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Veröffentlicht am 05.01.2018

Ragdoll

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Kurzbeschreibung
Eine Leiche, sechs Opfer. Das New Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Kurz darauf taucht eine Liste mit Namen und Daten der zukünftigen Opfer auf, mit unter der leitende Ermittler William ...

Kurzbeschreibung
Eine Leiche, sechs Opfer. Das New Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Kurz darauf taucht eine Liste mit Namen und Daten der zukünftigen Opfer auf, mit unter der leitende Ermittler William Fawkes alias „Wolf“. Die Schnitzeljagd durch London beginnt.


Meinung
Den Prolog fand ich zu Anfang etwas verwirrend, aber eigentlich ist das ja oft der Fall. Kaum im ersten Kapitel angelangt entwickelt sich das Buch schnell zum Pageturner. Die Ermittlungen ziehen sich in die Länge, des Rätsels Lösung scheint in immer weitere Ferne zu rücken und eine Aufklärung scheint schier unmöglich. Zudem müssen die mutmaßlichen Opfer geschützt werden. Das New Scotland Yard hat alle Hände voll zu tun.

Die Charaktere sind in meinen Augen recht durchschnittlich. Baxter erinnert mich ein wenig an die charmante Debra Morgan, Schwester des berühmte Blutspurenanalytikers Dexter Morgan. Vorlaut, beleidigend und irgendwie unkontrolliert. Edmunds ist der typische Anfänger, der sich erst behaupten muss, das aber im Laufe der Geschichte wirklich gut hin bekommt. Wolf ist ein kleiner Choleriker mit einem ausgeprägten Aggressionspotential, dennoch wirkt er gelegentlich eher wie ein Schoßhund dem man zu wenig Liebe schenkt. Finlay ist wohl der Ruhepol in der ganzen Geschichte, während Simmons den perfekten Chef abgab.

Der Schreibstil war zu dem flüssig zu lesen, ohne unnötigen Schnick Schnack, dennoch vielfältig und facettenreich. Außerdem schreibt Daniel Cole immer mal wieder aus anderen Blickwinkeln, was Leben in die Geschichte bringt.

Zwischendurch hatte ich das Gefühl jeden Mord hervor sehen zu können, wie er passiert bzw. das etwas passiert. Meist war es so. Erst ärgerte es mich, weil es keinen Spaß macht bereits etliche Seiten vorher zu wissen, dass jetzt dies und das passiert, da der Protagonist zu doof ist oder einfältig etwas Bestimmtes zu beachten. Würde ich hier näher drauf eingehen, dann müsste ich leider spoilern.

Doch ich kam in diesem Buch an einen Punkt wo mir das egal war, denn es ging um mehr. Auch das bereits klar war, dass Wolf direkt vor dem Mörder stand und es nicht merkte, war plötzlich nicht mehr von Belang. Es interessierte mich nur noch: Warum?

Das war es dann letzten Endes, das mich absolut in den Bann gezogen hatte. Ich wollte einfach noch nur noch diese Antwort haben. Also fing ich an die Seiten zu inhalieren und sie begeisterten mich bis zum Ende. Der komplette Aufbau der Geschichte ist absolut gelungen. Zwischendurch hat zwar das Gezicke von Andrea, Fawkes EX-Frau und Baxter etwas genervt, darüber konnte man jedoch hinwegsehen.

Was ich auch sehr gelungen finde, dass in der Geschichte zwar etliche Leute ums Leben kommen, aber Daniel Cole dennoch nicht blutrünstig wurde, was leider in vielen Büchern inzwischen der Fall ist.


Fazit
Die Geschichte hat mich gepackt, der Stil überzeugte und die Charaktere waren einfach passend. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Gelungener Auftakt

Vakouja - Ränkespiele
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**Kurzbeschreibung*
Der Fischerjunge Lian wird aufgrund einer Steuerschuld an den königlichen Hof abkommandiert. Dort wird er mit einem ganz neuen Leben konfrontiert. Schlachten, mystische Wesen, Intrigen ...

**Kurzbeschreibung*
Der Fischerjunge Lian wird aufgrund einer Steuerschuld an den königlichen Hof abkommandiert. Dort wird er mit einem ganz neuen Leben konfrontiert. Schlachten, mystische Wesen, Intrigen und eine verbotene Liebe begleiten ihn in seinem menschlichen Leben.


*Meinung*
Irina Grabow entführt mit ihrem Buch in eine ganz neue Welt der Fantasy. Natürlich gibt es gewisse Parallelen zu "Games of Thrones", "Herr der Ringe" und wie sie nicht alle heißen, aber wozu das Rad neu erfinden?!
Das Buch enthält zudem eine Karte der Welt, sodass man sich zurecht finden kann, sowie einen Stammbaum der drei großen Königshäuser.


Was mir sehr gut gefällt, dass die Fronten im ersten Band noch etwas unklar sind. Natürlich gibt es einen Bösewicht, den muss es geben, aber wer sind die Anderen? Was hat es mit den Grelven und den Mystikums genau auf sich?
Die Autorin beschreibt im ersten Band genug um nicht in der Luft zu hängen, aber zu wenig um sich ein präzises Urteil zu bilden.


Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten, da die Namen recht häufig in Wiederholung gebracht werden. So kam es zu einem kurzen Lian-Koller. Das legte sich aber recht schnell wieder. Ansonsten ist der Schreibstil flüssig und gut zu lesen.


Der Einstieg in die Geschichte war recht gemütlich. Zuerst lernte man die Charaktere kennen, das Land und die Sitten. Doch zum Ende hin häuften sich die Ereignisse. Der Spannungsbogen zieht gewaltig an.


Die Charaktere sind allesamt liebevoll gestaltet. Der hilfsbereite Schmied, die besorgte Köchin, der beste Kumpel Soldat und natürlich Lian, der Hauptprotagonist, der sein Leben für jene auf's Spiel setzt, die er liebt (oder dem König, weil er der König ist).


*Fazit**
Irina Grabow hat einen wunderbaren Triologie Auftakt geschaffen, den es sich zu lesen lohnt. Glücklicherweise lässt Teil 2 nicht mehr so lange auf sich warten, sodass die Reise nach und in Vidra bald weiter gehen kann.
ich werde sehnsüchtig warten.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Mamma Charlotta

Die Tote am Watt
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Gisa Paulys erster Sylt-Krimi der Mamma Charlotta Reihe hatte mich bereits überzeugt, bevor ich ihn in Händen hielt.


Bereits zuvor hatte ich teilgenommen an einer Reise über das windige Sylt gemeinsam ...

Gisa Paulys erster Sylt-Krimi der Mamma Charlotta Reihe hatte mich bereits überzeugt, bevor ich ihn in Händen hielt.


Bereits zuvor hatte ich teilgenommen an einer Reise über das windige Sylt gemeinsam mit Hauptkommissar Erik Wolf und seinem Kollegen Sören, die von der Schwiegermamma Charlotta auf's äußerste verwöhnt wurden. Die neugierige Oma kann es einfach nicht lassen ihre Nase aus den Ermittlungen ihres Schwiegersohns zu lassen, zudem erlebte sie ja sonst nichts spannendes. Dies wird ihr dementsprechend auch schnell zum Verhängnis.


Italienisches Temperament trifft auf friesische Coolness. So begleitet man im Buch das Familienleben der Wolfs sowie die kniffligen Ermittlungen des Kommissars und seiner Kollegen.


Ein erfrischender Krimi mit viel Humor und Antipasti.
In meinen Augen ist das nicht der typische Krimi, wie man in vielleicht erwartet, aber anders ist ja nicht immer schlecht.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Geht unter die Haut!

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Bereits vom Film war ich gerührt. Er ging mir unter die Haut. Nie war ich mir klar ob ich darüber weinen oder lachen sollte, denn in meinen Augen war es ein gewisses Maß an Ironie. Dann nahm ich das Buch ...

Bereits vom Film war ich gerührt. Er ging mir unter die Haut. Nie war ich mir klar ob ich darüber weinen oder lachen sollte, denn in meinen Augen war es ein gewisses Maß an Ironie. Dann nahm ich das Buch zur Hand.

Zuerst war ich überrascht, denn es erinnerte eher an ein Kinderbuch von der Schriftgröße. Bereits nach wenigen Tagen hatte ich es verschlugen. Auch im Buch musste ich oft schmunzeln. Meist mit einem schlechten Gewissen, denn ich wusste um was es in dem Buch geht. Doch auch der Schreibstil erschien recht kindlich.

Dennoch... man stelle sich vor die Welt aus der Sicht eines 9 jährigen Jungen zu sehen. Er versteht nicht was in vor sich geht. Natürlich hört er was er erklärt bekommt, doch wie erklärt man einem so kleinen Menschen den Krieg? Oder warum ein Mensch schlechter sein soll als man selbst?
Das schöne an der Geschichte ist, dass der Junge trotz der "Lehre", welche man ihm irgendwann anfing zu unterziehen sein Kind sein beibehielt. Zu seinem Freund stand und in der schwersten Stunde für ihn da war, auch wenn es für seine Geschichte vielleicht nciht ganz so einen Verlauf nahm, wie es sich manch einer gewünscht hätte.

Eine Geschichte über einen Zaun. Einen Zaun, der uns heute noch gerne im Leben begegnet. Eine Geschichte die durch Mark und Bein geht.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Wenn Hunde die besseren Menschen sind.

Enzo. Die Kunst, ein Mensch zu sein
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Durch Zufall stolperte ich über das Buch, als es gerade im Angebot war. Der Autor sagte mir nichts, aber es ging um Hunde oder um einen Hund, um den Hund. Um Enzo.


Die Geschichte beginnt am Ende. Doch ...

Durch Zufall stolperte ich über das Buch, als es gerade im Angebot war. Der Autor sagte mir nichts, aber es ging um Hunde oder um einen Hund, um den Hund. Um Enzo.


Die Geschichte beginnt am Ende. Doch schnell wird man an den Anfang befördert. Enzos Biografie, so könnte man sagen. Schnell vermittelt der Autor die richtige Stimmung zum geschriebenen Wort. Man kann mit fühlen, wenn Enzo über die Wiesen witscht oder auf alleine auf sein Herrchen wartet während er Fern sieht. Das erste Mal im Rennauto sitzt oder einfach nur die Zeit genießt.


Man sollte an dieses Buch nicht unbedingt mit sachlichen Gedanken gehen, wie "ein Hund kann nicht soweit denken", denn das würde die Freude am Lesen ruinieren. Schließlich ist Enzo nicht nur ein Hund. Er ist klug, er ist aufmerksam und er lernt wie man ein Mensch ist oder sein wird. Wie er die Intrigen um sich herum mit erlebt. Die liebende Familie. Den Schmerz der Trennung. All das kann man fühlen.


Eine in meinen Augen herzzerreißende Geschichte über einen Hund und sein Herrchen, die nicht nur die schönen Seiten des Lebens zeigt, aber dennoch mit ganz viel Humor gespickt ist. Selbst wenn sich das Buch dem Ende zuneigt, man die Augen voller Tränen hat, so schafft es der Autor, dass man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen beendet.