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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Solider Irland-Krimi

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss auf Anordnung ihres Vorgesetzen zum Drogenscreening, da sie seit einem schweren Unfall von Schmerzmitteln abhängig ist. Damit nicht genug, ...

Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss auf Anordnung ihres Vorgesetzen zum Drogenscreening, da sie seit einem schweren Unfall von Schmerzmitteln abhängig ist. Damit nicht genug, befindet sich ihr Exmann aufgrund seiner IRA-Vergangenheit in Untersuchungshaft und ein alter, ungelöster Fall beschäftigt sie noch immer. Im Krankenhaus trifft sie auf den Mann ihrer Freundin, der dort Chefarzt ist. Er erzählt ihr von merkwürdigen Todesfällen und seinem Verdacht, dass es einen Todesengel im Krankenhaus gibt. Emma beginnt zu ermitteln und stößt schon bald an ihre Grenzen ....

Barbara Bierach hat einen stimmungsvollen und gut durchdachten Irland-Krimi geschrieben. Emma Vaughan ist eine sehr menschliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die allerdings Schmerzmittel wie Bonbons nimmt und sich heimlich in der Asservatenkammer bedient, womit sie beim Leser keine Sympathiepunkte sammelt. Ihr Privatleben nimmt in diesem Krimi viel Raum ein, die Nebenfiguren bleiben hingegen recht blass.
Leider ist der Kriminalfall schnell durchschaubar und wird bereits früh aufgelöst. Anschließend kommt der zweite Handlungsstrang zum Tragen, der an den Fall aus dem ersten Band anknüpft und zum Ende hin noch einmal für Tempo und Spannung sorgt.

Fazit: Ein solider Irland-Krimi, allerdings ist die Handlung stellenweise überfrachtet und vorhersehbar, worunter die Spannungskurve leidet.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Anna und die heilenden Hände

Und dann geschah etwas ganz Wunderbares
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Anna liebt Zahlen und arbeitet als Buchhalterin in einem großen Supermarkt in Le Puy. Mit zweiunddreißig stürzt die zunehmende Kommerzialisierung des Supermarkts sie in eine Krise und sie beschließt, auf ...

Anna liebt Zahlen und arbeitet als Buchhalterin in einem großen Supermarkt in Le Puy. Mit zweiunddreißig stürzt die zunehmende Kommerzialisierung des Supermarkts sie in eine Krise und sie beschließt, auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu wandern, um sich neu zu orientieren. Als sie einer deutschen Wandererin hilft, gerät Anna unfreiwillig in den Ruf, »heilende Hände« zu haben. Als »Anna der Wunder« wird sie bald schon von anderen Pilgern und Wanderern bestaunt und bedrängt. Doch besitzt Anna wirklich Heilkräfte?

Virginie Langlois erzählt eine kurzweilige Geschichte über eine Frau auf der Suche nach sich selbst, die zufällig zur Heilerin avanciert. Dabei tritt die Pilgerreise zunehmend in den Hintergrund. Leider ist das Buch stellenweise recht langatmig, wohingegen die Ereignisse zum Ende hin übereilt abgefertigt werden und der Leser mit einigen offenen Fragen zurückbleibt.

Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte, die nicht durchgehend zu fesseln vermag. Locker leicht geschrieben, flüssig zu lesen, jedoch nur bedingt charmant. Das gewisse Etwas fehlt....

Veröffentlicht am 17.11.2017

Ein solider Krimi mit ungewöhnlichem Ermittler-Team

Dunkel Land
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Dunkel Land ist ein Kriminalroman von Roxan Hill und 2017 erschienen bei Harper Collins Germany.

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer nimmt aus Geldnot einen ungewöhnlichen Job an - auf Gut Wuthenow ...

Dunkel Land ist ein Kriminalroman von Roxan Hill und 2017 erschienen bei Harper Collins Germany.

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer nimmt aus Geldnot einen ungewöhnlichen Job an - auf Gut Wuthenow im Havelland soll sie sich für drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Als sie zusammen mit ihrer Adoptivtochter Amelie auf dem Gut ankommt, stellt sie überrascht fest, dass ihr Schützling kein Kind, sondern der Kriminalist Dr. Carl von Wuthenow ist. Dieser wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Verena lässt sich überreden, ihn bei der Ermittlungsarbeit zu unterstützen und sieht sich schon bald mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert: Auf einem Berliner Bauplatz wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden und die Spuren führen ins Rotlichtmilieu….
Verena Hofer und Carl von Wuthenow bilden ein ungewöhnliches und interessantes Ermittler-Team – ein Kriminalist mit beeinträchtigtem Kurzzeitgedächtnis und eine feingeistige Literaturwissenschaftlerin. Die beiden könnten eine völlig konträre Herangehensweise an das Verbrechen haben, Roxan Hill lässt ihre Figuren jedoch perfekt harmonieren und sich ergänzen. Das sorgt für wenige Spannungen untereinander und wird schnell langweilig. Zudem spielt die Störung von Carl im weiteren Verlauf der Geschichte eine zunehmend untergeordnete Rolle und Verena büßt einiges an Glaubwürdigkeit ein, da sie sich bereits nach kurzer Zeit perfekt in die Ermittlungen integriert und Befragungen wie ein gelernter Profi durchführt. Der Kriminalfall ist durchaus interessant und wird schlüssig aufgelöst, jedoch nur mäßig spannend und für den erfahrenen Krimi-Leser leicht zu durchschauen.

Fazit: Ein Krimi mit ungewöhnlichem und sympathischem Ermittler-Team, leider vorhersehbar und teilweise unglaubwürdig, dennoch eine gute und unterhaltsame Feierabend-Lektüre

Veröffentlicht am 19.10.2017

Wenn Schlafgestörte ermitteln....

Mordsmäuschenstill
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Hanna ist Psychologin und behandelt Menschen mit Schlafstörungen. Als sie eines Abends in ihrer Wohnung von hinten mit einem Golfschläger auf den Kopf geschlagen wird, können die Ärzte im Krankenhaus nur ...

Hanna ist Psychologin und behandelt Menschen mit Schlafstörungen. Als sie eines Abends in ihrer Wohnung von hinten mit einem Golfschläger auf den Kopf geschlagen wird, können die Ärzte im Krankenhaus nur noch den Hirntod feststellen. Während Hanna im Koma liegt, treffen vor ihrer Praxis verzweifelte Patienten aufeinander und beschließen, den Täter zu finden. Sehr zum Leidwesen der Polizei, die die Patienten durchaus zum Kreis der Verdächtigen zählt…

Die Geschichte wird alternierend aus Sicht der handelnden Personen erzählt, wodurch die Suche nach dem Täter ein gewisses Tempo und Witz bekommt, jedoch stehen die Befindlichkeiten der Charaktere und die Beziehung untereinander im Vordergrund. Der Kriminalfall ist leidlich spannend, arg konstruiert und vorhersehbar. Die Figuren definieren sich hauptsächlich über ihre unterschiedlichen Schlafstörungen, die auf den ein oder anderen Leser durchaus interessant und witzig wirken mögen, sie wirken ansonsten aber blass und kaum sympathisch, wodurch man als Leser die Handlung recht gelangweilt verfolgt, zumal das ein oder andere Geheimnis, das die Aufmerksamkeit erregt, recht schnell aufgelöst wird.

Alles in allem ein locker und leicht geschriebener und kurzweiliger Kriminalroman, dem es an
Spannung und Substanz mangelt. Wer sich gerne auf Tätersuche begibt, wird von diesem Buch enttäuscht und gelangweilt sein. Wer hingegen eine lockere, leicht schräge Geschichte mit einem Hauch Krimi bevorzugt, der findet dieses Buch sicherlich unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.09.2020

Romantische Geschichte mit einem Hauch Fantasy

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
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Stoneheart 1: Geraubte Flamme ist ein Fantasy-Liebesroman von Asuka Lionera und 2020 bei Impress erschienen.

Ezlain lebt in einer Welt, in der Männer das Sagen haben. Doch das hält sie nicht davon ab, ...

Stoneheart 1: Geraubte Flamme ist ein Fantasy-Liebesroman von Asuka Lionera und 2020 bei Impress erschienen.

Ezlain lebt in einer Welt, in der Männer das Sagen haben. Doch das hält sie nicht davon ab, gegen alle Regeln aufzubegehren. Als Strafe für ihren Ungehorsam soll sie den einzigen Menschen verlieren, der ihr jemals nahestand – ihre Sklavin Cressa. Um dem zu entgehen, beschließen die zwei Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Als Männer getarnt heuern sie auf einem Schiff an und fliehen vor den Zwängen ihrer alten Heimat. Doch das Meer trennt die beiden und trägt Ezlain an den einsamen Strand einer geheimnisvollen Insel. Hier begegnet sie dem rätselhaften Drayce...

Stoneheart ist nicht meine Geschichte - die Fantasyelemente waren mir zu spärlich gesät, die Welt zu dominant und brutal gegenüber Frauen., die Charaktere stereotyp und Gut und Böse strikt getrennt. Ezlain ist eine durchaus sympathische Figur, jedoch sehr auf Cressa fixiert und in ihren Handlungen und Aussagen nicht immer glaubwürdig. Sklaven behandelt sie mit Respekt, sieht aber ihre Notwendigkeit für die Erledigung der Hausarbeit, das ist Augenwischerei und für eine starke Protagonistin hätte ich mir ein differenzierteres Auftreten gewünscht, auch ihre Beziehung zu Cressa ist mir zu einseitig.

Es wird sicherlich Leserinnen geben, die die Mischung aus Abenteuer und Liebesgeschichte in einer von Männern beherrschten Welt fesseln kann, meine Lesereise endet mit dem ersten Band, denn der Funke ist einfach nicht übergesprungen....

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