke.
Meiner Meinung nach geht es der Autorin mehr um die Selbstverwirklichung der Frauen. Schade fand ich, dass sie Domenic keine Chance gegeben hat, sich weiter zu entwickeln. Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut, sie ist unterhaltsam und kein Einheitsbrei.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Harper und die Artussage

Jewel & Blade. Die Wächter von Knightsbridge
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Jewel & Blade: Die Wächter von Knightbgidge von Anne Lück ist als Hörbuch bei GOYALibre erschienen.
Gelesen von: Pia-Rhone Saxe
Spielzeit: 12 Stunden
Harper arbeitet in der Goldschmiede ihrer Mutter, nachdem ...

Jewel & Blade: Die Wächter von Knightbgidge von Anne Lück ist als Hörbuch bei GOYALibre erschienen.
Gelesen von: Pia-Rhone Saxe
Spielzeit: 12 Stunden
Harper arbeitet in der Goldschmiede ihrer Mutter, nachdem ihre Schwester einen schweren Unfall hatte. Eines Tages taucht ein Fremder in der Goldschmiede auf, er bittet sie einen Goldring zu reinigen, dabei passieren verstörende Dinge, sie sieht eine Szene aus dem Leben von König Artus vor sich. Antworten findet sie erst, als sie einem jungen Mann namens Archer nach London folgt. In London stößt sie auf einen Geheimbund, außerdem bahnt sich eine Liebesgeschichte für sie an. Das Schicksal hat einiges für sie vorgesehen!

Rund um die Artussage hat Anne Lück eine interessante und unterhaltsame Geschichte gesponnen. Die Handlung baut sich langsam auf, ab der Mitte kommt immer mehr Spannung ins Spiel, einige Wendungen und sich überschlagende Ereignisse zeigen sich am Ende der Geschichte. Die Sprecherin Pia-Rhône Saxe erweist sich als ausdrucksstarke Erzählerin. Der Schreibstil ist abwechslungsreich, leicht und flüssig. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Harper, wodurch ihre Gefühle und Gedanken sehr gut transportiert werden.
Die Charaktere sind lebendig und haben Ecken und Kanten. Harper zeigt sich als mutige und zielstrebige junge Frau. Einige Nebendarsteller entwickeln sich im Laufe der Handlung sehr unterschiedlich.

Fazit: Für mich eine wirklich gelungene Geschichte, die Verarbeitung der Artussage fand ich sehr erfrischend und kreativ. Anne Lück hat es nicht versäumt, unvorhergesehene Wendungen einzubauen, die mich überrascht haben. Die Sprecherin fand ich gut gewählt, sie konnte mich in die Geschichte hineinziehen. Jewel Blade kann ich gerne weiterempfehlen.

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