Gute Unterhaltung, absolut fesselnd
Deathline - Ewig deinDie Münchenerin Janet Clark zeigt in “Ewig dein: Deathline”, dass sie auch anders kann! Die erfolgreiche Thrillerautorin präsentiert eine ganz neue Facette und hat diesmal KEINEN Thriller geschrieben, ...
Die Münchenerin Janet Clark zeigt in “Ewig dein: Deathline”, dass sie auch anders kann! Die erfolgreiche Thrillerautorin präsentiert eine ganz neue Facette und hat diesmal KEINEN Thriller geschrieben, sondern eine romantische Liebesgeschichte mit einem Touch Mystery, aber auch jeder Menge Spannung. Hierzu entführt sie ihre Leser nach Amerika auf eine Pferderanch mit einem angrenzenden Indianerreservat. Unterhaltsam und extrem fesselnd! Für Jugendliche ab 13 Jahren und interessierte Erwachsene.
Bundesstaat Washington. Die 16-jährige Josie lebt mit ihrem Vater und ihrem älteren Bruder auf einer Pferderanch in dem kleinen Städtchen Angels Keep. Nach dem Unfalltod der Mutter haben die Drei viel zu tun, da sie neben der Zucht und Ausbildung der Pferde auch eine Ferienpension betreiben. Viel Geld bleibt da nicht. Deshalb hat Josie einen bezahlten Ferienjob im Virtual-Reality-Spiele-Laden von den Eltern ihrer besten Freundin Dana angenommen. Diese sind für einige Zeit verreist und Dana darf sie vertreten. Auch Gabriel ist mit von der Partie. Mit dem verdienten Geld wollen die drei Freunde dann für ein paar Tage in den Urlaub fahren. Doch dann spielen die technischen Geräte im Laden auf einmal verrückt und liefern ganz eigene Horrorvisionen für ihre Spieler. Merkwürdige Bilder erscheinen; verzerrte Stimmen; Schatten, die sich weiterbewegen, obwohl das Spiel auf Pause steht. “Etwas stimmte nicht. Und dieses Etwas war so beängstigend, dass ich keinen Ton herausbrachte. Gabriel stricht behutsam über meinen Rücken, und ich bemerkte, dass ich am ganzen Körper zitterte. “W… was war das?”, stammelte ich schließlich. “Keine Ahnung. Aber normal ist das nicht. Und es hat ganz sicher nichts mit den Brillen zu tun.” (Zitat S.48) Selbst der Kundendienst findet die Ursache für das Problem nicht. Dana muss den Laden vorübergehend schließen. Auch auf der Ranch spielen sich seltsame Dinge ab: ein komisches Bild erscheint bei Nacht und bei Gewitter auf Josies Fenster, mit Regentropfen, die auf einmal waagerecht fließen. Und irgendjemand hat versucht ihr Pferd zu vergiften. Was ist da nur los? Noch mehr durcheinander bringt sie allerdings Ray, den sie auf einem Stadtfest kennengelernt hat und der sie nur “Rodeo-Girl” nennt, weil sie dort beim Bullriding eine Spitzenzeit erreicht hat. “Bis eben war Ray nicht mehr als ein verrückter Spleen gewesen, ein grünäugiger Janet Clark Ewig dein DeathlineBlitzeinschlag, der aus heiterem Himmel gekommen war und mich von meinen so realitätsgeprüften Füßen gerissen hatte. Doch nun war er mehr. Mehr als grün-grüne Augen und ein markantes Gesicht. Er war geheimnisvoll und rätselhaft und zog mich in seinen Bann, wie ich mir es niemals hätte vorstellen können.” (Zitat S.97) Ray stammt aus dem Yowama-Reservat und wird so wie die anderen aus seinem Stamm “Greeny” genannt. Normalerweise bleiben diese lieber unter sich. Kommen nur von Zeit zu Zeit in das Städtchen. Aber Ray wurde von Josies Bruder auf der Ranch als Hilfskraft eingestellt. Er kann äußerst gut mit Pferden umgehen, so wie alle Greenies. Aber Ray verbirgt ein unglaubliches Geheimnis…
“Ewig dein: Deathline” wartet mit einem besonders schönen Cover auf, das verspielt, romantisch, aber auch sehr geheimnisvoll wirkt. Vor allem die schmucke Reliefprägung des Titels macht etwas her. Im Innenteil setzt sich die Verspieltheit ein wenig fort, so sind um jeden Kapitelanfang kreisartig mehrere Diamanten angeordnet, die explosionsartig nach außen streben. Der Roman selbst, der durchgehend aus Josies Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, beginnt mit einem Prolog, in dem die Protagonistin ihre Leser (wie auch während des Hauptteils vereinzelt) direkt anspricht: “Habt ihr auch schon mal von einer besonderen Bestimmung geträumt? Von einer Bestimmung, so gefährlich und aufregend wie die Eurer liebsten Romanheldinnen, die, beflügelt von ihrer großen Liebe, eine zum Untergang verdammte Welt retten müssen? Ja? Ich auch.” (Zitat S.7) Josie hat sich selbst als graue Maus gesehen, und um dies zu ändern, hat sie ihren Taufanhänger mit Blut beschmiert und nach einer alten Yowama-Legende in einem Kwaohibaum versteckt. In der Hoffnung, dass ihr Wunsch sich erfüllen würde. Jedoch warnt sie am Ende des Prologs davor, dies ihr nachzumachen: “Aber ich gebe Euch einen Rat: Finger weg von Euren Taufanhängern. Ein Leben als graue Maus ist eine verdammt gute Bestimmung!” (Zitat S.8) Der Hauptteil ist im Grunde eine Nacherzählung der Geschehnisse und startet sogleich mit einem spannungserzeugenden Satz: “Als Dana mich bat, die Geschichte für Euch aufzuschreiben, musste ich nicht lange überlegen, wo ich beginnen sollte. Genau genommen musste ich gar nicht überlegen, denn es ist völlig klar, wann mein Leben endgültig aus den Fugen geriet.” (Zitat S.9) Und Spannung zu erzeugen, das versteht Janet Clark definitiv! Auch wenn es zu Beginn noch etwas ruhig ist, wird es dann zunehmend immer nervenaufreibender und fesselnder. Man möchte die Geschichte eigentlich kaum aus der Hand legen, weil IMMER irgendetwas passiert. Sehr gelungen sind hierbei die vereinzelten Andeutungen, die Josie in ihre Erzählung mit einbringt: “..wenn ich mich ganz genau zurückerinnere…” (Zitat S.104) “…ich ahnte damals vor allem nicht…” (Zitat S.105) “Heute frage ich mich, ob die Dinge anders verlaufen wären, wenn ich…” (Zitat S.209) Und die Romantik kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz! Das Ende lässt noch einige Fragen offen und lässt vermuten, dass es noch (mindestens) eine Fortsetzung geben wird. Daher auch der Untertitel “Deathline”, der im Folgeband sicherlich ausgetauscht werden wird.
Fazit: Gute Unterhaltung, absolut fesselnd!!!