Bim, die kleine Maus, mit der neugierig schiefen Schnuppernase erwacht eines Nachts auf dem Dachboden des Hauses von Alex und Sahli, geweckt von geheimnisvollen Geräuschen. Was ist das für ein Heulen? Obwohl sie sich fürchtet steht Bim auf, schlüpft aus dem Haus und sieht nach, denn sie merkt, daß da jemand weint: In einem Gebüsch vor dem Haus trifft die hilfsbereite kleine Maus auf Lutz den Hamster, der die Backen voll hat und daher nuschelt (deshalb sollte man mit vollem Mund ja auch nicht reden!). Doch so ein Mund voller Schätze kann auch sehr praktisch sein, wenn man keine Hosentaschen hat. Lutz ist untröstlich, denn als er seine Freundin Sonett in der Zoohandlung besuchen wollte, hat er von ihr erfahren, dass die vergessliche Frettchendame an die Schlange verfüttert werden soll. Er ist verzweifelt, weil er sich nicht zu helfen weiß. Doch Bim weiß, daß man gemeinsam mit Freunden viel stärker und mutiger ist und will Lutz daher zu Sonett begleiten. Bei ihrer Rettungsaktion erhalten sie ungeahnte Unterstützung von dem starken Degu Arnie und dem verschlafenen Siebenschläfer Schnarchibald. Zu viert muß ihnen doch etwas einfallen!
Auch wenn Bim die Zauselmaus ein Spin off des „Geheimnis der Zauberkugel“ ist, ist diese Reihe doch eigenständig, da sie sich an jüngere Leser richtet. So hat Bims Leseanfängerreihe mit Elli Bruder eine eigene Illustratorin erhalten, die diese Reihe farbig und sehr fröhlich gestaltet, gegenüber den geheimnisvollen schwarz-weiß Illustrationen der längeren Abenteuerserie. Die Bilder sind wirklich süß, aber nicht kitschig, so daß sie sowohl Jungen, als auch Mädchen anspricht. Sollten die jungen Leser, genau wie Sonett ein bißchen vergesslich sein, so hilft ihnen die Vorstellungsgalerie im Einband, wo alle fünf Freunde mit Bild und Charakteristika vorgestellt werden.
Die Geschichte fängt gleich spannend und geheimnisvoll an, wobei Kindern vermittelt wird, das es völlig normal ist, Angst zu empfinden, es aber umso mutiger ist, dieser auf den Grund zu gehen und Freunden in Not zu helfen. Auch wenn es sich für Bim um neue Freunde handelt, so stellen sie sich doch gleich als sehr einfallsreich und verläßlich dar, echte Freunde, mit denen man Pferde stehlen, oder eben Frettchen in Not befreien kann. Denn Sonett ist eine ganz besondere Frettchendame, um nicht immer alles zu vergessen, was sie sich merken will, spricht sie in Reimen, bzw. Sonetten. Kinder mögen lustige Reime und auch ihnen fällt es viel leichter sich Reime einzuprägen, als reine Sachtexte. Auch das Lesen der Reime wie
„Die Gefahr ist gar nicht schlimm, wenn jemand bei dir ist wie Bim. Mit ihrem Mut und Arnies Kraft, haben wir den Sieg geschafft….“ fällt leichter, als schnöde Sachtexte und weckt so den Spaß an Sprachspielen und am Lesen. Hierbei zeigt es sich, daß es von Vorteil ist, daß es sich um einen Originaltext und nicht um eine Übersetzung handelt. Gerade Reime inhaltlich und metrisch gut zu übersetzen ist fast unmöglich und nimmt ihnen oft den Reiz.
Ach so, jetzt mag sich noch so manch einer fragen, was denn nun bitteschön eine Zauselmaus ist. Tja, das will ich Euch nicht wirklich verraten, denn das erfahrt Ihr am Ende dieses Buches und das soll ja spannend bleiben.
Die Geschichte rund um Bim, spricht viele kindliche Bedürfnisse an: Freundschaft, Zusammenhalt, der Wunsch ein Held zu sein, auch wenn man nicht über Superkräfte verfügt, Abenteuer und Spaß.
Neben der tollen Geschichte, die den Kindernerv trifft und den fröhlichen Illustrationen bietet diese Reihe weitere Hilfe beim Lesenlernen: Die Geschichte ist in kurzen einfachen Sätzen geschrieben, die durch einen hohen Bildanteil aufgelockert werden. Es wird extra eine große Fibelschrift, also der gleiche Drucktypus wie in der Fibel, dem ersten schulischen Lesebuch verwendet. Da aber einige Begriffe zwar erlesbar sind, wenn man alle Buchstaben und Silben schon kennt, nicht jedoch erratbar (der Name Schnarchibald, dürfte ja eher unbekannt sein, folgt aber den erlernten Leseregeln, ebenso das Genuschel mit vollen Hamsterbacken), sollten die Leseanfänger nicht mehr im Anfangsstadium sein, sondern bereits eine gewisse Textsicherheit erlernt haben. Sollte es noch etwas haken, macht das nichts, die Geschichte eignet sich auch super zum gemeinsamen Lesen oder zum Vorlesen. Kinder mögen ja auch bekannte Geschichten und diese ist lustig und spannend genug um noch ein zweites Mal gelesen zu werden, ehe am 30. April die Fortsetzung „Bim, die Zauselmaus: Das Freundschaftsfest“ erscheint.
Dafür gibt es 5 von 5 Sternen!