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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2017

Ein herrlicher Krimi-Spass bei dem der Titel Programm ist

Lauter Leichen
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Elli Gint wird verdächtigt ihren Ex-Freund Peter ermordet zu haben. Bei den Ermittlungen stößt Kommissar Hiob Watkowski auf weitere Leichen, zudem wurde Peter mit der Waffe erschossen, die bereits achtzehn ...

Elli Gint wird verdächtigt ihren Ex-Freund Peter ermordet zu haben. Bei den Ermittlungen stößt Kommissar Hiob Watkowski auf weitere Leichen, zudem wurde Peter mit der Waffe erschossen, die bereits achtzehn Jahre zuvor Ellis Vater Konrad niederstreckte. Der damalige leitende Kommissar Josef Watkowski tippte auf Ellis Mutter Martha als Täterin. Tage später wurde er das Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht, und die Ermittlungen gegen Martha liefen ins Leere. Hiob hingegen vermutet Mord und hat daher noch ein persönliches Hühnchen mit der Familie Gint zu rupfen. Enthusiastisch und nicht immer gesetzeskonform heftet er sich an die Fersen der Damen. Elli, Mutter Martha und Oma Frieda müssen sich einiges einfallen lassen, um Watkowski von ihrer Spur abzubringen…

Zarah Philips erzählt eine Familiengeschichte der tödlichen Art, mit skurrilen Ideen, Situationskomik und einer gehörigen Portion schwarzen Humors. Die Krimihandlung ist komplex, aber gut durchdacht und wird schlüssig und überraschend aufgelöst. Die Figuren sind allesamt originell, gut gezeichnet und mitunter herrlich schräg.

Fazit: Ein spannender Krimi mit skurrilen Figuren, flüssig geschrieben, temporeich und unterhaltsam. Ein rundum gelungener Krimi-Spass!

Veröffentlicht am 15.12.2017

Ein Roadtrip der anderen Art

Eddie muss weg
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Britta arbeitet als Sprecherin und Schauspielerin, Stan hat sein Medizinstudium abgebrochen und gibt Nachhilfeunterricht. Als Paar ergänzen sich beide perfekt, ihre Beziehung ist vertraut, aber von alltäglichen ...

Britta arbeitet als Sprecherin und Schauspielerin, Stan hat sein Medizinstudium abgebrochen und gibt Nachhilfeunterricht. Als Paar ergänzen sich beide perfekt, ihre Beziehung ist vertraut, aber von alltäglichen und nicht-alltäglichen Problemen überschattet. Nach einem gemeinsamen Partybesuch bei Stans alter Freundin Rina, brechen sie zu einem spontanen Wochenendtrip ins belgische Brügge auf. Beladen mit jeder Menge Geheimnisse, die sie dem anderen irgendwann offenbaren wollen oder sogar müssen….

Katinka Buddenkotte hat eine mitreißende Geschichte über Liebe, Beziehungen und die Kunst des Loslassens geschrieben, die abwechselnd aus Sicht von Britta und Stan erzählt wird. Dabei beweist sie ein gutes Gespür für Zwischenmenschliches und wandelt gekonnt auf dem schmalen Pfad zwischen Tragik und Komik. Die Figuren sind vielschichtig und authentisch und die Ereignisse werden so lebhaft und detailreich geschildert, dass der Leser bereits nach den ersten Seiten ein gutes Gefühl für die Figuren entwickelt und mittendrin im Geschehen ist.

Ein tiefgründiger, kluger und ehrlicher Roman, der zu Beginn bestens unterhält und im weiteren Verlauf zahlreiche unvorhergesehene Wendungen nimmt. Die Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann - spannend wie ein Krimi, ergreifend wie ein Drama und dabei höchst unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Spannender und unterhaltsamer Küstenkrimi

Buttgeflüster
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Am Passader See ist es mit der Beschaulichkeit vorbei – mysteriöse Kornkreise locken Scharen von Schaulustigen an. Während Hanna mit ihrem Alter Ego Vivian LaRoche hadert, verschwindet das Engelmedium ...

Am Passader See ist es mit der Beschaulichkeit vorbei – mysteriöse Kornkreise locken Scharen von Schaulustigen an. Während Hanna mit ihrem Alter Ego Vivian LaRoche hadert, verschwindet das Engelmedium Juliane spurlos. Verdächtig wird ausgerechnet Johannes - für Hanna eine willkommene Möglichkeit als Privat Eye tätig zu werden…

Hanna Hemlokk ist eine Klasse für sich – auf gewohnt souveräne und liebevoll-sarkastische Art widmet sie sich zeitgleich einem Vermissten- und einem Todesfall und bietet damit doppelten Krimi-Spass für den Leser. Dabei könnten die Fälle unterschiedlicher nicht sein: ein Geschäftsmann und Fitnessfanatiker, der beim Joggen von der Klippe stürzt, doch seine Frau mag nicht so recht an einen Unfall glauben, denn ihr Mann wurde von seinen Angestellten gehasst. Und ein verschwundenes Engelmedium, wodurch Hanna ausgerechnet inmitten von Esoterikern, Kornkreisjüngern und St. Germain-Anhängern ermitteln muss.

Das Privatleben von Hanna, ihre Suche nach geeigneten Haltern für ihre Strandknacker, die Umweltaktionen ihrer Mutter und nicht zuletzt ihre vermeintliche Stalkerin, nehmen viel Raum ein und lassen die Ermittlungen oftmals in den Hintergrund treten. Doch Hanna ist keine Figur für die zweite Reihe und Ute Haese hat eine diebische Freude daran, ihre Hauptfigur auf Esoteriker, vermeintliche Tierfreunde und Möchtegern-Autorinnen loszulassen, davon zeugen die skurrilen Einfälle und witzigen Dialoge. Nebenbei streut sie historische Begebenheiten ein und zeichnet ein atmosphärisches Bild der wunderschönen Ostsee-Landschaft rund um den Passader See, so dass ein rundum gelungener Regionalkrimi entstanden ist, der unterhaltsame und spannende Lesestunden bietet.

Fazit: Ein kurzweiliger Regionalkrimi mit origineller Ermittlerin, auf die der Leser sich einlassen muss, aber es lohnt sich, denn ihre Fälle sind ungewöhnlich, überraschend und haben einen hohen Unterhaltungswert.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Fabelhafte Kurzgeschichten

Dort wo du bist, bin auch ich
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Das Alter und die Jugend, die Fülle und die Leere, die Vergangenheit und die Zukunft, der Zweifel und der Glaube, das Licht und die Dunkelheit, die Liebe und der Hass, das Leben und der Tod – das sind ...

Das Alter und die Jugend, die Fülle und die Leere, die Vergangenheit und die Zukunft, der Zweifel und der Glaube, das Licht und die Dunkelheit, die Liebe und der Hass, das Leben und der Tod – das sind die großen Gegensätze, die in diesem Buch aufeinandertreffen und den Leser auf eine fantastische Reise zwischen Traum und Wirklichkeit mitnehmen.

Daniela Böhm widmet sich in ihren Kurzgeschichten den Gegensätzlichkeiten des Lebens. Diese Polaritäten bestimmen unser Sein und bedingen sich gegenseitig, ohne Licht gibt es keine Dunkelheit und ohne Leben keinen Tod.

In diesem Buch begegnen sich die Gegensätze auf Augenhöhe, treten in den Dialog miteinander und führen dem Leser ihre Unterschiedlichkeit vor Augen, aber zeigen auch ihre Verbundenheit auf.
Sieben fabelhafte Geschichten, die berühren und zum Nachdenken anregen. Wunderbar poetisch erzählt, lassen sie elementare Wahrheiten, die jeder von uns in sich fühlt, bewusst werden und führen zu der Einsicht, dass auch die negativen Aspekte des Lebens ihre Daseinsberechtigung haben und man ihnen mit mehr Akzeptanz begegnen sollte, denn Gegensätze bringen Spannung und Lebendigkeit in unser Leben. Auch wenn uns beispielsweise die Liebe erstrebenswerter erscheint als der Hass, so weiß die Fülle nur wirklich jemand zu schätzen, der auch die Leere kennt.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Unterhaltsamer Krimi mit origineller Ermittlerin

Tod eines Surfers
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Clemens Holzbauer wird in seiner Ferienwohnung tot aufgefunden. Es sieht nach einem Unfall aus, doch der attraktive Surfer hat nichts anbrennen lassen. Unzählige Affären, Übergriffe unter Alkoholeinfluss ...

Clemens Holzbauer wird in seiner Ferienwohnung tot aufgefunden. Es sieht nach einem Unfall aus, doch der attraktive Surfer hat nichts anbrennen lassen. Unzählige Affären, Übergriffe unter Alkoholeinfluss und Erpressung bringen die Ermittlungen zutage, da ist es kein Wunder, dass es Oberst Luise Pimpernell nicht an Mordmotiven und Verdächtigen mangelt….

Tod eines Surfers bietet ein erfrischendes Kontrastprogramm zu herkömmlichen Krimis. Hier gibt es keinen chronisch überarbeiteten Ermittler, der von seiner Frau verlassen wurde und seinen Frust im Alkohol ertränkt oder ähnlich gebrochene Gestalten. Oberst Luise Pimpernell ist eine Frau in den besten Jahren, leicht schrullig mit einer Vorliebe für Haferlschuhe und Jägerhut. Ihre Arbeit legt sie grundsätzlich vor der Haustür ab und frönt lieber der burgenländischen Hausmannskost und einem guten Wein. Ihr zur Seite steht Roman Grümpl, der Mann in Grau. Ein Ermittlerduo, das nicht nur optisch einiges zu bieten hat, sondern auf ganz eigene und originelle Weise ermittelt.

Ein Krimi, der bestens unterhält und dem Leser nicht mit perfiden Tötungsarten das Grauen lehrt. Hier stehen intuitive Ermittlungsarbeit, zwischenmenschliche Abgründe und gemächliche Spannung im Vordergrund. Der Kriminalfall ist auf seine Art herrlich skurril, realitätsnah und wird schlüssig aufgelöst. Die Figuren sind authentisch und bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet, so besitzt Luise ihre eigene Webseite (http://www.luise-pimpernell.at), deren Besuch lohnenswert ist. Evelyne Weissenbach hat einen guten Blick für Land und Leute und zeichnet ein beschauliches Bild des fiktiven Ortes Schilfern am See und der umliegenden Landschaft. Zum besseren Verständnis der Mundart befindet sich ein Glossar am Anfang des Buches, der Krimi ist jedoch nicht im Dialekt geschrieben.

Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi um Liebe und Leidenschaft mit einer originellen Ermittlerin, die ihresgleichen sucht. Die perfekte Lektüre für gemütliche Lesestunden und ein Buch fernab vom Mainstream, das ich jedem Regionalkrimi-Leser ans Herz legen möchte.