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Veröffentlicht am 01.01.2018

Atmosphärisch und spannend, aber leider mit Längen und keiner neuen Idee

Wir zwei in fremden Galaxien
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Klappentext
„Die 17-jährige Seren lebt seit ihrer Geburt auf der Ventura und steht kurz vor der Abschlussfeier ihres Schuljahrgangs. An diesem Tag wird nicht nur entschieden, in welchem Bereich des Raumschiffs ...

Klappentext
„Die 17-jährige Seren lebt seit ihrer Geburt auf der Ventura und steht kurz vor der Abschlussfeier ihres Schuljahrgangs. An diesem Tag wird nicht nur entschieden, in welchem Bereich des Raumschiffs sie in Zukunft arbeiten soll, vor allem wird bekanntgegeben, wer aus dem aktuellen Jahrgang zu ihrem Lebenspartner ausgewählt wurde. Doch Seren hat ein Problem, denn sie hat sich verliebt. Mit dem spanischstämmigen Domingo, kurz Dom, erlebt sie echte Gefühle, das Herzklopfen der ersten Liebe. Doch beide wissen, dass sie damit gegen alle Regeln verstoßen und nur heimlich zusammen sein können. Als sich für das junge Paar eine Möglichkeit ergibt, das Raumschiff zu verlassen, muss Seren sich entscheiden. Will sie die sicheren Räume der Ventura verlassen, ohne zu wissen, ob sie außerhalb überleben können? Aber was ist die Alternative?“

Gestaltung
Das Cover finde ich wunderschön, denn mir gefällt vor allem dass es metallisch schimmert. Die Farben aus dem dunkleren Lila mit den helleren Lichtreflexen finde ich auch unheimlich gelungen, da sie die Weltraumatmosphäre aufgreifen. Die Schattenfiguren des Mädchens und des Jungen, die über dem Titel schweben, passen auch gut zur Geschichte und verleihen dem sonst eher schlichten Cover etwas Besonderes.

Meine Meinung
Da ich Weltraumgeschichten sehr gerne mag und mir das Cover von „Wir zwei in fremden Galaxien“ sofort ins Auge gesprungen ist, wollte ich das Buch unbedingt lesen und es hat mir wirklich gut gefallen. Nicht nur die äußere Gestaltung auch der Inhalt und der Schreibstil der Autorin vermitteln dem Leser einen passenden Eindruck vom Weltraum. Diese Space-Atmosphäre hat mir wirklich gut gefallen, denn dadurch dass die Figuren seit Generationen auf dem Raumschiff leben und das Leben auf der Erde nur aus Erzählungen, Büchern oder Filmen kennen, wird ein besonderes Ambiente geschaffen. Ich hatte stets futuristische Bilder vor Augen, wenn Protagonistin Seren über das Schiff gewandert ist oder vom Weltall erzählt hat.

Besonders gefallen hat mir, dass wir das Leben auf dem Raumschiff namens Ventura durch Serens Perspektive kennen lernen und dass dies für mich absolut greif- sowie vorstellbar wurde – obwohl es eine ferne, unmöglich erscheinende Zukunft darstellt. Die Menschen auf der Ventura leben ein sehr vorherbestimmtes Leben, alles - selbst ihre Ehepartner - werden ihnen zugewiesen. So tritt schnell Monotonie im Leben der Menschen ein, weswegen sie alles andere als zufrieden wirken. Diese Grundstimmung wurde durch Serens Ich-Perspektive auch super eingefangen und geschildert. Kate Ling lässt Seren in längeren Sätzen erzählen, was jedoch an keiner Stelle anstrengend wird, da die Sätze einfach zu verstehen und nicht verschachtelt sind.

Insgesamt gefiel mir dieses Setting des Buches sehr gut, da die dadurch entstandene Atmosphäre für mich einen großen Reiz ausgeübt hat, die auch bei der Liebesgeschichte, die eindeutig im Fokus der Handlung stand, immer wieder allgegenwärtig war. Jedoch war diese Grundidee nichts Neues. Vielmehr fühlte ich mich oftmals an die Buchreihe bzw. Serie „Die 100“ erinnert, bei welchem die Menschen auch auf einem Raumschiff leben und das Leben auf der Erde nicht kennen. So entdeckte ich gefühlt immer wieder kleinere Parallelen, die mich daran hinderten, Neues an dieser Geschichte zu entdecken.

Da ich durch den Titel und den Klappentext schon ahnen konnte, dass es sich hier hauptsächlich um eine Liebesgeschichte handelt, war ich sehr gespannt auf diese und ich muss sagen, dass sie mir insgesamt sehr gefiel. Vor allem am Anfang wurde ich überrascht, da ich andere Grundvoraussetzungen erwartet hatte. So fing die Geschichte für mich gleich packend an. Die Liebesgeschichte empfand ich dabei dann jedoch als etwas flach, denn ich bin der großen Liebe auf den ersten Blick gegenüber einfach skeptisch. Auch flaute der Spannungsbogen für mich dann auch etwas ab, da durch den Fokus auf die Liebe vieles, was actionreicher hätte werden können, in den Hintergrund geriet.

Dafür endete das Buch sehr fesselnd, da „Wir zwei in fremden Galaxien“ mit einem kleinen, aber gemeinen Cliffhanger aufhört, der mich eindeutig dazu veranlasst, auch zum zweiten Band zu greifen. Es gab Enthüllungen, Action und rasante Szenen, die gerne auch schon eher hätten einsetzen dürfen. Richtig gut fand ich, dass in die Handlung immer wieder Geheimnisse eingestreut wurden, denen ich auf den Grund gehen und die ich erkunden wollte. Gibt es etwa eine Verschwörung auf der Ventura? Was führt der Captain im Schilde? Hier hat die Autorin es geschafft, einige Fragen bei mir anzuregen und meine Neugierde zu wecken, weswegen ich die Geschichte voller Spannung gelesen habe!

Fazit
„Wir zwei in fremden Galaxien“ weist zwar keine neue Grundidee auf, da das Setting der auf einem Raumschiff lebenden Menschen, welche die Erde nicht kennen, nicht neu ist, dennoch hat Autorin Kate Ling es geschafft, die Raumschiff-Atmosphäre sehr lebendig und greifbar einzufangen und mich dadurch überzeugt. Auch gefiel mir, dass die Geschichte meine Neugier geweckt hat, sodass ich immer weiter gelesen habe, um endlich Antworten auf meine Fragen zu erhalten. Die Handlung fokussiert sehr auf die Liebesgeschichte, wodurch der Spannungsbogen hinsichtlich rasanter Actionmomente abflaut. Das Ende entschädigt dafür dann aber mit einem temporeichen Finale.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Wir zwei in fremden Galaxien
2. Wir zwei in neuen Welten
3. The truth of different skies (erscheint am 3.Mai 2018 auf Englisch)

Veröffentlicht am 01.01.2018

Märchenhaft, mysterienreich und voller Atmosphäre

Der Gesang der Nachtigall
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Klappentext
„England 1919. Seitdem sie und ihre Familie nach Hope House gezogen sind, ist die zwölfjährige Henry ganz auf sich allein gestellt. Mama ist krank, Vater arbeitet außer Landes und Nanny Jane ...

Klappentext
„England 1919. Seitdem sie und ihre Familie nach Hope House gezogen sind, ist die zwölfjährige Henry ganz auf sich allein gestellt. Mama ist krank, Vater arbeitet außer Landes und Nanny Jane muss sich um Baby Piglet kümmern. Sich selbst und ihren Büchern überlassen, beginnt Henry, ihre neue Umgebung zu erkunden: das große Haus mit seinem vergessenen Dachboden, das geheimnisvolle Licht, das jenseits des Garten durch die Bäume schimmert, und die geisterhaften Schatten, die niemand außer ihr zu sehen scheint. Und auch niemand außer ihr scheint zu merken, in welcher Gefahr ihre Familie schwebt ...“

Gestaltung
Dieses Cover mag ich vom aktuellen Königskinder Programm am wenigsten, weil mir die Kombination aus Orange und Lila nicht so gut gefällt und weil das Cover so dunkel wirkt. Zudem nimmt der Schattenriss des Vogels so kleinen Raum auf dem Cover ein und ist nicht so zentral wie bei den anderen Büchern des „Mut & Leidenschaft“-Programms.

Meine Meinung
Besonders angesprochen hat mich der Klappentext, der auf ein unheilvolles Ereignis oder viele Geheimnisse hindeutet. So war meine Neugier schnell gepackt und als ich das Buch gelesen habe, habe ich auch schnell festgestellt, dass sie glücklicherweise nicht abgenommen hat. „Der Gesang der Nachtigall“ verbindet verschiedene Geheimnisse miteinander. So ist beispielsweise zu Beginn des Buches nicht klar, warum genau die Familie von Protagonistin Henry aufs Land zieht. Dieses Rätsel wird erst nach und nach gelüftet, wobei nur eins von Anfang an deutlich ist: es ist ein trauriger Grund.

Hinzu kommen dann weitere Schatten, die aber nur Henry zu bemerken scheint. So ist Spannung wirklich vorprogrammiert und ich fand es dabei ganz toll, wie die Autorin Lucy Strange es geschafft hat, mich hier zum Miträtseln anzuregen. Ich liebe Bücher, bei denen nicht sofort alle Karten offen auf den Tisch gelegt werden und so ein Buch ist „Der Gesang der Nachtigall“. Hier gibt es Rätsel und Mysterien, die meine Detektivsinne geweckt und mir großen Spaß bereitet haben.

Das Buch hatte für mich etwas Märchenhaftes an sich – nicht nur durch Henrys Liebe zu verschiedenen Märchen, die immer wieder Erwähnung finden. Gerade dann wenn Henry den Wald oder den Dachboden erforscht, hatte das Buch eine besondere Atmosphäre, die ich gerne mochte. Für mich hätte die Autorin an diesen Stellen gerne auch noch etwas ausführlicher in ihren Beschreibungen werden können und mehr ins Detail gehen können, um der Geschichte noch mehr Tiefe zu geben.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Henry. Dabei hat Lucy Strange Henrys junges Alter (sie ist 12 Jahre alt) sehr gut aufgegriffen und versprachlicht, da die Sprache nicht zu erwachsen, aber auch nicht allzu kindlich wirkte. Ihre Art zu erzählen wirkte auf mich sehr melodisch und war auch sehr schön mit romantisch angehauchten Bildern ausgestattet, wodurch meine Imaginationskraft geradezu Funken sprühte vor lauter inneren Bildern, die bei mir entstanden sind. Gut gelöst fand ich auch, dass der Leser durch diese Erzählperspektive die Erlebnisse aus Henrys Sicht und ihren Gedanken heraus miterlebt hat. So wurde für mich das Mitraten und Mitspekulieren viel mehr angeregt.

Fazit
„Der Gesang der Nachtigall“ ist eine Geschichte, die aus verschiedenen Geheimnissen und Rätseln zusammengesponnen ist und die den Leser so zum Spekulieren und Mitdenken einlädt. Dies hat mir unheimlich viel Spaß gemacht! Besonders gerne mochte ich die märchenhafte Atmosphäre des Buches, die durch den grandiosen Schreibstil der Autorin wunderschön untermalt wurde. An manch einer Stelle hätte manch eine Beschreibung für mich sogar noch detaillierter sein dürfen, aber alles in allem war „Der Gesang der Nachtigall“ ein wunderbares Leseerlebnis, das ich jedem nur ans Herz legen kann!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.12.2017

Ein wichtiges Thema wird wunderbar aufbereitet, auch wenn die Handlung dabei etwas untergeht

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Klappentext
„Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten ...

Klappentext
„Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.“

Gestaltung
Die Gestaltung der limitierten Erstauflage mit dem Wendecover finde ich eine super Idee, da so jeder selber über sein Lieblingscover entscheiden kann – wobei mir persönlich die Entscheidung schwerfällt, denn ich finde beide Cover unheimlich schön! Bei der helleren Version gefallen mir die Schildkröten unheimlich gut und die Spirale passt sehr gut zur Geschichte. Bei dem dunkleren Cover passt die Aufmachung hervorragend zu den anderen John Green Büchern, was im Buchregal super aussieht. Auch der orangene Papierschnitt ist ein wirklicher Blickfang, aber das Highlight ist die Signatur, die in der limitierten Ausgabe auf der ersten Seite eingedruckt ist! Allein schon all diese Gimmicks machen das Buch zu einem wahren Highlight!

Meine Meinung
Lange hat es gedauert, bis wir ein neues Buch von Erfolgsautor John Green in den Händen halten können und nun mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist es endlich soweit! Nach seinem Welterfolg „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, „Margos Spuren“ und diversen anderen, besonderen Titeln, kann die John Green-Fangemeinde endlich wieder in seine außergewöhnliche Welt eintauchen. Eine solche hat der Autor mit der Geschichte rund um Protagonistin Aza Holmes wieder geschaffen, denn Aza ist ziemlich besonders. Sie verfängt sich oft in ihrem Gedankenkarussel und hat zwanghafte Züge.

Dieses Thema der Zwänge und vor allem der Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen und Azas Leben so zu beherrschen scheinen, hat mir gut gefallen, da es eine Thematik ist, die nachvollziehbar ist und die jeder vielleicht auch schon einmal selbst erlebt hat. Wer kennt es nicht, dass er oder sie sich in den eigenen Gedanken verfängt und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht? So schafft John Green es, dem Leser ein Problem greifbar zu machen, das viele Menschen betrifft, denn Aza Holmes erlebt dieses Gedankenkarussell in ziemlich intensiver Weise. Ihre Lebenssituation wird dem Leser nahe gebracht und ihre Probleme wurden für mich greifbar und verständlich dargelegt.

Dabei macht Herr Green dem Leser die Vielseitigkeit von psychischen Erkrankungen, die eine Vielzahl der Menschen direkt betreffen, begreiflich. Diese Ernsthaftigkeit des Buches hat mir gut gefallen, da der Autor ein wichtiges Thema aufgreift und es realistisch und auch einfach schildert, sodass jeder ihre Bedeutsamkeit und Schwierigkeit erfassen kann. Gleichzeitig hat der Fokus hierauf auch dazu geführt, dass die Handlung des Buches meiner Meinung nach ein wenig in den Hintergrund gerückt ist.

So passiert einfach nicht viel und gerade das im Klappentext angedeutete Geheimnis, das aufgeklärt werden sollte, erschien mir eher wie schmückendes Beiwerk. Hier hätte ich mir eine ausgewogenere Balance gewünscht, die die Aufklärung über die psychischen Probleme und die Handlung in ein Gleichgewicht bringt, sodass beides gleichviel Platz im Buch einnimmt. Leider lag die Handlung jedoch vorrangig auf Azas Gedanken und den Zwängen, sodass manchmal etwas die Dynamik gefehlt hat. Erschwerend kam für mich hinzu, dass ich mich gerade zu Beginn ein wenig in Azas Gedanken verloren habe und mir so der rote Faden z.B. von Gesprächen abhandenkam. Es fiel mir schwer, den Geschehnissen oder Gesprächen zu folgen, wenn zwischendurch Gedankenabsätze eingeschoben wurden. Mit der Zeit habe ich mich dann zwar daran gewöhnt und so auch besser nachvollziehen können, wie es Aza ergehen muss, wenn ihre Gedanken abdriften, aber dennoch war der Einstieg in das Buch so für mich nicht gerade leicht.

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ entführt den Leser in eine verschrobene Welt, in der vor allem die Figuren sehr gut ausgearbeitet wurden. Besonders Aza konnte ich mit jeder Seite besser verstehen, da sie kein einfacher Charakter ist. Dieses Buch regte mich sehr zum Nachdenken an, was sicherlich auch die Intention des Autors ist.

Fazit
Mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ legt John Green ein neues Werk vor, das ein wichtiges Thema aufgreift und mit seiner Ernsthaftigkeit überzeugt. Der Autor schildert ein Problem, das viele Menschen betrifft, in realistischer und sehr nachvollziehbarer Weise, wodurch er es für die breite Masse greifbar macht. Gleichzeitig ging für mich die Handlung durch den Fokus auf die Gedankenspirale der Protagonistin etwas unter und ich musste mich auch erst an die Masse an Gedankengängen gewöhnen, bevor ich mich im Buch besser zurecht gefunden habe.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 14.12.2017

Rasante Geschichte, der etwas die Abwechslung gefehlt hat

Riders - Schatten und Licht
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Klappentext
„Ein neues Fantasy-Abenteuer der Bestsellerautorin Veronica Rossi
Gideon Blake stirbt bei einem Unfall – eigentlich. Und doch findet er sich schwer verletzt im Krankenhaus wieder. Weitere merkwürdige ...

Klappentext
„Ein neues Fantasy-Abenteuer der Bestsellerautorin Veronica Rossi
Gideon Blake stirbt bei einem Unfall – eigentlich. Und doch findet er sich schwer verletzt im Krankenhaus wieder. Weitere merkwürdige Dinge geschehen: Seine schweren Knochenbrüche sind schon nach wenigen Stunden vollkommen ausgeheilt. Und wenig später überbringt ihm das geheimnisvolle Mädchen Daryn eine Botschaft: Er sei einer der vier Reiter, die die Welt retten müssen …
Denn ein fieser Haufen Dämonen ist direkt aus der Hölle gekommen, um die Erde zu ihrem zweiten Zuhause zu machen.“

Gestaltung
Mit der Farbkombination aus Schwarz und Rottönen veranschaulicht das Cover die Atmosphäre und den Inhalt des Buches super, da die Farben meiner Meinung nach sehr gut zu den apokalyptischen Reitern passen. Zudem mag ich es sehr, dass man zentral in der Covermitte die vier Reiter sieht und dass diese als Schattengestalten dargestellt sind. Insgesamt mag ich die Farben, Wolken, die Landschaft und die Schrift des Titels unheimlich gern.

Meine Meinung
Durch den Film „X-Men: Apocalypse“ war ich schon einmal mit den apokalyptischen Reitern in Kontakt gekommen, weswegen mich das neue Buch von Veronica Rossi sehr interessierte, denn das Konzept ist wirklich sehr spannend und neuartig. In einem Buch sind mir die Reiter nämlich bisher noch gar nicht begegnet und daher fand ich es spannend, mehr über sie zu erfahren. Zudem hatte ich eine actionreiche Geschichte erwartet, die nur so vor Rasanz und Tempo strotzt.

Hierzu muss ich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht davon war, dass man keine Informationen über die Dämonen, die die Sippschaft genannt werden, und über das Warum erhält. Protagonist Gideon wird von der Seherin Daryn aufgesucht und soll die anderen Reiter finden, weswegen er durch die USA und auch Italien reist. Hierbei habe ich mich aber lange Zeit nach den Hintergründen des Ganzen gefragt und eigentlich hatte ich gedacht, dass es mehr (oder schneller) Informationen zur Sippschaft und den apokalyptischen Reitern geben würde. Ich hätte hier gerne etwas mehr Hintergründe und Tiefgang bekommen.

Dafür konnte mich die Handlung aber durchaus überzeugen, da diese schlichtweg einfach spannend ist. Von Faustkämpfen, wilden Ritten auf Pferden, gefährlichen Situationen, Dämonen, Waffen und besonderen Fähigkeiten ist hier alles dabei was mein actionliebendes Herz höher schlagen lässt. Dabei muss ich aber auch sagen, dass mir irgendwann doch einige Wiederholungen aufgefallen sind, denn die Handlung verläuft immer nach demselben Muster: Gideon ist auf der Suche, findet einen Reiter bzw. wird von Dämonen angegriffen, schafft es sie zu besiegen und macht sich erneut auf die Suche. Hier hätte ich ein wenig mehr Abwechslung schön gefunden.

Der Schreibstil von Veronica Rossi hat mir auch sehr gut gefallen. Ihre „Aria und Perry“-Trilogie kenne ich noch nicht, daher war mir ihr Stil noch unbekannt. Ich mochte es jedoch, dass Frau Rossi es schafft auf unkomplizierte Weise die Geschehnisse zu schildern, sodass ich mir alles sehr gut und bildlich vorstellen konnte. Sie schreibt nicht zu komplex und schwierig, sondern vielmehr genau so, dass die Informationen ausreichend sind, um sich alles vorstellen zu können.

Besonders gefallen hat mir die Idee der Autorin, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Gideon erzählt wird. Dabei beginnt das Buch sehr überraschend, unerwartet und ungewöhnlich mit der Gefangennahme von Gideon, der nun in der Gegenwart in einem Verhör sitzt und dann seine Erlebnisse schildert. So entsteht ein Spiel aus Erzählung von bereits geschehenen Erlebnissen, die immer wieder durch kleinere Wechsel in die Gegenwart des Verhörs durchzogen sind. Dies hat die Geschichte wirklich spannend gemacht und mich zu Beginn auch sehr überrascht.

Die Figuren empfand ich auch alle als sehr interessant, auch wenn sie für meinen Geschmack ruhig noch etwas intensiver hätten ausgearbeitet werden können, sodass ich sie besser hätte kennen lernen können. An Gideon gefiel mir, dass er nicht der typische Held der Geschichte ist, sondern dass er Schwächen hat. Er ist impulsiv, teilweise auch schnell zornig und aufbrausend. So gerät er mit einem der anderen Reiter oftmals aneinander. Seine Reiterkollegen mochte ich dabei auch gerne, weil sie alle sehr verschieden sind und jeder seinen Teil zur Gruppendynamik beiträgt. Daryn ist das einzige Mädchen in der Truppe und sie versucht stets Gideon zu unterstützen, wobei die Beziehung der beiden einige Entwicklungen durchläuft…

Fazit
Mit „Riders – Schatten und Licht“ hat Veronica Rossi ein packendes Thema aufgegriffen: die apokalyptischen Reiter, welche viel Potenzial für eine rasante, actionreiche Geschichte liefern. Wer besondere Fähigkeiten, Magie, Dämonen und Kämpfe mag, wird mit diesem Buch großen Spaß haben. Ich mochte die Handlung jedenfalls sehr, auch wenn mir doch aufgefallen ist, dass sie sich immer wieder in ihren Abläufen wiederholt hat, wodurch ihr etwas die Abwechslung gefehlt hat. Die Figuren haben mir auch gut gefallen, da sie sehr unterschiedlich sind und vor allem da Protagonist Gideon auch nicht frei von Schwächen ist. Zudem gefiel mir die Erzählweise des Buches ungemein gut.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Riders 01 – Schatten und Licht
2. Riders 02 – Feuer und Asche (erscheint am 26. April 2018 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 14.12.2017

Guter Auftakt, der jedoch leider auch einige Längen aufweist

Der Kuss der Lüge
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Klappentext
„Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet ...

Klappentext
„Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...“

Gestaltung
Obwohl die Farben düster sind und eher schmutzig wirken, hat das Covermotiv etwas Faszinierendes an sich. Die den Himmelbedeckende Wolkendecke wirkt bedrohlich und verleiht dem Cover Atmosphäre. Ich mag vor allem den Hintergrund, weil es hier vieles zu entdecken gibt und er dem Bild Tiefe verleiht. Auch finde ich das Mädchen mit dem Blumen im Haar gut gewählt und ihre Körperposition gefällt mir, da sie wirkt, als würde sie Ausschau nach etwas halten.

Meine Meinung
Mit „Der Kuss der Lüge“ beginnen „Die Chroniken der Verbliebenen“ und ich muss gestehen, dass ich den Hype um dieses Buch im amerikanischen Raum kaum mitbekommen habe. Daher konnte ich auch unvoreingenommen an diesen Auftaktband herangehen und mich von ihm überraschen lassen. Was mir hierbei zunächst sehr positiv aufgefallen ist, ist der Schreibstil der Autorin Mary E. Pearson. Sie schreibt sehr bildreich und visualisiert so durch ihre Wortwahl die Szenerie und Geschehnisse sehr schön. Auch Emotionen wurden auf diese Weise für mich sehr greifbar.

Die Grundidee der Handlung ist jedoch nichts Neues und ein wenig hatte ich Angst vor der Dreiecksbeziehung, die durch den Klappentext abzusehen ist. Glücklicherweise empfand ich diese während des Lesens jedoch nicht als nervig oder zu kitschig, da die Autorin eine gewisse Spannung in die Beziehungen der Figuren untereinander einbringt. So ist Protagonistin Lia vor ihrer arrangierten Ehe, durch die sie einen Krieg der Königreiche verhindern könnte, entflohen. An ihrem Zufluchtsort trifft sie auf Rafe und Kaden, die auf verschiedene Weise mit Lia verbunden sind, denn der eine wurde ausgesandt, Lia zu töten, während der andere der von Neugierde getriebene Prinz ist, vor dem sie floh…

Dieses Spannungspotenzial, das durch die unterschiedlichen Intentionen der männlichen Figuren hervorgerufen wird, hat für mich einiges an Spannung ausgemacht. Gleichzeitig empfand ich aber viele Stellen im Buch auch als sehr langatmig. Hier hätte die Autorin definitiv die Beschreibungen kürzer halten oder sie auch ganz weglassen können, um der Fantasie des Lesers mehr Raum zu lassen. Gerade zu Beginn wird Lias Alltag nach der Flucht haarklein erzählt, was mich langweilte. Erst als Rafe und Kaden zur Geschichte hinzustoßen, wurde die Handlung für mich wieder spannender, da ich die Hintergründe dieser beiden Figuren gerne näher erkundet habe.

Diesbezüglich gefiel es mir, dass die Geschichte aus den Perspektiven der drei Hauptfiguren erzählt wird. Gerade die Sichtweisen von Rafe und Kaden haben mich hier sehr gereizt und interessiert, weil ich gerne tiefere Einblicke in ihre Gefühls- sowie Gedankenwelten erhalten habe. So wurden ihre Motive auch verständlicher und nachvollziehbarer.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass meiner Meinung nach über den Handlungsverlauf gesehen insgesamt einfach mehr hätte passieren können. Lia flieht, sie lebt sich in ihrem neuen Alltag ein, sie trifft auf die beiden Männer, zarte Gefühle entwickeln sich (mehr möchte ich gar nicht verraten)… und ja am Ende gibt es eine Enthüllung, aber das war es dann auch schon. Ich bin hier gespannt, ob der Folgeband mit mehr Action und Rasanz aufwarten kann und mir das gewisse „Mehr“ bietet, nach dem ich hier noch Ausschau gehalten habe.

Fazit
Mit „Der Kuss der Lüge“ beginnt eine spannende Fantasy-Reihe rund um Prinzessin Lia, die sich gegen ihr Schicksal stellt. Der bildgewaltige Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr, denn so konnte ich mir alles super gut vorstellen. Zudem mochte ich auch die männlichen Figuren sehr, da ich es spannend fand, hinter ihre Fassaden zu blicken. Etwas gestört haben mich die Längen in der Geschichte und ich habe auch ein wenig das gewisse „Mehr“ in der Handlung vermisst. Ich hoffe jedoch, dass ich dies in der Fortsetzung finden werde!
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Chroniken der Verbliebenen 01 – Der Kuss der Lüge
2. Die Chroniken der Verbliebenen 02 – Das Herz des Verräters
3. Die Chroniken der Verbliebenen 03 – Die Gabe der Auserwählten
4. Die Chroniken der Verbliebenen 04 – Der Glanz der Dunkelheit (erscheint am 29. März 2018 auf Deutsch)